Das Scheitern der Agrarkolonisation der 70-er Jahre
- Erschließung des Amazonasbeckens
- Umgehung einer Agrarreform
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Gründe:
- ungeeignete Böden für den Feldbau
- Mängel in der technischen und sozialen Infrastruktur
- Kleinbauern unterlagen der Konkurrenz staatlich begünstigter Großgrundbesitzer
und moderner ausländischer Unternehmer
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Die Agrarstruktur in Brasilien |
Betriebe |
Fläche |
9 % |
79 % |
91 % |
21 % |
- 264 Betriebe kontrollieren 33 Millionen ha
- 4,8 Mio. Menschen gehören zur sozialen Klasse der Landlosen
- Kleinbauern
- Pächter
- Landarbeiter
- 44 % von 600 Millionen ha landwirtschaftlicher Fläche in Privateigentum
sind nur teilweise genutzt
- 33 Mio. ha werden als spekulative Wertreserve oder zur Exportproduktion
genutzt
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Die Notwendigkeit einer Agrarreform |
- niedrige Prokopferzeugung bei Getreide
- Anteil des Großgrundbesitzes, der nicht ausreichend bewirtschaftet
wird, liegt bei 80 %
- Fehlnutzung
- 10 % der LN wird für den Ackerbau genutzt
- 90 % der LN wird für die Viehzucht genutzt
- Produktion für den Export
- 60 % der Bevölkerung sind unterernährt
- die Nahrungsmittelpoduktion für den Binnenmarkt erfolgt durch
die kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe.
- Landflucht
- Grund- und Bürgerrechte sind in ländl. Regionen de facto
außer Kraft
- 80 % der Landarbeiterinnen haben keinen Arbeitsausweis, arbeiten zu
Minimallöhnen unter 160 DM und sind von der Sozialversicherung ausgeschlossen
- Kinderarbeit aus Gründen der Verschuldung
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Ziele/Forderungen der Landlosenbewegung |
- Enteigunung der privaten Latifundien
- Enteignung des ländlichen Grundeigentums internationaler Konzerne
- Höchstgrenze für ländliches Bodeneigentum bei 750 ha
- Ende der Kolonisierungsprojekte
- Anbaukredite, technische Beratung und Preispolitik für die kleinen
und mitttleren Produzenten
- Schutz der Naturressourcen
- territoriale und kulturelle Autonomie der indigenen Bevölkerung
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Aktionen der Landlosenbewegung |
- Landbesetzungsaktionen
- bei Legalisierung Errichtung genossenschaftlicher Einrichtungen mit
Privatbesitz oder Gemeinschaftseigentum am Land
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Erfolge der Landlosenbewegung |
- Legalisierung von 580 Siedlungen
- mit zusammen 200 000 Familien
- und einer Fläche von 5 Millionen ha.
- Errichtung von 54 industriellen Verwertungsbetrieben und zentralen
Kooperativen
- Produktion ist fünf bis zehnmal höher als auf dem früheren
Latifundium, Hektarerträge liegen über den Werten der Latifundien
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Probleme der Landlosenbewegung |
- geringe Bodenfruchtbarkeit und unzugängliche Flächen
- Desinteresse staatlicher Behörden an der Unterstützung
- Ermordung mehrerer Tausend Angehöriger der Sem Tera
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