Ursache des Kriegs ist in Europa der Wunsch Österreichs,
Schlesien, das Preußen 1742 erobert hatte, wieder zurück
zu gewinnen und in diesem Zusammenhang die als Gefahr gesehene
preußische Macht zu brechen. Dazu konnte in den Jahren vorher
die traditionelle Feindschaft zu Frankreich in ein förmliches
Bündnis umgedreht werden.
Auf dem nordamerikanischen Kontinent sah sich Großbritannien
als Kolonialmacht dem Versuch Frankreichs gegenüber, seinen
Einluß in Arkadien im kanadischen Osten wieder zu verstärken.
Außerdem sollten die kanadischen Kolonien Frankreichs mit
den Niederlassungen am Mississippi durch eine Besiedlung
des Ohio-Tals vereint und damit die britischen Kolonien
von der Entwicklung nach Westen hin abgeschnitten werden.
Während Österreich, Frankreich und Russland ein formelles
Bündnis miteinander geschlossen hatten, beschränkte Großbritannien
seine Unterstüzung Preußens auf die Zahlung von Hilfsgeldern,
sog. Subsidien. In den europäischen Krieg griff es nur soweit
ein, als im Interesse des Gleichgewichts auf dem Kontinent
eine Niederlage Preußens verhindet werden musste.
Der Kriegsverlauf in Europa bringt Preußen mehrere Male
in ernsthafte Schwierigkeiten. Den entlastenden Siegen Friedrichs
II. bei Rossbach und Leuthen 1757 stehen als Marksteine
der preußischen Geschichte auch die schwere Niederlage von
Kunersdorf 1759, schließlich aber auch die Siege von Liegnitz
und Torgau 1760, die Preußen retten, gegenüber.
Mit dem Sieg über Frankreich 1761 in Nordamerika zieht
sich Großbritannien aus dem Krieg zurück, die Schwächung
Frankreichs durch diese Niederlage einerseits, der Tod der
Zarin Elisabeth ("Mirakel des Hauses Brandenburg", eine
Formulierung Friedrichs II. schon von 1759 über den überraschenden
Rückzug der Russen) und der mit ihrem Sohn und Nachfolger
Peter III. geschlossene Sonderfriede schwächt die Position
Österreich entscheidend. Der Sieg Preußens über die österreichischen
Truppen in der Schlacht bei Freiberg 1762 beendete die Kriegshandlungen.
Die Folgen des mit dem Frieden von Paris 1763 beendeten
Krieges sind für Preußen die Behauptung als europäische
Großmacht und damit die Beendigung der eigentlich schon
mit Ludwig XIII., sicher aber mit Ludwig XIV. begründeten
Vormachtstellung Frankreichs in Europa. Damit ist die das
restliche 18. und das 19. Jahrhundert prägende "Balance
of Powers" in Europa begründet.
Mit dieser Sicherung der preußischen Stellung ist aber
auch der Dualismus zu Habsburg-Österreich zementiert, der
einhundert Jahre später in den Krieg um die deutsche Einigung
mündet.
Frankreich, dem ein militärischer Erfolg letztlich durch
den Kampf auf zwei völlig unterschiedlichen Kriegsschauplätzen
versagt war, verlor seine nordamerikanischen Kolonien an
England bzw. Spanien und musste sich aus Indien zurückziehen.
Die Staatsschulden stiegen weiter, eine Revanche gegen Großbritannien
wurde Ziel der Außenpolitik. Das Eingreifen in den amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg nach 1776, das Frankreichs Position
gegenüber Großbritannien wieder stärken sollte, verschärfte
jedoch einerseits die Staatsverschuldung erneut, trug andererseits
durch den Export der aufklärerischen Ideen nach Amerika
auch zu deren Aufblühen in Frankreich selbst dar. Staatsverschuldung
und drängend gewordene Reform des Staates im Sinn der Aufklärung
sind als Ursachen der Französischen Revolution namhaft zu
machen.
Der Sieg Großbritanniens über Frankreich und der Erwerb
großer Teile seiner Kolonien ließ das Problem der Machtausübung
in den neu erworbenen und den alten Kolonien drängend werden.
Neue Steuern sollen die Siedler an den Kosten sowohl der
Herrschaft als auch der Sicherung gegen die Indianer beteiligen.
Der damit angelegte Konflikt zwischen Krone und Siedlern
ließ schließlich den Bürgerkrieg ausbrechen, der seinerseits
schnell - mit Frankrichs Hilfe - zum Unabhängigkeitskrieg
wurde.
Die britischen Kolonien wiederum konnten in diesem Krieg
Erfahrung in Kampf und Organisation sammeln - nicht zuletzt
in der Person des 23jährigen Offiziers George Washington
aus Viginia, der zunächst bei den britischen Truppen kämpfte,
dann aber 1757 die Miliz von Virginia in den Kampf führte.
Diese Erfahrung sollte die Kolonisten im Kampf um ihre Unabhägigkeit
gegen das britische Mutterland stärken.