Raum 3
- Münzen und Geld
Schatzfunde
Der größte Teil der Münzen aus salischer Zeit ist nicht aus Inlandsfunden
bekannt, sondern aus Schatzfunden aus Nord- und Osteuropa. Dies
hat seinen Grund darin, daß die Münzen zum großen Teil als "Devisen"
für die Bezahlung von Importgütern geprägt wurden. Teilweise dürften
wohl aber auch Münzen im Inland bis zur Abnutzung im Umlauf gewesen
und dann eingeschmolzen (recycelt) worden sein. Für die Handelsherren
in Skandinavien oder in Rußland stellten diese Münzschätze dagegen
einerseits ein wichtiges Statussymbol, andererseits eine Edelmetallreserve
dar. Die Schatzfunde sind also ein Zeugnis für einen entwickelten
Fernhandel (Handelsgüter waren vor allem Honig, Felle, Pelze,
Wachs, Speckstein. Eisenerz und Eisenfabrikate sowie Sklaven).
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Unter den
Schatzfunden ragen hervor:
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Schatzfund
aus Gotland mit 518 Münzen, darunter 61 deutsche, 207 englische
und 237 arabische. Versteckt in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Gotland war das Zentrum des Fernhandels mit dem Norden, die Hanse
des 12. Jahrhunderts entwickelte sich aus der Genossenschaft der
(deutschen) Gotland-Händler.
Schatzfund
aus Mechtersheim (Römerberg). 3446 ganze und 521 halbierte Münzen,
vor allem aus Speyer.
Schatzfund
vom Ladogasee (Rußland). 13398 Münzen, davon 12472 deutsche, 147
englische und 53 arabische.
Schatzfund
aus Estland mit 777 Münzen, davon 514 deutsche und 203 englische.
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