Raum 8
Grabbeigaben aus dem Speyrer Dom
Gleich der
erste der Salierkaiser, Konrad II., stiftete in dem von ihm geförderten
Dombau in Speyer eine neue Tradition, die weit über die Zeit der
Salier hinaus Bestand haben sollte: Konrad II. bestimmte die neue
Speyrer Domkirche zur Grablege für sich und seine Nachfolger im
Reich. Als er 1039 in Utrecht starb, wurde sein Leichnam nach
Speyer überführt und im Mittelschiff der Kirche, vor dem Hochalter,
bestattet. Eine neue Tradition wurde auch dadurch begründet, daß
dem toten Kaiser die Abzeichen seines weltlichen Ranges mit ins
Grab gegeben wurden.
In Speyer wurden alle vier salischen Kaiser bestattet, also Konrad
II. (+1039). Heinrich III. (+1056), Heinrich IV. (+1106) und Heinrich
V. (+1125), dazu Konrads Gemahlin Gisela (+1043) und später Beatrix,
die Gemahlin Friedrichs I. und ihre Tochter Agnes, Philipp von
Schwaben (+1208), Rudolf von Habsburg (+1291), Adolf von Nassau
(+1298) und Albrecht von Habsburg (+1308).
Die typischen Grabbeigaben der salischen Kaiser bestariden aus
Bleiplatten mit einer Grabschrift (Vitr. l und 2 für Konrad II.
und Gisela), kupfernen Grabkronen (Vitr. l - Konrad II., 2 - Gisela,
3 - Heinrich III., 4 -Heinrich IV.), einem ledernen Reichsapfel
(Vitr. 3 - Heinrich III.), sowie Fingerringen und Brustkreuzen.
Aus einigen der Gräber, besonders aus denen, die die Kriege des
17. Jahrhunderts unbeschadet überstanden haben, sind auch Textilien,
meist aus blauer byzantinischer Seide, erhalten (Beinlinge und
Kronhaube, Vitr. 5 und 6).
|