Heidelberg im Barock

Palais Rischer, Untere Straße

Untere Str. 11, Palais Rischer

Rischer erwarb 1711 den Bauplatz 1711 zur Errichtung eines repräsentativen Palais das Gebäude 1713 wurde vollendet. Es handelt sich um einen der repräsentativsten bürgerlichen Bauten in der heidelberger Altstadt. An der Stelle lag ehemals der Sinsheimer Hof, der Stadthof des Klosters Sinsheim.

Zur Unteren Straße hin ist der Bau drei-, zur Bussemergasse neunachsig, mit zwei Voll- und einem Mezzaningeschoss. Das Sockelgeschoss ist mit Streifenrustika verziert, wobei drei Streifenpaare mit einem Zwischenraum angeordnet sind.

An den Ecken der Schmalseite stehen zwei Pilaster mit korinthischen Kapitellen in Kolossalordnung, an der Breitseite rhythmisieren zwei weitere Pilaster die Fassade in der Fensterfolge 2 – 5 – 2.

Von den reich profilierten Fenstergewänden tragen die des 1. Obergeschosses in ihrem Sturz skulptierte Masken; die senkrechten Gewände des Mezzaningeschosses sind zugleich als Voluten ausgebildet, die Fensterstürze sind mit Pflanzen- und Rankenwerk skulptiert. Bemerkenswerterweise bilden diese Fenstergewände keine Scheinarchitektur aus, da die Fensterstürze nicht auf ganzer architektionischer Breite skulptiert sind.

Mit seinem Mezzaningeschoss erinnert das Haus an oberitalienische Stadtpalazzi. Das Dach wird durch ein kräftig profiliertes Sims getragen, das auf einem Fries mit weit auseinander stehenden Triglyphen aufsitzt.

In der Zone des Mansard-Dachs ein dreieckig geschlossener Zwerchhausgiebel in der Mittelachse mit Muschelornament und kräftig profilierten Voluten an den Basis und zwei Gaubengiebel mit kleinen Voluten an der Basis und einem Knopf im Scheitel der segmentbogigen Bekrönung.