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28. November 2004 -17. April 2005 |
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim | D5
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Auch neueste vulkanologische Erkenntnisse berücksichtigt die Ausstellung.
Es war die erste 400 Grad heiße Glutwolke, die die Menschen, die
in den Bootshäusern in Herculaneum Schutz zu finden glaubten,
überrannte. Lange hatte die Forschung geglaubt, dass sich in Herculaneum
fast alle Menschen über den Seeweg hatten in Sicherheit bringen
können. Doch in den Bootshäusern und unter den Arkaden am Strand
starben etwa 300 Menschen, denen die Flucht nicht gelungen war.
In einer der Arkaden wurden die Skelette von 32 Menschen geborgen:
zwanzig Erwachsene, drei Jugendliche, zwei Kinder und sieben Säuglinge
hatten dort vergeblich zu überleben gehofft.
Die sogenannte pyroklastische Welle hüllte auch in der Villa des
Crassius Tertius in Oplontis 74 Menschen ein, Arme und Reiche,
Sklaven und Freie, Menschen aller Schichten drängen sich im Todeskampf
aneinander.
Die kunstvollen Fresken, die auch einen Stil- und Geschmackswandel
der Zeit belegen, die wertvollen Exponate, die höchsten künstlerischen
und handwerklichen Qualitätstandard verdeutlichen und die Ausgüsse
der Opfer, in denen das Schicksal der Menschen in einer der größten
Naturkatastrophen der Antike gegenwärtig wird, werden begleitet
von aufwendigen Multimediainstallationen sowie virtuellen Rekonstruktionen
der Vesuvstädte und einzelner Villen und Häuser. Im Zusammenwirken
der reichen zum Teil einzigartigen Exponate, der Dokumentation
des Schicksals der Betroffenen und der informativen medialen Ergänzung
gelingt es der Ausstellung die Besucher ganz nah an die Ereignisse
und Atmosphäre dieser "Stunden des Untergangs" heranzuführen.
© Text: REM
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