Seit dem Einbruch des Oberrheingrabens im Eozän wurde
der Schwarzwald als Pultscholle an der östlichen Grabenschulter
herausgehoben. Das mesozoische Deckgebirge wurde in der Folgezeit
bis auf Reste des Buntsandsteins vollständig abgetragen. Im Pliozän
setzte eine ausgeprägte, aber ungleichmäßige Aufwölbung ein,
die den südlichen Schwarzwald mit dem Feldberg (1493m) am stärksten
erfasste. So liegt heute im nördlichen Teil um die Hornisgrinde
(1164m) die Oberfläche des Grundgebirges wesentlich niedriger.
Im mittleren Schwarzwald entstand die tektonische Mulde von Kinzig
und Murg.
Die geologische Haupteinheit des Schwarzwaldes bildet der kristalline
Sockel des variszischen Grundgebirges. Er wird im Osten
und Nordosten von Buntsandsteintafeln, dem sogenannten Deckgebirge, überlagert.
Am Westrand erstreckt sich zum Oberrheingraben hin eine staffelbruchartig
abtreppende Vorbergzone mit Gesteinen des Trias und Jura.
Im Grundgebirge herrschen Gneis-Gesteine vor. Im Zuge älterer
Gebirgsbildungen drangen mehrere große Granitkörper ein. Solche
finden sich beispielsweise zwischen dem Kinzig- und dem Mittleren
Murgtal. Mit magmatischen Erscheinungen war die Bildung von Erzlagerstätten
verbunden, die der Mensch zum Teil bergbaulich nutzte. Ebenfalls
erwähnenswert sind die Senken im Rotliegenden, beispielsweise
die Baden-Badener Senke, mit teils mächtigen Quarzporphyr- und
Tuffdecken (aufgeschlossen am Felsmassiv Battert, im Stadtkreis
Baden Baden).
Über dem kristallinen Sockel (Grundgebirge) erhebt sich im Nordschwarzwald
und in den angrenzenden Teilen des Mittleren Schwarzwaldes das
Buntsandstein-Deckgebirge mit markanten Stufen. Widerstandsfähigste
Deckschicht auf der Stufenfläche der durch die Murgzuflüsse stark
aufgelösten Grindenhöhen und der geschlossenen Enzhöhen ist das
verkieselte Hauptkonglomerat (Mittlerer Buntsandstein). Nach
Osten und Norden schließen sich die Platten des Oberen Buntsandsteins
an (Plattensandsteine und Röttone). Südlich der Kinzig verschmälert
sich der Buntsandstein auf einen Randsaum im Osten des Gebirges.
Es gilt als erwiesen, dass der Schwarzwald während der Hochphasen
mindestens der Riss- und Würmeiszeit (bis vor ca. 10.000 Jahren) stark
vergletschert war. Der glaziäre Formenschatz prägt fast den
gesamten Hochschwarzwald und den Hauptkamm des Nordschwarzwaldes.
Ansonsten ist er lediglich in einer Vielzahl von meist nach Nordosten
gerichteten Karen augenfällig. Besonders in dieser Exposition
führten Schneeanhäufungen auf den sonnen- und windabgewandten
Hängen der Gipfelplateaus zur Bildung kurzer Kargletscher,
die diese trichterförmigen Mulden ausschürften. In ihnen sind,
teils durch Wiederanstau, noch einige Karseen erhalten wie Mummelsee,
Wildsee, Schurmsee, Glaswaldsee etc. |