Jährlich
am zweiten Sonntag im September öffnen historische Bauen und Stätten
die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen.
Liebhabern von Kunst, Architektur und Altertümern bietet sich
dann die Möglichkeit zu unvergesslichen Streifzügen und historischen
Entdeckungstouren: "Geschichte zum Anschauen und Anfassen" im
besten, wörtlichen Sinne.Das diesjährige Thema des Tags des
offenen Denkmals lautet "Rasen, Rosen und Rabatten". Dabei geht
es um das Erbe an Historischen Gärten und Parks. Baden-Württemberg
ist da besonders reich: mit seinen zahlreichen berühmten Schlossgärten
mit reichen Blumenrabatten, kunstvoll beschnittenen Hecken und
funkelnden Wasserspielen, mit Jahrhunderte alten weitläufigen
Parks voller Baumriesen.
Auch Schloss Weikersheim beteiligt
sich am 10. September mit speziellen Gartenführungen beim Tag
des offenen Denkmals. Weikersheim verfügt mit seinem barocken
Garten über ein bis heute erhaltenes einzigartiges Kleinod in
unberührter Umgebung. Gartenfachleute berichten an konkreten Beispielen
von Entstehung, Erhaltung, Restaurierung und Pflege und lenken
den Blick auf Details, die dem ungeschulten Auge verborgen bleiben.
Unter
dem Thema "Höfische Gartenlust" macht um 11.00 und um 15 Uhr eine
Führung bekannt mit der Kulturgeschichte der adeligen Grünanlage
des prachtvollen Schlossgartens. Wozu war dieser da? Wie verbrachte
die Grafenfamilie ihre Zeit hier? Wie erklären sich die Vielzahl
der Figuren der antiken Götterwelt, die kostbaren Pflanzen aus
aller Welt und die funkelnden Wasserspiele? Dies und mehr klärt
die Führung. Die Teilnehmer begeben sich auf die Spuren dieser
kunstvollen Kultur und entdecken eine untergegangene Welt: die
der grünen Salons.
"Lustwandeln wie ein Graf" kann der Besucher
jeweils um 13.00 und um 16 Uhr.
Der Weikersheimer Schlossgarten
ist ein Juwel barocker Gartenkunst, das seine Gestalt bis heute
weitgehend bewahrt hat. Bewundern kann man den nahezu vollständig
erhaltenen Schmuck an Gartenfiguren - eine unabdingbare Ausstattung
für barocke Gartenanlagen, die aber in den meisten Anlagen längst
verloren ist. Am Eingang zum Garten grüßen Jupiter und Herkules
den Besucher. Sie stehen als Sinnbilder von Macht und Stärke und
einer weisen Regierung, die Carl Ludwig für sich beanspruchte.
Die Eckpunkte des mit Beeten bepflanzten Garten - Parterres werden
durch überlebensgroße Figuren der vier Winde gekennzeichnet.
Im
Süden daran schließt die Orangerie an. Ihre Zitruspflanzen, die
zur selben Zeit blühen und Früchte tragen, symbolisieren den ewigen
Frühling und Anspielung auf die goldenen Äpfel der Hesperiden,
die in der Antike den Traum der ewigen Jugend verkörperten.
Die
Führung bietet einen lebendigen Blick aus der Nähe auf den Alltag
im gräflichen Schlossgarten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert.
Die Führung "Rittersporn und Kaiserkrone" um 14 Uhr widmet sich
leuchtenden Blüten, die zusammen zu einem bunten Muster aus Emailfarben
verschmelzen. Im Weikersheimer Schlossgarten präsentiert sich
die Bepflanzung so, wie es die barocke Grafenfamilie liebte. Zu
jeder Jahreszeit ergeben die historischen Pflanzen ein eigenes
beeindruckendes Bild. Wir wandeln auf den Spuren von Gartenschönheiten
und raren Pflanzenarten. Unser Rundgang führt durch den eleganten
Lustgarten bis zur Orangerie mit den wertvollen Kübelpflanzen
und besucht den Obstgarten mit seinen besonderen Gehölzen und
Sträuchern. Auch die berühmten Figuren und die Architektur des
Gartens kommen bei diesem Spaziergang nicht zu kurz.
Alle Gartenführungen
sind am Tag des offenen Denkmals kostenlos, der Einritt für den
Garten beträgt am 10 September 2,50 Euro. Geöffnet ist Schloss
Weikersheim von 9 bis 18 Uhr.