2.3.09
Fastentuch im Freiburger Münster wieder aufgehängt
Seit 2003 verbirgt wieder das große Fastentuch,
auch Hungertuch genannt, Chor und Hochalter im Freiburger Münster
von den Blicken der Gläubigen. Das gut zehn auf zwölf
Meter große
Hungertuch wurde Anfang des Jahrzehnts mit großen Aufwand
restauriert, da es erhebliche Schäden in Textil
und Malschicht hatte. Aschermittwoch wurde es aufgehängt, bleibt
während der Fastenzeit hängen und wird vor Ostern wieder entfernt.
Ein Fastentuch, auch Hungertuch genannt,
ist ein
großer
Vorhang, der gewöhnlich während der 40-tägigen
Fastenzeit aufgehängt wurde, um den Altarraum oder wenigstens
den Hochaltar zu verhüllen. Die Reformation hatte diesen
Brauch abgeschafft. Auch in vielen katholischen Gegenden wurde
er aufgegeben.
Nach der Reform der Liturgie verbirgt das Fastentuch
nicht mehr den Zelebrationsaltar, sondern nur noch den alten
Hochaltar, ist aber nach wie vor ein Zeichen für die fastenzeitliche
Einschränkung. Der Ausdruck "am Hungertuch nagen" kommt von dem
seelischen "Hunger" der Gläubigen, die von der unmittelbaren
Begegnung mit dem Sakrament ausgeschlossen blieben.
Das Freiburger Fastentuch gilt als das größte erhaltene
Tuch seiner Art und entstand 1612. Im
Mittelteil zeigt es eine Kreuzigungsgruppe,
um die sich
ein Fries
von 25 Bildern
aus der
Passions- und
Ostergeschichte zieht.

Das Fastentuch im Chor des Freiburger Münsters
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