5.11.09
Schutzhaus für das Limestor in
Rainau-Dalkingen (Ostalbkreis)
Regierungspräsident Johannes
Schmalzl überreicht Landrat Klaus Pavel einen Förderbescheid
in Höhe von 750.000 Euro - Schmalzl: "Zum Erhalt der
einmaligen Bausubstanz ist ein geschlossener Schutzbau unbedingt
erforderlich"
Regierungspräsident Johannes Schmalzl überreichte am 2.11.
in Stuttgart dem Vorsitzenden des Zweckverbandes Erholungsgebiet
Rainau-Buch
Landrat Klaus Pavel für die Errichtung eines Schutzhauses
für das Limestor in Rainau-Dalkingen einen Förderbescheid
in Höhe von 750.000 Euro. „Es geht
um den Erhalt und die Weitergabe unseres reichen kulturellen
Erbes aus einer Zeit, die wie keine andere unsere heutige Kultur
geprägt hat“, führte Schmalzl aus. Dabei sei
die erwartete und teilweise schon spürbare starke Zunahme
des Tourismus eine willkommene zweite Seite der Medaille „Weltkulturerbe
Obergermanisch-rätischer Limes“.

Das geplante Schutzhaus für das Limestor im Modell
„Unter den zahlreichen Überresten römischer
Anlagen entlang des Limes kommt dem Limestor bei Dalkingen eine
besondere Bedeutung zu“, erläutert Landrat Pavel.
Am Rande des Römischen Reiches sei dort im Jahre 213 und
214 n. Chr. ein römischer Ehrenbogen von mindestens 12 m
Höhe errichtet worden. Das würde auf ein Ereignis hinweisen,
das für die Römer eine ernorme politische und historische
Bedeutung hatte.
Seit die historische Bausubstanz bei Ausgrabungen 1974 / 75
freigelegt wurde, hat sie durch Witterungseinflüsse stark
gelitten. „Um die einmalige Bausubstanz für die Nachwelt
dauerhaft zu sichern und zu erhalten, ist ein geschlossener Schutzbau
unbedingt erforderlich“, so Schmalzl. Der Schutzbau soll
aus einer filigranen Stahlkonstruktion bestehen. Vorgesehen ist
ein Glaskubus mit einer Breite von 23,10 m, einer Länge
von 22,85 m und einer Höhe von 7 bis 16 m. Unter der höchsten
Stelle der Dachkonstruktion ist eine Rekonstruktion der historischen
Toranlage aus bedruckten Stoffbahnen vorgesehen.
Die Fördermittel stammen aus der Gemeinschaftsinitiative
LEADER der Europäischen Union (frz. Liaison entre actions
de développement de l'économie rurale, dt. Verbindung
zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft),
mit der seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen
Raum gefördert werden. In der LEADER-Kulisse „Brenzregion“ 2007-2013
haben sich 42 Kommunen und Ortsteile aus den Landkreisen Alb-Donau-Kreis,
Heidenheim und Ostalbkreis mit einem gemeinsamen regionalen Entwicklungskonzept
das Motto und Leitbild „Landschaft erhalten, Lebensraum
gestalten, Kulturgeschichte erleben“ gesetzt. Die Handlungsschwerpunkte
sind: Stärkung des sanften Tourismus, Förderung der
Vermarktung regionaler Produkte, Erhaltung des natürlichen
Erbes, Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen
Raum und die gebietsübergreifende und transnationale Kooperation.
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