30.6.09
Verkaufsstart des ersten Kreisweines im Neckar-Odenwald-Kreis
(lnok) Strahlender Sonnenschein, ein traumhafter Blick auf den
Neckar und ein gutes Tröpfchen vor sich; dass es solche
Termine öfter geben könnte, darüber waren sich
Landrat Dr. Achim Brötel, Ravensteins Bürgermeister
Horst Weber, Digeno-Geschäftsführer Marco Eckl und
Arnd Richter von der Digeno einig. Anlass dieses Zusammentreffens
im wunderschön gelegenen Weinberg des Landkreises in Diedesheim
war der Verkaufsstart des landkreiseigenen Weines. Der wurde
zwar schon vor etlichen Wochen vorgestellt, kann aber erst jetzt,
versehen mit den nach strengen Kriterien beschrifteten Etiketten,
tatsächlich verkauft werden.
Vor rund einem Jahr waren die Bürgerinnen und Bürger über
die Zeitungen aufgerufen worden, einen passenden Namen zu kreieren.
Insgesamt 79 Vorschläge gingen ein: von der „Badischen
Verwöhnung“ über den „Schreckbergschlotzer“ bis
hin zur „Diedeser Göttermilch“. Die Wahl fiel
auf den Vorschlag von Ravensteins Bürgermeister Horst Weber,
der, wie er augenzwinkernd bescheinigt, erst nach „etlichen
Stunden“ intensiven Austausches bei einem feucht-fröhlichen
Abend geboren worden war : „Kreisler“ heißen
nun die beiden Weißweine, gekeltert aus Auxerrois-Trauben
und aus Chardonnay-Trauben, denen Auxerrois zugesetzt wurde.
Diese Aufgabe hat der Winzer Unser in Leingarten übernommen.
Obwohl der seinen Betrieb im Württembergischen hat, handelt
es sich hochoffiziell um badischen Wein – der Standort
der Reben ist entscheidend.

Ganz korrekt heißen die Weine Neckar-Odenwald-Kreisler
Diedesheimer Herzogsberg, Auxerrois Kabinett 2008 Prädikatswein
bzw. Chardonnay mit Auxerrois 2008 Qualitätswein. Beide
schmecken vorzüglich, wie die Tester übereinstimmend
betonten. Der Chardonnay kostet 6,40 Euro und der Auxerrois 5,90
Euro. Beide können in Mosbach bei der Digeno in der Scheffelstraße
1 und in Buchen im Verkehrsamt Am Bild gekauft werden, solange
der Vorrat reicht.
Im nächsten Jahr will Arnd Richter von der Landkreistochter
Digeno, die unter dem Motto „Arbeit statt ALG-II“ Menschen
wieder in versicherungspflichtige Arbeit bringen will, den Ertrag
noch steigern. Und die Qualität auch. Dafür stehen
ihm derzeit zwölf junge langzeitarbeitslose Männer
und Frauen aus dem Programm „Arbeits- und Sozialtraining“ zur
Seite. Die helfen bei der Bewirtschaftung des Weinbergs - und
sollen dadurch wieder an eine geregelte Arbeit herangeführt
werden. „Den Weinberg haben wir nicht allein deshalb gekauft,
um eigenen Wein erzeugen und hier in der Sonne sitzen zu können“,
betont dann auch Landrat Dr. Achim Brötel: „ Hier
bieten sich Arbeitsmöglichkeiten, die wir für die Durchführung
der Sozialprogramme der Digeno brauchen.“ Tatsächlich
denkt Arnd Richter schon darüber nach, auch die angrenzenden
Grundstücke, auf denen Obstbäume stehen, mit dem Einverständnis
der Besitzer gemeinsam mit seinen Leuten zu pflegen: „Da
gibt es immer Arbeit“. |