28.8.09
Aufschlussreiche Studiensammlung aus Privatbesitz:
Das Badische Landesmuseum erhält eine Schenkung antiker
Funde
Das Badische Landesmuseum
Karlsruhe hat die archäologische Studiensammlung des Altphilologen
Professor Dr. Karl
Reissinger (1871- 1915) erhalten. Die Sammlung stammt aus dem
Besitz der Enkel und Urenkel Karl Reissingers, die heute in Dannstadt-Schauernheim
ansässig sind. Es handelt es sich um ungefähr 150 archäologische
Bodenfunde, die der Münchner Gymnasialprofessor 1900/1901
von einer einjährigen archäologischen Stipendiatenreise
nach Italien, Nordafrika, Griechenland, Kreta, den Ägäischen
Inseln, Troja und Konstantinopel mitbrachte.

Kleinfunde aus der Studiensammlung Reisinger. © BLM / Thomas
Goldschmidt
Die Herkunft der Kleinfunde lässt sich aufgrund des glücklicherweise
erhaltenen Reiseberichtes, eines Reisetagebuches, mehrerer Aufsätze
zu seinen Reiseerinnerungen sowie den eigenhändigen Beschriftungen
des Forschers, der einen engen Kontakt zu Wilhelm Dörpfeld
pflegte, nachvollziehen. Die Funde stammen aus unterschiedlichen
historischen Epochen; exemplarisch zu nennen sind das Fragment
einer minoischen Wandmalerei, zwei altorientalische Keilschrifttafeln,
mykenische Keramikscherben, Marmorfragmente des Parthenon, eine
punische Lampe und römische Gesteinsfragmente vom Forum
Romanum.
Im Badischen Landesmuseum wird die Sammlung nun wissenschaftlich
bearbeitet. Auf Nachfrage kann sie für Forschungszwecke
eingesehen werden.
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