19.12.09
Rubens
im Wettstreit mit alten Meistern -
Vorbild und Neuerfindung
Zu den Höhepunkten der Alten Pinakothek zählen die
Gemälde von Peter Paul Rubens, eines der weltweit größten
und bedeutendsten Ensembles seiner Werke. Dieses wird zur Zeit
durch eine Ausstellung ergänzt, die einen
faszinierenden und zugleich ungewöhnlichen Aspekt seines
malerischen Schaffens präsentiert.

Nach einem Vorbild Tizians gemalt: Peter Paul Rubens (1577-1640),
Mädchen
mit Fächer, 1628/29, © Wien, Kunsthistorisches
Museum, Gemäldegalerie
Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass Rubens, einer der
produktivsten und vielseitigsten Maler des Barock, zahlreiche
Kopien nach Werken bedeutender Meister schuf. Anders als im modernen
Sinne handelt es sich dabei nicht um bloße Reproduktionen,
sondern um Zeugnisse eines intensiven, schöpferischen Prozesses.
Rubens trat buchstäblich in einen Dialog mit dem Vorbild,
eignete sich dessen Bildsprache an und versuchte diese noch zu übertreffen.
Erstmals wird in München diesem besonderen Thema eine Ausstellung
gewidmet, die zugleich die Bedeutung des hauseigenen Rubens-
Bestandes unterstreicht.
Für die Pfälzische Landesgeschichte ist Rubens darüber hinaus
von einiger Bedeutung, weil der Grundstock der Münchner Rubens-Sammlung
aus dem Besitz der Kurfürsten und Pfalzgrafen bei Rhein kommt
- hervorgegangen aus den Sammlungen des Kurfürsten Johann Wilhelm
in Düsseldorf, im 18. Jahrhundert nach Mannheim und
zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach München verbracht.
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