1.7.09
Eine überlokale
kultur-historische Stätte
der Zeitmeßkunst
Die Neukonzeption der Hellmut-Kienzle-Uhrensammlung im Heimat-
und Uhrenmuseum Villingen-Schwenningen
Eröffnung: 24. Oktober 2009
Nur etwa vierzehn Jahre - von 1961 bis 1975 - bestand sie als
eigenständige Institution, doch bis heute ist sie bei Uhrenkennern
ein Begriff: die Uhrensammlung des Schwenninger Uhrenfabrikanten
Hellmut Kienzle. Das Firmenmuseum wurde als bewusste Ergänzung
zur bestehenden städtischen Sammlung begriffen. Zum Politikum
mit bundesweitem Medienecho wurde 1975 der Verkauf der Sammlung
an das Land Baden-Württemberg. Die 8 Millionen DM Erlös
waren eine Art Staatshilfe für den ins Straucheln geratenen
Uhrenhersteller. Die Integration der über 1.500 Objekte
in die Historische Uhrensammlung Furtwangen ermöglichte
1978 deren Umbenennung in „Deutsches Uhrenmuseum“.
Der Verlust einer überregionalen Attraktion schmerzte vor
Ort. Doch nach einigen Verhandlungen zwischen der Stadt Villingen-Schwenningen
und dem Land kam ein Teil der Sammlung als Leihgabe wieder nach
Schwenningen zurück. Ab 1982 wurden die Schwenninger und
Schwarzwälder Uhren im Heimatmuseum durch eine „Geschichte
der Zeitmesskunst“ mit Exponaten aus der Hellmut-Kienzle-Sammlung
ergänzt.
Jetzt macht das Heimat- und Uhrenmuseum den dritten Neustart.
Die Neupräsentation der Sammlung ist zugleich der Startschuss
für ein neues Heimatmuseum, das in den nächsten Jahren
eine aktuelle Perspektive auf die Geschichte und Kultur Schwenningens
eröffnen soll.
Michael Hütt

Türmchenuhr mit pfeilschießendem Amor als Bekrönung,
Straßburg um 1600, Sammlung Hellmut-Kienzle © Deutsches
Uhrenmuseum Furtwangen
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