16.12.09
„Waren und Welten – Alltagskultur der
fünfziger Jahre“: Eine Ausstellung im Karlsruher Museum
beim Markt zeigt die Wunder der Wirtschaft
Die Schwedenküche im Möbelgeschäft, Nylons aus
dem Strumpfautomaten und die Klickklack-Box im Fotoladen: In
inszenierten Schaufenstern einstiger Karlsruher Traditionsfirmen
werden Produkte der Wirtschaftswunderjahre in Szene gesetzt.
Die Sonderausstellung „Waren und Welten – Alltagskultur
der fünfziger Jahre“ im Museum beim Markt erinnert
vom 17. Dezember 2009 bis zum 7. März 2010 an die Zeit des
großen Kaufrausches nach der westdeutschen Währungsreform
am 20. Juli 1948.

Wohnzimmereinrichtung mit Lackmöbeln, montiert mit
einem Titelmodell von Burda Moden (1957)
Während die Nachkriegszeit noch durch eingeschränkte
Lebensbedingungen und alltägliche Provisorien geprägt
war, glänzten die fünfziger Jahre durch steigenden
Wohlstand und einen tief greifenden Modernisierungsschub. Anstatt
auf Beständigkeit zu setzen, hatten die Deutschen gelernt,
für den Augenblick zu leben; es entstand eine Konsumgesellschaft
nach amerikanischem Vorbild.
Das breite Warenangebot reichte von der „Tütenlampe“ bis
zur „Schwangeren Luise“, einer Vase mit bauchiger
Form. Während im Elektrogeschäft die Entwicklungen
des Radio- und TV-Geräts verfolgt werden können, gibt
das Bekleidungsatelier mit Petticoats und Nylon-Hemden einen Überblick über
das Modeschaffen dieser Zeit. Das eigens eingerichtete Kino „Luxor“ visualisiert
die Sehnsüchte nach Harmonie und Sorglosigkeit und das „Goggomobil“,
der erfolgreichste deutsche Kleinwagen der Nachkriegszeit, erinnert
an die ersten Wochenendausflüge mit dem eigenen Auto. |