29.7.10
Tourismusregion Bodensee: Mit neuen Strategien in die Zukunft
(ibt) Viele Akteure, ein Ziel: Die Bodenseeregion soll eine
gemeinsame, attraktive Destination mit klar erkennbarem Profil
werden und
so die Wertschöpfung des Tourismus nachhaltig steigern.
Zu diesem Zweck hat die Internationale Bodensee Tourismus GmbH
(IBT) das Projekt „Positionierung Bodensee" initiiert.
Erste Ergebnisse sowie eine neue Tourismusstrategie als Grundgerüst
der künftigen Ausrichtung fanden bei der letzten IBT-Gesellschafterversammlung
sowie bei den IBK-Gremien breite Zustimmung. Jetzt sind alle
Akteure rund um den See aufgefordert, mitzuarbeiten.
Der Tourismus am Bodensee stellt einen wichtigen und eigenständigen
Wirtschaftsfaktor dar. Dieser soll in den nächsten Jahren
quantitativ und qualitativ wachsen. Das ist die Stoßrichtung
der neuen Strategie, die aus dem Projekt „Positionierung
Bodensee" hervorgeht. „Die Strategie gibt einen inhaltlichen
Orientierungsrahmen vor und setzt Schwerpunkte, wie die touristische
Entwicklung der gesamten Region künftig vorangetrieben werden
soll", erklärt Daniela Pahl-Humbert, Geschäftsführerin
der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH. Internationalisierung,
Erhöhung der Bettenkapazität und neue Angebote abseits
der Hochsaison sind dabei wichtige Faktoren. „In den vergangenen
Jahren fehlte der Tourismusregion Bodensee eine klare gemeinsame
Ausrichtung. Das wird sich nun ändern", sagt Daniela
Pahl-Humbert.

Konstanz und der Seerhein von Osten. Bild: Internationale Bodensee
Tourismus GmbH, Achim Mende
Wissenschaftliche Ist-Analyse
In enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern, Hochschule Konstanz
für Wirtschaft, Technik und Gestaltung, Universität
St. Gallen sowie weiteren 20 Tourismuspartnern rund um den
See, wird seit gut einem halben Jahr auf Hochtouren gearbeitet.
Erstmalig wurden für die gesamte Bodenseeregion wissenschaftlich
fundierte Daten gesammelt und ausgewertet.
Die erhobenen Zahlen machen deutlich, dass der Tourismus am
Bodensee einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor darstellt. Dabei
sind Übernachtungsgäste für den Bodensee ebenso
wichtig wie Tagestouristen. Dementsprechend sollen in Zukunft
auch beide Zielgruppen Angebote am Bodensee finden. Mit zusätzlichen
Betten und neuen Angeboten will man zudem internationale Gäste
vor allem abseits der Hochsaison an den Bodensee bringen.
Weiterentwicklung der Region
Urlaub am Bodensee ist Erholung in der Natur. Umfragen bestätigen,
dass die Angebote in Bereichen wie Kultur, Kulinarik, Aktiv-
oder Familienferien von den Gästen geschätzt werden
und zur Destination Bodensee passen. „Unser Leistungsangebot
wird sich deshalb auch in Zukunft an diesen Themen und Kompetenzen
orientieren", sagt Daniela Pahl-Humbert und bestätigt,
dass es im Zuge des Projektes keine ‚harte' Neupositionierung,
sondern eine ‚weiche' Weiterentwicklung geben wird.
Neu ist, dass die bestehenden Themenfelder wie beispielsweise
Vital/Aktiv oder Genuss /Kulinarik in strategische Geschäftsfelder
umgewandelt und mit sogenannten Querschnittsthemen, wie etwa
Nachhaltigkeit ergänzt werden. Die endgültige Festlegung
der strategischen Geschäftsfelder ist noch nicht abgeschlossen.
Im Zuge der Weiterentwicklung des bestehenden Organisationsmodells
soll es künftig Strategieleistungen wie zum Beispiel Vernetzung,
Koordination, Markenführung, Marktforschung oder Internetportal
geben. Darüber hinaus sind länder- und kantonsspezifische
sowie projektbezogene Aufgabenbereiche geplant, außerdem
gemeinsame Aufgabenbereiche, die auf strategische Geschäftsfelder
bezogen sind. Die verschiedenen Bereiche werden von den jeweils
beteiligten Gesellschaftern getragen.
Dieses sogenannte Plattform-Modell trägt der Tatsache Rechnung,
dass sich die Bedürfnisse der touristischen Akteure rund
um den See unterscheiden. Gleichzeitig wird damit die optimierte
Abstimmung der Angebotsstruktur im Hinblick auf eine gemeinsame,
professionelle Markenpositionierung für die Tourismusregion
Bodensee sichergestellt.
Mitarbeit der Akteure
„
Mit der Tourismusstrategie und dem 'Ja' der IBT-Gesellschafter
zur Weiterführung des Projektes steht das Fundament",
freut sich Pahl-Humbert. In Teilprojekten sollen nun in den kommenden
Monaten die Geschäftsfelder mit strategiekonformen Inhalten
gefüllt werden. Dazu wünscht sich die Geschäftsführerin
eine breite Beteiligung der Akteure rund um den See. „Denn
der Erfolg des Bodensees hängt ganz entscheidend von den
Leistungsträgern am See ab."
Factbox: Projekt „Positionierung Bodensee"
Gefördert von Interreg IV
Leadpartner: Internationale Bodensee Tourismus GmbH
Projektpartner:
•
Hochschule Konstanz für Wirtschaft, Technik und Gestaltung,
•
Universität St. Gallen/Institut für Öffentliche
Dienstleistungen und Tourismus
•
weitere 20 Tourismuspartner rund um den See
Gegliedert in sechs Module
Laufzeit: von 2009 bis 2011 |