16.2.10
Die Rückkehr des toten Markgrafen:
Bedeutendes Gemälde hängt wieder auf der Plassenburg
Seit dem 1. Februar 2010 ist das Hohenzollern-Museum auf der
Plassenburg wieder um ein bedeutendes Gemälde reicher: Es
zeigt den Markgrafen Georg Friedrich d. Ä. von Brandenburg
(1539-1603) auf dem Totenbett. Das Gemälde von Andreas Riehl
d. J., das sich bis Anfang des 19. Jahrhunderts auf der Plassenburg
befand, kehrt nach langer Zeit in Berlin und mehrjähriger
Restaurierung nun wieder an den Ort seiner Entstehung zurück.
Das im Jahr 1603 entstandene Bild ist eine Leihgabe der Stiftung
Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
(Potsdam).
Der Tod des Markgrafen bedeutete das Ende der älteren fränkischen
Linie der Hohenzollern. Das ungewöhnliche, lebensgroße
Abbild der aufgebahrten Leiche im Format von 111 x 210 cm mag
auch im Bewusstsein dieses historischen Moments geschaffen worden
sein.

Gemälde "Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg
im Tode" © Bayerische Schlösserverwaltung
Bereits 1473 war in der Dispositio Achillea die Trennung des
fränkischen vom kurbrandenburgischen Familienzweig eingeleitet
worden. Im Hausvertrag von Gera legte der kinderlose Georg Friedrich
1598 fest, dass die brandenburgischen Kurfürsten das Erbe
in den fränkischen Stammlanden antreten sollten. Georg Friedrich
hinterließ seinen brandenburgischen Vettern ein mustergültig
verwaltetes Fürstentum. In seiner fast ein halbes Jahrhundert
währenden Regierungszeit hatte er den Kulmbacher Landesteil
wieder emporgebracht und die kriegszerstörte Plassenburg
ab 1562 durch den Baumeister Caspar Vischer erneuern lassen.
Dabei entstand eine der bedeutendsten Schöpfungen der deutschen
Renaissance: der "Schöne Hof", ein eindrucksvoller
Arkaden- und Turnierhof mit umfangreichen Bildhauerarbeiten.
Die Plassenburg hoch über Kulmbach zählt zu den mächtigsten
Festungsanlagen in Bayern. 1338 bis 1791 gehörte sie den
Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen zu
Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern. Im heutigen Mittel- und
Oberfranken wurde von ihnen der Grund gelegt für die Ausdehnung
der Hohenzollern nach Brandenburg und Preußen.
Das 2003 eröffnete Museum "Hohenzollern in Franken" spannt
den Bogen von den Burggrafen des Mittelalters über die beiden
Fürstentümer der Barockzeit (Ansbach und Kulmbach/Bayreuth)
bis zur preußischen Herrschaft um 1800 und den baldigen Übergang
des Territoriums an das neue Königreich Bayern im Jahr 1806/10.
Adresse:
Plassenburg
95326 Kulmbach
Telefon: 0 92 21/82 20-0
Öffnungszeiten:
Oktober-März täglich 10.00 – 16.00 Uhr
April – September täglich 9.00 – 18.00 Uhr
Am Faschingsdienstag ist die Plassenburg geschlossen.
Es finden regelmäßig Führungen statt.
Anfahrt:
Pendelbus Plassenburg-Express ab Stadtmitte (Zentralparkplatz) |