9.6.10
Zum 600. Jahrestag der Schlacht von Tannenberg
Zwei Vorträge im Deutschordensmuseum
Bad Mergentheim
600 Jahre „Schlacht von Tannenberg“
25. Juni 2010, 19.30 Uhr
“Neue Forschungen über die Schlacht bei Tannenberg
am 15. Juli 1410”
Prof. Dr. Dr. h. c. Sven Ekdahl
Tenor des Lichtbildervortrags von Prof. Ekdahl sind neue Forschungsergebnisse,
die unter anderem anhand von Quellen im Geheimen Staatsarchiv
Preußischer Kulturbesitz in Berlin gewonnen worden sind.
Sie korrigieren damit beispielsweise mehrere der von Generation
zu Generation überlieferten Behauptungen bezüglich
der politischen und militärischen Entwicklung der Zeit.
(In Kooperation mit dem Verein Deutschordensmuseum e. V.)
“Tannenberg als politisches Symbol im 19./20. Jahrhundert”
Prof. Dr. Dr. h. c. Udo Arnold, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität
Bonn
Tannenberg war in Preußen/Deutschland wie in Polen ein
Symbol. In Deutschland überwog lange Zeit der Schamfaktor
mit dem Versuch des Verschweigens oder der Reaktion, Niederlage
und Heldentum unmittelbar miteinander zu verbinden, so dass das
Heldentum die Niederlage überstrahlen konnte. Erst die Masurenschlacht
von 1914 vermochte Tannenberg zu einem positiven Symbol zu machen.
Nach 1945 spielte es keine Rolle mehr. In Polen dagegen war Tannenberg
im 19. wie bis zum Ende des 20. Jahrhunderts grundlegender Bestandteil
polnischer Identität in allen Bevölkerungsschichten
und erfuhr in allen möglichen Medien immer wieder eine Neuformulierung.
Erst die Änderung des gesamtpolitischen Umfeldes in einem
sich rasant verändernden Europa ließ den Symbolwert
schwinden.

Schlacht von Tannenberg, aus Handschrift Celle (Dissertation
Udo Arnold 1967)
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