6.8.11
Mysterium Mithras – ein antiker
Geheimkult im Spiegel von Archäologie und Kunst
mit Werken von Farangis G. Yegane
27. August 2011 bis 22. Januar 2012
Römerkastell Saalburg in Bad Homburg
(ursprünglicher Beginn: 5. August 2011)
Im Mittelpunkt
der Ausstellung steht der Geheimkult des Gottes Mithras, der – ursprünglich
aus dem Orient kommend – vom
Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n.
Chr. im Römischen Reich, besonders auch im Limesgebiet,
verbreitet war. Die ausschließlich männlichen Anhänger
verehrten den Gott, der durch die Opferung eines Stiers einen
Schöpfungsakt vollzog. Sie trafen sich in höhlenartigen
Heiligtümern und nahmen dort gemeinsam das Kultmahl ein.
Die Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in das Thema
und zeigt dabei auch, wie sich die Forschung den Geheimnissen
dieser Mysterienreligion nähert. Präsentiert werden überwiegend
archäologische Funde, aus denen sich bei Fehlen von schriftlichen
Zeugnissen der Inhalt und die Deutung des Kultes erschließen
lassen. Zu sehen sind unter anderem Bildnisse und Gegenstände,
die zur Ausübung des Kultes gehörten. Die Ausstellung
bietet darüber hinaus Informationen über die römische
Staatsreligion, über weitere Mysterienkulte und deren Verhältnis
zum Christentum.
Im Kontrast zu den Zeugnissen der Antike stehen die Werke der
in Frankfurt lebenden Künstlerin Farangis G. Yegane. Fasziniert
von dem Mysterium ließ sie sich zu Bildern, dreidimensionalen
Objekten und Installationen inspirieren. Sie setzte sich mit
der Gedankenwelt der Mithrasmysterien auseinander, überdachte
sie neu und machte sie mit ihren künstlerischen Mitteln
für die heutigen Menschen zugänglich. Sie bediente
sich der alten Symbolsprache, um Inhalte der Gegenwart auszudrücken.
Dabei entwickelte sie in verschiedenen Schaffensphasen durchaus
unterschiedliche Sichtweisen.
Anlass der Ausstellung ist die Sanierung des Mithrasheiligtums
im Außenbereich der Saalburg, das im Zuge des Wiederaufbaus
in den Jahren um 1900 rekonstruiert worden war. Nach heutigen
Erkenntnissen hat es – zumindest an dieser Stelle – keine
solche Kultstätte gegeben. Bei ersten Ausgrabungen waren
dort von Mauern umgebene Gräber gefunden worden. Bei erneuten
Untersuchungen deutete man die Befunde als Mithrasheiligtum.
Dabei war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.
Mehr zur Saalburg unter www.saalburgmuseum.de
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