7.2.12
Publikation zu den Pfahlbausiedlungen
Hornstaad-Hörnle I-VI
Landesamt für Denkmalpflege präsentiert Neuerscheinung:
"Hornstaad-Hörnle I-VI. Besiedlungsgeschichte der Fundstelle
und die Keramikentwicklung im beginnenden 4. Jtsd. v. Chr. im Bodenseeraum“
Hornstaad-Hörnle bezeichnet eine urgeschichtliche Siedlungslandschaft
an der Spitze der Bodenseehalbinsel Höri. Entdeckt wurden
hier Pfahlbauten bereits im Jahre 1856. Durch Ausgrabungen in den
Jahren 1973-1993 konnten insgesamt fünf verschiedene Pfahlbausiedlungen
aus mehreren Abschnitten des gesamten 4. Jahrtausends v. Chr. untersucht
werden. Diese Ausgrabungen hat das Landesamt für Denkmalpflege
beim Regierungspräsidium Stuttgart mit Unterstützung
der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt. Im Jahre
2011 wurden die bedeutenden Siedlungsrelikte von Hornstaad zum
UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Ein im Stuttgarter Theiss Verlag
neu erschienenes Buch zu den Keramikfunden der Siedlungen wurde
vergangene Woche vor Ort präsentiert.
Nach der Begrüßung durch Gaienhofens Bürgermeister
Uwe Eisch und den Abteilungspräsidenten des Landesamtes für
Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Prof. Dr.
Claus Wolf, präsentierte Volker Hühn vom Theiss Verlag
im Hermann-Hesse-Höri-Museum die Neuerscheinung.
Anschließend
referierte der Autor Dr. Irenäus Matuschik über wesentliche
Inhalte seines Buches. Mit Hilfe der Dendrochronologie war eine
jahrgenaue zeitliche Einordnung der Siedlungen möglich. Im
Focus der Untersuchungen von Matuschik stand eine Siedlung der
Zeit 3918-3902 v. Chr. Sie zählt zu den ältesten und
am besten untersuchten Pfahlbausiedlungen im Bodenseeraum. Im Ergebnis
veranschaulicht das Fundmaterial dieser Siedlung die damals verwendeten
Gefäßformen und ihre Bezügen zu benachbarten Kulturregionen.
Möglich sind Aussagen zur Anzahl der Gefäße in
den einzelnen Häusern und zur sozialen Stellung ihrer Bewohner.
Ein Vergleich der verschiedenen Siedlungsinventare gestattet eine
Darstellung der Entwicklung der keramischen Gefäße im
frühen 4. Jahrtausend v. Chr. im Bodenseeraum. Abgerundet
wird die archäologische Auswertung durch naturwissenschaftliche
Untersuchungen der Keramik und der darin noch vorhandenen Gefäßinhaltsreste.
Im Anschluss an die Buchübergabe lud die Gemeinde Gaienhofen
zu einem Aperó bei einem gemeinsamen Rundgang durch die
Archäologische Abteilung des Hermann-Hesse-Höri-Museums
ein. Gezeigt werden in der Ausstellung Ergebnisse der Ausgrabungen
von Hornstaad und zahlreiche Originalfunde. Weitere Informationen
zum Museum finden sich im Internet unter Hermann-Hesse-Höri-Museum und
zur Veranstaltung bzw. zur Neuerscheinung unter Landesdenkmalpflege
Baden-Württemberg bzw. Theiss
Aktuell
Angaben zum Buch:
Matuschik, Irenäus: Siedlungsarchäologie im Alpenvorland
XII. Hornstaad-Hörnle I-VI Besiedlungsgeschichte der Fundstelle
und die Keramikentwicklung im beginnenden 4. Jtsd. v. Chr. im
Bodenseeraum. Reihe: Forschungen und Berichte zur Vor- und
Frühgeschichte in Baden-Württemberg. Stuttgart, 2011
604 Seiten mit 226 z.T. farbigen Abbildungen, 104 Tafeln
und 1 Klapptafel. Gebunden mit Schutzumschlag. EURO 110,00
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