15.8.12
Ein rundum erneuertes Schmuckstück - Sanierung
des Konzilgebäudes in Konstanz fertig gestellt
Ende Juli dieses Jahres schloss die Stadt Konstanz die umfangreiche
Sanierung des Konzilgebäudes ab. Es erhielt unter anderem
im Dachgeschoss einen neuen Veranstaltungssaal, zusätzliche
Räume für die Technik und eine moderne zeitgemäße
Energieversorgung.
Oberbürgermeister Horst Frank hob die große Bedeutung
des Konzilgebäudes für Konstanz hervor: „Das Konzilgebäude
ist seit Jahrhunderten prägend für die Silhouette der
Stadt. Es ist ein Wahrzeichen und Aushängeschild unserer Stadt,
ein Gebäude, das mit der Identität unserer Stadt untrennbar
verbunden ist."

Der langjährige Leiter des Konstanzer Hochbau- und Liegenschaftsamtes
Johannes Kumm erläuterte die Sanierungsarbeiten am Gebäude.
Sie bestanden aus drei Grundpfeilern: Sicherung der Statik, Erneuerung
der veralteten Technik und einer Asbestsanierung. Sogar eine komplett
neue Energieversorgung durch Geothermie wurde eingerichtet. Durch
den neuen Speichersaal im Dachgeschoss wurde zusätzlich Raum
für 200 Personen geschaffen. Insgesamt stehen nun 2000 Quadratmeter
für 1400 Menschen zur Verfügung.
Die Investitionen in das Gebäude betrugen insgesamt 11,5
Millionen Euro. An Zuschüssen werden 3,58 Millionen aus dem
Landessanierungsprogramm innerhalb des Gesamtsanierungsgebietes „Altstadt
mit Niederburg und Erweiterungen" erwartet. Im Rahmen des
Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes (ZIP) wurde die Technik-
und Asbestsanierung mit 1,78 Millionen Euro bezuschusst. Beantragt
sind noch Gelder bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem
staatlichen Denkmalförderprogramm.
Oberbürgermeister Horst Frank dankte Land und Bund für
die bereitgestellten Mittel. Die Zuschüsse helfen, ein historisches
Denkmal zu erhalten und mit modernem Nutzen für die Bürger
zu erfüllen. „Hier wurde gewaltiges geleistet und das
Geld sinnvoll investiert", so der Oberbürgermeister.
Die Vertreterin des Regierungspräsidiums Freiburg und des
Landes Baden-Württemberg Dr. Henriette von Preuschen gratulierte
der Stadt zur gelungenen Sanierung des Gebäudes, das auf eine
lange Geschichte zurückblicken kann: Auf Initiative der Mailänder
Kaufleute entschied sich der Rat im 14. Jahrhundert zur großen
Investition für ein „Gredhaus" (gradus = Stufen
die zum See hinunter führen). Der Bau wurde 1388 begonnen
und innerhalb von nur drei Jahren beendet. Seine Ausmaße
sprengten alles, was man bisher an Ökonomiegebäuden gewohnt
war: er war das größte Warenhaus und die wichtigste „Börse" am
See. Der Radius der Konstanzer Kaufleute im 14. Jahrhundert reichte
in den Genfer Raum, Südfrankreich, Spanien, Flandern, England
und besonders aber nach Italien. Die Kaufleute des 14. Jahrhunderts
bildeten große Vermögen und brachten der Stadt Ruhm
und Wohlstand. Der Oberbürgermeister ging auch auf das „Konstanzer
Konzil" ein. Im Obergeschoss hat 1417, während des „Konstanzer
Konzils“, das wichtigste Ereignis der damaligen Zeit, die
Wahl eines neuen Papstes, in Konstanz, stattgefunden. Nach den
Sanierungen wird das Badische Landesmuseum Karlsruhe die Räume
für die große Landesausstellung während des Konziljubiläums
2014 nutzen. |