5.3.12
Die Stadtkrone glänzt wieder
Das Neue Schloss Meersburg kurz vor der Wiedereröffnung
Immer wieder ein staunenswerter Anblick: Hoch über dem Bodensee
liegt das Neue Schloss Meersburg. Anderthalb Jahre lang war es
wegen Sanierungen und Restaurierungen nicht mehr zugänglich.
Mit der Frühjahrssaison 2012 leuchtet und glänzt die
berühmte barocke „Stadtkrone“ wieder – und
lädt ein zu Besuchen und Entdeckungen in einer Zeit, als das
beschauliche Meersburg der Sitz der mächtigen Fürstbischöfe
war. Die Wiedereröffnung wird den ganzen Sommer gefeiert:
Zum Start ist ein Bürgerfest am 28. April geplant – und
ein großes Sommerfest am 17. Juni.

Das stolze Schloss der Fürstbischöfe von Konstanz lohnt
den Besuch – vollends in diesem Jahr! Was hat sich verändert?
Mit intensiver Forschungsarbeit stießen die Wissenschaftler
der Staatlichen Schlösser und Gärten unter der Leitung
von Dr. Carla Mueller auf viele verloren geglaubte Stücke
aus der originalen Ausstattung des Schlosses. Etwa die Gemälde,
die einst über den Türen des fürstbischöflichen
Appartements hingen, sogenannte Supraporten. Geschaffen hat sie
zum Teil Andreas Brugger, einer der bekanntesten Künstler
des 18. Jahrhunderts am Bodensee. Kostbare Porzellane sind dazu
gekommen: Dank der historischen Inventarzettel konnten die Wissenschaftler
sie der Meersburger Residenz zuordnen. Auch im Stadtarchiv Meersburg
haben sich überraschende Schätze aus dem Schloss gefunden.
So wird es möglich, die fürstbischöflichen Repräsentationsraume
im Schloss ab dieser Saison in neuem Glanz und voller sehenswerter
Details präsentieren. Besuchserlebnis und Komfort. Ein wesentlicher Teil der umfangreichen
Arbeiten am Schloss galt dem bequemen und angenehmen Besuchserlebnis.
Künftig werden alle Etagen des Schlosses und die Schlossterrasse
barrierefrei zu erreichen sein! Die Eingangssituation wird verbessert
und verschönert, Wechselausstellungen sollen stattfinden.
Und endlich wird es ein stilvolles Schlosscafé geben, noch
dazu betrieben von der renommierten Sternegastronomie der Traube
Tonbach.
Das Herzstück des Schlosses, die Beletage mit den Wohn- und
Prunkräumen der Fürstbischöfe von Konstanz, wird
facettenreich Informationen zum Schloss und zum Leben seiner Bewohner
vermitteln. Oberkonservatorin Dr. Carla Mueller: „Unsere
Besucher wollen wissen, wie ein bischöflicher Landesherr sein
Leben, seine Arbeit, seine Landesregierung und sein Amt gestaltete,
wie er repräsentierte und welchen Interessen er sich widmete“.
Themenschwerpunkte sind, so die Oberkonservatorin der Staatlichen
Schlösser und Gärten, die barocke Jagd, die Musik, Wein
und Weinbau, aber auch das Verhältnis von Stadt und Hof. Ein
besonderes Juwel ist das ehemalige „Naturalienkabinett“ der
Fürstbischöfe. Und auch die Geschichte nach der Zeit
als fürstbischöfliches Schloss soll sichtbar werden.
Einen „erlebnisreichen Rundgang, bei dem Familien und Jugendliche
genauso fündig werden wie interessierte Einzelbesucher“ verspricht
die Kunsthistorikerin für die Wiedereröffnung des Neuen
Schlosses.

Stukkatur des 18. Jahrhunderts in der Bel Etage: Billardspieler.
Foto SSG/LMZ
Das Neue Schloss Meersburg wieder zurück in der Familie der
Bodenseeschlösser: Die Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg können ab dieser Saison wieder den
ganzen Fächer der grandiosen Monumente aus der reichen Geschichte
dieser gesegneten Region aufschlagen. Schwer vorstellbar, den Bodensee
zu erleben, ohne das prächtige Kloster und Schloss Salem besucht
zu haben, die größte Zisterzienserabtei Süddeutschlands
und zugleich einstige Schloss der badischen Markgrafen. Oder ohne
das erstaunliche Neue Schloss in Tettnang, das die Grafen von Montfort
im 18. Jahrhundert mit Spitzenwerken der Barockzeit ausstatten
ließen. Und undenkbar ein Besuch in der Region ohne den grandiosen
Blick vom Hohentwiel genossen zu haben, der riesigen Festung mit
dem Panorama über Bodensee, Hochrhein und weit in die Schweizer
Alpen. Und jetzt ist endlich auch das Neue Schloss Meersburg wieder
in der Familie: Die barocke Residenz in ihrer einmaligen Lage mit
dem großartigen Blick über den See und über die
Giebel und Dächer der alten Stadt Meersburg war und ist immer
schon ein Fixpunkt bei jedem Bodenseebesuch. Wieder zugänglich
ist das Neue Schloss Meersburg ab dem 28. April; an diesem Tag
findet das Bürgerfest rund um das Neue Schloss statt.
Ebenfalls in diesem Jahr:
900 Jahre Haus Baden
Das ist das große historische Thema in Baden-Württemberg
im Jahr 2012. Wie das Herrschergeschlecht der Markgrafen von Baden-Baden
und Baden-Durlach, wie die Großherzöge von Baden regierten,
wie Herrscherfamilien lebten: Wo könnte man das besser mit
allen Sinnen erleben als in den Burgen und Schlössern des
Landes? In Salem, dem mächtigen Zisterzienserkloster und späteren
Schloss der Markgrafen von Baden, erinnern die Staatlichen Schlösser
und Gärten vom 19. Mai bis 7. Oktober mit der Ausstellung „Das
Haus Baden am Bodensee“ an die Zeit, als hier die badischen
Herrscher residierten. Eine Entdeckung und eine Reise in eine Vergangenheit,
die bis ganz nah an unsere Zeit reicht!
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