4.8.12
175 Jahre Sisi
Die „Karriere“ von Kaiserin Sisi begann 1837 in Oberbayern
(obb) Sisi wurde am 24. Dezember 1837 im väterlichen Palais
in München geboren und wuchs in der Münchner Ludwigstraße
auf. Die Sommermonate verbrachte die kleine Elisabeth regelmäßig
mit ihren Eltern und Geschwistern auf Schloss Possenhofen am Starnberger
See – seit 1834 die Sommerresidenz von Sisis herzoglicher
Familie. Heute befindet sich das Anwesen in Privatbesitz. Hier
erlebte Sisi eine glückliche, unbeschwerte Kindheit, bis sie
mit 15 Jahren Kaiser Franz Joseph I. von Österreich kennenlernte.
So weit ist die Geschichte aus Büchern und romantischen Filmen
bekannt.
Hinter den Kulissen sah es anders aus. Kaiserin Elisabeth
war eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und ist bis heute
ein Mythos. Aber wie war sie wirklich und was war so faszinierend
an ihr? War sie doch eine mysteriöse, seltsame Frau, die ihre
Hofdame cholerisch zurechtwies, sobald diese ihr aus Versehen beim
Frisieren ein Haar entfernte? War sie wirklich sport- und magersüchtig?
Oder war sie am Ende eine coole, berechnende Kaiserin wider Willen?
Was hatte sie gemein mit der quietschfidelen Herzogin in Bayern,
gespielt von Romy Schneider, die das Jagdrevier ihres „Papili“ erkundete
und später, in prunkvolle Kleider gepresst und ihres losen
Mundwerks beraubt, an der ihr auferlegten Kaiserwürde und
ihrer Schwiegermutter zugrunde ging? 
Porträt der Kaiserin Sisi. © KEM Possenhofen und Rosemarie Mann-Stein
„Kaiserin Elisabeth Rundweg“ und ihr Lieblingsort
Roseninsel
Ihre geliebte Heimat Oberbayern hat Sisi fast jährlich auch
nach der Kaiserkrönung besucht. Sie hatte eine enge Bindung
zu ihrer Verwandtschaft sowie zu ihrem Cousin, dem exzentrischen
Bayernkönig König Ludwig II. Mit ihm traf sich Elisabeth
regelmäßig auf der Roseninsel, die rund 30 Gehminuten
südlich von Schloss Possenhofen liegt. Dorthin zogen sich
die beiden vor Hofzeremoniell und Öffentlichkeit zurück – sie
war einer ihrer Lieblingsorte. 1853 hatte König Maximilian
II. von Bayern die Insel einer Fischerfamilie abgekauft. Vom bedeutendsten
deutschen Landschaftsarchitekten des 19. Jahrhunderts, Peter Joseph
Lenné, geplant, entstand dort ein Park um den namensgebenden
Rosengarten. Mittlerweile ist die Insel wieder für Besucher
geöffnet. Angeboten werden Führungen durch den Garten
und das Casino (Überfahrt mit der Fähre vom Glockensteg
im Feldafinger Park). Im Sommer runden „Roseninsel-Konzerte“ das
Programm ab. Die Roseninsel ist selbstverständlich auch eine
Station auf dem „Kaiserin Elisabeth Rundweg“. Er beginnt
am Bahnhof Possenhofen, führt auf den Spuren Sisis durch den
berühmten Lenné-Park bis zum „Golfhotel Kaiserin
Elisabeth“ in Feldafing, wo Sisi 24 Mal residierte. Sonderausstellung im Starnberger Fünf-Seen-Land von
Mai bis Oktober
Das Starnberger Fünf-Seen-Land und das Kaiserin Elisabeth
Museum in Possenhofen bieten mit einer Ausstellung, Vorträgen
und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2012 Einblicke in Sisis
Privatleben. Der Titel der Sonderausstellung vom 1. Mai bis 14.
Oktober lautet „Kaiserin Elisabeth am Starnberger See – Unbeschwerte
Kindheit und starke Familienbande“. Das aus einer Privatsammlung
hervorgegangene Kaiserin Elisabeth Museum erinnert seit 1998 in
den historischen Räumen des Prunkwartesalons des Bahnhofs
Possenhofen an Sisi und ihre Familie, vor allem auch in Bezug auf
den Starnberger See. Das Museum zeigt neben Erinnerungsstücken
und Bildmaterial des Kaiserpaares auch Plastiken, Literatur und
Zeitdokumente der Kaiserin und ihrer Familie in den verschiedenen
Lebensetappen sowie des Weiteren auch Exponate zu König Ludwig
II. und dem Starnberger See. Heute ist das Museum Bestandteil der
internationalen „Sisi-Straße“ (www.sisi-strasse.info)
und erstrahlt seit der Renovierung 2009/2010 in neuem Glanz. |