9.10.14
Römische Badruine Badenweiler/Burgruine Badenweiler
Von Ruine zu Ruine und von der Antike über das Mittelalter
bis in die Gegenwart
(ssg) Ruinen haben ihren ganz eigenen Charme – und ihre
Geschichte so wieso. Das lässt sich bei einem herbstlichen
Ausflug zum Kurort Badenweiler im Schwarzwald anschaulich feststellen.
Eine mittelalterliche Burgruine beherrscht den romantischen Kurpark
des berühmten Traditionsbades. Ihr Baumaterial stammt zum
Teil aus der Antike – vor allem von der berühmten Römischen
Badruine, die sich in Sichtweite der Burg befindet. Alles zusammen
liegt inmitten des wunderbaren Kurparks aus dem 19. Jahrhundert.
Und das milde Herbstlicht sorgt für die richtige Stimmung
bei einem Besuch in diesen Wochen.

Burg Badenweiler. Bild: Badenweiler Thermen- und Touristik-GmbH/Karen
Schmeißer/ssg
Stein gewordene Geschichte
Das Interesse an früheren Epochen und Kulturen ist groß,
aber gar nicht so neu, wie man vielleicht denken könnte. Gerade
an mittelalterlichen Burgen lässt sich die Aufmerksamkeit
früherer Generationen regelrecht ablesen. So auch an der Burgruine
Badenweiler, deren romanische Fensterbögen belegen, dass die
Anlage schon im 12. Jahrhundert über einen Palas – also
einen prachtvollen Wohntrakt – verfügt haben muss. Im
geschichtsinteressierten 19. Jahrhundert erhielten die Burgreste
aus dem 12. Jahrhundert einen neuen Aussichtsturm, berühmt
für sein Panorama in die Rheinebene. Damals war Badenweiler
längst ein viel besuchter Kurort für Gäste aus aller
Welt – darunter auch solche Berühmtheiten wie der Schriftsteller
Anton Tschechow, der das besondere Licht des Badeortes lobte: die „kosende
Sonne“.
Modernes Glasdach am Fusse des Burgbergs
Direkt unter der Badenweiler Burgruine des Mittelalters geht es
noch viel tiefer in die Geschichte: Hier liegt unter einem spektakulären
Glasdach die Römische Badruine, die größte nördlich
der Alpen, und ein steinernes Zeugnis der heilsamen Quellen,
die für den Ruhm des Ortes seit Antike sorgen. Markgraf
Karl Friedrich von Baden ließ die Fundamente bereits 1784
freilegen und durch einen Schutzbau sichern. Die weitläufige
Anlage aus dem 2. Jahrhundert nach Christus gilt als die am besten
erhaltene Therme nördlich der Alpen. Heute spannt sich ein
filigranes Glasgewölbe über die Ausgrabungen. In den
geschützten Innenraum gelangt so das Licht der „kosende
Sonne“ Badenweilers. Anton Tschechow, der wohl berühmteste
Kurgast des Schwarzwaldortes, schreibt diese Worte in einem Brief
an seine Schwester. Dem russischen Schriftsteller sind sogar
ein als Museum eingerichteter Salon im Kurhaus und ein Denkmal
im Park gewidmet. Im Museum findet sich noch mehr Literatur – etwa
die Werke der deutschen Autorin Gabriele Wohmann, deren Romantitel „Frühherbst
in Badenweiler“ seit seinem Erscheinen in den 1970er-Jahren
geradezu sprichwörtlich wurde.
Service
Adressen
Burg Badenweiler, Am Burgberg oberhalb des Kurhauses, 79410 Badenweiler,
Römische Badruine Badenweiler, 79410 Badenweiler.
Öffnungszeiten
Burg Badenweiler: tagsüber frei zugänglich.
Römische Badruine Badenweiler: Bis 31. Oktober: täglich
von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Ab 1. November: täglich von 10.00
Uhr bis 17.00 Uhr.
Eintritt
Burg Badenweiler: freier Eintritt. Römische Badruine Badenweiler:
Erwachsene 2,00 Euro, Ermäßigte 1,50 Euro, Familien
5,50 Euro.
Führungen Römische Badruine
Bis 31. Oktober: Dienstag um 16.00 Uhr und Sonntag um 11.00 Uhr.
Ab 1. November: Sonntag um 11.00 Uhr.
Anmeldung: Badenweiler
Themen & Touristik
GmbH, Kaiserstraße 5, 79410 Badenweiler, Telefon +49(0)76
32.79 93 00, touristik@badenweiler.de.
www.burg-badenweiler.de |