25.9.14
Historisches Ortslexikon der Pfalzgrafschaft:
Bacharach
Das Historische Ortslexikon der Pfalzgrafschaften führt alle wichtigeren
Orte auf, die in ihrer Geschichte mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein
und/oder ihren Teilterritorien in Verbindung standen. Das Ortslexikon
wird als Teil des neuen Heidelberger Schlossführers erarbeitet
und erscheint vermutlich als einer der Teilbände dieser Publikation.
Bacharach am Mittelrhein ist mit der Kurpfalz auf verschiedene
Weise verbunden. Es kam aus dem Familienbesitz des Pfalzgrafen
Heinrich von Stahleck an die Pfalzgrafschaft und musste im 13.
Jahrhundert gegen die Konkurrenz des Kölner Erzbischofs behauptet
werden.
In der Burg Stahleck heiratete Heinrich von Braunschweig 1184
die Staufertochter Agnes, die einzige Tochter Konrads von Staufen
- übrigens gegen den Widerstand ihres Vaters. Die Burg Stahleck
wurde im Neunjährigen Krieg 1689 zerstört und zwischen 1925 und
1967 wieder auf- und als Jugendherberge ausgebaut.
Zwischen der Stadt und der Burg Stahleck liegt die gotische Wernerkapelle,
die als Inszenierungsort eines Ritualmordmythos die judenfeindliche
Haltung aller Pfalzgrafen zwischen Ludwig II. und Ludwig III.,
also zwischen 1287 und 1429, dokumentiert. Einzig davon ausgenommen
ist Pfalzgraf Ruprecht I. in der Mitte des 14. Jahrhunderts, der
eine judenfreundliche Politik betrieb. Diese verschiedenen Ausprägungen
der Politik gegenüber den Juden ist auf dem Hintergrund des politischen
Netzwerks zu sehen, in dem die Pfalzgrafen wirkten - von Brabant
über Luxemburg bis Savoyen
Bacharach im Historischen Ortslexikon der Pfalzgrafschaften, Manuskript
S. 117 - 120. Volltext in Heft 3/2014 von "Nachrichten & Notizen" 
Bacharach, Burg Stahleck
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