14.7.14
Eisernes Haus im Schlosspark Nymphenburg ist wieder geöffnet
(bsv) „Nach vierjähriger Sanierung ist das Eiserne
Haus im Schlosspark Nymphenburg ab sofort wieder geöffnet“,
freute sich Albert Füracker, Finanzstaatssekretär, heute
bei der Wiedereröffnung des ehemaligen Pflanzenhauses für
die königliche „botanische Sammlung“. Seit 2010
wurde das Eiserne Haus fortlaufend restauriert und war seit 2011
für den Veranstaltungsbetrieb geschlossen – jetzt ist
es wieder geöffnet. „Die Sanierung war dringend nötig.
Ziel war es, die historische Bausubstanz bestmöglich zu erhalten
und gleichzeitig eine moderne Nutzung eines der schönsten
Veranstaltungsräume in München zu ermöglichen“,
erklärte Füracker. Der Staatssekretär weiter: „Dafür
haben wir rund eine Millionen Euro investiert“.

Fassade des Eisernen Hauses im Schlosspark Nymphenburg, München.
Die vierjährige Sanierung war insbesondere aufgrund von Witterungseinflüssen
an der Eisen-Glas-Konstruktion unumgänglich. Doch nicht nur
im Außenbereich wurde das Eiserne Haus generalüberholt. „Mit
Hilfe einer botanischen Pflanzenliste von 1826 haben wir versucht,
die ursprüngliche botanische Sammlung von König Max I.
Joseph in Teilen wieder aufleben zu lassen“, erläuterte
Füracker. „Natürlich kombiniert mit moderner Technik,
wie automatisierten Bewässerungsanlagen“, so Füracker
weiter. Auch für die Veranstaltungsnutzung wurde investiert:
Die Haustechnik wurde rundum-erneuert, der Catering-Bereich renoviert
und der Zugang barrierefrei gemacht.
Das ca. 76 Meter lange Eiserne Haus, zunächst als Holzständerbau
im Jahr 1807 erbaut, diente ursprünglich als erstes von drei
Gewächshäusern der „Botanischen Sammlung“,
die Friedrich Ludwig von Sckell zwischen 1807 und 1820 für
den botanisch interessierten König Max I. Joseph errichtete
(weitere: Geranienhaus 1816, Palmenhaus 1820). Das Eiserne Haus
beherbergte ursprünglich verschiedene exotische Pflanzen aus
aller Welt. Die Aufteilung in verschiedene „Kalthaus“-
und „Warmhaus“-Abteilungen war damals technisch höchst
innovativ. Für angenehme Temperaturen in kalten Monaten sorgten
große Öfen in den rückwärtigen Gangbereichen.
1867 brannte der ursprüngliche Holzbau ab und wurde 1868 in
damals moderner Eisenkonstruktion neu errichtet. Die massiv gebauten
seitlichen Kopfbauten des ursprünglichen Baus blieben bestehen.
Zur Temperaturregulierung wurden bereits damals jeweils im unteren
und oberen Bereich Lüftungsflügel eingebaut, die bei
starker Sonneneinstrahlung für einen Durchzug sorgen.
Beide Bilder: Foto: Bayerische Schlösserverwaltung
/ Andrea Gruber, Maria Scher
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