21.10.14
Burg Rötteln
Mittelalterliche Mauern, buntes Herbstlaub, weite Sicht
(ssg) Höchste Zeit, die Wanderschuhe zu schnüren! Die
Burgruine Rötteln, oberhalb von Lörrach-Haagen gelegen,
ist im Herbst ein besonders malerisches Ausflugsziel. Im goldenen
Oktoberlicht oder von Nebelschwaden umgeben: Jetzt erheben sich
die Burgmauern aus dem bunten Laub imposant empor. Der Aufstieg
zur Oberburg wird mit einem herrlichen Rundumblick belohnt. Das
Panorama reicht über das Rheintal, weit in die Schweiz hinein
und bis zu den Alpen.
Eine Ruine wie aus dem Bilderbuch
Ein Ausflug zur Burg Rötteln am Rand des südlichen Schwarzwalds
eignet sich bestens dafür, den Herbst in seiner ganzen Pracht
zu genießen. Wenn die Blätter sich verfärben und
die Tage kürzer werden, passt eine Besichtigung der Ruine
besonders gut. Mit ihren mittelalterlichen Mauern und den teilweise
gut erkennbaren Gebäudeteilen liegt die verfallene Burg erhaben
auf einem Kalksteinfelsen über dem Wiesental. In nächster
Nähe zu Lörrach ist die fast 300 Meter lange Anlage ein
ideales Wanderziel für Familien und Wanderfreunde. Denn auch
die Landschaft um die Burg wirkt wie aus dem Bilderbuch.

Burg Rötteln. Bild: Archiv Röttelnbund Haagen/ssg
Prachtvoller Sitz dreier Herrscherfamilien
Errichtet wurde die stolze Burg von den Edelherren von Rötteln,
von denen sie ihren Namen hat. Im 12. Jahrhundert war die Familie
das mächtigste und bekannteste Adelsgeschlecht in der Region
Lörrach. Doch nicht jede Mauer, die heute noch zu sehen ist,
stammt aus der Zeit der Familie von Rötteln. Die meisten erhaltenden
Gebäudeteile, vor allem die Oberburg mit dem Palas, gehen
auf die zweite Besitzerfamilie zurück: auf die Markgrafen
von Hachberg-Sausenberg. Diese waren 1315 in den Besitz der Burg
gekommen und haben sie prachtvoll erweitert. Über einen Zeitraum
von 500 Jahren veränderte die Anlage ihre Gestalt immer wieder.
So machte die dritte Besitzerfamilie, die Markgrafen der Linie
Baden-Durlach, die Burg nach 1535 zum Verwaltungssitz des Markgräfler
Landes. Durch den Bau von Wirtschafts- und Verwaltungsgebäuden
wuchs in dieser Zeit vor allem die Vorburg. Während von ihr
nur noch die Außenmauern erhalten sind, lassen die Palas-Mauern
der Oberburg viele architektonische Feinheiten erkennen.
Johann Peter Hebel besang die Burg in Mundart
Der Verfall der Burg Rötteln wurde schon von Johann Peter
Hebel in seinem Gedicht „Die Vergänglichkeit“ besungen – und
zwar in alemannischer Mundart. Hebel, unter anderem von Goethe
sehr geschätzt, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Hausen
im Wiesental. Bis zur Burg Rötteln brauchte er nur eine Stunde
Fußmarsch zurückzulegen.
Führung durch echte Burgen-Fans und Ritter-Experten
Für Kinder ist die Burg Rötteln das pure Abenteuer. Denn
die engagierten Mitglieder des Vereins Röttelnbund führen
die Besucher begeistert durch die Hochburg, die sich im Besitz
der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
befindet. Die echten Burgen-Fans und Ritter-Spezialisten haben
in der ehemaligen Landschreiberei ein kleines Museum eingerichtet.
Nachdem die großen und kleinen Besucher die Burggräben,
Wälle, Erker und Zinnen sowie den Turm besichtigt haben, ist
im Museum reichlich Material vorhanden, um noch tiefer in die Zeit
der Ritter einzutauchen. Von Kanonenkugeln bis zum Küchengeschirr
ist Militärisches genauso zu bestaunen wie Alltägliches.
Und wer sich ein Bild vom Zustand der unzerstörten Burg Rötteln
machen möchte, ist im Museum ebenfalls gut aufgehoben. Dort
zeigt ein großes Burgmodell detailreich, wie die intakte
Anlage in der Mitte des 17. Jahrhunderts ausgesehen hat.
Service
ÖFFNUNGSZEITEN
Bis 31. Oktober: täglich 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr.
Ab 1. November bis 31. März: Samstag, Sonntag und Feiertage:
11.00 Uhr bis 16.00 Uhr.
Bei Eis oder Schnee geschlossen.
KONTAKT
Burg Rötteln, 79541 Lörrach-Haagen, Röttelnbund
e.V. Haagen
Telefon +49(0)76 21.564 94, Telefax +49(0)76 21.59 14 78,
info@burgruine-roetteln.de
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