3.11.14
Staatsbahnhof Trossingen: Auszeichnung für restauriertes
Bahn-Empfangsgebäude
Restaurierung mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
(dsd) An der Restaurierung des ehemaligen Empfangsgebäudes
des Trossinger Staatsbahnhofs beteiligte sich auch die Deutsche
Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2011 mit insgesamt 80.000 Euro. Nun
erreicht in diesen Tagen die Denkmaleigentümer Cathrin und
Fabio Tedesco eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert
durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale".
Dadurch bleibt auch nach Abschluss der Restaurierungsmaßnahmen
an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer
der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar und kann zu weiterer
Unterstützung motivieren.

Ehemaliges Empfangsgebäude des Staatsbahnhofs Trossingen
2011© Harry Linge, Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Ehemaliges Empfangsgebäude des Staatsbahnhofs Trossingen
2012 © Eckhard Wegner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Als 1869 der erste Zug von Rottweil nach Villingen fuhr, war nicht
nur die Verbindung zwischen der württembergischen Gäubahn
und der badischen Schwarzwaldbahn hergestellt, sondern es war zugleich
der ersehnte Anschluss des aufstrebenden Industrieorts Trossingen
an ein überregionales Eisenbahnnetz in greifbare Nähe
gerückt. Daher bezeichneten die Trossinger Gewerbetreibenden
den Staatsbahnhof bei seiner Einweihung 1869 als "Das Tor
zur Welt".
Der Bahnhof lag jedoch mehrere Kilometer vor der Stadt Trossingen,
die der dortige Fuhrunternehmer bei jedem Wetter überbrücken
musste. Schutz am Bahnhof bot zudem lediglich ein einfacher Unterstand,
der eines Tages abgerissen wurde. Darauf steuerte der Fuhrmann
den Bahnhof Aldingen an. Die Folge war - zumindest zeitweise -
ein Nachlassen des Frachtaufkommens am Trossinger Bahnhof. Weil
sich das rasch änderte, baute man bis 1898 die Schienenverbindung
zwischen Trossingen und dem Staatsbahnhof.
Das bis heute im Wesentlichen unveränderte Tuffsteingebäude
wurde im Zuge des Baus der "Oberen Neckarbahn" zusammen
mit dem Güterschuppen errichtet. Es handelt sich um den charakteristischen
Bautyp Gruppe 1 für die kleineren an dieser Bahnstrecke gelegenen
Stationen. Das ehemalige Empfangsgebäude besteht aus zwei
Geschossen mit Schalterhalle und Wohnung. Zugesetzt hatte dem Gebäude
insbesondere Feuchtigkeit im Dachstuhl und im Mauerwerk.
Der Trossinger Staatsbahnhof, heute Schlusshaltestelle der als
Museumsbahn betriebenen Trossinger Staatsbahn, ist eines von über
250 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und
Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein
in Baden-Württemberg fördern konnte. |