30.4.15
Naturereignis im Schwarzwald: Die Klosterruine als
imposantes Ausflugsziel
(ssg) Mit den warmen Maitagen beginnt auch in den höheren
Lagen des Schwarzwaldes wieder die Wandersaison. Dann lockt die
Klosterruine Allerheiligen viele Spaziergänger und Kulturinteressierte
an. Berühmt ist der wildromantische Wanderweg entlang der
sprühenden Kaskaden eines Wasserfalls hinauf zur imposanten
Ruine des einstigen Prämonstratenser-Klosters – ein
eindrucksvolles Naturerlebnis.

Klosterruine
Allerheiligen. Beide Fotos: Achim Mende /ssg
Beim Wandern Natur und Geschichte entdecken
Inmitten des Schwarzwaldes erheben sich die beeindruckenden Ruinen
von Kloster Allerheiligen. Das Denkmal aus dem 12. Jahrhundert
ist eine berühmte Attraktion für Schwarzwaldbesucher – und
das schon seit dem Beginn des Schwarzwaldtourismus vor über
150 Jahren. Wanderer können hier die einzigartige Verbindung
von Natur und Geschichte erleben.
Der Weg zur Klosterruine ist ein wahres Naturereignis: Die Ruine
liegt eindrucksvoll am oberen Ende einer Schlucht mit tosenden
Wasserfällen. Entlang der Wasserfälle kann man durchs
Lierbachtal nach oben zur Klosterruine wandern. Besucher können
entweder den steilen Aufstieg aus dem Tal wählen oder nur
einen kurzen Spaziergang zur Ruine und der kleinen barocken Gartenterrasse
unternehmen. Im Inneren der Klosterruine vermittelt eine Dauerausstellung
Interessantes zur Geschichte und Bedeutung von Allerheiligen. Wechselnde
kleine Ausstellungen befassen sich mit Themen rund um den Schwarzwald.
Wallfahrtsort und religiöses Zentrum
Besucher der malerisch zerfallenen Klosterruine können zumindest
erahnen, dass Allerheiligen einst ein Konvent von Größe
und Einfluss war. Sechs Jahrhunderte lang war das Kloster das beherrschende
religiöse und kulturelle Zentrum dieser Schwarzwaldregion.
Die Chorherren des Prämonstratenserklosters leiteten eine
Klosterschule, die bis ins 19. Jahrhundert Bestand hatte. Da Allerheiligen
ein bedeutender Wallfahrtsort war, besuchten vor allem an den Feiertagen
viele Menschen das Kloster. Im Jahr 1802 wurde das Kloster aufgelöst – ein
Schicksal, das fast alle Klöster während der Säkularisation
traf. Zur Ruine wurde Allerheiligen schließlich zwei Jahre
später, als ein Blitz in die Klosterkirche einschlug und einen
großen Brand verursachte.
 Ein Kleinod für den Schwarzwald-Tourismus
Der Brand von 1804 schien das Ende zu sein – aber der malerische
Ruinenzustand machte das einstige Kloster zur Attraktion. 1840
wurde der Weg entlang der Wasserfälle hinauf nach Allerheiligen
angelegt – damals erfreute sich das Kloster schon wachsender
Beliebtheit. Der Schwarzwald wurde schnell ein beliebtes Ausflugsziel
und Allerheiligen verzeichnete steigende Besucherzahlen. Das malerische
Schwarzwaldkloster mit den Wasserfällen wurde in zahlreichen
Gemälden und Drucken verewigt. Der Verleger Karl Baedeker
nahm Allerheiligen 1854 in seinen ersten Reiseführer auf.
Auch der amerikanische Erfolgsschriftsteller Mark Twain begeisterte
sich bei einer Europa-Reise für die malerische Klosterruine – und
widmete ihr sogar einen Passus in seinem Buch „Bummel durch
Europa“. Die stille Ruine im einsamen Schwarzwaldhochtal
als internationale Attraktion – das hätten sich die
Mönche des Mittelalters nicht träumen lassen. Beliebt
als Ausflugsziel und Station bei Wanderungen ist das Kloster bis
heute – und wer dort war, versteht, warum das so ist.
Öffnungszeiten
Tagsüber frei zugänglich
Eintritt frei
Führungen und Sonderführungen
Klosterruine Allerheiligen
Tourist-Information
Allmendplatz 3
77728 Oppenau
Telefon +49(0)78 04.91 08 30
Telefax +49(0)78 04.91 08 32
info@oppenau.de
www.oppenau.de |