9.9.15 Staatssekretär
Peter Hofelich startet viertägige Denkmalreise durch die vier
Regierungsbezirke des Landes
(rps)
Mit der Besichtigung von Schloss Liebenstein südlich von
Neckarwestheim startete Staatssekretär Peter Hofelich
am Dienstag (8. September 2015) seine viertägige Denkmalreise
durch die vier Regierungsbezirke des Landes. „Es gibt
in Baden-Württemberg zahlreiche Menschen - ob private
Eigentümer, in Initiativen und Gruppen oder öffentlichen
Einrichtungen - die sich mit großen Einsatz in der Denkmalpflege
einbringen“, sagte Hofelich. „Ihnen haben wir zu
verdanken, dassviele Zeugnisse von vergangenen Zeiten erhalten
sind und bis heute die Geschichte lebendig machen. Mit unserer
Denkmalreise soll den Denkmalen und dem großen Engagement,
das dahinter steckt, die gebotene Aufmerksamkeit zukommen.“
Das gilt etwa für Schloss Liebenstein (Landkreis Heilbronn),
das auf eine im ausgehenden 12. Jahrhundert gegründete Burganlage
zurückgeht. Die Schlosskapelle wurde 1599 errichtet und gilt
als ein bedeutendes Zeugnis der Frührenaissance. „Insbesondere
an der Schlosskapelle und auch an den Natursteinstützmauern
werden seit den 1990er-Jahren Maßnahmen durchgeführt,
um den wertvollen Baubestand zu sichern und zu erhalten“,
sagte der Staatssekretär.

Staatssekretär Peter Hofelich (Mitte) mit Stefan Fulst-Blei (rechts)
im ehemaligen Schafstall des Schlosses Liebenstein bei Neckarwestheim
Zu den insgesamt 18 Bau- und archäologischen Denkmalen, die
er während der gesamten Reise besucht, gehören auch die
Historischen Hofgärten Öhringen (Hohenlohekreis). Neben
dem Weltkulturerbe Limes werden sie Bestandteil der Landesgartenschau
2016 in Öhringen sein. Der Garten wurde rekonstruiert, die
historischen Gartenterrassen und auch die ehemalige Stallscheune
instand gesetzt.
„Die Vielfalt der Denkmale, die wir auf der Reise besichtigen,
ist immens“, so Hofelich. „Sie macht die große
Bandbreite einer zeitgemäßen Denkmalpflege bei uns im
Land deutlich.“ So steht nach dem Besuch der Hofgärten
in Öhringen am Dienstag das keltische Oppidum „Burgstall“ in
Creglingen-Finsterlohr (Main-Tauber-Kreis) auf dem Reiseprogramm.
Von der spätkeltischen Siedlung aus dem 2. bis 1. Jahrhundert
vor Christus sind mehrere Meter hohe Wall-Graben-Systeme geblieben.
Das Gelände ist durch einen
archäologischen Lehrpfad erschlossen.
In Kirchberg an der Jagst
(Landkreis Schwäbisch Hall) ist ein Wohnstallhaus Ziel der
Denkmalreise, das im 16./17. Jahrhundert erbaut wurde. Im Gegensatz
zu zahlreichen anderen Dokumenten der ländlichen Hausarchitektur
ist das Haus in Kirchberg gut überliefert, beispielsweise
sind die Putz- und Fassungsoberflächen noch intakt. „Mit
viel Kompetenz wurde das Objekt instand gesetzt“, betonte
der Staatssekretär. „Gerade das Handwerk und mittelständische
Betriebe bringen immer wieder ihr Knowhow für die Denkmalpflege
ein.“

Schloss Liebenstein, im Dachgeschoss des ehemaligen Schafstalls

Öhringen, die ehemalige Orangerie im Hofgut
Er wies darauf hin, dass sich das auch im Motto des diesjährigen
Tags des offenen Denkmals widerspiegelt. Es lautet: „Handwerk,
Technik, Industrie“. „In den Denkmalen sind nicht nur
handwerkliches Können, Technik und Fortschritt aus der jeweiligen
Zeit zu erkennen“, erläuterte er: „Das alles spielt
auch im Umgang mit den Denkmalen eine große Rolle. Denn in
der Denkmalpflege kommen modernste Restaurierungs- und Forschungsmethoden
zum Einsatz.“
Der Tag des offenen Denkmals findet am Sonntag, 13. September
2015, statt. Überall im Land haben Bürgerinnen und Bürger
dabei die Möglichkeit, archäologische Stätten sowie
Bau- und Kunstdenkmale zu entdecken. Rund 800 Veranstaltungen sind
für den Tag des offenen Denkmals in Baden-Württemberg
vorgesehen. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg mehr als
90.000 Bau- und Kunstdenkmale sowie über 60.000 archäologische
Denkmale. |