21.1.15
Festungsruine Hohentwiel:
Die schönste Aussicht des Landes
(ssg) Ob der Ausblick geheimnisvoll nebelverhangen ist oder kristallklar
weit in den Hegau über den Bodensee und auf die Alpen reicht:
Gerade im Winter ist die Festungsruine Hohentwiel ein lohnendes
Ausflugsziel. Herausragend wie die Lage auf einem erloschenen Vulkankegel
ist das atemberaubende Panorama. Besonders stimmungsvoll wird’s,
wenn Raureif und Schnee die wehrhaften Mauern zum Glitzern bringen.

Hohentwiel im Winternebel. Bild: LMZ 315124-1993/ssg
Verwunschene Stimmung im Winter
Die ehemalige Burg auf dem Hohentwiel, eine der größten
Festungsruinen Deutschlands, zeigt im Winter ein besonders romantisches
Bild, wenn der Schnee die Mauern schmückt. Wer den Aufstieg
auf den 686 Meter hohen Vulkankegel unternimmt, wird mit einem
einzigartigen Panorama belohnt: Die sanften Hügel des Hegaus
und des Schweizer Thurgaus scheinen mit dem Bodensee zu verschmelzen.
An klaren Tagen wirken die schneebedeckten Alpen zum Greifen nah.
Besiedelt seit der Bronzezeit
Spuren aus der Bronzezeit belegen, dass der Hohentwiel schon früh
besiedelt war. Viele Generationen nutzten den Berg mit Rundumblick
als sicheren Rückzugsort. Eine erste Verteidigungsanlage entstand
im Jahr 914 zur Zeit der Ottonenkaiser. Die schwäbischen Herzöge
bauten sie zu ihrer Residenz aus. Dann zogen die Herzöge von
Zähringen ein, nach 1300 die Familie von Klingenberg. Als
Herzog Ulrich von Württemberg 1519 aus dem Land vertrieben
wurde, verschanzte er sich in der mittelalterlichen Burg. Unter
ihm und seinem Sohn und Nachfolger Herzog Christoph wurde der Hohentwiel
zur Landesfestung ausgebaut. Die Uneinnehmbare Festung
Bis heute lassen die Mauerreste der wehrhaften Anlage gut erkennen,
dass sich die Bebauung nicht nur über eine Fläche von
neun Hektar erstreckt, sondern auch über mehrere Ebenen geht.
Während die Versorgung vom Gutshof im Tal erfolgte, wurde
auf einem Felsen auf halber Höhe eine Vorburg errichtet. Wer
von hier aus zur oberen Festung wollte, musste eine Engstelle passieren.
Wärterhäuschen, Brücken und Tore sicherten den Aufstieg.
Anfang des 17. Jahrhunderts erhielt die Oberburg eine Bastion.
So gegen Angriffe gesichert, wurde der Hohentwiel weder im Dreißigjährigen
Krieg noch in den Kriegen des französischen Sonnenkönigs
Ludwig XIV. eingenommen. Im 18. Jahrhundert diente die Festung
den württembergischen Herzögen als Landesgefängnis.

Hohentwiel, Langer Bau. Bild: LMZ 315189-1993/ssg
Informationszentrum am Fuß der Festung
Am Fuß der Festungsanlage, in einem Gebäude des ehemaligen
Gutshofs, haben die Staatlichen Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg ein Informationszentrum eingerichtet. Hier
können Kinder und Erwachsene die Fragen klären, die bei
der Besichtigung der Ritterburg aufgekommen sind. Eindrucksvoll
zeigt das große Modell der Anlage, wie die intakte Festung
Hohentwiel im 18. Jahrhundert aussah, also noch vor der Schleifung
der Burg durch die Truppen Napoleons. Der Festungsberg bleibt das
ganze Jahr geöffnet – ein Ausflugsziel auch für
die Wintermonate.
Service
Öffnungszeiten
Ab 1. November bis 31. März: täglich von 10.00 Uhr bis
16.00 Uhr (letzter Einlass 15.00 Uhr)
Eintritt
Erwachsene 4,00 Euro, Ermäßigte 2,00 Euro, Familien
10,00 Euro, Jahreskarte 20,00 Euro, Gruppen ab 15 Personen pro
Person 3,60 Euro
Kontakt
Festungsruine Hohentwiel, Auf dem Hohentwiel 2a, 78224 Singen
Telefon +49(0)77 31.6 91-78
info@festungsruine-hohentwiel.de |