4.3.15
Blühende Pflanzenwelt, einzigartiges Panorama – Frühling
auf dem Hohentwiel
(ssg) Der Hohentwiel bei Singen ist für sein atemberaubendes
Panorama bekannt. Mindestens so aufregend, für Kinder ebenso
wie für Erwachsene, ist die über 1.000 Jahre alte Festungsruine.
Fast nur Eingeweihte kennen aber eine unbekannte Seite, die den „König
der Hegauvulkane“ zu einem interessanten Ziel am Anfang des
Jahres macht. Der erloschene Vulkan ist ein Naturschutzgebiet.
Besonders sichtbar ist das im Frühling! Dann überziehen
die ersten Blüten den empfindlichen Magerrasen auf der Hochfläche
und die schroffen Felsen.
Frühlingserwachen im Naturschutzgebiet Hohentwiel
Bereits seit 1941 steht der Hohentwiel unter Naturschutz. Die kargen
Lebensbedingungen haben zu einer Vegetation geführt, wie
man sie eher am Mittelmeer oder in den Alpen erwartet. Wenn der
Schnee im Frühjahr geschmolzen ist, gibt er den Blick auf
die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt frei. Um diese besondere
Fauna und Flora für alle Besucherinnen und Besucher zugänglich
zu machen, bietet der Hohentwiel einen „Vulkanpfad“.
Der komfortable Weg führt um und durch das Naturschutzgebiet
und gibt allen, die gerne zu Fuß unterwegs sind, die Möglichkeit,
Natur und Geschichte des Hohentwiels zu entdecken.

Blick vom Hohentwiel auf den Hohenkrähen. Foto Ernst Stegmaier,
RP Freiburg © ssg
Vulkanpfad mit 12 Stationen
Der Weg beginnt auf der Domäne Hohentwiel. Typisch für
das Naturschutzgebiet Hohentwiel ist das Zusammenspiel von Landwirtschaft
und Natur, ein sensibles Gleichgewicht, das seit Jahrhunderten
besteht und die heutigen Bedingungen prägt. An der Station
mit dem Titel „Hier mäht das Schaf“ geht es daher
auch um die Schafe, die auf dem Hohentwiel gehalten werden. Weitere
Stationen stellen verschiedene vom Aussterben bedrohte Tierarten
vor, die auf dem Hohentwiel ihre Zuflucht gefunden haben. Aber
auch der Weinanbau und Historisches sind Themen der insgesamt zwölf
Informationspunkte im Gelände. Kurz bevor der Rundgang wieder
an seinem Startpunkt landet, führt er durch den wilden Bannwald.
Eine letzte Station heißt „Frühlingserwachen“ – und
zeigt eindrucksvoll die bunte Vielfalt dieser Jahreszeit.
Reiche Geschichte und einmalige Aussichtslage
Fast 700 Meter hoch ragt der steile Bergkegel in den Himmel, ganz
im Süden von Baden-Württemberg. Seine vulkanische Vergangenheit
ist ihm anzusehen – und die hoch aufragenden Berghänge
waren wohl schon in der Steinzeit der Grund, dass Menschen sich
am Hohentwiel sicher und geborgen fühlten. Im frühen
Mittelalter entstanden auf dem Bergplateau ein Kloster und eine
Burg, die die strategisch einmalige Aussichtslage und Position
auf dem Dach des Vulkans nutzten. Schwäbische Herzogsresidenz,
Sitz der Zähringer, dann württembergische Festung:
Die Geschichte des Hohentwiel ist bewegt. Die Württemberger
bauten schließlich die Wehranlage zur mächtigen Landesfestung
aus – und nutzten die trutzige Anlage, um dort missliebige
und kritische Köpfe einzukerkern. Erobert wurde der Hohentwiel
nie, der letzte Kommandant übergab am Anfang des 19. Jahrhunderts
die uneinnehmbare Festung den Truppen Napoleons, als diese längst
das ganze Land kontrollierten.
Informative Ausstellung zur Geschichte des Burgbergs
Was die kriegerischen Zeiten überstanden hat, ist eindrucksvoll
genug: Mauern und Bastionen sichern bis heute den Weg auf den Felsenberg.
Beim Gang übers Plateau stößt man auf jede Menge
mächtige Zeugen der Vergangenheit und für abenteuerlustige
Burgenfans gibt es dunkle Gänge durch Kasematten und Verliese
und steile Treppen. Mit sorgfältig gestalteten Tafeln im Gelände
erschließen die Staatlichen Schlösser und Gärten
die Geschichte und Funktion der Gebäude der Festung. Wer mehr über
die Geschichte des Hegauvulkans wissen will, findet im Informationszentrum
der Staatlichen Schlösser und Gärten knapp unter dem
Gipfel eine Ausstellung, unter anderem mit einem detailreichen,
großen Modell der Festung im Zustand des 18. Jahrhunderts.
Service
Öffnungszeiten
Ab 1. November bis 31. März: täglich von 10.00 Uhr bis
16.00 Uhr (letzter Einlass 15.00 Uhr)
Ab April bis 15. September: täglich 9.00-19.30 Uhr
Eintritt
Erwachsene 4,00 Euro, Ermäßigte 2,00 Euro, Familien
10,00 Euro, Jahreskarte 20,00 Euro, Gruppen ab 15 Personen pro
Person 3,60 Euro
Kontakt
Festungsruine Hohentwiel, Auf dem Hohentwiel 2a, 78224 Singen
Telefon +49(0)77 31.6 91-78
info@festungsruine-hohentwiel.de |