2.6.15
"Mittelstand trifft Schlösserland":
Schlösserreise des Staatssekretärs im Finanz- und Wirtschaftsministerium
Staatssekretär Hofelich wirbt
für die Attraktivität der Kulturliegenschaften des Landes
als Ausflugsziel und macht auf die Herausforderungen für Planer,
Handwerker und Bauverwaltung aufmerksam
Unter dem Motto “Mittelstand trifft Schlösserland“ besuchte
in der vergangenen Woche Staatssekretär Peter Hofelich verschiedene
Schlösser und Baudenkmäler im Land. Er warb damit für
die Attraktivität der Kulturliegenschaften als Ausflugsziel
und machte auf die Herausforderungen für Planer, Handwerker
und Bauverwaltung im Zusammenhang mit der Erhaltung und Bewahrung
dieser Objekte aufmerksam.
In Begleitung der beiden Geschäftsführer der Staatlichen
Schlösser und Gärten, Michael Hörmann und Andreas
Falz, besuchte Staatssekretär Hofelich die Schlösser
Bad Urach, Göppingen, Ellwangen und Favorite bei Rastatt,
die Burg Alt-Eberstein und die Klosterruine Hirsau.

Staatssekretär Peter Hofelich (3.v.r.) und Schlösser-und-Gärten-Geschäftsführer
Michael Hörrmann (2.v.r.) im Palmensaal des Schlosses in Bad
Urach.
In Schloss Urach, einem besonderen Kulturobjekt im Besitz des
Landes, ließ sich Staatssekretär Hofelich nicht nur
touristisch durch das Gebäude führen. „Das Schloss
Bad Urach ist für mich gelebte Völkerverständigung über
die Jahrhunderte hinweg. Antonia Visconti und Barbara Gonzaga -
zwei Prinzessinnen bringen italienisches Flair in die Grafschaft
Württemberg“, sagte Hofelich. Er ließ sich auch
ausführlich die anstehenden Baumaßnahmen im Zusammenhang
mit der notwendigen Überarbeitung des Brandschutzes erläutern,
die einen Umfang von rund 2,3 Millionen Euro haben und mit denen
mittelständische Unternehmen aus der Region beauftragt werden.
Damit kann das Schloss aus dem 15. Jahrhundert auch weiterhin für
Veranstaltungen genutzt werden und ein attraktiver Besuchermagnet
für die Region bleiben.
In Schloss Göppingen, einem 1568 fertig gestellten Renaissancebau,
der heute von Behörden genutzt wird, ließ sich Staatssekretär
Hofelich die Arbeiten der letzten Jahre zur Erhaltung des Baubestands
erklären und bewunderte auch berühmte Rebensteige im
südwestlichen Treppenturm. Göppingens OB Guido Till erläuterte
die Arbeiten zur Aufwertung des Schlossplatzes, die im Rahmen des
Bund-Länder-Programms Stadtumbau West und der Städtebauförderung
des Landes Baden-Württemberg durchgeführt und im November
2014 abgeschlossen wurden. Damit, so Till, sei das Schloss auch
optisch näher an die Stadt herangerückt.
Eine Besichtigung der einzigartigen Rebenstiege (Bild links) ist
im Zusammenhang mit Stadtführungen möglich.
In Schloss Ellwangen, dem dritten Objekt seiner Reise, ließ sich
der Staatssekretär über die Arbeiten in den Bereichen
Heizung, Lüftung und Grünpflege informieren. Nachdem
bereits 2014 rund eine Million Euro für den Umbau des Vorschlosses
sowie die Teilsanierung des 3. OG des Residenzgebäudes aufgebracht
worden waren, stehen auch in den nächsten Jahren umfangreiche
Bauvorhaben an. Eine besondere Herausforderung stellt sich, wenn
Anforderungen des Denkmalschutzes auf moderne Standards, wie etwa
Energieeffizienz, treffen.
Der Staatssekretär lobte das attraktive Besuchsangebot bei
seinem Rundgang vor Ort, wo neben Führungen durch das Schlossmuseum
auch spezielle Führungen durch die Keller- und Verliesanlagen,
Mondscheinführungen oder auch Candle-Light-Führungen
gebucht werden können. Sonderführungen zum Ellwanger
Hexenwahn setzen sich mit einem wahrhaft düsteren Kapitel
der Geschichte der Fürstpropstei auseinander. Kinder können
sich einer geheimnisvollen Schlossführung anschließen
oder sich als Montagsmaler im Schlossmuseum betätigen.
In Schloss Favorite bei Rastatt, dem ältesten und einzigen
nahezu unverändert erhalten gebliebenen deutschen "Porzellanschloss",
zeigte sich Staatssekretär Hofelich beeindruckt von der Ausstattung
des Schlosses mit Stuckmarmorböden, Fayencefliesen, Stuck-
und Freskendecken, bestickten Wandbehängen und exquisitem
Mobiliar.
Der Staatsekretär ließ sich von einem Malerbetrieb
und einem Dachdecker die besonderen Anforderungen der restauratorischen
Malerarbeiten und der Dachausbesserungen erläutern. In diesem
Juwel der Staatlichen Schlösser und Gärten wird das Land
Baden-Württemberg den kommenden Jahren allein für die
Dachinstandsetzung des Hauptbaus rund 350.000 Euro investieren. „Es
ist faszinierend zu sehen, wie moderne Handwerker in der Lage sind,
mit solch alter Bausubstanz umzugehen und sie damit künftigen
Generationen zu erhalten“, hob der Staatssekretär hervor.
Die Burg Alt-Eberstein, das nächste Ziel der Schlösserreise,
zählt gemeinsam mit den benachbarten Burgen Hohenbaden und
Yburg zu einem Kranz von Verteidigungsanlagen auf den Schwarzwald-Höhen
rund um Baden-Baden. Sie liegt auf einem strategisch günstigen
Bergkegel. Vom nachträglich auf die Schildmauer aufgesetzten
Bergfried aus öffnet sich ein grandioser Ausblick über
die gesamte Burganlage, den Schwarzwald und die Rheinebene bis
hin zu den Vogesen.
„
Hier kann man den Blick rundum schweifen lassen und die Natur
genießen - und das sogar zum Nulltarif“, schwärmte
Hofelich bei seinem Besuch, denn die Besichtigung der Burg Alt-Eberstein
ist kostenlos möglich. Die besondere Lage der Burg erfordert
Felssicherungsmaßnahmen, über die er mit einem Tragwerksplaner
sprach. Außerdem informierte ihn ein Steinmetz über
restauratorische Natursteinarbeiten an der Burg.

Klosteranlage Hirsau. Foto: Achim Mende/ssg
In der Klosterruine Hirsau investierte das Land Baden-Württemberg
in den letzten fünf Jahren knapp zwei Millionen Euro in den
Erhalt der Gebäude der Klosteranlage, unter anderem für
die barrierefreie Erschließung und den Einbau eines Aufzuges
im dort ansässigen Finanzamt. Staatssekretär Hofelich
ließ sich bei dieser letzten Station seiner zweitägigen
Reise von den ausführenden Handwerkern die Natursteinarbeiten
und die Konservierung historischer Putzflächen im Jagdschloss
und im Schneckenturm erläutern.
Das Angebot für Besucher ist auch in Hirsau attraktiv. Die
romanische Aureliuskirche sowie die Klosteranlage St. Peter und
Paul, die spätgotische Marienkapelle und das Jagdschloss im
Renaissance-Stil bieten Einblicke in Kloster- und Architekturgeschichte
durch verschiedene Epochen. Darüber hinaus war die Abtei auch
wirtschaftlich ein einflussreicher Mittelpunkt der Region.
„Bauen und Restaurieren im historischen Bestand stellt besondere
Anforderungen an die Planer und Handwerker. Meine zweitägige
Reise zu den Kulturliegenschaften des Landes hat mir gezeigt, dass
unsere Mittelständler den Umgang mit diesen besonderen Problemstellungen
beherrschen“, fasste Hofelich seine Erfahrungen zusammen.
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