8.4.15
Schloss und Schlossgarten Schwetzingen
Der Ehrenhof zeigt sich in der Schönheit des 19. Jahrhunderts
(ssg) Schneller als erwartet konnten die Bauarbeiten abgeschlossen
werden: Schon seit den Osterfeiertagen ist der Ehrenhof von Schloss
Schwetzingen wieder zugänglich – und ein Schmuckstück.
Jetzt präsentiert sich der Schlosshof zur Stadt hin wieder
so, wie er im 19. Jahrhundert angelegt war.
Passend zum Einzug des Frühlings
Rechtzeitig zu Ostern war der Ehrenhof von Schloss Schwetzingen
wieder funktionstüchtig: Nach nur drei Monaten Arbeit an
der Umgestaltung konnten jetzt Michael Hörrmann, Geschäftsführer
der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg,
und Bernd Müller, Leiter des Amtes Mannheim von Vermögen
und Bau Baden-Württemberg, den Hof vor der östlichen
Front von Schloss Schwetzingen wieder wohlgeordnet präsentieren.
Für die Arbeiten orientierte man sich an den Plänen
des mittleren 19. Jahrhunderts. Der Termin könnte nicht
besser liegen: Die Fliederhochstämme, die nun wieder wie
vor 150 Jahren den Hof schmücken, haben gerade damit begonnen,
ihre Blattknospen zu öffnen.
Schauseite des Schlosses zur Stadt hin
Geschäftsführer Michael Hörrmann wies denn auch
auf die Bedeutung der gelungenen Umgestaltung hin: „Der Hof
ist die Schauseite, mit der sich das Schloss und der Schlossgarten
zur Stadt und gegenüber seinen Gästen zeigt.“ Weit über
700.000 Menschen besuchen jedes Jahr die einstige Sommerresidenz: „Wir
freuen uns, dass die Sanierung des Ehrenhofes passend zum Start
in die Saison abgeschlossen werden konnte“, fasste Michael
Hörrmann zusammen, der die präzise Zusammenarbeit mit
dem Amt Mannheim von Vermögen und Bau hervorhob. Dessen Leiter
Bernd Müller stellte die Umgestaltung des Ehrenhofes in den
Zusammenhang mit der bereits abgeschlossenen Fassadensanierung
an der Ostseite des Schlosses und wies auch auf die derzeit laufenden
vielfältigen Sanierungsarbeiten im Schwetzinger Schloss hin.

Ehrenhof mit neuer Gestaltung. Foto © ssg
Neugestaltung durch Gartendirektor Zeyher
Gerhard Raab, bei den Staatlichen Schlössern und Gärten
für historische Gärten zuständig, erläutert
die historischen Grundlagen. Während im 18. Jahrhundert der
Ehrenhof Freifläche für Empfänge und vor allem als
Vorfahrt für die Kutschen am Schloss genutzt worden sei, habe
der Platz im 19. Jahrhundert diese Funktion verloren. Dies zeige
sich besonders in der Umgestaltung durch Gartenbaudirektor Johann
Michael Zeyher in den Jahren 1834/35. Seinen Plänen sei man
nun auch bei der aktuellen Umgestaltung gefolgt. Dabei fallen die
zwei Rasenovale auf, die wie damals wieder von hochstämmigen
Fliederbüschen umrahmt werden. An Ostern bereits die Feuertaufe bestanden
Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung, konnte die Funktionstüchtigkeit
des Ehrenhofes bereits testen: An den Ostertagen haben viele Menschen
den Weg in den Schlossgarten gefunden – trotz des wechselhaften
und kalten Wetters. „An den Feiertagen waren wir sehr froh,
dass der Ehrenhof als Schlosszugang nun wieder richtig vorzeigbar
und funktionstüchtig ist“, sagte Sandra Moritz.
Umgestaltung orientiert sich an der alten Form
Begonnen hatte das Amt Mannheim die Umgestaltung des Ehrenhofes
in der zweiten Januarhälfte. Die Umgestaltung orientiert
sich dabei am historischen Zustand von 1834/35 – unter
Berücksichtigung der heutigen Nutzung. Die alte Bepflanzung
des Hofs hatte wegen Pilzbefalls ausgetauscht werden müssen.
Die bestehenden Rasenrechtecke wurden zu den Rasenovalen umgewandelt
und mit Flieder-Hochstämmchen umrahmt, wie es der Plan von
Johann Michael Zeyher vorsah. Die Wege- und Pflasterflächen
werden als wassergebundene Decke – eine unbefestigte Deckschicht
aus Splitt oder Kies – ausgeführt und in Anlehnung
an die historische Form jeweils außen abgerundet. |