Projekt kulturer.be
2.9.25
(bsv) Die Bayerische Schlösserverwaltung erinnert an einen besonderen Schritt in der Baugeschichte der Burg Trausnitz in Landshut: Vor 450 Jahren vollendete der Architekt Georg Stern d. J. den „Italienischen Anbau“ auf der Burg. Seinen Namen verdankt der beeindruckende Anbau dem Stil der italienischen Renaissance, der hier Einzug auf der Burg Trausnitz hielt.
Burg Trausnitz, Landshut. "Italienischer Anbau" rechts neben dem Alten Palas. © Bayerische Schlösserverwaltung,
Foto: www.kreativ-instinkt.de
Narrentreppe. Szene aus der "Commedia dell'arte" (Zanni und Pantalone). © Bayerische Schlösserverwaltung, Foto: Tanja Mayr / Rainer Herrmann
Das Bauwerk umfasst drei Stockwerke mit einem Raum im Erdgeschoss sowie Vorräumen und kleinen Kabinetten in den oberen Etagen, deren kunstvolle Stuckierungen und Malereien in den 1960er Jahren nach dem Brand auf der Burg Trausnitz durch die Bayerische Schlösserverwaltung wiederentdeckt wurden. Die Stuckierung der Gewölbe mit Terrakottadekor hatte Carlo di Cesare del Palagio geschaffen, den Malereien liegen Entwürfe von Friedrich Sustris zugrunde. Der Anbau vermittelt zwischen den Wohnräumen des Erbprinzen- und späteren Herzogspaars Wilhelm V. und Renata von Lothringen und der berühmten Narrentreppe. Diese zeigt Szenen aus der Commedia dell’arte und gilt als die früheste malerische und einzige monumentale Umsetzung dieses Possenspiels, das in der Regel von fahrenden Künstlern dargeboten wurde. Eine Aufführung der italienischen Komödie ist von den Hochzeitsfeierlichkeiten Wilhelms und Renatas 1568 überliefert.
Im Nachgang dieser Hochzeit entstanden der Italienische Anbau und die Narrentreppe im Zuge einer standesgemäßen wie zeitgemäßen Umgestaltung der Burg. Während im Italienischen Anbau die höfische Repräsentation im Vordergrund steht, diente die Narrentreppe der durchaus frivol-anzüglichen, privaten Belustigung des Paares und enger Vertrauter. Sie umgab einen Speisenaufzug und verband die Wohnräume hinab in den Keller bis in die Badstube und den Zwingergarten.
Bei einem Besuch der Burg Trausnitz lässt sich die faszinierende Geschichte und Architektur dieses einzigartigen Bauwerks noch heute erleben.
Weitere Informationen zur Burg Trausnitz sind unter www.burg-trausnitz.de zu finden.
im Detail: | |||
Icon obenPexels, Ksenia Chernaya | siehe auch: | ||
Startseite | Service | zur
ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2025
© Texte der Veranstalter, ohne Gewähr