12.9.25

Denkmalpflege

Ministerin auf Denkmalreise in Konstanz, Donaueschingen und Villingen-Schwenningen

(mlw_bw) Auf der diesjährigen Denkmalreise durch Baden-Württemberg (8. bis 11. September) rücken die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi MdL und die Staatssekretärin Andrea Lindlohr MdL den ideellen Wert von Kulturdenkmalen in den Mittelpunkt. Am Mittwoch, 10. September, besuchte Ministerin Razavi Konstanz, Donaueschingen und Villingen-Schwenningen. Sie betonte: „Kulturelles Erbe ist mehr als Geschichte. Es ist Ausdruck dessen, was uns wichtig ist – und wofür wir gemeinsam einstehen. Kulturdenkmale erfüllen damit auch eine wichtige gemeinschaftsbildende Aufgabe.“ Die Denkmalreise wie auch der Tag des offenen Denkmals stehen in diesem Jahr unter dem Motto „WERT-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.

Ministerin Nicole Razavi MdL auf Denkmalreise in Konstanz: Besichtigung der Römischen Reste unter dem MarktplatzAuf der Baustelle der denkmalgeschützten Siedlung Reiherplatz in Mannheim. Ministerin Nicole Razavi MdL auf Denkmalreise in Konstanz: Besichtigung der Römischen Reste unter dem Marktplatz

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Fotos: MLW

Erste Station: Spätrömisches Kastell und hochmittelalterliche Bischofsstadt in Konstanz

Die erste Station des vierten Tages der Denkmalreise war Konstanz – einer der bedeutendsten Schauplätze der Stadtkernarchäologie in Baden-Württemberg. Hier lässt sich Stadtgeschichte über mehr als zwei Jahrtausende hinweg nachvollziehen: von keltischen Siedlungsresten über das römische Kastell bis hin zur mittelalterlichen Bischofsstadt. Besonders eindrucksvolle Zeugnisse wie der unterirdisch erhaltene Kastellturm mit moderner Glaspyramide auf dem Münsterplatz oder die original erhaltene mittelalterliche Schindelschalung in der Konradigasse machen den Reichtum archäologischer Funde unmittelbar erlebbar. Mit einem geplanten Projekt zur Vermittlung und Forschung wird Konstanz auch künftig neue Maßstäbe setzen.

„In Konstanz schauen wir nicht nur in die Tiefe des Bodens, sondern auch in die Tiefe unserer Geschichte – das ist wirklich beeindruckend. Hier wird jahrtausendealte Stadtgeschichte greifbar “, so Ministerin Razavi.

Im Rahmen ihres Besuches überreichte Ministerin Razavi symbolisch einen Scheck aus dem Städtebauförderprogramm des Landes in Höhe von 1 Million Euro an die Stadt Konstanz.

Zweite Station: Fürstlich Fürstenbergischer Marstall mit Anspannhalle in Donaueschingen

Weiter ging es nach Donaueschingen, wo sich mit dem Fürstlich Fürstenbergischen Marstall und der eindrucksvollen Anspannhalle zwei herausragende Zeugnisse herrschaftlicher Baukultur zeigen. Seit 1780 prägt das historische Ensemble das Stadtbild der ehemaligen Residenzstadt. Besonders die architektonisch einzigartige Anspannhalle mit gusseisernem Stützensystem, umlaufenden Emporen und einem zentralen Lichtauge im Dach macht die Bedeutung des Ortes greifbar – auch aufgrund der Vermutung, dass das filigrane Eisengefüge aus der Werkstatt Gustave Eiffels stammen könnte. Die Verbindung aus technischer Seltenheit und kulturellem Erbe macht den Marstall zu einem faszinierenden Ort zwischen Vergangenheit und Zukunft, eingebettet in ein Gesamtensemble von Schloss, Parklandschaft und Donauquelle.

„Der Marstall in Donaueschingen zeigt eindrucksvoll, wie sehr historische Baukunst bis heute unsere Städte prägt. Solche Orte lassen uns Geschichte nicht nur verstehen, sondern auch spüren“, so Ministerin Razavi.

Dritte Station: MPS Studios in Villingen-Schwenningen

Die letzte Station der Denkmalreise war das MPS Studio in Villingen-Schwenningen – ein außergewöhnlicher Ort der Musikgeschichte. In den Räumen des ehemaligen Labels „Musik Produktion Schwarzwald“ entstanden seit den späten 1960er-Jahren legendäre Jazzaufnahmen, unter anderem mit Weltstars wie Oscar Peterson. Heute bewahrt der Verein MPS-Studio e.V. das Tonstudio samt umfangreichem Tonträgerarchiv als „lebendiges Denkmal“. Der technisch authentische Erhalt des Studios und das engagierte bürgerschaftliche Wirken machen diesen Ort zu einem einzigartigen Zeugnis jüngerer Kulturgeschichte – beweglich, partizipativ und von überregionaler Strahlkraft.

„Es ist einfach faszinierend, an einem Ort zu stehen, an dem Jazz-Geschichte geschrieben wurde. Man spürt hier, dass Musik nicht nur gehört, sondern gelebt wurde – und das bis heute“, sagte Ministerin Razavi.

Nacht und Tag des offenen Denkmals

Als Höhepunkt der Denkmalwoche findet der bundesweite Tag des offenen Denkmals 2025 am Sonntag, 14. September, 2025 mit vielen Aktionen im ganzen Land statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „WERT-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“. Die landesweite Eröffnung startet mit der Nacht des offenen Denkmals. Diese wird – in Anwesenheit von Ministerin Razavi – in Mannheim gefeiert und zwar am Samstag, 13. September, ab 17 Uhr im Stadthaus N1.

Weiterführende Informationen zur Nacht und zum Tag des offenen Denkmals gibt es unter www.denkmalpflege-bw.de und www.tag-des-offenen-denkmals.de .

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Icon obenPexels, Ksenia Chernaya   siehe auch:  
     

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