Projekt kulturer.be
6.8.25
(ssg) Jedes Jahr im Sommer besucht Finanzminister Dr. Bayaz ausgewählte Klöster, Schlösser, Burgen, Gärten und Kleinode im Land. Dieses Jahr führte ihn sein Weg nach Ulm ins Kloster Wiblingen. Bei einem Pressetermin am Montag, 4. August, informierte sich der Finanzminister über aktuelle Entwicklungen, künftige Vorhaben und laufende Aktivitäten rund um das spätbarocke Gesamtkunstwerk. Kloster Wiblingen ist ein Höhepunkt an der oberschwäbischen Barockstraße und zugleich ein wichtiger Bildungsstandort.
Lebendige Bewahrung und Vermittlung der Monumente
Die Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes gehört zu den Kernaufgaben der Staatlichen Schlösser und Gärten. Das aktuelle Themenjahr „Macht und Widerstand“ zeigt für Gäste aller Altersgruppen die Hintergründe der Aufstände, Umbrüche und gesellschaftlichen Entwicklungen seit der Frühen Neuzeit auf.
Ein Animationsfilm, der die Geschehnisse im Bauernkrieg in den Jahren 1524 und 1525 schildert, ist seit kurzem in Kloster Wiblingen zu sehen. Als einflussreiche klösterliche Institution dokumentiert das Kloster, wie sich geistliche und weltliche Macht in Architektur und Selbstverständnis ausdrückten. Von der Plünderung blieb die einstige Benediktinerabtei verschont.
Über 200 Jahre nach dem Bauernkrieg entstand der Bibliothekssaal des Klosters, der sich über zwei Geschosse erstreckt und die Krönung jedes Besuchs in Wiblingen ist. Der prächtige Saal im Rokokostil diente schon damals nicht nur zur Aufbewahrung der umfangreichen Bücherschätze, sondern auch zum Empfang von Gästen.
Finanzminister Dr. Danyal Bayaz: „Kloster Wiblingen ist ein lebendiger Ort der Geschichte und Kultur. Hier wird Geschichte erlebbar und zum Lern- und Erlebnisort. Ziel ist es, dieses Erbe zu bewahren und gleichzeitig für heutige und künftige Generationen weiterzuentwickeln.“
Neue Impulse, neue Zielgruppen
Die Staatlichen Schlösser und Gärten planen, das Besuchsangebot in Kloster Wiblingen auch zukünftig auszuweiten. Die Erfolgsgeschichte der seit 2009 bestehenden musealen Nutzung soll etwa durch Wechselausstellungen und familienfreundliche Angebote fortgesetzt werden.
Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten: „Kloster Wiblingen ist ein Ausflugsziel für Gäste aus aller Welt. Mit neuen Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen wollen wir die öffentliche Wahrnehmung der Klosteranlage weiter steigern.“
Vom 8. bis 10. Oktober findet in Kloster Wiblingen auch die wissenschaftliche Fachtagung „Räume – Wissen – Macht: Bibliothekskultur in Oberschwaben im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“ statt. In Kooperation mit dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf werden oberschwäbische Klosterbibliotheken und ihre Netzwerke in den Blick genommen werden.
Sanierung der Basilika, Restaurierung der Deckenfresken
Ein Themenschwerpunkt des Besuchs war die Sanierung der Basilika St. Martin, die bis heute eine große Bedeutung als Wallfahrtskirche besitzt. Die Baumaßnahmen werden seit 2022 durch Vermögen und Bau Ulm geleitet. In vier Bauabschnitten erfolgt eine umfassende Instandsetzung des historischen Gebäudes, das mit 72 Metern Länge und 27 Metern Breite das Zentrum der Klosteranlage bildet. Der Minister machte sich bei seinem Besuch auch ein Bild von den laufenden Restaurierungsarbeiten. Dabei ging es auf dem Gerüst im Kirchenraum bis ganz nach oben unter die Decke.
Zum Sanierungsplan gehören unter anderem die Instandsetzung des Dachtragwerks, die Neueindeckung des Dachs, die Ertüchtigung des Brandschutzes und die Reinigung der Innenraumschale. Die Deckenfresken werden in den kommenden Jahren ebenso restauriert wie die Innenausstattung mit Chorgestühl und Altären. Die künstlerische Ausgestaltung des Kirchenraums, die im späten 18. Jahrhundert durch Januarius Zick ausgeführt wurde, war damals hochmodern: Der lichte, weite Raumeindruck spiegelt den Übergang vom Spätbarock zum Frühklassizismus.
Höhepunkt der Barockstraße
Kloster Wiblingen ist ein touristischer Höhepunkt der Oberschwäbischen Barockstraße. Rund 90.000 Besucherinnen und Besucher kamen 2024 in die Klosteranlage. Der Bibliothekssaal im Nordflügel des Konvents gilt als eine der gelungensten Raumschöpfungen des Rokoko. Die Bedeutung der Wissenschaft für das Kloster wird durch das reiche Figurenprogramm und das monumentale Deckenfresko unterstrichen. Die farbenprächtigen Deckenfresken in der spätbarocken Klosterkirche gehören zu den bedeutendsten Zeugnissen württembergischer Freskomalerei.
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