„Hier soll ich also bleiben. Wenn möglich bis zum Abitur. Das ist der Vorsatz.“ In kurzen, nicht gerade verheißungsvollen Worten macht der Roman „Crazy“ den Leser neugierig auf das, was kommen mag. Es ist die Geschichte von einem Jungen namens Benjamin, der, wie er ohne Umschweife selbst verkündet, körperbehindert ist und über seine Erlebnisse im Internat Schloß Neuseelen erzählt. Der 1982 geborene Bejamin Lebert ist Autor dieser Geschichte. Er richtet die Aufmerksamkeit auf das Austaktieren der Grenzen durch Jugendliche, auf die bedrückende, einzwängende Gewalt, die von der Umgebung ausgeht, aber auch auf die Andersartigkeit seines Romanhelden und den Umgang damit. Humorvoll und in der  Sprache von Jugendlichen läßt Lebert seinen Romanhelden gemeinsam mit seinen fünf Freunden das Leben erkunden und sich mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens herumschlagen. Im Mittelpunkt der Unternehmungen stehen ein  nächtlicher Besuch auf dem Mädchengang und ein heimlicher Ausflug in das Dorf. Durch das Zusammenspiel von Erzählung und dem collagenhaften Gedankengängen die von philosophischen Zügen durchsetzt sind, läßt der Autor die Unsicherheiten seines Helden mitfühlen. Und immer wieder greift er die fundamentale Frage nach dem Sinn des Lebens auf.
                                          
Kiepenheuer und Wisch • ISBN 3-462-02818-9 • DM 14.90



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