
Still und stumm steht der Gartenzwerg Polykarp im Garten von Hausbesitzer Resch.
Die Zeit vergeht, der Zwerg steht – nur die Umstände haben sich verdreht. Was am
Anfang noch harmlos ist – wird bald bitterer Ernst. Der Roman „Damals war es
Friedrich“ von Hans Peter Richter erzählt die Geschichte der Familie Richter und der
jüdischen Familie Schneider in der Zeit des Nationalsozialismus. Die beiden Söhne
der Familien wachsen im selben Haus auf und gehen in dieselbe Schulklasse. Jeder
wird als einziges Kind von verständnis- und liebevollen Eltern erzogen. Die beiden
Jungen werden Freunde und jeder ist in der Familie des anderen daheim. Doch
Friedrich Schneider ist Jude und allmählich wirft der Nationalsozialismus seine
Schatten über ihn. Aus der Sicht des Sohnes der Familie Richter begleiten wir beide
Familien und erleben, wie sich Antisemtismus und Hitlers Machtergreifung
unterschiedlich auf das Leben der Schneiders und Richters auswirkt. Soziale und
berufliche Veränderungen bestimmen das Geschehen. Herr Richter tritt schließlich der
NSDAP bei. Richters Sohn kann seinem Freund Friedrich immer weniger zur Seite
stehen; er ist selbst dem Zwang der Zeit ausgeliefert. Langsam gleitet die Geschichte
aus der heilen Welt der Kinder in ein erschreckendes Schicksal.
dtv • ISBN 3-423-07800-6 • DM 10.50
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