Kap 3.2
Teilbarkeit

Mit unserem neuen Instrumentarium können wir nun einige Teilbarkeitsregeln herleiten. Dazu gehen wir von der Dezimaldarstellung einer ganzen Zahl a aus:
     a=an·10n+an-1·10n-1 +...+a1·x+a0.
Die Quersumme einer Zahl a wird im Folgenden mit QS(a) bezeichnet.

3-er Regel: 10º 1 mod 3 Þ 10nº 1 mod 3 Þ aº an+an-1+...+a1+a0=QS(a) mod 3. Teilt also 3 die Quersumme von a, so teilt 3 auch a - die wohlbekannte Quersummenregel für 3.

9-er Regel: 10º 1 mod 9 Þ .... (siehe oben)

Damit sind wir in der Lage, das dritte der eingangs erwähnten Probleme zu lösen: Wie groß ist QS(QS(QS(44444444)))?

Wir setzen p:=44444444 .Dann schätzen wir zunächst sehr großzügig QS(p) ab: 4444<10000 Þ44444444<100004444=104·4444=z. z hat 4·4444+1=17777 Ziffern - p hat dann jedenfalls nicht noch mehr Ziffern. Auch wenn jede davon 9 ist, so gilt sicher QS(p)£17777·9=159.993£ 199.999. Die letzte Abschätzung dient dazu, die sechsstellige Zahl mit der größten Quersumme ins Spiel zu bringen. Denn nun wissen wir auch: QS(QS(p))£ 1+9+9+9+9+9=46. Die Zahl kleiner-gleich 46 mit der größten Quersumme ist 39; damit gilt QS(QS(QS(p)))£12. Und nun schlagen wir erbarmungslos mit der 9-er Regel zu: pº QS(p)ºQS(QS(p))º QS(QS(QS(p))) mod 9. Wegen 4444º-2 mod 9 gilt aber: pº (-2)4444=23·1481+1º(-1)1481· 2=-2º7 mod 9. Damit haben wir herausgefunden:
QS(QS(QS(p)))º7 mod 9 Ù QS(QS(QS(p)))£12 Þ QS(QS(QS(p)))=7
(Man bedenke: p hat 16211 Stellen, d.h. weder QS(p) noch QS(QS(p)) sind praktisch berechenbar - wir haben also die Quersumme einer Zahl berechnet, die wir nicht berechnen können!)

AUFGABE 3.13
Berechne ebenso: QS(QS(QS(55555555).

11-er Regel: Wegen 10º -1 mod 11 ist 10nº(-1)n. Damit gilt für a: aº a0-a1+a2-a3+-...(-1)n·an mod 11. Man nennt diese Art der Quersummenbildung die "alternierende Quersumme" QSa. So gilt z.B. QSa(25927)=7-2+9-5+2=11 und wegen zº QSa(z) damit 11ï 25927. Andererseits gilt QSa(834439)=1, also 11 teilt nicht 834439.

Regel: 11ïz Û 11ïQSa(z)

7-er Regel: Es gelten die folgenden Beziehungen: 100º 1 mod 7; 101º 3 mod 7; 102º 2 mod 7; 103º 6º -1 mod 7; 104º 4º -3 mod 7; 105º 5º -2 mod 7; 106º 1 mod 7 - nun wiederholen sich die Reste. Für a gilt dann aº a0+3a1+2a2-a3-3a4-2a5+a6+3a7+2a8-a9-3a10.... usw. Wir haben es hier mit einer sogenannten "gewichteten Quersumme" zu tun, die in diesem Fall mit QS7 bezeichnet werden soll.

Regel: 7ïa Û 7ïQS7(a)

Für a=87346 gilt: QS7(a)=6+3× 4+2× 3-7-3× 8=-7, also gilt: 7ï 87346

AUFGABE 3.14
a) Welche Zahlen, die mit nur einer Ziffer geschrieben werden können, sind durch 7 teilbar?
b) Bestimme die kleinste Zahl z, die auf 1997 Einsen endet und durch 7 teilbar ist. Berechne die Quersumme des Quotienten z:7!
c) Bestimme die kleinste fünfstellige Zahl, die auf 1995 endet und durch 7 teilbar ist.

AUFGABE 3.15
Leite eine Quersummenregel für 13 her. (gewichtete Quersumme QS13)

AUFGABE 3.16
a) Es sei a=97.323.565.189.851. Überprüfe a auf Teilbarkeit durch 7, 9, 11, 13.
b) Untersuche z=70.777.475.852.993 auf Teilbarkeit durch 77 und 91.
c) Überprüfe z=33.479.012.345.677.899 auf Teilbarkeit durch 77 und 231.
d) Ist z=19.692.920.748.501 durch 77 (39, 143) teilbar?
e) Ergänze die fehlende Ziffer, so daß die Zahl z durch 7 (9,11,13) teilbar ist: z=45.4_7.479.023.117

Man kann mit diesen neuen Methoden zu jeder beliebigen Zahl geeignete modifizierte Quersummenregeln herleiten, die sich jedoch nicht gut merken lassen und daher von zweifelhaftem Wert sind. Wir geben trotzdem noch eine leicht herzuleitende Regel an:

Wegen 103º1 mod 37 ergibt sich aus der Dezimalzahldarstellung der Zahl
a=anan-1...a5a4a3a2a1a0=100(a2a1a0)+103(a5a4a3)+...
die 37-er Regel: Eine Zahl a ist genau dann durch 37 teilbar, wenn die Summe aus den von rechts gebildeten Dreierblöcken durch 37 teilbar ist. Bezeichnet man diese Art der Quersummenbildung mit QS37, so gilt QS37(5946122)=122+946+5=1073=29· 37 - demnach ist 5946122 durch 37 teilbar.

AUFGABE 3.17
a) Überprüfe 545.618.293.733.407 auf Teilbarkeit durch 37.
b)Stelle eine Teilbarkeitsregel für 101 auf.

AUFGABE 3.18
Beweise: Eine Zahl a ist genau dann durch 13 teilbar, wenn die alternierende Summe der von rechts gebildeten Dreierblöcke (a0+10a1+100a2)-(a3+10a4+100a5)+(...)-(...)... durch 13 teilbar ist.

Eine ganz andere Art der Teilbarkeitsüberprüfung eröffnet sich anhand des folgenden Beispiels:
7ïx=10a+b Û7ï y=a-2b (a, bÎN)

mit Zahlen: 6909=10·690+9 Þy1=690-18=672=10· 67+2 Þy2=67-4=63 7ï 63, also 7ï6909

Der Beweis der Regel ist einfach in der Kongruenzenschreibweise:
10a+bº0 mod 7 Û bº -10aº4a mod 7 Û 2bº8aºa mod 7 Û a-2bº0 mod 7

AUFGABE 3.19
a) Beweise wie oben: 13ïx=10a+b Û 13ïy=a+4b
b) Beweise allgemeiner: Zu jedem(?) p gibt es ein f(p)ÎZ mit:
pïx=10a+b Û pïx=a-f(p)·b
Wie bestimmt man die Zahl f(p)? Benutze zur Begründung die
Bemerkung zu Satz 3.3.
c) Lege eine Tabelle der f(p) an für 11£p£50.
d) Erweitere den Satz für Zerlegungen der Form: x=10n·a+b. Stelle auch hier eine Tabelle für n=2,3,4,5 und p=7,13,17,19 her.

AUFGABE 3.20
a) Beweise: 100a+bº0 mod 7 Û a-4bº0 mod 7
b) Ist n nicht durch 3 teilbar, so gilt dies dennoch für z=n12-n8-n4+1.
c) Teilt 7 a3+b3+c3 mit a,b,cÎ N, so teilt 7 mindestens eine der Zahlen a oder b oder c.
d) Es sei an:=4n2+1 mit nÎ N. Zeige, daß unendlich viele Folgeglieder durch 13 teilbar sind.
e) Zeige daß unendlich viele Glieder der Folge an:=5n2+n+3 durch 17 teilbar sind.
f) Für alle nÎN gilt: 48½52n-24n-1

AUFGABE 3.21
Es sei f(n):=n2+n+1 mit nÎN.
a) Für welche nÎN ist f(n) durch 3 teilbar?
b) Zeige, daß f(n) nie durch 9 teilbar ist.
c) Bestimme alle n mit 550<n<560 und 7½f(n).

AUFGABE 3.22
Es sei f(n):=n4+n3+n2+n+1 mit nÎN.
a) Bestimme alle nÎN mit 5½f(n).
b) Zeige, daß f(n) nie durch 25 teilbar ist.

AUFGABE 3.23
a) Ist p eine Primzahl größer gleich 3, so ist für keine natürliche Zahl n die Zahl z=(3n-1)p2+1 Primzahl. (Tip: Bilde erst mal einige Beispiele.)
b) Zeige, daß z=1+4·92n für alle nÎN durch 5 teilbar ist.
c) Für beliebige natürliche Zahlen u und v gilt: u3+v3º u+v mod 6.
d) Zeige, daß die Summe der Quadrate zweier aufeinander folgender Zahlen nie durch 3 teilbar ist.
e) Suche die kleinste und die größte zehnstellige Primzahl, die aus den Ziffern 0,1,2...,9 besteht.
f) Zeige, daß z=2n+2+32n+1 für kein nÎN Primzahl ist. (Tip: Beispiele!)

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