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- Mengen
kann man vergleichen, ohne zählen können zu müssen. Man ordnet einfach
je zwei Elemente der Mengen einander paarweise zu. Dieses einfache
Verfahren kommt ohne Zahlen aus.
- Kinder
erkennen als eine mögliche gemeinsame Eigenschaft von Mengen die
gleiche Anzahl von Elementen (Gleichmächtigkeit). Sie erarbeiten sich
die Kardinalzahlen (die mit denen man etwas abzählt) durch Zuordnen der
Zahlwörter zu den Mengen mit z.B. der Anzahleigenschaft 3 oder 7. Wenn
man nun die Elemente einer Menge abzählt, ordnet man jedem Element ein
Zahlwort zu (eigentlich ordnet man der bis dahin gezählten Menge das
Zahlwort zu).
- Wenn
man nun Mengen über das Zählen vergleichen will, dann ordnet man der
anderen Menge ebenfalls Zahlwörter zu und vergleicht so die Anzahlen
nicht unmittelbar, indem man die Mengen direkt nebeneinander legt,
sondern mittelbar. Erst mit Hilfe der Zahlen kann man z.B. per Telefon
Mengen vergleichen, die der andere nicht sieht. Etwas Ähnliches
geschieht, wenn man in einer lauten Kneipe Biere bestellt: man hebt so viele Finger hoch,
wie man Biere haben will.
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- Uns
erscheint es selbstverständlich, dass gleichmächtige Mengen als
gemeinsame Eigenschaft die Anzahl haben. Wir halten das für
„natürlich“. Es gibt (oder gab, denn Zivilisation breitet sich schnell
aus) aber Naturvölker, die unterschiedliche Zahlwörter benutzt haben
für z.B. zwei Pferde und für zwei Männer.
Gemeinsam
mit den Kardinalzahlen haben sich die Ordinalzahlen entwickelt. Sie
werden gebraucht, um in einer Menge eine Reihenfolge festzulegen.
Erste, Zweiter ....
Ein Wort
für die leere Menge ist bei dieser einfachen Verwendung der Zahlen
nicht erforderlich. Eine Null gibt es also nicht. Niemand zählt z.B.: 0
Schritt, 1 Schritt, 2 Schritte, 3 Schritte ...... oder: „Kein Schaf,
ein Schaf, zwei Schafe, ...“. Die Null gehört nicht zu den „natürlichen
Zahlen“ im landläufigen Sinne. Per Definition wird sie aber in
vielen Fällen dazugerechnet.
- Schulbuchformulierung:
„Die Menge der natürlichen Zahlen mit der Null“
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