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composition no. 59: „El sueño del caballero“

Den Windmühlen gewachsen. Uraufführung voller Energie

... als Generalmusikdirektor Stephan Tetzlaff im Herbst 2003 um ein Stück für ein „Don Quixote“-Programm bat, (konnte Erwin Koch-Raphael dem Städtischen Orchester) die Partitur geradezu auf den Klangkörper schneiden ... das 20-Minuten-Stück „El sueño del caballero“ (Der Traum des Ritters) ...

In Tönen klang das so: Felicitas von Kotzebue repräsentierte mit mehreren Flöten ... den beweglichen Geist des Ritters, Paukist Koji Hosoda mit virtuosen Wirbeln und Sprüngen den überschäumenden Tatendrang. Wollen und Tun können hier schon rein instrumentaltechnisch nie harmonisch zusammenfinden – die Tragik des „Wahnsinnigen“ – aber der Versuch einer Annäherung wird nie aufgegeben ... In dicht aneinander gereihten Sequenzen mischen sich andere Instrumente solistisch oder in Kleingruppen ein ... Koch-Raphael treibt das Spiel mit den Charaktermasken so virtuos wie philosophisch – er selbst verweist auf Anklänge ans japanische No-Theater.

Selbst als die Bassklarinette, nur noch Einzeltöne hauchend, in eine gespannte Stille führte, spürte man, dass hier ein starker Geist noch in der Ruhe weiterarbeitet.

 

(Sebastian Loskant, Nordseezeitung, 23.02.2005)