Archivübersicht

THEMA:   Wir leben im Jahr 1705

 15 Antwort(en).

Xav begann die Diskussion am 16.02.02 (21:16) mit folgendem Beitrag:

Wie ich darauf komme:
Zur Zeit Christi Geburt dem beginn unserer a.D(anno Domini) Jahreszählung war in der damals bekannten Welt die Römische "Era" Jahreszählung im gebrauch. Nach neusten Forschungen beträgt der Jahresunterschied genau 38 Jahre.
Nun zur Zeitverschiebung:
Im Mittelalter hatte man ja große Angst vor dem Armagedon,
nach der damaligen Bibel sollte er am Jahresbegin 1001 beginnen. Da die Menschen alle sehr gläubig waren mussten sie doch eine wahnsinnige Angst gehabt haben. Doch zu dieser Zeit ist davon nichts bekannt, es gab sogar einen Wirtschaftlichen aufschwung...
Ganz anders im Jahr 1260 damals brach großes Chaos aus überall hatten die Menschen Angst vor dem Armageddon...
aber er müsste doch schon lägst eingetreten sein..
also kann da irgentwas nicht stimmen.
Wollen wir einmal die Theorie von der Zeitverschiebung beweisen und zwar mit ein bisschen Mathematik.
Im Jahr 1260 gab es große Panik, minus die 297 Jahre die dazugedichtet wurden ergibt 963. So das sagt eigentlich noch garnichts, aber damals rechnete man nochmit der alten Era Zählweise also müssen wir noch 38 Jahre dazuzählen und das ergibt genau "1001 !"
was für ein zufall...
cu Xav
ps in den nächsten Tagen kommen noch weitere beweise !
und das hab ich nicht aus PM.


Johannes antwortete am 17.02.02 (12:09):

Auch ich fand die Theorie der erfundenen Jahrhunderte sehr interessant und viele Begründungen in den Büchern von Illig, Topper u.a. auch sehr überzeugend.
Es gibt aber auch andere Darstellungen, die mich langsam zur Überzeugung kommen lassen, dass Illigs Theorie der fehlenden Jahrthunderte nicht richtig ist: Z.B. in Astronomie+Raumfahrt 39 (2002)1 (einer sehr seriösen Publikation), in der an Hand von Mond- und Sonnenfinsternissen argumentiert wird.
Dagegen halte ich Illigs Theorie vom erfundenen "Karl dem Großen" weiterhin für untersuchenswert.


Lutz antwortete am 18.02.02 (15:49):

@Xav
Cooler Kommentar! Mir lag schon ein "Ist das wieder aus der PM?" auf der Zunge.

Ein Kumpel von mir hat auch mal ein Buch von Heribert Illig gelesen, als wir gemeinsam Urlaub gemacht haben, und wir waren beide ziemlich positiv überrascht. Die Argumente hörten sich gar nicht so schlecht an. Man muß aber natürlich ein bißchen vorsichtig sein, wenn man nur die eine Partei hört. Aber Illigs Beschwerden darüber, daß die renommierten Historiker sich gar nicht ernsthaft mit seiner Theorie auseinandersetzten sind vermutlich nicht so aus der Luft gegriffen. Meiner Meinung nach sind seine Argumente durchaus einer ernsthaften Auseinandersetzung würdig. Johannes, kennst Du ein Buch, daß sich mit Illigs Theorie von der anderen Seite aus direkt beschäftigt, oder fällt das bei der erwähnten Publikation nur so mit ab?

Gruß Lutz


Lutz antwortete am 18.02.02 (15:49):

@Xav
Cooler Kommentar! Mir lag schon ein "Ist das wieder aus der PM?" auf der Zunge.

Ein Kumpel von mir hat auch mal ein Buch von Heribert Illig gelesen, als wir gemeinsam Urlaub gemacht haben, und wir waren beide ziemlich positiv überrascht. Die Argumente hörten sich gar nicht so schlecht an. Man muß aber natürlich ein bißchen vorsichtig sein, wenn man nur die eine Partei hört. Aber Illigs Beschwerden darüber, daß die renommierten Historiker sich gar nicht ernsthaft mit seiner Theorie auseinandersetzten sind vermutlich nicht so aus der Luft gegriffen. Meiner Meinung nach sind seine Argumente durchaus einer ernsthaften Auseinandersetzung würdig. Johannes, kennst Du ein Buch, daß sich mit Illigs Theorie von der anderen Seite aus direkt beschäftigt, oder fällt das bei der erwähnten Publikation nur so mit ab?

Gruß Lutz


Lutz antwortete am 18.02.02 (15:49):

@Xav
Cooler Kommentar! Mir lag schon ein "Ist das wieder aus der PM?" auf der Zunge.

Ein Kumpel von mir hat auch mal ein Buch von Heribert Illig gelesen, als wir gemeinsam Urlaub gemacht haben, und wir waren beide ziemlich positiv überrascht. Die Argumente hörten sich gar nicht so schlecht an. Man muß aber natürlich ein bißchen vorsichtig sein, wenn man nur die eine Partei hört. Aber Illigs Beschwerden darüber, daß die renommierten Historiker sich gar nicht ernsthaft mit seiner Theorie auseinandersetzten sind vermutlich nicht so aus der Luft gegriffen. Meiner Meinung nach sind seine Argumente durchaus einer ernsthaften Auseinandersetzung würdig. Johannes, kennst Du ein Buch, daß sich mit Illigs Theorie von der anderen Seite aus direkt beschäftigt, oder fällt das bei der erwähnten Publikation nur so mit ab?

Gruß Lutz


Johannes antwortete am 18.02.02 (17:16):

@Lutz
Ein Buch "gegen" Illig kenne ich nicht, aber hin und wieder findet man in Zeitschriften Artikel und im Rundfunk Sendungen, die sich mit der Materie befassen.
Für Informationen über neue Veröffentlichungen zu diesem Thema wäre ich dankbar!


Johannes antwortete am 18.02.02 (18:09):

Noch ein (wie ich finde beachtenswerter) Internet-Tip zum Thema.
Unter google findet man erdrückend viel Material beim Stichwort "Illig"

(Internet-Tipp: http://www.dbs.informatik.uni-muenchen.de/~krojer/augustus.html)


Lutz antwortete am 19.02.02 (20:53):

@Johannes
Ich habe noch nie wirklich nach Illig gesucht, so sehr hat mich das Thema dann doch nicht beschäftigt. Aber danke für den Link, ich habe mal reingelesen, wenn das richtig ist, wirft es kein gutes Licht auf Illigs Methoden.

@alle, die mich für total unfähig halten
Ich habe meinen Beitrag nicht dreimal gepostet.

Lutz


Anna antwortete am 26.02.02 (16:48):

Also auf meinem Kalender ist es doch das Jahr 2002!!!


Johannes antwortete am 20.03.02 (20:34):

Schade, dass keiner mehr seine Meinungen zu diesem Thema schreibt. Hoffentlich habe ich mit meiner ersten Bemerkung den Anderen nicht den Mut genommen, sich hier zu äußern.
Mich interessiert nämlich schon, was dran ist an den Theorien, dass bei sehr vielen Völkern in Asien und Europa ca. 300 Jahre "fehlen" (laut Uwe Topper: Erfundene Geschichte).
Z.B. soll das jüdische Volk, das immer sehr bedacht war auf Geschichtsschreibung, im Mittelalter - laut Aufzeichnungen - ca. 300 Jahre nicht existiert haben. Ist da was dran?


Anna antwortete am 21.03.02 (18:00):

Ich sage doch, auf meinem Kalneder ist es das Jahr 2002!! Wenn ihr eure alten Kalender nicht abhängt ist es doch euer Problem!!


Johannes antwortete am 21.03.02 (22:46):

@Anna
Mir liegt nichts daran in früheren Zeiten zu leben. Und ich denke auch nicht im Ernst daran, einen neuen Kalender einzuführen.
Was mich an der ganzen Sache reizt: Früher wie auch heute versuchen Leute die Geschichte umzuschreiben, um sich selbst besonders toll darzustellen oder um irgendeinen Vorteil zu erhalten oder um Verbrechen vergessen zu machen oder ...
Es gibt aber nur eine(!) Vergangenheit, und wie die ausgesehen hat, das interessiert mich.


Anna antwortete am 22.03.02 (14:25):

Aber das hat doch nichts mit dem Jahr in dem wir leben zu tun!!!! Verstehe ich nicht so ganz was du meinst!!!
Anna
P.S.: Mein Bruder heißt auch Johannes. Fällt mir nur so auf!! ;)


w.autenrieth antwortete am 22.03.02 (21:29):

Alles Quatsch!!

Wir leben Sternzeit 2.487.055
Nach dem Julianischen Datum (Sternenzeit der Astronomen), das Joseph Justus Scaliger 1583 eingeführt hat, werden die Tage ab dem 1.Januar 4713 v.Chr. gezählt..... ohne Witz, fragt euren Astronomen oder euer Lexikon ;-)

oder ist's euch so lieber:

Wir leben im Jahr 1380

Die Zeitrechnung des islamischen Kalenders beginnt nämlich mit dem Jahr 622 n.Chr., dem Jahr der Flucht Mohammeds aus Mekka

oder lieber so:
Wir leben im Jahr 5763

Der jüdische Kalender beginnt mit dem Tag der "Erschaffung der Welt" am 7.10.3761 v.Chr.

Andere Frage:
Was geschah am 10.Oktober 1582?
Antwort: Nix, nullum, niente, kein bischen gar nichts.
Weshalb?
Bei der Kalenderreform durch Papst Gregor folgte im Jahr 1582 auf den 4. Oktober direkt der 15. Oktober.

Zurück zur Sternzeit:
Was hätte Spock zum Thema Zeit gesagt?






"Faszinierend!"

Quellen: Goldmann Lexikon in 24 Bänden, Stichworte: Kalender, Jüdischer Kalender


Johannes antwortete am 23.03.02 (14:37):

Papst Gregor hat ein paar Tage ausfallen lassen, dieses Vorhaben nicht geheim gehalten und er hat auch gute Gründe für die Kalenderänderung gehabt.
Mich interessiert nun, ob es noch mehr (unbekannte) Zeitsprünge gibt, was der jeweilige Anlass war und ob nicht solche Zeitsprünge Auswirkungen auf unser Geschichtsverständnis haben.
Wenn z.B. das "dunkle" Mittelalter (bzw. ca. 700 bis 1000) gar nicht existent war, würde für mich vieles in der Entwicklung der damaligen Zeit (Politik, Philosophie, Architektur usw.) in einem ganz anderen Licht erscheinen.


w.autenrieth antwortete am 23.03.02 (15:38):

hätte gregor dieses vorhaben der kalenderreform geheim gehalten, hätte sich keiner dran gehalten.

die reform hätte nicht stattgefunden. eine reform der zeitrechnung kann nur durchgeführt werden, wenn alle davon wissen und sich jeder daran hält.

aus diesem grund halte ich unbekannte (geheime) zeitsprünge für nicht möglich.

zu den von illg aufgestellten thesen gibt es auf der von johannes bereits angeführten homepage
massive widerlegungen. illg wird hier auf dieselbe stufe mit däniken und anderen "wissenschaftlern" gestellt,
(zu recht, wie ich meine), denen show vor fakten gehen.
franz krojer von der uni münchen hat eine reihe faktenreicher und mit viel detailinformation zur geschichte gespickte artikel auf dieser homepage abgelegt.... lesenswert

(Internet-Tipp: http://www.dbs.informatik.uni-muenchen.de/~krojer/)























Impressum · Datenschutz