Archivübersicht

THEMA:   PISA & Erfurt: Schröders Regierungserklärung

 16 Antwort(en).

Jetzt-Ist-Es-Chefsache begann die Diskussion am 13.06.02 (09:24) mit folgendem Beitrag:

http://www.n-tv.de/3019572.html

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3019572.html)


Jetzt-Ist-Es-Chefsache antwortete am 13.06.02 (11:42):

Donnerstag, 13. Juni 2002
Bildungsdebatte im Parlament
Schröder: Alle Begabungen fördern

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Bildung als zentrale soziale Frage dieses Jahrhunderts bezeichnet. Der Zugang breiter Bevölkerungsschichten zu Bildungsmöglichkeiten und die Qualität des Angebots seien "die beste Zukunftsinvestition und die wichtigste Form der Zukunftsvorsorge", sagte er der ersten Regierungserklärung zur Bildungspolitik in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschlands. Bildung sei der Schlüssel zum Arbeitsmarkt und zu gesellschaftlicher Anerkennung.

http://www.n-tv.de/3019572.html

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3019572.html)


Myxin antwortete am 14.06.02 (10:19):

Die Frage die ich mir stelle ist, macht es denn wirklich noch Sinn, daß Bildung Ländersache ist?
Macht die Umzüge der Eltern aus beruflichen Gründen unnötig schwerer, aber flexibilität ist ja gefordert von den AN.
Es dürfte die Maßnahmen schwieriger gestallten das Bildungsniveau zu heben, und ausserdem möchte ich dabei wiedermal auf Erfurt verweisen, wo ich einen Grund in der Tatsache sehe, daß der Schüler nach nicht bestandenem Abi OHNE Abschluß dagestanden ist.

Myxin


sirup antwortete am 17.06.02 (23:42):

Regierung und Opposition haben sich in der Bildungsdebatte im Bundestag gegenseitig schwere Versäumnisse vorgeworfen und eine grundlegende Reform des Bildungssystems in Deutschland gefordert.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bezeichnete die Bildung als zentrale soziale Frage dieses Jahrhunderts. Der Zugang breiter Bevölkerungsschichten zu Bildungsmöglichkeiten und die Qualität des Angebots seien "die beste Zukunftsinvestition und die wichtigste Form der Zukunftsvorsorge ", sagte er in der ersten Regierungserklärung zur Bildungspolitik in der Geschichte der Bundesrepublik. Bildung sei der Schlüssel zum Arbeitsmarkt und zu gesellschaftlicher Anerkennung.
Zuvor hatte die CDU-Bildungspolitikerin und Kultusministerin von Baden-Württemberg, Annette Schavan, die Bildungspolitik der SPD heftig kritisiert. Die SPD habe viele Jahre ein "völlig gebrochenes Verhältnis" zur Hochbegabtenförderung gehabt. Während die unions-geführten Länder die Modernisierung des Bildungssystems vorantrieben, hinke der Bund hinterher. Sie warf den SPD-Ländern zudem vor, dass sie jahrelang die Beteiligung Deutschlands an der internationalen Bildungsstudie PISA abgelehnt hätten.

DAS WISSEN DOCH EH SCHON ALLE, ABER MAN MUSS WOHL EINEM BILDUNGSGESCHÄDIGTEN VOLK JEDE TATSACHE 1000 MAL VERKLICKERN, DAMIT ES ENDLICH NICHT MEHR ZUHÖRT !!!

ABER DAS MIT DEM GREMIUM IN SACHEN BILDUNG IST WIRKLICH GUT. ABER WARUM HAT DAS SO LANGE GEDAUERT ??? BRAUCHEN SCHRÖDER UND CO BEIM GEMÜSEHÄNDLER AUCH EIN HALBES JAHR, BIS SIE SICH ENTSCHEIDEN KÖNNEN, OB SIE NUN GURKEN ODER KAROTTEN KAUFEN SOLLEN ??? BIS DAHIN IST DIE WARE LEIDER VERDORBEN !!! WELCH EIN ELEND !!!!!!!!!


hapeha antwortete am 19.06.02 (00:20):

Aendern wird sich ueberhaupt nix!
Zum umsetzen - auch der besten ideen - braucht es doch erst einmal dafuer bestens ausgebildetes personal, das seinen kreativen zenith erst noch vor sich hat. Willenserklaerungen allein reichen da nicht aus!

Oder wagt jemand zu behaupten, dass die kopflastige alterspyramide der heutigen lehrerschaft - und das bundesweit, ob nun schwarz, rot oder wie auch immer angestrichen - noch ueber das verwalten von erkennbaren maengeln hinausgehend zu wirklich umfassendem gestalten faehig sein sollte? (punktuell immer noch zu beobachtende engagements verdampfen meist als tropfen auf heissem stein)

Solange wir uns als eltern nicht darum kuemmern, eigene kinder besser wahrzunehmen - warum sollten es dann andere weitergehend tun?
Nur ein moegliches beispiel: Mein kind hat in mathe die note 3. Das heisst also: Bestimmte dinge kann es wohl, aber in einigen bereichen hapert es.
...ist es nun gleichmaessig im bereich "Mitte" zu sehen und erreicht nicht mehr, obwohl es sich anstrengt?
...hat es staerken im zahlenrechnen, kann sich jedoch im raeumlichen vorstellungsbereich schlecht zurechtfinden - oder umgekehrt?
...liegt das teilproblem bei den textaufgaben?
...usw.
Also lassen wir uns einen solchen dreier gefallen, denn der "reicht doch" oder hinterfragen wir und erzwingen damit evtl. weiteres nachdenken?

Die pisa-studie hat doch durch ihre struktur einen ganz interessanten gedanken in den vordergrund geschoben:
klarere definition von "Kompetenzstufen".
Auch andere aktivitaeten wie z.b. das in der zwischenzeit ca. 30 jahre alte amerikanische ISCS-Programm kennen eine defintion von hierarchischen "Levels", die erfolgreich abgeschlossen sein muessen, um zum naechsten aufsteigen zu duerfen. Noten sind dabei nicht vorgesehen, nur die bestaetigung des erreichten levels.
Koennte man dann bestimmte levels so aufbauen, dass sie nur bei aktivierung von sogenannten "Soft-Skills" wie z.b. teamfaehigkeit, soziales engagement in einem teilbereich, und...und...und erfolgreich abgeschlossen werden koennen?

Damit sich solches durchsetzen darf, muesste erst einmal die herrschaft der alten maenner (auch die bereits vergreisten arrivierten juengeren epigonen zaehlen dazu!) in den verwaltungsstrukturen von schule und politik ueberwunden werden.

Also: waehlen wir erst einmal den mit den schoensten versprechungen und wenden uns dann wieder den wirklich wichtigen dingen zu - wer wird wohl fussball-weltmeister 2006?

War da noch etwas - ein elternabend zum beispiel? Wird schon nicht so wichtig sein und aendern kann man ja sowieso nichts und fuer solche aufgaben wie klassenelternsprecher oder gestaltung weiterer aktivitaeten findet sich sicher jemand anderes und ausserdem: Motzen koennte doch dem kind schaden, oder nicht?

hapeha


Hausdach antwortete am 19.06.02 (14:31):

Tag zusammen,
hat Frau Schavan das eigentlich ernst gemeint? Hochbegabtenförderung? In Baden-Württemberg?
Also ich habe davon echt sehr wenig gemerkt. Sicher, es gibt hier den ein oder anderen Wettbewerb mehr als in anderen Bundesländern. Aber hat das vielleicht nicht auch etwas damit zu tun, dass Baden-Württember das drittgrößte Bundesland ist?
Bei uns wurden Arbeitsgemeinschaften organisiert für begabte Schüler in Mathe und Naturwissenschaften. Die Idee kam von den Lehrern des Landkreisen und finanziert wurde sie durch die umliegenden Firmen. Die einzige Iniziative Fau Schavans in Sachen Hochbegabtenförderung lag in der Zustimmung!!!
Ich wäre allen Baden-Württemberger dankbar mir ein Gegenbeispiel dieser Ausführung zu nennen.
bis bald
Hausdach


Brancusi antwortete am 19.06.02 (22:28):

kenne kein gegenbeispiel

aber die reformen werden blind gemacht. das mit dem expertenkreis ist gut, genügt aber nicht. ich denke man sollte unsere umwelt analysieren (anforderungen im berufsleben, arbeitsmarktentwicklung, wirtschaftliche entwickungstendenzen, gesellschaft, politik, globale entwicklungen, kommunikation, usw. usw.). tatsache ist nun mal, dass unser bildungssystem (sowohl struktur als auch inhalt) unter den heutigen veränderten umweltbedingungen nicht mehr aktuell und somit auch nicht mehr wettbewerbsfähig ist. aus dieser immer dynamischer und komplexer werdenden umwelt erwachsen neue anforderungen an das bildungssystem. was ist heute gefragt ??? unter anderem: flexibilität, WISSEN - nicht mehr nur spezifisches, sondern auch allround-wissen!!! innovationsfähigkeit, analytisches denken, eigenverantwortung, ... die liste liesse sich noch sehr weit fortführen. DAS SIND ALLES ANFORDERUNGEN AN EIN SCHULSYSTEM !!! blind "drauflosreformieren" ist bestimmt keine lösung. wir ändern etwas und mal sehen, was passiert... das kann man jahre lang fortführen, ohne zu irgendeinem ergebnis zu gelangen. ...mit etwas glück vielleicht aber doch... also viel glück !!! deutschland sag deiner wettbewerbsfähigkeit für immer lebwohl !!!


Schef antwortete am 21.06.02 (10:27):

Als Vater von zwei schulpflichtigen Töchtern erlebe ich Pisa seit Jahren.
Schule hat einen Bildungsauftrag und kann nicht die gesellschaftlichen und familiären Versäumnise aufarbeiten, sondern spiegelt sie nur wieder.
Elternabende bestehen nach kurzer Zeit aus einem kleinen harten Kern.
Schulvereine betteln um jede Mark um notwendige Anschaffungen finanzieren zu können.
Shoppingcenter und Bürogebäuden sind modern und pompös im Gegensatz zu sehr vielen heruntergekommenen Schulen.
Eine Vielzahl von Unternehmen, die ein besseres Bildungssystem fordern, zahlen wenig oder keine Steuern und sind im Arbeitsalltag rücksichtslos im Umgang mit familiären Belangen ihrer Mitarbeiter, was zählt ist Profit.
Ohne einen gemeinsamen gesamtgesellschaftlichen Konsens, über den zwar immer wieder geredet wird, der aber schon seit viel Jahren verloren ist, ist dieser Verfall m. E. nicht aufzuhalten.
Ein Chef, der etwas zur Chefsache erklärt, muß eindeutige Prioritäten setzt und durchsetzen.
Ansonsten gilt der Satz: Alle nennen ihn Chef und keiner weiß warum!


Brancusi antwortete am 23.06.02 (11:07):

hallo schef !!

im profitstreben sehe ich nichts bedrohliches. warum denken emmer alle, dass ein unternehmen unbedingt ein wohltätigkeitsverein sein muss ? wenn jemand in eine unternehmung investiert, dann deswegen, weil er sich davon mehr profit erhofft, als er bei einer sonstigen investition erhalten könnte. sobald er aber dann profitabel wirtschaftet, wird von ihm verlangt, sein geld an andere zu verteilen und sich um die alltäglichen privaten probleme seiner mitarbeiter zu kümmern. das ist unfug ! es zählt der profit ! würde der profit nicht zählen, würde kein schwein mehr investieren. also wären wir alle arbeitslos.
ES MUSS MEHR IN SCHULEN INVESTIERT WERDEN, DAS IST RICHTIG, ABER DAFÜR KÖNNEN NICHT DIE UNTERNEHMER ETWAS. SIE FRAGEN SPÄTER ARBEITSKRÄFTE NACH, ALSO SCHULABGÄNGER USW... DAS IST ABER AUCH ALLES. DU GEHST AUCH NICHT ZUM OBSTHÄNDLER UND KAUFST IHM EIN NEUES REGAL, DAMIT ER SEIN OBST BESSER UND ÜBERSICHTLICHER PRÄSENTIEREN KANN UND DAMIT DU SPÄTER BESSER EINKAUFEN KANNST. DER STAAT SOLLTE DOCH MAL SEINE AUSGABEN FÜR "ÜNNÖTIGES" REDUZIEREN UND DAS GELD IN SCHULEN UND DEREN AUSSTATTUNG INVESTIEREN ! ...putin muss nicht mit millionen von euro beschenkt werden....


Schef antwortete am 24.06.02 (12:21):

Hallo Brancusi,
so scharf wollte ich das mit dem Profit nicht formuliert wissen und ein Unternehmen muß auch kein Wohltätigkeitsverein sein. Es ist wie bei einem Spiel, über die Spielregel sollten sich die Mitspieler einigen. Ein Unternehmen, daß sich nur um seinen Profit kümmert und sonst um nichts, ist für mich nicht tragbar.Wenn ich als Unternehmen gut qualifiziert Leute haben möchte, muß ich meinen finanziellen Beitrag dazu leisten, damit der Staat diese Aufgabe erfüllen kann.
Wie er mit dem Geld umgeht, ist eine andere auch wichtige Frage.

Aber nichts für Ungut, das Thema ist superkomplex.


Sepp antwortete am 24.06.02 (13:01):

Meiner Meinung nach sind die Länder die SPD wählen selber schuld. Es ist doch nicht erst seit gestern bekannt, das Bayern vorne liegt (Nord Süd Gefälle). aber diese Kommunisten werden erst ruhe geben wenn Deutschland am Boden liegt.


alias antwortete am 25.06.02 (17:50):

Ein Zitat von 3Sat:
http://www.3sat.de/nano/astuecke/34285/index.html

"PISA-E-Rangliste nicht überbewerten Das Bildungsgefälle (6)

Der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm hat vor einer Überbewertung der deutschen PISA-E-Rangliste gewarnt. Die Ergebnisse seien nicht so eindeutig, wie sie in den Medien oft dargestellt werden, sagte der dem wissenschaftlichen PISA-Beirat angehörende Klemm dem WDR in Köln.

Weder Lehrer noch Schüler seien irgendwo fauler, fleißiger oder dümmer als anderswo. Das System sei insgesamt beobachtet worden, "und jetzt haben wir die Ergebnisse". Einige Bundesländer liegen Klemm zufolge "in einem relativ schmalen Ausschnitt ein kleines bisschen vorne". Das seien zum Teil drei oder vier Testpunkte Unterschied auf einer Skala, die von 300 bis 700 geht. In Bayern, nach den bisherigen Veröffentlichungen Spitzenreiter unter den deutschen Bundesländern, machten dazu nur 20 Prozent der Schüler Abitur, fügte Klemm hinzu.

Im bundesweiten Durchschnitt seien es 30 Prozent und in allen untersuchten Staaten machten 50 Prozent einen vergleichbaren Abschluss. Klemm: "Wir können uns den bayerischen Weg hoher Selektivität durch Rausprüfen am Ende überhaupt nicht leisten." Der Bildungsforscher wandte sich gegen Überlegungen, in ganz Deutschland das Zentralabitur einzuführen.

Stattdessen sollte es bundesweite zentrale Vereinbarungen darüber geben, was im Unterricht geleistet werden soll. Dafür sei aber kein Zentralabitur nötig. Für den Ausbau des Netzes an Ganztagsschulen sprächen dagegen viele Gründe, so der Bildungsexperte: "Wenn Ganztagsschule nicht nur Verwahranstalt ist, führt das nach vorne."


Bejubelt Bayern nicht! Bedauert die Schüler, die dort aufs Gym gehen !!!


Brancusi antwortete am 25.06.02 (23:16):

Was soll eigentlich "Herausprüfen" genau bedeuten? Sozusagen, derjenige, der auf dem Gymn. versagt, versagt beim Abitur und nicht davor ??? Ok, das ist nicht fair.
Wenn selektiert wird, dann bitteschön frühzeitig. Wobei eine zu starke Selektion nicht nötig wäre. Zwei Schularten genügen. Bis zur 8. Klasse gemeinsam, ab da Gymn. und Realschule. Wobei man hier wieder nach bedarf nach Fachrichtungen Unterschiede machen kann. Hauptschule abschaffen und das Niveau auf einzelnen Gymn. etwas hochschrauben.


Professor Huffruhurrhh antwortete am 26.06.02 (22:37):

Warum eigentlich in der Vergangenheit bohren ? Warum alles analysieren, was irrelevant ist ? warum unbedingt schuldihge finden ? warum nicht einfach nach vorne schauen und sich an neue gegebenheiten anpassen ?
BRANCUSI HAT RECHT !!!

...erst wenn über alles x-mal diskutiert wurde und es immer noch keinen konsens gibt, werdet ihr alle merken, dass wir den anschluss an den internationalen wettbewerb nicht mehr finden !!! WISSEN IST MACHT !!!


James antwortete am 29.06.02 (19:02):

"entschuldige, wenn ich jetzt selbst persönlich werde, aber gesittet zu diskutieren musst du noch lernen."

aus anderen foren wären sie beide schon längst gekickt worden


Schef antwortete am 18.07.02 (13:02):

Hallo allerseits!
diese Runde scheint nach der Bemerkung von James eingeschlafen zu sein. Ich weiß gar nicht, auf wen und was er sich bezieht und glaube, daß sein Statement woanders hin gehört!


Busgumer antwortete am 18.07.02 (14:57):

genau schef, james ist ein wirklich schlimmer finger !!!

ICH WETTE DURCH KEINE POLITISCHE MASSNAHME WERDEN WIR UNSEREN BILDUNGSSTANDARD ERHEBLICH VERBESSERN KÖNNEN.

Politiker habe doch von Bildung keine Ahnung !!!

...oder warum wird ein Taxifahrer zum Joschka Fischer ???

warum verdammt um alles in der welt kann aus einem verkehrsminister verteidigungsminister werden ???? das ist doch so ein unfug !!! ein verteidigungsminister, der womöglich noch nicht einmal seine grundausbildung bei der bundeswehr durchgezogen hat. (ich meine nicht den scharping)























Impressum · Datenschutz