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THEMA:   Das Irak Dossier: Rüstungsbericht enthält große Lücken

 114 Antwort(en).

James begann die Diskussion am 14.12.02 (09:51) mit folgendem Beitrag:

Freitag, 13. Dezember 2002
Irakischer Waffenbericht: "Weit, weit, weit entfernt"

http://www.n-tv.de/3087103.html

Der irakische Rüstungsbericht enthält nach Auffassung der USA große Lücken. Das berichtet die "New York Times" am Freitag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter und -Diplomaten. Die Liste der irakischen Waffenprogramme habe einem ersten Eindruck zufolge "Lücken, die groß genug sind, dass ein Panzer durchkommt", zitiert das Blatt einen US-Vertreter.

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3087103.html)


Ralph antwortete am 14.12.02 (20:26):

Heisst dann zwischen den Zeilen gelesen:
"Uns passt der Bericht nicht in den Kram, weil wir unbedingt Krieg wollen. Wir können es zwar nicht beweisen, aber der Irak hat Massenvernichtungswaffen. Laßt uns endlich mal nachsehen dann werdet Ihr schon sehen daß wir welche finden, und wenn wir sie nach dem "Endsieg" selber dort verstecken und danach wundersam finden muessen."

Klingt für mich irgendwie nach Brot und Spiele. Oder in der heutigen Fassung Öl und Kriegsberichterstattung (CNN).

Ralph

PS: Ich kann die Amis schon verstehen. Ich habe auch eine SS20 mit Mehrfachsprengköpfen im Keller und keiner findet sie ;-)


Peter antwortete am 20.12.02 (22:00):

Hallo Ralph !
Lieder, befürchte ich, hast Du mit deiner Einschätzung recht. Wenn man der aktuellen Berichterstattung Glauben schenken darf, und ich denke, daß darf man, dann ist es für diesen texanischen Cowboy, gemeint ist Georg W. Bush, nicht entscheident, ob der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt. Wesentlich ist vielmehr, wann der "Präventivschlag" ausgeführt werden kann. Mit dem, was ich hier poste, möchte ich nicht das amerikanische Volk unisono verurteilen. Aber die Vorgehensweise von Bush jun. ist nicht akzeptabel. Wenn mich jetzt jemand als "links" bezeichnet, meinetwegen. Aber Menschenrechte müssen geachtet werden.

Peter


James antwortete am 21.12.02 (07:10):

Freitag, 20. Dezember 2002
US-Außenministerium bemängelt: Lücken im Irak-Dossier

http://www.n-tv.de/3088899.html

Milzbranderreger und andere mögliche Biowaffen

Einer früheren Inspektion zufolge hat Irak keine Angaben gemacht über mindestens 1.260 Kilogramm Nährlösung. Mit dem Wachstumsnährboden könnten 26.000 Liter Anthrax hergestellt werden - drei Mal so viel wie im Waffenbericht angegeben - sowie 1.200 Liter Botulinum-Toxin und 5.500 Liter Gasbranderreger (Clostridium perfrigens) - 16 Mal so viel wie im Waffenbericht angegeben.

Raketenprogramm

Bagdad hat die Produktion eines Raketenbrennstoffes eingeräumt, der allerdings nur zu einem Raketentyp passt, über den Irak der Erklärung zufolge nicht verfügt. Laut der Deklaration testet das Land nur Raketen mit einer Reichweite von höchstens 150 Kilometern. Diese Angabe ist nach Einschätzung der USA nicht glaubwürdig.

Atomwaffen

In dem Waffenbericht ist nicht die Rede von den Bemühungen Iraks um den Import von Uran aus Niger.

Nervengas

1999 forderte das damalige Inspektorenteam zusätzliche Informationen über die Produktion des Nervengases VX an. Diese fehlen in der neuen Waffendeklaration erneut.

Munition für chemische und biologische Waffen

Im Januar 1999 bemängelte das damalige Inspektorenteam, dass Irak keine glaubwürdigen Informationen zum Verlust oder zur Vernichtung von 550 mit Senfgas gefüllten Artilleriegranaten und 400 biowaffenfähigen Bomben vorgelegt habe. Auch über mehrere hundert Tonnen von chemischen Zwischenprodukten liegen keine Angaben vor.

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3088899.html)


James antwortete am 21.12.02 (07:15):

Freitag, 20. Dezember 2002
2.000 deutsche Soldaten: Schutz für USA im Kriegsfall

http://www.n-tv.de/3089033.html

Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) zeigte sich beunruhigt über die Kritik der USA und der UN an dem Bericht. In der ARD forderte Struck den Irak auf, die Kritik von Chef-Waffeninspekteur Hans Blix ernst zu nehmen. "Offenbar ist das nicht vollständig, was er vorgelegt hat", sagte Struck.

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3089033.html)


Ralph antwortete am 22.12.02 (08:11):

"2.000 deutsche Soldaten: Schutz für USA im Kriegsfall "

Ist vielleicht auch besser, wenn nur Soldaten eines Rechtsstaates in Deutschland agieren.

Frage an alle, ob James wohl irgendwann in seinem Leben das Diskutieren erlernt, oder ob er Ami bleibt? ;-)

Ralph

PS: James, es ist Dir hofffentlich klar, daß die USA noch nicht den geringsten Beweiß für ihre Anschuldigungen vorlegen konnten?


James antwortete am 22.12.02 (11:01):


Beweisfrage: Doch Ralph, oben steht die Liste, die in
Zusammenhang mit den unbeantworteten UNO-Fragen aus
1999 zusammenhängen. !999 hat Saddam die Inspektoren
ausgewiesen, um die Frage nicht zu beantworten.

Der Tatbestand heute heisst, Nicht-Erfüllung der
UNO-Resolution, also analog dem Gedanken eines
nicht-erfüllten umgekehrten Beweislasts.




James antwortete am 22.12.02 (11:24):


Stuttgarter Nachrichten
USA instruieren UN-Inspekteure

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/339637

Die USA wollen die UN- Waffeninspekteure mit Informationen über angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak versorgen. Das kündigte der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, am Freitag in Washington an. Lediglich Quellen und Methoden der Informationsbeschaffung könnten nicht preisgegeben werden, sagte er. Den Regierungen der USA und Großbritanniens liegen nach eigenen Angaben Beweise für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen vor. Der Chef der UN-Inspekteure, Hans Blix, hatte Washington und London in mehreren Interviews aufgefordert, diese Informationen auch den Inspekteuren zugänglich zu machen.

(Internet-Tipp: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/339637)


James antwortete am 23.12.02 (10:42):

Montag, 23. Dezember 2002
UN bereiten Irak-Krieg vor: CIA darf nicht inspizieren

http://www.n-tv.de/3089361.html

Die USA haben das irakische Angebot abgelehnt, Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA an den Waffeninspektionen im Irak teilnehmen zu lassen. Das berichtet der britische Sender BBC am Montag aus Washington.

Ein Vertreter des Weißen Hauses habe gesagt, die Beweislast, dass Bagdad keine Massenvernichtungswaffen herstelle, liege beim irakischen Präsidenten Saddam Hussein.

Unterdessen bereiten sich die Vereinten Nationen nach einem Bericht der britischen Zeitung "Times" auf einen Irak-Krieg vor. Wie die Zeitung unter Berufung auf ein internes UN-Dokument berichtet, sei bereits Vorsorge dafür getragen worden, Lebensmittel für etwa 900.000 Flüchtlinge zu sammeln. Die UN habe bei einem Treffen Mitte Dezember in Genf mehr als zehn Geberländer aufgerufen, rund 37 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen.

UN-Generalsekretär Kofi Annan versuche, die Vorbereitungen geheim zu halten. Er befürchte, dass damit dem Irak signalisiert werde, dass die Waffeninspektionen sinnlos seien und ein von den USA geführter Angriff gegen das Land unvermeidlich sei. Dennoch habe er im vergangenen Monat, nachdem der Weltsicherheitsrat eine neue harte UN-Resolution verabschiedet hatte, diese Planungen angeordnet, hieß es weiter.

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3089361.html)


Ralph antwortete am 23.12.02 (12:59):

Damit ist es deutlich, daß im WH offenbar nur kriegsgeile Ahnungslose sitzen.
Man kann einfach nicht beweisen, daß etwas nicht ist, man nur beweisen, daß etwas ist.

Und James, zu Deinen oberen Punkten.
Gegen UN-Resolutionen verstößt auch permanent Israel und seine teilweise menschenverachtense Regierung. WAs machen die USA? Nichts.
Nordkorea hat ein Atomwaffenprogram und ist offenbar bereit dies jedem Staat zu liefern der genug dafür zahlt, siehe die Raklieferung in den Jemen. Abgesehen davon haben die wohl dort angefangen die Kameras der Atomenergiebehörde abzubauen. Was machen die USA? Nichts.
Indien und Pakistan haben auch Atomwaffen und haben uns dieses Jahr an den Rande eines Atomkrieges gebracht, wasmachen die USA? Nichts.
Was haben all diese Staaten gemeinsam?
Sie sitzen nicht auf unmengen ÖL. Sollte das uns zu denken geben?

Ralph

PS: T. Milzbranderreger: "herstellen könnten" Konjunktiv, wenn alles gutgeht und klappt.
T. Rakententreibstoff: zimelich wage Anschuldigung, mal abwarten.
T. Uran/Niger: wenn sie kein Uran bekommen haben völlig belanglos. Versuch doch mal jemanden zu verknacken, der mal einen WAffenbesitzer nach einer Pistole gefragt hat.


James antwortete am 23.12.02 (13:54):

> Man kann einfach nicht beweisen, daß etwas nicht ist, man nur beweisen, daß etwas ist.

Klar geht das...sogar als UNO-Resolution...
nicht nach dem Schuldprinzip, sondern nach dem Gefährdungsprinzip.

Wer mit gefährlichen Gütern umgeht, trägt schuld-
unabhängig die Verantwortung, dass niemand zu Schaden
kommt, alleine deshalb, weil eine grosse Gefährdung
von dem Gut (z.B. nukleare Gefahren) ausgeht.

Nicht Bush hat ein Beweispflicht,
sondern Saddam hat ein umgekehrter Beweislast,
den er auch seit über 10 Jahren schriftlich
angenommen, dann fortgesetzt verletzt hat.

Ein umgekehrter Beweislast als Gefährdungsprinzip
gibt es auch schon in der Strassenverkehrsordnung.
Der Führer eines Fahrzeugs (ein gefährlicher Gut)
trägt schuldunabhängig die Verantwortung für
Schäden, daher die Haftpflichtversicherung.

Saddam bekommt gewiss keine Haftpflichtversicherung...


Ralph antwortete am 23.12.02 (17:00):

James,

Du blickst es einfach nicht. Du kannst nicht beweisen, daß es irgendetwas nicht gibt.
Du kennst bestimmt einen Naturwissenschaftler, der wird Dir das erklären.

Beweislastumkehr halte ich persönlich für rechtsstaatlich fragwürdig, denn es gilt eigentlich immernoch in dubio pro reo. Aber bei den Amis ist sicher alles möglich.
Sag mal hast Du nicht irgendwo mal was von Beweislastumkehr bei übler Nachrede gefaselt. Würde das nicht bedeuten, daß Bush um Zuge ist?

Was Dein Autobeispiel angeht, so ganz stimmt das nicht, denn wenn ich in einen Unfall schuldlos verwickelt bin, dann geht meine Prämie nicht hoch, also war ich nicht verantwortlich.


Ralph

PS: Schön wie Du Dir immer das angenehme rauspickst, was ist mit den anderen Punkten? Warum ist nur ein Erdölland eine Gefahr?


James antwortete am 24.12.02 (10:58):


Die Fakten sind nunmal so...auch wenn Dein
Erkenntnishorizont gesprengt wird.

Ich denke, Dir fehlt es offensichtlich grundsätzlich
an juristischer und geisteswissenschaftler Aufklärung.


Ralph antwortete am 24.12.02 (12:36):

Typisch James,
wenn die Argumente kommen Beleidigungen.

Versuche Du mal Deinen Horizont zu erweitern.
Aber da scheint es an Willen zu fehlen, genau wie bei Deinen kriegsgeilen Amis, die ja schon ein Urteil vor der Beweisaufnahme gefällt haben.

Ralph


James antwortete am 24.12.02 (15:56):


Über Fakten brauchen wir nicht zu streiten...

Die UNO-Resolutionen aufgrund demokratischer Abstimmung
mit Saddams umgekehrter Beweislast ist Fakt.

Sündenbock-Logik in Richtung USA ist also fehl am Platz.




alias antwortete am 24.12.02 (16:36):

fakt ist fakt.
da hat james schon recht.
und wenn er etwas als fakt definiert, ist es damit fakt und somit wahr.
ist doch faktisch logisch.

über fakten kann man nicht streiten, also hat der diskussionsgegner automatisch unrecht.

das ist genauso klasse wie "umgekehrter Beweislast"

ich habe mich aus dieser diskussion schon länger ausgeklinkt.
richtig zu disktutieren heisst nämlich, dialektisch argumente auszutauschen, als richtig erkannte argumente des diskussionspartners aufzunehmen und von diesem höheren erkenntnisstand weiter zu argumentieren.

james hat argumentativ das beharrungsvermögen eines dinosauriers. ihm fehlt es offensichtlich grundsätzlich an klarheit. von erkenntnis ganz zu schweigen.


James antwortete am 24.12.02 (17:58):


> und wenn er etwas als fakt definiert, ist es damit fakt und somit wahr.

Es ist eine wahre Tatsache, dass es die UNO-Resolutionen
gibt, und es ist eine wahre Tatsache, dass dort seit über
10 Jahren die Regelung des umgekehrten Beweislasts definiert ist.

Es ist eine wahre Tatsache, dass Saddam vordergründig
seit 10 Jahren den UN-Resolutionen zugestimmt hat, und
es ist eine wahre Tatsache, dass er seine eigene Zusagen
gebrochen hat.

Hast du andere Erkenntnisse?

Wo ist der Spielraum Richtung USA für weitere Sündenbock-Logiken?




Ralph antwortete am 25.12.02 (01:42):

Ne James,

nur gibt es Leute die über eigene Hirnmasse verfügen, und die sich ein bisschen mit Logik und Naturwissenschaften auskennen und daher wissen, daß man niemals den Beweis für Nichtexistenz oder Nichteintritt eines Ereignisses antreten kann.
Da das von Dir überhaupt nicht wahrgenommen wird gehörst Du wohl zu einer anderen Gruppe.

Ebenso wie Du nicht wahr haben willst, daß die USA den Krieg unbedingt wollen, und daher bist Du auch nicht in der Lage Dir Gedanken über das "Warum" zu machen.

Ralph


James antwortete am 25.12.02 (17:04):


Wo eine Wille ist, ist auch ein Weg für Saddam.

Saddam w i l l nicht...er ist Psychopath...


Ralph antwortete am 26.12.02 (09:46):

Ja sag doch gleich, daß alle Gründe der USA nur vorgeschoben sind. Es geht um die "Behandlung" eines psychisch Kranken.

Ralph

PS: Und mal wieder vor Arguementen gedrückt, wie üblich.


James antwortete am 26.12.02 (12:38):


Wer wahre Tatsachen erzählt, hat keine Probleme mit
einem umgekehrten Beweislast.

Ralph und Saddam haben offensichtlich Probleme mit
einem umgekehrten Beweislast.


Graf von Rotz antwortete am 26.12.02 (13:33):

AN JAMES: ICH WARTE IMMER NOCH AUF EINE ANTWORT !!!

...hast dich aus dem (vor-)letzten forum zu diesem thema ziemlich auffällig herausgeschlichen...

Graf von Rotz antwortete am 04.12.02 (11:30):

in dieser diskussion kann man zwei verschiedene perspektiven einnehmen:

1. bush hat es nur auf das öl abgesehen - klingt für mich am plausibelsten

2. amerika möchte den irak entwaffnen und somit möglichkeit der entwicklung und des einsatzes von biologischen und atomaren waffen unterbinden, zudem soll die situation der bevölkerung verbessert werden (politisch und wirtschaftlich durch demokratisierung) - ist auch nicht ganz abwägig und ein netter nebeneffekt, aber dennoch bleibe ich bei perspektive 1 !!!

zusätzlich muss ich hinzufügen, dass sich nicht immer alles belegen und beweisen lässt. vor allem, wenn es um politik geht. zeitungsartikel oder andere pressemeldungen sind keine beweise. sie können argumentationsreihen untermauern, aber sie sind letztendlich auch von menschen geschrieben, die ihre subjektivität wohl niemals ausschalten können. ...dies gilt insbesondere für james.

zudem kann eine faktengläubigkeit zu einer starken einengung der perspektive führen, insbesondere wenn man nur bestimmte fakten betrachtet und andere wiederum ausblendet.



bereits im golfkrieg 91 ging es um nichts anderes,als um das schwarze gold. sollten die usa tatsächlich den irak angreifen, danach eine us-freundiche und gar noch einen militärstützpunkt im land errichten, wäre ihnen ein strategischer spielzug im weltweiten öl-monopoly gelungen.

bush, cheney, rice waren auch vor ihrer politischen karriere im ölgeschäft tätig (nur mal eine bemerkung am rande)

es ist kaum nachvollziehbar und nachweisbar, dass saddam und bin laden unter einer decke stecken - bush behauptet dennoch das gegenteil

unglaubwürdig ist auch saddams bedrohungspotential für unsere westliche welt. selbst cia-chef george tenet hat dies "versehentlich" bestätigt ...sehr zum unwillen seines chefs bush. auch die existenz von saddams massenvernichtungswaffen (chemisch und biologisch) rechtfertigt keinen angriffskrieg, wenn man mal bedenkt, welche unübersehbaren folgen für die arabische welt resultieren.

auch der atomwaffenbesitz der nordkoreaner - sowie saddams nichtbesitz von atomwaffen lassen das argumentationsgerüst der usa immer unglaubwürdiger erscheinen.

ich glaube, dass bush die terrorangst nach dem 11.sept ausnutzt, um amerikas einfluss in den wichtigen erdölfördergebieten des nahen und mittleren ostens sowie in zentralasien zu sichern und zu stärken. immerhin beherbergt der irak die zweitgrössten erölvorkommen der welt !!!

zu saudi arabien hat sich die beziehung der usa in letzter zeit deutlich verschlechtert. die königsfamilie und ihr imperium wankt.

also wäre der irak für die usa ein zusätzliches und stabiles standbein im mittleren osten.

die präsenz der usa im irak würde zwar den zorn der arabische welt weiter schüren, aber man darf hierbei eines nicht vergessen:

die welt verbraucht täglich ca 80 mio barrel öl.
öl ist der wichtigste rohstoff für wirtschaftswachstum, beschäftigung und bruttosozialprodukt.
(siehe ölkrise 1973: was passiert, wenn der hahn zugedreht wird ???)
zwar bezieht amerika das meiste öl aus kanada, aber was passiert, wenn saddam im schlimmsten falle mit seinen "vorhandenen" waffen in einem angriffskrieg die arabische und kuwaitische förderung lahm legt ? - es würden täglich über 10mio barrel ausfallen.
der ölpreis würde dann auf 40-60 dollar pro barrel schnellen(, wenn nicht sogar auf bis zu 100 dollar pro barrel).
allgemein gaht man davon aus, dass die weltwirtschaft bereits ab einem preis von 30 dollar pro barrel in schwierigkeiten gerät.
gleichzeitig gibt es expertenaussagen, dass die irakischen erdölvorräte weit grösser sind als vermutet und sogar die vorkommen saudiarabiens übersteigen.

wichtig: das iarakische öl enthält wenig schwefel und liegt nahe der oberfläche !!! d.h. förderkosten sind sehr niedrig !!! zudem ist die notwendige infrastruktur bereits vorhanden !

gibt es denn ein besseres mittel, um die position des opec-kartells zu erschüttern ???
wenn die usa in die lage versetzt werden, druck auf das kartell ausüben zu können, so könnte der ölpreis auf unter 10 dollar pro barrel abstüzen.

...erklärt wohl auch die mangelde begeisterung der golfstaaten gegenüber einem drohenden us-angriff gegen den irak


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Graf von Rotz antwortete am 26.12.02 (13:57):

@ ralph

Frage an alle, ob James wohl irgendwann in seinem Leben das Diskutieren erlernt, oder ob er Ami bleibt? ;-)

...ich glaube solche beiträge gilt es lieber zu unterlassen. "AMI" ist kein schimpfwort und sollte auch nicht als solches verwendet werden. wenn dir an james etwas nicht passt, dann ist das ok, aber er ist kein alleinberechtigter repräsentant für die USA...


Graf von Rotz antwortete am 26.12.02 (14:03):

"genau wie bei Deinen kriegsgeilen Amis" ...das ist auch nicht nett Ralph !!!


Graf von Rotz antwortete am 26.12.02 (16:03):

zudem nimmt nicht nur james eine ziemlich einseitige position in diesem forum ein...

ich stehe nach wie vor fest hinter meiner ansicht, dass die usa es lediglich auf das erdöl des irak abgesehen haben.
aber:
trotz der mit hoher wahrscheinlichkeit zu erwartenden negativen effekte für die weltwirtschaft hat eine demontage des bestehenden regimes speziell für uns europäer durchaus positive effekte. nur ein demokratisches system (welches mit dem islam - entgegen der behauptung vieler ahnungsloser laien - durchaus vereinbar ist) kann für eine regulierung militärischer macht, zu meinungsbildung und meinungsvertretung und wirtschaftlichem fortschritt führen. zum einen stellt der irak somit einen potentiellen weiteren handelspartner nicht nur für europa, sondern auch für den rest der welt dar (braucht aber etwas zeit). zum anderen - was noch wichtiger ist - wäre zumindest mal eine grosse gefahr aus militärischer perspektive gebannt. wie aus den berichten hervorgeht, ist der irak durch seine strategischen waffen, bzw. durch das vorhandensein der voraussetzungen zur herstellung von solchen, eine bedrohung für europa und die arabischen erdölförderstaaten. zwar ist laut angaben das drohpotential nicht besonders hoch, aber solchen angaben zu vertrauen ist nicht grundsätzlich der richtige weg. selbst das was bisher gefunden wurde, reicht aus um früher oder später katastrophen mindestens in der dimension des 11.sept. zu verursachen. und genau an dieser stelle kommt die frage auf, ob saddam nicht genug zeit gewonnen hat, strategische waffen oder waffenbestandteile in der zeit als es um die zulassung von waffeninspekteuren ging, an orten zu deponieren, an welche niemals auch nur ein waffeninspekteur ein fuss setzen wird.

auch wir europäer - insbesondere wir deutschen - müssen der tatsache ins auge sehen, dass die technologische lücke zwischen europa und den usa immer grösser wird, insbesondere im militärischen bereich. seitens unserer politik wird ein "isolationskurs" der usa propagiert, um von unserer militärischen handlungsunfähigkeit abzulenken. wir können (ja nicht mal die nato kann) den usa militärische unterstützung bieten, da wir nicht über die notwendige waffentechnologie verfügen und somit aus der sicht der amerikaner (was meiner meinung nach durchaus nachvollziehbar ist) bei unterstützungsmassnahmen eher behindern als helfen. europa (franzosen und die briten haben durchaus potential) insbesondere deutschland hat nach dem zweiten weltkrieg (leider nicht nur gezwungenermassen) und insbesondere nach dem ende des kalten krieges aus miltärischer sicht geschlafen (...oder eben den falschen weg gewählt - man kann es nennen wie man will). tatsache ist: wir sind verwundbar, wie nie zuvor!

wir kritisieren die amerikaner heftigst - zum teil berechtigt/zum teil auch wieder nicht - aber was passiert, wenn in europa wieder krisenherd entsteht ? sei es ein krieg oder ein terrorangriff ? auf wen sind wir angewiesen ? und wer wird uns helfen, bzw wen werden wir mal wieder um hilfe bitten ? ICH GLAUBE DA WERDEN WIR FROH SEIN, DASS ES AMERIKA GIBT !

ich befürworte keinen krieg und die vorgehensweise der usa ist nicht unbedingt diejenige, welche man nachvollziehen muss. aber man muss verschiedene perspektiven in diesem komplexen thema einnehmen. ...und ob man die richtige antwort findet, ist fraglich.
aber die einzig verbliebene weltmacht ständig um jeden preis schlecht zu reden, ist nicht der richtige weg.
europa hat nun mit dem beitritt von weiteren 10 mitgliedsländern zwar einen schwierigen weg der integration vor sich, aber gleichzeitig auch die möglichkeit zu einem wirtschaftsblock aufzusteigen, welcher mächtig genug ist auch den amerikanern paroli zu bieten...


James antwortete am 26.12.02 (17:24):


@Graf von Rotz

Ich halte mich an den Fakten. Spekulationen sind zwar
nett, aber auch diese brauchen irgendwann eine faktische
Grundlage.

Die Öl-Argumentation mag zwar eine appetitliche Sichtweise
eines Sündenbock-Logikers sein, jedoch solange die UNO
diese Öl-Frage seit 10 Jahren beantwortet, gibt es keine
faktische Grundlage für diese Hypothese.


Faktotum antwortete am 26.12.02 (22:54):

Sündenbock-Logiker?!?

Zur Zeit ist Saddam der Sündenbock für eine verfehlte amerikanische Wirtschaftspolitik.

Das ist Fakt.


Graf von Rotz antwortete am 26.12.02 (23:36):

das was ich von mir gebe sind fakten mein freund. wenn es keine fakten für dich sein sollten, warum versuchst du nicht jedes einzelne argument von mir einzeln zu zerpflücken und mir das gegenteil aufzuzeigen ? ich sehe dafür nur zwei möglichkeiten: entweder du kannst das nicht, oder du siehst keine möglichkeit sie zu wiederlegen.

ich habe schonmal beteuert, dass medien nicht immer die wahrheit sagen, bzw dass sie von menschen geschrieben werden, die ihre subjektivität niemals zu 100% aussschalten können. also ist "die wahrheit" wohl oder übel immer in irgendeine richtung verdreht.

aus diesem grunde gilt es, möglichst viele medienberichte zu lesen und sich infomaterial aus verschiedenen quellen einzuholen, um sich ein bild machen zu können. wozu sind denn die medien da ???
ZUR MEINUNGSBILDUNG, MEIN FREUND !!!
aber das scheint wohl an dir vorübergegangen zu sein...

ich würde gerne mal von dir hören, was genau aus meinen posts spekulation ist und was nicht !?

ausserdem, wenn du lesen könntest (bin mir langsam ziemlich sicher, dass du das nicht kannst), würdest du erkennen, dass ich keinen sündenbock suche. ich nenne dir fakten, die ich aus zahlreichen quellen habe, wie du es eigentlich auch tun solltest. (kann dir sogar bei bedarf deren herkunft nennen.) ...du kannst nur mit quellen um dich schmeissen, deren inhalt du wohl nie begreifen wirst.

beantworte mir mal ein paar fragen (aber bitte bezugnehmend und in ausformulierten sätzen und NICHT durch quellenangaben):

1. fürchtet amerika nicht um den verlust seines standbeins in saudi arabien ?

2. worum ging es deiner meinung nach im ersten golfkrieg vor 11 jahren ?

3. stecken deiner meinung nach saddam und bin laden unter einer decke ?

4. was glaubst du, welche negativen folgen könnten resultieren, wenn saddam bei einem angriff der usa ein paar arabische ölförderanlagen zerstört ?

5. warum hat amerika nicht bereits vor dem 11.sept.2001 so agressiv auf waffeninspektionen im irak gedrängt ?

6. bekämpft amerika totalitäre regime ? (ich meine jetzt damit nicht unbedingt physisch) und was meinst du, wieviele totalitäre regime gibt es im nahen osten ?

7. in nord-korea funktioniert das wirtschafts-embargo (leider viel zu sehr zulasten der bevölkerung) ganz gut, warum reicht das im irak nicht aus ?

8. ist europa momentan ein so sehr schützenswerter wirtschaftsblock ? oder geht es vielmehr um den schutz anderer arabischer (erdölförder-)staaten ?

9. reichen saddams waffen bis in die usa, können sie nicht abgewehrt werden ?

bin mal gespannt auf deine antworten...


...ach ja, das stand bereits auch in meinem statement:
"zusätzlich muss ich hinzufügen, dass sich nicht immer alles belegen und beweisen lässt. vor allem, wenn es um politik geht. zeitungsartikel oder andere pressemeldungen sind keine beweise. sie können argumentationsreihen untermauern, aber sie sind letztendlich auch von menschen geschrieben, die ihre subjektivität wohl niemals ausschalten können. ...dies gilt insbesondere für james."

...hast wohl nicht gelesen; oder das ist schon zu hoch für dich.





Faktuntulum antwortete am 26.12.02 (23:39):

Ja, und Amerika ist der Sündenbock für eine verfehlte deutsche Sicherheits- und Wirtschaftspolitik.


James Bond 007 antwortete am 27.12.02 (10:51):

James hat es uns mal wieder gezeigt:

"Die Öl-Argumentation mag zwar eine appetitliche Sichtweise
eines Sündenbock-Logikers sein, jedoch solange die UNO
diese Öl-Frage seit 10 Jahren beantwortet, gibt es keine
faktische Grundlage für diese Hypothese."

Ich sehe hier Parallelen zu Bushs Ausspruch:

"Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns"

Das ist nicht nur Verantwortungslos, sondern einfach nur dumm.


James antwortete am 27.12.02 (15:36):


Noch ein Paar Dumme...

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Freitag, 27. Dezember 2002
NATO soll bei Irak-Krieg helfen: Saddams Widerstand

http://www.n-tv.de/3089842.html

Die NATO hat die "moralische Verpflichtung", einen von den USA geführten Krieg gegen den Irak zu unterstützen. Das meint jedenfalls NATO-Generalsekretär George Robertson.

Die NATO-Staaten stünden voll hinter der UN-Resolution zur Abrüstung des irakischen Regimes, sagte Robertson in einem Interview mit dem britischen Sender BBC. Wenn dieser Prozess jedoch scheitern sollte, stehe die NATO eindeutig in der "moralischen Verpflichtung, alle Hilfsanforderungen der USA zu erfüllen".

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...für alle Ignoranten...

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3089842.html)


Magnum antwortete am 27.12.02 (16:51):

Ich finde, dass es die USA überhaupt nicht interessiert was bei den Rüstungskontrollen raus kommt. Sie wollen einfach was sie 91 nicht geschafft haben endlich beenden, und die Herrschaft über das Öl haben. Muss eventuell die Wirtschaft in den USA wieder angekurbelt werden?


faktenlieferant antwortete am 27.12.02 (20:14):

@james ignorantus:

auch kronzeugen haben eine geschichte:

"Am 4. August 1999 wurde der britische Außenminister George Robertson zum neuen Generalsekretär der NATO ernannt. Er ist der dritte europäische Sozialdemokrat in Folge auf diesem Posten.

Im Gegensatz zu seinem spanischen Vorgänger Javier Solana, dessen Nachfolge er im Oktober antritt, muss Robertson sich von keiner Vergangenheit als Protestler distanzieren. Während Solana noch in Bewegungen gegen Atomkraft und gegen die USA aktiv gewesen war, hatte Robertson die NATO stets verteidigt und sich bereits gegen einseitige Abrüstungsmaßnahmen ausgesprochen, als diese noch offizielle Politik der Labour Party gewesen waren. Während seiner gesamten Laufbahn stand er auf dem rechten Flügel der Partei, wofür er jetzt mit dem ansehnlichen Gehalt von 200.000 Pfund im Jahr, steuerfrei, belohnt wird.

Zunächst hatten sich die Spekulationen auf den deutschen Verteidigungsminister Rudolf Scharping als Nachfolger Solanas konzentriert. Ihn hatte die Clinton-Regierung favorisiert, aber Kanzler Gerhard Schröder beharrte, sein Minister sei unabkömmlich. Daraufhin wechselte der britische Premierminister Blair einige private Worte mit Bill Clinton und Robertsons Ernennung stand fest, trotz milder Kritik von Seiten Belgiens, Luxemburgs und Kanadas. US-Außenamtssprecher James Rubin erklärte: "Die Vereinigten Staaten sind froh, dass er gewählt worden ist."

Robertson hatte sich die Gunst Washingtons durch seine Rolle während der NATO-Bombardierung Jugoslawiens gesichert. Er diente den USA als aggressiver Verbündeter. ..."

zitiert aus http://www.wsws.org/de/1999/aug1999/robe-a17.shtml


James antwortete am 28.12.02 (10:43):


taz»: Über 80 deutsche Firmen in Bagdads Waffenbericht aufgeführt

http://portale.web.de/Schlagzeilen/USA/?msg_id=2314805

Der Rüstungsbericht der irakischen Regierung an den UN-Sicherheitsrat enthält einem Zeitungsbericht zufolge die Namen von mehr als 80 deutschen Firmen, die seit etwa 1975 Geschäfte mit Bagdad gemacht haben. Darunter seien mehrere öffentliche und private Forschungslabors sowie auch zahlreiche Einzelpersonen, berichtet die «tageszeitung» (Dienstag) unter Berufung auf ihr vorliegende Kapitel des irakischen Berichts. Die Firmen sollen ganze Anlagen und Bauteile für die ABC-Waffenprogramme Bagdads sowie für Raketen geliefert haben.

Eine Sprecherin des für Rüstungsexport-Kontrolle zuständigen Wirtschaftsministeriums sagte am Montag, dass die damalige Bundesregierung schon 1990 den Bundestag über solche Lieferungen in den Irak informiert habe.

(Internet-Tipp: http://portale.web.de/Schlagzeilen/USA/?msg_id=2314805)


James antwortete am 28.12.02 (10:52):


EARLY WOUNDS DEPT. SADDAM ON THE COUCH
Issue of 2002-10-28
Posted 2002-10-21

Dr. Jerrold Post, Director of George Washington University's Political Psychology program and the founding director of the C.I.A.'s Center for the Analysis of Personality and Political Behavior, Post is a pioneer in the field of political-personality profiling. He may be the only psychiatrist who has specialized in the self-esteem problems of both Osama bin Laden and Saddam Hussein.

http://www.newyorker.com/talk/content/?021028ta_talk_mayer

(Internet-Tipp: http://www.newyorker.com/talk/content/?021028ta_talk_mayer)


James antwortete am 28.12.02 (10:56):


"Jerrold Post believes that Saddam suffers from "malignant narcissism," and considers him to be a crafty survivor who will cling to power at any cost. He believes that Saddam is unlikely ever to be persuaded to yield his weapons of mass destruction, as the United States has called on him to do. Post also says that it's unrealistic to think that Saddam will accept any negotiated settlement that involves his own exile or removal from power. As he puts it, "This is a man who will always be power maximizing.""


James antwortete am 28.12.02 (11:00):

"In the style of classic psychological case studies, the chapter on Saddam opens with a detailed portrait of the patient's miserable childhood, beginning with his prenatal history. Under a subheading, "The Wounded Self," the authors reveal that Saddam was born in 1937 to a severely depressed mother. A recent widow, she was so distraught over the loss of both her husband and an older son that she tried repeatedly to abort Saddam and to commit suicide. A neighboring Jewish family, according to Baram, intervened and saved Saddam's life. (Baram says that this family, who now live in Tel Aviv, refuse to be identified because they are afraid of being blamed for allowing Saddam to be born.) Saddam's mother handed him off to a relative until he was three years old, when she remarried. Although she took the boy back, Saddam's new stepfather apparently despised and abused him. "These early experiences can be seen as profoundly wounding Saddam's emerg- ing self-esteem," the authors write. From the age of ten, Saddam was reared by an uncle, who encouraged him to dream of becoming a nationalist Arab hero, like Saladin. Saddam's childhood experiences, the authors conclude, led him to grow up believing that the only reliable means of survival was ruthless force."

http://middleeastinfo.org/article1557.html

(Internet-Tipp: http://middleeastinfo.org/article1557.html)


Graf von Rotz antwortete am 28.12.02 (11:43):

james warum antwortest du nicht auf meine fragen? bist du unfähig ? oder sogar minderbemittelt ? schade eigentlich. aber einen eigenen "nachrichtensender" hier aufzumachen ist meiner meinung nach absolute zeitverschwendung...


Graf von Rotz antwortete am 28.12.02 (11:44):

diskutieren kannst du nicht, also halte deinen monolog weiter...


George antwortete am 28.12.02 (13:09):

Hier ein Kompromiss für unseren beschränkten James:

Der Irak im Visier

Gegen Terrorismus und für tiefe Preise
Die in arabischen Ländern verbreitete Idee, Amerika drohe dem Irak wegen des Erdöls mit Krieg, ist falsch. Aber Ölinteressen sprechen auch nicht gegen einen Militäreinsatz. Von Markus M. Haefliger

Die deutsche Wehrmacht fiel im Oktober 1940 in Rumänien ein, um an die Ölquellen am Fuss der Karpaten heranzukommen. Nach einer anderen Theorie verlor Nazideutschland den Krieg, weil Hitler der Zugang zu den russischen Erdölquellen verwehrt blieb. Je länger das 20. Jahrhundert dauerte, desto enger wurde die Verbindung geopolitischer Strategien mit dem Erdöl. Bei der Suez-Krise von 1956 ging es ebenso um den Energieträger wie in der Unterstützung der Amerikaner für das Schah-Regime in Iran. Die Vermutung, hinter den aktuellen Kriegsplänen Washingtons stünden wiederum Erdölinteressen, liegt daher nahe. Aber stimmt sie auch?

Mit 20 Millionen Fass Erdöl pro Tag konsumieren die Amerikaner mehr als einen Viertel der weltweit geförderten Ölmenge. Davon importieren sie mehr als die Hälfte, wobei rund 3 Millionen Fass auf Saudiarabien und 1 Million auf andere Länder des Nahen Ostens kommen. Für die irakische Propaganda, die in vielen arabischen Ländern geglaubt wird, ist die Schlussfolgerung klar: «Das Ziel der amerikanischen Drohungen ist das Öl der Golfregion», wurde der stellvertretende irakische Ministerpräsident Tarik Aziz zitiert.

Amerikanische Beobachter widersprechen. «Erdöl ist zu einer Ware wie jede andere geworden», sagt der Direktor des Institute for Near East Policy in Washington, Patrick Clawson, in einem telefonisch geführten Interview. In der Krise von 1990, die zum Golfkrieg führte, sei dies anders gewesen. Die Eroberung Kuwaits durch Saddam Hussein sei als Streben des Diktators nach der Vorherrschaft im arabischen Raum gedeutet worden. Das habe Amerika verhindern wollen, auch wegen der wahrgenommenen Gefahr für die Kontinuität der Ölproduktion. In der gegenwärtigen Krise gehe es um die Gefahr der Aufrüstung des Iraks mit Massenvernichtungswaffen und um das Beispiel, das sich andere Staaten daran nehmen könnten.

Erfolg der Diversifikation
Dass Erdölinteressen heute weniger ins Gewicht fallen, führen Beobachter auf die Diversifikation der amerikanischen Importe zurück. Die USA führen heute ebenso grosse Mengen Öl aus Venezuela und Mexiko wie aus Saudiarabien ein (je 15 Prozent des amerikanischen Bedarfs), dazu kommen nochmals 15 Prozent aus anderen Quellen. Der Rest stammt aus der eigenen Produktion. Diese Diversifikation wird in Zukunft anhalten, insbesondere als Folge der russisch-amerikanischen Zusammenarbeit im Energiesektor. Auch eine Erhöhung des Anteils der Felder im westafrikanischen Golf von Guinea an der weltweiten Produktion wird erwartet.

Seit einigen Jahren herrscht auf dem Erdölmarkt Überproduktion - eine Tendenz, die sich ebenfalls verstärken dürfte, vor allem, wenn es Amerika gelingt, das Erdölkartell Opec weiter zu schwächen. Nach allem, was die Geschichte lehrt, ziehen Staaten aber nur wegen des Öls in den Krieg, wenn dieses knapp und seine Zufuhr direkt bedroht ist. Kommt hinzu, dass auch innerhalb der Opec die Bereitschaft geschwunden ist, das Öl als «Waffe» einzusetzen wie in den siebziger Jahren. Im Vergleich zu damals seien die arabischen Länder heute grösserem innenpolitischem Druck ausgesetzt, sagt Mike Oakes, ein Experte der auf geopolitische Analysen spezialisierten US- Firma Stratfor. Dies erlaube ihnen nicht, auf Öleinnahmen zu verzichten.

Trotzdem spielt das Öl in der gegenwärtigen Irak-Krise eine gewichtige Rolle. Vor allem langfristig führt in der Energiepolitik kein Weg am Nahen Osten vorbei: 60 Prozent aller bekannten Reserven liegen in der Region. Der zweite Zusammenhang liegt im Ölpreis, der wesentlich durch die Förderung im Nahen Osten beeinflusst wird - ob nun die Amerikaner selber Öl aus der Region einkaufen oder nicht. In beiden Fällen spielt der Irak eine herausragende Rolle. Das Land belegt nach Saudiarabien den zweiten Rang bei den ausgewiesenen Reserven, und eine dem Westen gegenüber freundlich eingestellte Regierung in Bagdad könnte willkommene Preissenkungen bewirken. Laut dem Ölmarkt-Experten Jay Saunders von der Deutschen Bank könnte der Irak 32 Ölfelder entwickeln und seine Produktionskapazität um 1 Million Fässer auf 3,8 Millionen pro Tag erhöhen. Das Potenzial für Preissenkungen auf dem Weltmarkt sei damit beträchtlich. Man hat in Washington auch nicht vergessen, dass der Irak vor Saddams Machtergreifung als einziges Opec-Land Boykottmassnahmen bekämpft und grosszügige Förderquoten befürwortet hat.

Gute Preisprognosen
Aus den umgekehrten Überlegungen heraus könnte sich ein Irak-Krieg allerdings als Bumerang erweisen, wenn die Ziele des Kriegs nicht erreicht werden. Laut dem amerikanischen «Wall Street Journal» kursieren unter Experten drei Szenarien: neben der günstigsten - kurzer Krieg, danach eine amerikafreundliche Regierung in Bagdad - zwei Chaos-Varianten; die eine beschränkt auf das Land selbst, die andere («worst case») bezieht sich auf die ganze Region. Der Direktor der Londoner Rohöl-Börse IPE, Rob Laughlin, erwartet bei einem Beginn des Waffengangs einen Preisanstieg von höchstens 30 Prozent. Dies sei darauf zurückzuführen, dass der Barrel- Preis seit Jahresbeginn bereits von 20 auf 30 Dollar angestiegen sei. Bedingung für die günstige Prognose sei allerdings, dass ein Angriff auf den Irak durch die Uno abgesegnet sei. Andernfalls wendeten sich die arabischen Staaten gegen Amerika, die Unsicherheit nehme zu und mit ihr der Ölpreis.

Ölinteressen sind weiterhin ein wichtiger Faktor der amerikanischen Irak-Politik, aber nicht der entscheidende. Zurzeit habe in Washington der Krieg gegen den Terrorismus Vorrang vor allem anderen, glaubt der Stratfor- Analytiker Oakes. Gleichzeitig sehe die Regierung von Präsident Bush «die Welt durch die Brille amerikanischer Erdölinteressen». Die ausserordentliche Aggressivität, mit der Washington alle Kräfte gegen Saddam mobilisiere, könne wohl nur damit erklärt werden, dass in der Irak-Frage beide Motive miteinander übereinstimmten.

NZZ am Sonntag, 29. September 2002


George antwortete am 28.12.02 (13:26):

"Ungemütlich tiefe" Ölvorräte der USA
(BERLIN taz)

Nach einem Irakkrieg könnten die Karten über die Ausbeutung des zentralasiatischen Öls neu gemischt werden
Leere Autobahnen, Benzinrationierungen und ein überteuertes Heizöl - all das ist nicht in Sicht, selbst wenn es zu einem Militärschlag der Amerikaner gegen den Irak käme. Das zumindest behaupten die Delegierten der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), die sich heute im japanischen Osaka zu ihrer Halbjahreskonferenz einfinden. 1973 hatten die arabischen Staaten Öl als Waffe gegen die meisten westlichen Industrienationen eingesetzt, wegen deren Unterstützung für Israel im Jom-Kippur-Krieg.

Kein Opec-Land will dieses Szenario wiederholen. Dennoch ist die aller sechs Monate stattfindende Tagung diesmal alles andere als eine gewöhnliche Konferenz. Alles dreht sich um den Irak und nicht wie üblich um Prognosen über steigende oder sinkende Erdölnachfrage.

Die generelle Unsicherheit auf den Ölmärkten ist seit den US-Drohungen gegen Saddam Hussein mit Händen zu greifen - und die Amerikaner versuchen mitzumischen. Zurzeit beträgt die Produktion der elf Opec-Länder offiziell 21,7 Millionen Fass pro Tag, doch haben in jüngster Zeit eine Reihe von Mitgliedern klammheimlich mehr als den ihnen zustehenden Anteil produziert und heimlich Geschäfte mit amerikanischen Firmen abgewickelt. Die Mehrproduktion beträgt derzeit 1,7 Millionen Fass pro Tag oder rund 8 Prozent der zu kompensierenden Menge wegen des Ausfalls des Iraks als Förderland.

Der weltgrößte Ölproduzent Saudi-Arabien hat sich zwar bereit erklärt, irakische Ausfälle auch weiterhin auszugleichen und in großen Mengen amerikanische Ölkonzerne zu beliefern, doch niemand möchte die Frage beantworten, was passiert, wenn die Erdölraffinerien im Arabischen Golf unter direkten irakischen Beschuss geraten. Dabei ist dies ein durchaus plausibles Szenario im Falle eines US-Schlags gegen den Irak.

Ein weiteres Szenario, das der Opec zunehmend Kopfzerbrechen bereitet, ist der Umstand, dass Washington nach einem Regimewechsel in Bagdad die irakischen Ölreserven selbst ausbeuten möchte - an der arabischen Welt vorbei. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion bemüht sich Washington verstärkt um die indirekte Kontrolle der kaspischen und zentralasiatischen Ölvorkommen. Mit Kasachstan schloss die amerikanischen Firma Chevron einen Exklusivvertrag ab zur Erschließung des angeblich größten bislang unerschlossenen Ölfeldes der Welt, des Tengis-Feldes am Kaspischen Meer. Und mit Aserbaidschan wurde vereinbart, die Erschließung aller drei großen Offshore-Felder vor der kaspischen Küste amerikanischen Konzernen zu überlassen. Der strategisch wichtigste Schritt: Das dort gewonnene Rohöl soll über Pipelines gen Norden geleitet werden, über den georgischen Schwarzmeerhafen Supsa und den russischen Hafen Noworossisk. Irakisches Öl soll dann künftig ebenfalls über diese Pipelineverbindungen in den Westen gelangen.

Während der Transport des aserbaidschanischen Öls im Sinne der Amerikaner verläuft, kommt die Erschließung des Tengis-Feldes nicht voran. In den letzten Jahren waren es vor allem die Russen, die ihre Monopolposition als Transitland zum offenen Meer und damit zum Weltmarkt verteidigten. Moskau war vor allem verärgert, dass Washington keine russischen Firmen an der Erschließung von Tengis zum Zuge kommen ließ. Nach einem Irakkrieg der Amerikaner - geduldet von Russland - könnten die Karten über die Ausbeutung des zentralasiatischen Öls neu gemischt werden.

Innerhalb der Opec verfolgt man diese Gedankenspiele mit großer Sorge und bastelt an Gegenstrategien, um zumindest teilweise die Pläne der Amerikaner und Russen zu durchkreuzen. Ein Machtmittel kann die Opec - Voraussetzung ist völlige Geschlossenheit aller Mitglieder - vorerst noch ausspielen: Selbst nach einem Sturz von Saddam würde es noch Jahre dauern, bis amerikanische Konzerne die irakischen Reserven wirtschaftlich ausschöpfen könnten.

Zu viele Felder liegen im Irak brach, und die Pipelines sind veraltet. Mit Genugtuung nimmt man in Opec-Kreisen zur Kenntnis, dass die USA laut Internationaler Energieagentur (IEA) zurzeit nur noch über "ungemütlich tiefe" Vorräte verfügen. Gleichzeitig steigt zur Wintersaison hin auch der Bedarf an Heizöl. Ferner prognostiziert nicht nur die IEA für 2003 einen weiter steigenden Erdölbedarf. Noch sind die Amerikaner auf Opec-Öl angewiesen, und allein dieses Kartell bestimmt den Preis auf dem Weltmarkt. "ROLAND HOFWILER


George antwortete am 28.12.02 (13:31):

Risikofaktor Öl

von BEATE WILLMS

Wenn es nicht so makaber wäre, könnte man sagen, der Krieg gegen Irak habe längst begonnen. Denn genau das lässt die Stimmung an den Finanzmärkten vermuten, wo sich die Indizes auf strikter Talfahrt befinden. Kein Tag vergeht, ohne dass Händler auf die "Kriegssorgen" verweisen. Der Deutsche Aktienindex ist auf das Niveau von 1996 gefallen. "Allein das Bedrohungsszenario ist für sich gesehen problematisch", sagt Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, und meint damit nicht nur die mangelnde Kauflust der Anleger. Die Unsicherheit über die Entwicklung am Golf drückt nicht nur auf die Kauflust der Anleger, sie verstärkt auch die rezessiven Tendenzen in der realen Wirtschaft, wo die Verbraucher in einen Konsumstreik getreten sind und die Unternehmen ihre Investitionen zurückgestellt haben.

Dabei geht es weniger um die konkreten Kosten eines Krieges. Diese beziffert der Wirtschaftsberater der US-Regierung, Lawrence Lindsey, auf "100 bis 200 Milliarden US-Dollar", was verglichen mit den letztjährigen Steuersenkungen von rund 1,3 Billionen US-Dollar wohl "eher ein Klacks" sei. Im Golfkrieg 1990/91 hatten die USA selbst nur rund 10 Prozent der Kosten getragen, der Löwenanteil war auf Saudi-Arabien und Kuwait entfallen. Laut Deutsche Bank war der deutsche Beitrag mit 6,6 Milliarden US-Dollar sogar eine halbe Milliarde höher als der US-amerikanische.

Im Mittelpunkt der Sorgen stehen vielmehr der steigende Erdölpreis und die Konjunktur, die in Deutschland mit neuesten Prognosen von 0,1 (Deutsche Bank) bis 0,3 Prozent (Commerzbank) für das laufende Jahr zu zerbrechlich ist, als dass sie einen größeren Schock aushalten könnte. Wie teuer kann das Öl noch werden, wollen Unternehmen und Verbraucher wissen. Wie sicher ist die Ölversorgung? Kann es Rationierungen und Fahrverbote wie 1973 geben? Was wären die Folgen für die deutsche Wirtschaft? Noch mehr Firmenpleiten? Massenentlassungen? Der US-amerikanische Ökonom Paul Krugman fasst es weniger aufgeregt so zusammen: "Die ökonomischen Risiken eines Irakkriegs drehen sich nur um eins: ums Öl."

Schon jetzt ist der Preis für ein Barrel Erdöl (159 Liter), der Anfang des Jahres noch bei knapp über 18 US-Dollar lag, auf mehr als 28 Dollar gestiegen. Experten sehen darin bereits eine so genannte Risikoprämie, also eine Vorwegnahme möglicher Einschränkungen in Höhe von zwei bis acht Dollar enthalten. An der Verfügbarkeit und am Preis des Rohstoffs hängen weite Teile der Weltwirtschaft. Über den Daumen gepeilt, bedeutet ein Anstieg des Ölpreises um 10 US-Dollar für das Wirtschaftswachstum in der so genannten westlichen Welt ein Minus von einem viertel bis halben Prozent. Denn 75 Millionen Barrel werden täglich weltweit verbraucht - längst nicht mehr so viel wie früher, aber immer noch ein Drittel davon stammt aus der Region, in der noch mehr Potenzial steckt: Insgesamt lagern hier gut zwei Drittel der bekannten, wirtschaftlich förderbaren Ölvorräte.

So sind derzeit unzählige Volkswirte in Ministerien, Wirtschaftsforschungsinstituten, Verbänden und Banken damit beschäftigt, Szenarien für den Kriegsfall zu entwerfen. Auch BASF, Bayer, DaimlerChrysler und andere große deutsche Unternehmen, für die die USA ein wichtiger Markt sind, beschäftigten bis zu einem halben Dutzend Experten mit Modellrechnungen, aus denen sie entsprechende Strategien ableiten wollen. Dabei reicht die Mathematik allein nicht. Außer auf die gewöhnlichen Konjunkturindikatoren können die Volkswirte nur auf historische Analogien zu früheren Krisensituationen und Kriegen zurückgreifen. Eine äußerst spekulative Angelegenheit, bei der erfahrungsgemäß Pessimismus überwiegt (siehe Kasten rechts).

Bislang werden Prognosen vor allem intern genutzt. Die Research-Abteilung der Deutschen Bank ist die erste und bislang einzige, die in ihrem aktuell veröffentlichten "Weltwirtschaftlichen Überblick" einen Krieg gegen den Irak als gegeben voraussetzt - was ihr prompt Ärger mit anderen Instituten einhandelte, die einen Angriff weiterhin nur unter "Prognoserisiko" andeuten. "Wir halten es nicht für korrekt, dies bereits vorauszusetzen", so der Chefvolkswirt der Allianz-Dresdner-Gruppe, Michael Heise. Schließlich sei "eine geordnete Lösung der Krise wahrscheinlicher".

Trotz des hohen Anteils an Spekulation und Intuition zeigen die verschiedenen Szenarien eine ähnliche Tendenz. Übereinstimmend folgen sie dem Ansatz, dass die möglichen ökonomischen Folgen vor allem von zwei Fragen abhängen: Wie lange dauert der Krieg? Und wird es den USA im Falle eines Sieges gelingen, eine stabile neue Regierung zu installieren? Denn die Antworten bestimmen maßgeblich, wie verfügbar und wie teuer Öl mittel- und langfristig für den Westen sein wird.

Im best case - den auch Grant Aldonas, US-Staatssekretär für internationalen Handel, meint, wenn er sagt, "ein erfolgreicher Angriff auf den Irak würde einen der wahren Schatten beseitigen, die über der Weltwirtschaft liegen, und zugleich den Hahn für irakisches Öl öffnen" - würden die USA rasch siegen und umgehend ein amerikafreundliches Regime an die Macht bringen.

Zum worst case käme es dagegen, wenn sich der Krieg hinzieht, weil der Widerstand stärker ist als erwartet und es dem irakischen Staatschef Saddam Hussein zudem gelingt, entweder die Förderanlagen in den Nachbarländern oder notfalls auch die eigenen zu zerstören, die Ölfelder in Brand zu setzen und möglicherweise zusätzlich terroristische Angriffe in den USA oder verbündeten Ländern zu organisieren.

Wenn die erste Annahme einträfe, käme es vermutlich zwar tatsächlich zu dem befürchteten Anstieg des Rohölpreises. Dieser sollte nach übereinstimmender Einschätzung der meisten Experten aber schnell vorbei sein, weil sowohl die USA als auch die europäischen Länder ihre Lager gut gefüllt haben und angesichts der schwachen Konjunktur ohnehin eher wenig verbrauchen. Die Volkswirte der Deutsche Bank Research gehen davon aus, dass die Grenze bei etwa 35 US-Dollar liegt, Gustav Horn, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hält kurzfristig auch mehr als 40 US-Dollar für möglich.

Mittel- und langfristig erheblich entscheidender dürfte aber sein, dass die USA in diesem Szenario Zugriff auf die irakischen Ölquellen bekämen. Eine ihr genehme neue irakische Regierung könnte die staatlichen Konzessionen zur Ausbeutung dann nämlich an internationale Konzerne vergeben. Und welche das sein dürften, wenn er an die Macht kommt, hat Achmed Chalabi, Chef des Oppositionsverbandes Irakischer Nationalkongress, längst verkündet: "US-Firmen werden vollen Zugang zu irakischem Öl haben." Die durch das Ölembargo auf aktuell eine halbe Million Barrel zurückgefahrene Fördermenge würde vermutlich rasch ausgeweitet - sechs oder sieben Millionen Barrel pro Tag wären möglich. Das würde den Ölpreis heftig reduzieren - und die anderen ölproduzierenden Länder der Region unter Druck setzen. Edward Nell und Willi Semmler, Ökonomen an der New School University in New York, glauben, dass es dann "eine regionale Union unter US-Protektion" gibt, in der sich zumindest der Südirak, Kuwait und die kleineren Golfstaaten zusammenschließen. Bei einer stabilen irakischen Regierung wäre diese Konföderation ein interessanter Verbündeter des Westens und ein wichtiger Puffer für den Fall, dass sich in Saudi-Arabien antiwestliche Kräfte durchsetzen. Denn dann hätte der Westen immer noch rund ein Drittel der Weltölvorräte und wäre unabhängig von saudischem, aber auch von russischem Öl.

Trifft aber - was Nell und Semmler für wahrscheinlicher halten - die zweite Annahme zu, dass der Krieg länger dauert und nicht nur die Öllieferungen aus dem Irak, sondern auch aus den Nachbarländern ganz oder teilweise ausfallen, würde der Ölpreis auf unabsehbare Zeit in die Höhe getrieben. George Perry vom US-amerikanischen Wirtschaftsforschungsinstitut Brookings rechnet bei einem Ausfall der Lieferungen aus Saudi-Arabien oder gar aus dem gesamten Mittleren Osten mit Preisen von 75 bis 161 US-Dollar. Eine Größenordnung, an die allerdings kaum einer seiner Kollegen glauben mag. Einig sind sie sich jedoch darin, dass auch ein Rohölpreis von 40 US-Dollar über einen längeren Zeitraum als die von DIW-Experte Horn für das erste Szenario erwarteten "wenigen Wochen" verheerende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben würde. Sowohl für die USA als auch für Europa entstünde so mit einem bestenfalls stagnierenden Wirtschaftswachstum, hoher Arbeitslosigkeit und steigenden Preisen die Gefahr der Stagflation. Die Geldpolitik steckte dann in einer Falle: Erhöht sie die Zinsen, um die Inflation zu bekämpfen, drängt sie die Wirtschaft in die Rezession. Senkt sie sie, um die Konjunktur anzukurbeln, treibt sie die Preise weiter hoch.

Dabei sind die Chancen für Europa und Deutschland insgesamt schlechter als für die USA. Verantwortlich dafür ist zum einen die Ausgangslage: Während die US-Wirtschaft mit einem aufs Jahr hochgerechneten Wachstum von 2,3 bis 2,5 Prozent derzeit zumindest eine moderate Erholung zeigt, haben die Eurozone mit 0,5 bis 0,7 und vor allem Deutschland mit möglicherweise nur noch 0,1 bis 0,3 Prozent die Wende noch nicht geschafft. Gleichzeitig bezieht die Europäische Union dem BP Statistical Review of World Energy 2002 zufolge mit 176,2 Millionen von 637,1 Millionen Tonnen einen viel größeren Teil ihres Öls aus der Golfregion als die USA mit nur 138 Millionen von 895,6 Millionen Tonnen. Hinzu kommt die starke Abhängigkeit von der US-Wirtschaft, die immer noch der Hauptmotor für die Weltwirtschaft ist. Seit 1995 hat sie 40 Prozent des Weltwirtschaftswachstums erzeugt. Wenn ihr Wachstum um ein Prozent zurückgeht, bedeutet das auch ein Minus von 0,5 Prozent für den Euroraum. Der deutschen Wirtschaft könnte dabei ihre starke Ausrichtung auf die Exportindustrie zum Verhängnis werden. Zwar sind die USA mit einem Anteil von 10,6 Prozent nur der zweitwichtigsten Abnehmer, aber laut DIW-Experte Horn dürften "letztlich auch deutsche Lieferungen in alle übrigen Exportregionen leiden". Schließlich bekämen auch sie die nachlassende US-Nachfrage zu spüren und müssten ihre Aufträge zurückschrauben. Der Export ist jedoch der einzige Faktor, der die Konjunktur in Deutschland überhaupt noch antreibt, denn neben den privaten Konsumausgaben und den Unternehmensinvestitionen fällt auch die öffentliche Hand aus: Allzu oft hat Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) seine Sparziele bekräftigt. So hängt derzeit jeder dritte Arbeitsplatz von den Ausfuhren ab (siehe Kasten). "Unsere Hoffnung beruht allein auf den Exporten", warnt Hans-Joachim Haß, Chefvolkswirt des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).

Mögliche Nachfrageeinbrüche würden vor allem die Automobilindustrie und den Anlagen- und Maschinenbau treffen, die einen Anteil von 30 bzw. 16 Prozent an den deutschen Exporten in die USA haben. Aber auch die Pharmaindustrie ist dort dick im Geschäft. Sie profitiert davon, dass die Preise für Medikamente in den USA kaum kontrolliert werden und entsprechend höher sind.

Eine ganz andere Argumentation, weshalb deutsche Firmen keinen Krieg wollen können, entwickelte der noch amtierende Bundeswirtschaftsminister Müller. Ihm zufolge ist das Irakgeschäft längst nicht abgeschrieben. Im ersten Quartal 2002 stiegen die deutschen Ausfuhren - besonders Baumaschinen, Stahlerzeugnisse, Kraftfahrzeuge, Landmaschinen und Medizintechnik - um 46,6 Prozent auf immerhin 104 Millionen Euro.

taz Nr. 6878 vom 15.10.2002, Seite 4, 338 Zeilen (TAZ-Bericht), BEATE WILLMS


George antwortete am 28.12.02 (14:02):

Irak: Der neue Hauslieferant des Westens?
Die Politische Ökonomie des anstehenden Irak-Kriegs

Im Folgenden dokumentieren wir einen hochinteressanten Artikel, der Ende Oktober in der Schweizer Wochenzeitung WoZ erschienen ist.

Von Steffen Hertog

Schon wird über das irakische Nachkriegs-Öl verhandelt. Sicher scheint: Die US-amerikanischen Wunschszenarien werden nicht in Erfüllung gehen.

Man kann der Bush-Regierung nicht vorwerfen, ihren Irak-Feldzug heimlich zu planen: Dass früher oder später zugeschlagen werden soll, hat man mehr als genug verdeutlicht, und George Bushs Team ist ständig um lautstarke Rechtfertigung bemüht.
Doch umso mehr fällt auf, dass zu einem Thema beredtes Schweigen herrscht: Iraks gegenwärtige und zukünftige Rolle als Ölmacht. Die amerikanischen WählerInnen bekommen höchstens Plattitüden zu hören. «Das Öl gehört dem irakischen Volk», formulierte etwa Rechtsausleger Richard Perle, der Vorsitzende des Defense Policy Board, im September vor dem Kongress. Im Golfkrieg 1991 ging es erklärtermassen ums Öl; bei der jetzigen internationalen Lage kann sich die US-Regierung so viel Ehrlichkeit nicht leisten. Die Regierung versucht, den Ölaspekt eines zukünftigen Krieges möglichst niedrig zu hängen – etwas anderes bleibt ihr angesichts ihrer peinlichen Nähe zu und ihrer personellen Verflechtungen mit der Ölindustrie auch kaum übrig.
Doch selbst wenn man der Bush-Regierung keine energiestrategischen Ordnungsvorstellungen unterstellt – was schwer genug ist –, sind Krieg und Öl fest verknüpft: An der Zapfsäule zahlt man faktisch schon jetzt eine Kriegszulage. Ohne die strategischen Unsicherheiten eines neuen Krieges am Golf wäre das Barrel schätzungsweise drei bis fünf US-Dollar billiger. Zurzeit kostet das Barrel bis zu dreissig Dollar, weit mehr als der Durchschnittspreis seit dem letzten Golfkrieg. Was auch immer mit dem Irak passiert, es hat massive Auswirkungen auf den internationalen Ölmarkt. Dessen Kapriolen aber sind die USA aufgrund eines beispiellos hohen Pro-Kopf-Verbrauchs wohl stärker ausgesetzt als jedes andere westliche Land.

Teure US-Strategie

Der Irak ist in Sachen Öl ein schlafender Gigant. Die irakische Ölindustrie führt seit 1991 ein Dämmerdasein; aufgrund des internationalen Sanktionsregimes leidet sie unter erheblichem technologischem Rückstand und Kapitalmangel. Auch unter dem Mitte der neunziger Jahre initiierten «Oil for Food»-Programm der Uno ist der Ölsektor weit unter seinen Möglichkeiten geblieben: Die nationalen Reserven liegen bei geschätzten 112 Milliarden Barrel. Damit ist das Land potenziell die zweitgrösste Ölmacht hinter Saudi-Arabien, dessen Vorkommen auf 260 Milliarden beziffert werden. In den letzten Jahren hat der Irak aber selten mehr als 2 Millionen Barrel pro Tag produziert, während die Saudis bis zu 8 Millionen Barrel auf den Weltmarkt pumpten.

Zum Ärger der Bush-Regierung war im «Oil for Food»-Rahmen von Anfang an viel Platz für Mittelsmänner und illegale Gebühren – nicht zuletzt Saddam Hussein selbst bot das System Möglichkeiten zur Rentenabschöpfung. «Oil for Food» hat viele Akteure aus dem Halbdunkel des internationalen Rohstoffgeschäfts angelockt (vgl. Kasten). Dabei könnte alles viel einfacher sein: Der finanziell ausgeblutete Irak hat in den letzten Jahren wiederholt deutlich gemacht, dass grosse westliche Unternehmen als Investoren im Upstream-Sektor – bei der Ölförderung also – willkommen sind; andere Opec-Staaten zeigen sich da viel zögerlicher. US-Energiepolitiker wären begeistert, könnten internationale Ölkonzerne die Ölförderung zurückerobern und die Kartellmacht der Opec beschneiden. Ein zusätzlicher Grossanbieter könnte die Versorgungssicherheit der westlichen Konsumentenstaaten erhöhen. Doch auf Geschäfte mit dem jetzigen Regime können die USA sich ganz einfach nicht einlassen. Eine Aufhebung der Sanktionen könnten sich die Vereinigten Staaten, selbst wenn sie es wollten, politisch nicht mehr leisten. Die USA befinden sich in einer selbst konstruierten strategischen Sackgasse: Die seit 1993 praktizierte Regionalstrategie des «dual containment», der doppelten Eindämmung von Irak und Iran, ist perspektivlos, schwer zu vermitteln und auf Dauer sehr ressourcenintensiv. Doch ein Scheitern dieser Politik einzugestehen, ist gerade unter dem Interventionisten Bush (und nach dem 11. September) nicht denkbar. Der Irak hat den Hegemon bereits zu viel provoziert.

Die US-Regierung will nun die Flucht nach vorne antreten. Dabei geht es nicht nur um Öl, aber Öl liefert den strategischen Hintergrund für die US-Pläne. Und in konservativen Nichtregierungsquellen wird deutlich, dass die Umwandlung des Irak zum US-freundlichen Öllieferanten durchaus ein unausgesprochenes amerikanisches Wunschziel ist.

Russland, Frankreich, China

Doch nicht nur in den USA werden Pläne rund ums irakische Öl geschmiedet: Eine ganze Reihe von Akteuren wartet auf ihre Gelegenheit oder bangt um ihre mühsam erarbeiteten Irak-Optionen. Besonders nervös dürften Vertreter des russischen Ölbusiness sein: Russland ist der wichtigste Partner des jetzigen Regimes in Ölangelegenheiten und hat dementsprechend am meisten zu verlieren.

Der russische Konzern Lukoil hat bereits 1997 ein umfangreiches «production sharing»-Abkommen geschlossen, das nur aufgrund der Sanktionen auf Eis liegt. Noch im August wurde an einem 40-Milliarden-Dollar-Vertrag zur bilateralen Kooperation im Ölsektor und anderen Bereichen gefeilt. Mitte Oktober schickte die russische Firma Tatneft Experten für Bohrungen in den Nordirak. Russland ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner des Irak; russische Ingenieure halten das irakische Ölbusiness am Laufen. Russland will auch deswegen den guten Draht nach Bagdad nicht verlieren, weil es darauf hofft, dass der Irak eines Tages seine enormen Schulden von zwölf Milliarden Dollar zurückzahlt. Dies aber ist auch einer von mehreren möglichen Ansatzpunkten für einen US-russischen Deal über «Post-Saddam-Irak». Wenn sich die russische Regierung im Sicherheitsrat schon dem Unausweichlichen fügt – dem Krieg gegen Saddam –, wird sie versuchen, hinter den Kulissen so viele wirtschaftliche Garantien wie möglich auszuhandeln. Dies ist in den USA bekannt. Bei einem bilateralen Ölgipfel in Houston Anfang Oktober bemühten sich US-Diplomaten denn auch darum, ihren russischen Besuchern zu versichern, dass der irakische Kuchen gerecht aufgeteilt werde. Es ist nicht klar, was genau die USA zuzugestehen bereit sind – Schuldenrückzahlung, Förderverträge, Handelsanteile –, aber in der einen oder anderen Form werden sie für die russische Kooperation zahlen müssen.

Gleichwohl herrscht in Russland Angst, dass der anstehende Krieg mittelfristig zum Minusgeschäft wird: Wenn der wieder erwachte Riese Irak in ein paar Jahren den Weltölmarkt überfluten sollte, könnte dies zu einem Preissturz führen, der angesichts der relativ hohen russischen Produktionskosten für die einheimische Förderung fatal wäre. Nach dem Wunsch der USA sollte Russland während des Krieges als Notversorger einspringen und so seinen Marktanteil ausbauen. Dem kann Russland nur eingeschränkt nachkommen; bestehende Kapazitäten sind ausgereizt. Etwas besser steht der wohl zweitgrösste Ölpartner des Irak da: Frankreich. Zu verlieren hätte es lediglich das attraktive Upstream-Abkommen von TotalFinaElf, und auch hier könnte es zu einem Interessensausgleich mit den USA kommen. Auf der (sanktionsbedingten) Warteliste des jetzigen Regimes steht auffälligerweise auch China, nicht gerade für seine internationale Ölindustrie bekannt. Der Irak ist offensichtlich bemüht, mit strategischen Öldeals die US-kritischen permanenten Mitglieder des Sicherheitsrats materiell an sich zu binden. Die USA liefern mit ihrer einseitigen Isolationspolitik dem Irak strategische Hebel, um einen Keil zwischen die Grossmächte zu treiben. Im Öl liegt das letzte diplomatische Kapital des jetzigen Regimes: In jüngster Zeit veranstaltet der Irak keine unwirksamen Eigenboykotte mehr – er war bis vor kurzem der letzte Staat, der Öl noch öffentlich politisierte –, stattdessen hat er seine Exporte auf das höchste technisch machbare Niveau erhöht. Die höhere Quote aber bedeutet grössere Opportunitätskosten für die USA, wenn das irakische Öl mit Beginn des Krieges aus dem Weltmarkt herausfällt. In letzter Zeit schloss das Regime zudem reihenweise Verträge mit nichtamerikanischen Multis wie Repsol YPF (Spanien) oder Eni (Italien), um seine westliche Klientel weiter zu vergrössern. Amerikanische und britische Unternehmen bleiben selbstredend aussen vor.

Vertreter der dubiosen Exil-Opposition wiederum versuchen, sich den Amerikanern anzudienen. Dies ändert jedoch nichts an den bereits verankerten Interessen anderer Staaten, die auch zukünftig bedient werden wollen. «Post-Saddam-Irak» wird kein Heimspiel für US-Konzerne – obwohl sich die Gewichte verschieben werden: Vor allem regierungsnahe Servicefirmen wie Brown and Root oder Halliburton werden nach dem Krieg zum Zuge kommen. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat vorgeschlagen, US-Besetzung und Wiederaufbau aus irakischen Öleinnahmen zu finanzieren.

US-Pläne für den Irak

Die USA müssen mit vielen Bällen jonglieren; dementsprechend zeichnen sich die amerikanischen Pläne für den zukünftigen Irak vor allem durch ihre Schwammigkeit aus. Konzepte zum Energiesektor werden, so es sie gibt, geheim gehalten.
Doch zumindest nach Ansicht externer Berater ist die Chance gekommen, um den Nahen Osten energiestrategisch umzukrempeln. Strategiepapiere konservativer «Thinktanks» verlangen, den Irak nach dem Krieg schnellstens aufzupäppeln, damit er als abhängiger Verbündeter für Ölsicherheit sorgen kann. Angenehmer Nebeneffekt: Die nach dem 11. September eher peinliche Partnerschaft mit Saudi-Arabien wird relativ entwertet.

Doch selbst wenn es gelingen sollte, im Irak ein irgendwie funktionierendes Regime von Bushs Gnaden zu installieren, übergeht das konservative Szenario eine ganze Reihe von Unwägbarkeiten. Sollte der Irak seine Produktion wirklich binnen weniger Jahre auf sechs oder mehr Millionen Barrel pro Tag hinaufschrauben, könnten die resultierenden Niedrigpreise die Region insgesamt destabilisieren. Und auch dann wäre die einmalige Preismacht Saudi-Arabiens nicht beseitigt; kurzfristig könnte das Königreich mit seiner Produktionskapazität von über zehn Millionen Barrel pro Tag immer noch die Märkte kontrollieren.

Zudem haben Golfkrieg und Sanktionen die Infrastruktur im Irak gründlich zugrunde gerichtet, und es ist mit zusätzlichen Kriegsfolgen zu rechnen. Der Ausbau der Ölförderung wird unter Umständen weit länger dauern als in den USA erhofft. Zudem könnte die Mitsprache Russlands die irakische Förderlust zügeln. Allzu offensichtliche Amerikahörigkeit würde ausserdem das neue System schnellstens diskreditieren – intern wie international –, mit schwer abzusehenden Folgen.

Im Extremfall könnte eine Marktattacke Iraks den Giganten Saudi-Arabien selbst zur Mengenstrategie zwingen, das heisst dazu, den eigenen Marktanteil offensiv zu vergrössern, ohne dabei auf den Preisverfall zu achten. Der Kollaps der Opec wäre unvermeidlich. Doch die Aussicht auf einen Wettstreit, bei dem beide gemeinsam die Preise drücken, aber jeweils nur die Hälfte des damit einhergehenden Mengengewinns einfahren, sollte für ein Mindestmass an gegenseitiger Abschreckung sorgen.

Preisaussichten

Die blühenden Zukunftslandschaften in den «policy papers» der US-Berater sind auf Spekulation gebaut. Die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen des Krieges hingegen sind schon viel eher abzusehen – und werden wohl negativ sein.
Gegenwärtig herrschen Hochpreise auf dem Ölmarkt, und die Opec scheint den Markt zu kontrollieren. Die Kriegsangst kommt ihr ironischerweise zugute. Den psychologischen und materiellen Marktschock des Krieges könnte das Kartell mit seiner ungenutzten Förderkapazität wohl weitgehend abfangen – Saudi-Arabien hat bereits entsprechende Erklärungen abgegeben. Doch in welchem Ausmass man den westlichen KonsumentInnen hier entgegenkommt, hängt auch vom Verhalten der USA ab.

Ein wirklich grosser Preisschock ist zwar nur zu erwarten, wenn der Krieg sich in irgendeiner Form auf die arabische Halbinsel ausdehnen sollte. Doch wenn sich der Konflikt über längere Zeit hinzieht, wäre auch ein leicht erhöhter Preis gefährlich für die wackligen Volkswirtschaften des Westens. Ein US-Einsatz am Golf wird sowieso schon bis zu 200 Milliarden US-Dollar verschlingen.

Die USA werden sich bis zum nächsten Opec-Treffen am 12. Dezember in Wien keine allzu lauten Töne gegenüber Saudi-Arabien leisten können, liegt doch eine Irak-Invasion ohnehin nicht im Interesse der meisten Opec-Staaten: Die Nachbarn des Irak wollen keinen Krieg in der direkten Nachbarschaft, und an einer zukünftigen irakischen Produktionssteigerung ist man auch nicht interessiert. Die Opec ist als eine von wenigen AkteurInnen mit dem Status quo zufrieden.

Aus: WoZ, 31. Oktober 2002


James antwortete am 28.12.02 (14:49):


@ Graf Rotz

Deine Fragen verfehlen das Thema.

Hier und Heute in diesem Thread geht es um den
lückenhaften Rüstungsbericht und die Konsequenzen.

Das "Herum-Suhlen in der Vergangenheit" ist durch
die aktuelle verifizierte Bedrohungssituation
völlig überholt.

Saddam hat nachweislich (auch von Blix bestätigt),
einen lückenhaften Rüstungsbericht abgeliefert.

Das ist der aktuelle Stand.




James antwortete am 28.12.02 (15:17):


Samstag, 28. Dezember 2002
UN-Zustimmung möglich: Fischer zu Irak-Krieg

http://www.n-tv.de/3090144.html

Außenminister Joschka Fischer schließt eine Zustimmung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat zu einem möglichen Irak-Krieg nicht aus. Er könne das deutsche Votum nicht vorhersagen, "da keiner weiß, wie und unter welchen Begleitumständen der Sicherheitsrat sich hiermit befassen wird", sagte der Grünen-Politiker dem "Spiegel".

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3090144.html)


Graf von Rotz antwortete am 28.12.02 (16:56):

@ich habe das thema hier nur aus einem grunde aufgemacht, weil du mir im (vor-)letzten "irak dossier" nicht antworten "konntest"

@Herum-Suhlen in der Vergangenheit:

du hast doch mal zu einem anderen anderen thema ein management-buch angeprisen und weisst du, was in 'wissenschaftlichen' managementbüchern steht ???
(wahrscheinlich nicht, denn lesen und verstehen kannst du ja nicht)
aber hier mal für die ganz doofen:
klassische drei ziele einer wissenschaft:

1.deskriptives wissenschaftsziel:
=stichworte:bestandsaufnahme,sammelsurium von daten,bspw.:techniken der deskriptiven statistik (ist zum grossteil vergangenheitsorientiert mein freund!)

(2.theoretisches wissenschaftsziel:
=erklärung der in der wirklichkeit beobachteten phänomene

3.pragmatisches wissenschaftsziel:
=bereitstellung von massnahmen in bezugnahme auf die theorie)

und noch was, wenn es um das herumsuhlen in der vergangenheit geht:

wo genau habe ich deiner meinung nach ich in der vergangenheit herumgesuhlt ???

DU MACHST DICH HIER IN HÖCHSTEM MASSE LÄCHERLICH JAMES. ICH KANN GENAUSOGUT MIT EINER WAND WEITERDISKUTIEREN, ZUMAL ICH DIESE AUCH ALS DISKUSSIONSFÄHIGER BEZEICHNE, ALS DICH.


James antwortete am 28.12.02 (19:33):


Freitag, 20. Dezember 2002
US-Außenministerium bemängelt: Lücken im Irak-Dossier

http://www.n-tv.de/3088899.html

Die Rüstungsinspektoren der Vereinten Nationen haben Irak Lücken und Ungereimtheiten in seinem Waffenbericht vorgeworfen. Hier ein Überblick der Nachrichtenagentur AP über die kritisierten Auslassungen nach Angaben des US-Außenministeriums in Washington:

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3088899.html)


James antwortete am 28.12.02 (19:34):


Halte Dich lieber an den Fakten.


James antwortete am 28.12.02 (19:47):


@George...kalter Kaffee

Auf einem Vorgänger-Thread haben wir schon festgestellt,
dass die UNO in Wien seit über 10 Jahren die Irak-Öl-Frage
in eigener Regie behandelt.

Es gibt seit über 10 Jahren keine Öl-Szenario in Irak
für die USA.

Solange die UNO mitredet, wird es daher in der Zukunft
keine Hoheit der USA in der Öl-Frage geben.

Die Sündenbock-Theorie greift auch hier nicht.


Hans-Peter Schmidt antwortete am 28.12.02 (20:39):

Washington:

"James" ist ein Forschungsprojekt der Stanford University.

Das berichtete die Nachrichtenagentur dpg am vergangenen Samstag unter Berufung auf informierte Kreise.

Demnach habe sich das Projektteam zum Ziel gesetzt, einen sogenannten Meinungsautomaten zu entwickeln, der zu beliebigen Forumsthemen relevante Internet-Seiten sammelt und entsprechend einer vorab einprogrammierten Meinung gewichtet in Foren "wirft".

Derzeit ist die Maschine noch im Entwicklungsstadium und daher nicht in der Lage, Meinungen selbstständig zu formulieren.

An einem Rhetorik-Modul feilen die Stanford-Forscher noch.


Gerechter Schlaf zzzzzh antwortete am 28.12.02 (20:50):


Willkommen im Amerika-Ist-Immer-Zuerst-Schuld-Klub ...


alias antwortete am 29.12.02 (00:36):

@hans peter

bg
:-)


James antwortete am 29.12.02 (10:59):


@Hans-Peter

Wenn die Sachargumente ausgehen, kommen die persönliche Attacken.
Bekannte Polemik bei den Lehrern...


Ralph antwortete am 29.12.02 (11:50):

@ James,

falsch, daß ist eine von Dir perfektionierte Taktik. Du wendest die ständig an. Ebenso wie die Nichtbeantwortung von Fragen, die sehr wohl berechtigt sind, nicht aber in Dein Weltbild passen.

@ HP, der war richtig gut!!

@ Graf Rotz,
James beschimpft die "dummen" Deutschen ja auch bei jeder Gelegenheit. Und kriegsgeil sind die Amis nun wirklich z.g.T.
Was den Amis fehlt ist mal ein Krieg im eigenen Land, aber das ist bei denen schon so lange her, daß garkeiner der einen solchen erlebt hat mehr lebt. Deshalb haben die auch keine Ahnung was die da fordern und nachdenken ist laut G.Carlin ja eine unamerikanische Tugend ;-)
Einer Umfrage zufolge weiß der Durchschnittsamerikaner garnicht wo der Irak genau liegen könnte. Der denkt wahrscheinlich nur es sei nicht auf dem Nordamerikanischen Kontinent und damit hat er keine Folgen zu befürchten. Ist wie bei Ozonloch oder CO2 oder oder oder

Aber aufs Thema, wegen mir hat der Bericht Lücken. Bagdad läßt alles rein ins Land was nachschauen will. Bush scheint aber garnicht nachschauen zu wollen sondern er will den Krieg.
Und das JAMES erklär mir mal.
Menschenrechte scheiden aus vielen Gründen als ehrliche Motivation aus.
Gefahr will ich auch nicht so recht sehen, zumindest nicht mehr als von Nordkorea oder Pakistan oder Indien ausgeht.
Von einem Jemen mit Scudraketen ganz zu schweigen.
Bleibt nurnoch Öl, und auch wenn Du Dich noch so sehr sträubst, die Konzerne haben verhandlungen mit einer möglichen "Nachsaddamregierung" aufgenommen. Und der Irak braucht Hilfe von aussen, denn alleine kann er das Öl nicht fördern, also? Kannst Du denken James?

Ralph


Challenger antwortete am 29.12.02 (21:22):

US-Kriegsvorbereitungen
Hinter den Kulissen

Stillschweigend und zum Teil unter dem Deckmantel von Manövern sind die USA dabei, die für einen Militärschlag nötige Ausrüstung in die Nahostregion zu transportieren und die Grundlagen für einen raschen Truppenaufmarsch zu schaffen.

Manche Experten, darunter auch Befürworter einer Militäraktion, meinen sogar, der Krieg habe indirekt schon angefangen.

http://www.n-tv.de/3070589.html

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3070589.html)


Challenger antwortete am 29.12.02 (21:34):

http://www.n-tv.de/3084776.html

Joachim Guilliard, Sprecher der deutschen Anti-Embargo-Initiative und Co-Autor von "Der Irak - ein belagertes Land:

"Die USA würden es nicht akzeptieren, wenn die Kontrolleure im Irak nichts finden würden."

.
.
.
.

n-tv.de:
Ist das Bild einer immanenten Bedrohung durch den Irak eine Fehleinschätzung?

Guilliard:
Ja, ich denke schon. Bis jetzt haben sie keine derartigen Beweise vorlegen können. Es gibt ja die Äußerung von Scott Ritter, dem ehemaligen UN-Waffeninspekteur, der immer wieder betont, dass sie von damals bis 1998 gute Arbeit geleistet haben. Sie konnten tatsächlich über 90 bis 95 Prozent der Waffen Bericht erstatten und diese zerstören. Der Rest wäre heute ohnehin nicht mehr brauchbar. Also militärisch hat der Irak keine große Bedeutung. Der Irak bedroht aktuell kein Land. Die Beziehungen zu seinen Nachbarn haben sich normalisiert. Auch der neue Außenminister schlägt ganz andere Töne an.

n-tv.de:
Weshalb kommt George W. Bush mit seinen Kriegsplänen in der amerikanischen Öffentlichkeit durch?

Guilliard:
Das Bild des Iraks ist schon seit langer Zeit dämonisiert worden. Zum Teil hat der Irak selber dazu beigetragen. Saddam Hussein ist ein unberechenbarer Mensch, der, wenn er Massenvernichtungswaffen besäße, sie auch gegen seine Feinde einsetzen würde. Hinter Bush stehen einflussreiche Kreise, Öl- und Rüstungsindustrie, die ihn ins Präsidentenamt gebracht haben. Es gibt einfach eine starke Lobby, die in der Öffentlichkeit aggressive Werbung betreibt.



.
.
.
.

n-tv.de:
Welche Ziele verfolgt Bush mit seinem Feldzug gegen den Irak wirklich?

Guilliard:
Es geht ums Öl, das ist ja klar. Die Gewinne sind einfach riesig groß, bis zu 60 Milliarden Dollar im Jahr allein im Irak. Es geht aber auch um die Kontrolle in der Region. Die Bush-Administration ist sehr eng mit dem Ölgeschäft verbunden. Wer das Gebiet kontrolliert, die Sicherheit garantieren kann und die Fördermenge bestimmt, hat einen großen Einfluss auf die gesamte Weltwirtschaft. Die USA hat in den letzten Jahren in der Region massiv an Einfluss verloren. Das drängt die Amerikaner zu dieser Politik.

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3084776.html)


Challenger antwortete am 29.12.02 (21:36):

Fakten,Fakten,Fakten...

(Internet-Tipp: http://www.FaktenFaktenFakten.de)


Challenger antwortete am 29.12.02 (21:40):

http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/exciachef.shtml

+ 20.09.2002 + Ex-CIA- Chef:

Es geht um Öl im Irak-Krieg "Täuschen Sie sich nicht. Was wir uns vorgenommen haben, das machen wir auch", sagte der Präsident zu Journalisten über seine Irak-Kriegspläne. Bush junior ist entschlossen zu beenden, was sein Vater beim Golfkrieg vor 11 Jahren nicht gelang: Saddam Hussein militärisch zu stürzen.

Saddam Hussein ist ein schrecklicher Diktator - davon gibt es allerdings eine ganze Menge auf der Welt.
Aber im Irak gibt es viel Öl zu holen.

Der ehemalige CIA- Chef James Woolsey sprach inzwischen offen aus, worum es beim Irak-Krieg wirklich geht. Dieser Krieg sei nötig, "damit die neue irakische Regierung mit den US-Ölgesellschaften und der US-Regierung zusammenarbeite". Wer auf der Seite der jetzigen Regierung stünde, meinte der Ex-CIA- Chef, könne künftig kaum mit dem Irak zusammenarbeiten.

Bin Laden im Irak zu bekämpfen ist schon deshalb schwierig, weil er kaum Verbindungen dorthin hatte. Und dass Saddam Hussein über Atomwaffen verfügt, ist eher unwahrscheinlich. Bush und sein Gefolgsmann Blair haben dafür zumindest keine Beweise vorgelegt. So wird also ein Angriffskrieg vorbereitet, der völkerrechtlich und nach dem deutschen Grundgesetz eindeutig verboten ist. Wieder einmal sollen viele Tausende Menschenleben geopfert werden. George W. Bush will nicht mehr lange warten.

(Internet-Tipp: http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/exciachef.shtml)


Challenger antwortete am 29.12.02 (21:48):

http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/13465/1.html

Auf die Frage eines Journalisten nach dem bösen Drei-Buchstaben-Wort gab Bush-Sprecher Ari Fleischer auf der Pressekonferenz am 9. Oktober ein schönes Beispiel des bushistisch-orwellschen Double-speaks:


"Wie viel hat es mit Öl zu tun, dass Saddam Hussein als Bedrohung angesehen wird ? Der Präsident hat das nicht erwähnt"
Fleischer: "Ich bin nicht sicher, ob ich Ihrer Frage folgen kann ..."

"Die meisten Sicherheitsanalysten, die die Sache betrachten, sagen, dass Öl der zentrale Aspekt für die nationale Sicherheit ist ... Sagen Sie, dass Öl in keiner Weise eine Rolle spielt bei den Überlegungen des Präsidenten?"

Fleischer: "Ich denke, wenn Sie anschauen, wofür die Vereinten Nationen gestimmt haben, wofür der Kongress gestimmt hat, was Präsident Clinton unterzeichnet hat und was Präsident Bush unterstützt, dann spielt das keine Rolle..."

"Also Öl spielt keine Rolle?"

Fleischer: "Es spielt keine Rolle."

"Das heißt, die Stabilität von Ölpreisen ist kein Thema der nationalen Sicherheit oder der Ökonomie - wie können Sie sagen, dass Öl keine Rolle spielt? Ich verstehe das einfach nicht."

Fleischer: "Es geht um die Frage über den möglichen Gebrauch militärischer Gewalt. Und es geht darum, das Leben amerikanischer Menschen zu retten."





Zuerst die simple Frage nicht verstehen wollen, dann den großen Rahmen aufspannen, in dem der Präsident nur "unterstützt", was sowieso alle Welt für richtig hält, dann auf Nachfrage die explizite Lüge (ohne das böse Wort in den Mund zu nehmen) und auf das folgende Unverständnis abrupter Themenwechsel: Es gehe darum, Menschenleben zu retten. Um das pre-emptive Menschretten geht es natürlich auch in dem Cheney-Plan, den Irak nach seiner "Befreiung", von der Landkarte zu eliminieren und einem neuen Groß- Königreich Jordanien einzugliedern. Öl spielt keine Rolle! ( Blut für Öl)

(Internet-Tipp: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/13465/1.html)


Challenger antwortete am 29.12.02 (21:53):

Interview: Rüdiger Göbel

Massenvernichtungswaffen oder Öl:
Was macht den Irak so gefährlich?

jW sprach in Bagdad mit Tariq Aziz, stellvertretender Premierminister des Irak

F: Irak ist seit elfeinhalb Jahren gravierenden UN-Sanktionen unterworfen und einer anhaltenden Aggression seitens der USA ausgesetzt. Gegenwärtig bereitet Washington einen neuerlichen Waffengang auf der arabischen Halbinsel vor. Wie bewertet der Irak das amerikanische Vorgehen?

Die USA suchen sich immer neue Vorwände, der wirkliche Grund für die Angriffe gegen den Irak wird nicht genannt. Er unterscheidet sich von dem, was die USA der internationalen Öffentlichkeit verkaufen. Der wirkliche Grund ist unsere Unabhängigkeit - der Irak ist ein unabhängiges Land, geführt von einer unabhängigen Regierung und einem unabhängigen Präsidenten. Irak ist ein reiches Land in einer reichen Region, zumindest was die Erölreserven angeht. Die USA als führendes imperialistisches Land wollen diese Region übernehmen und sie komplett unter ihren Einfluß stellen. Irak insisiert darauf, ein unabhängiger Staat zu sein, und dies ist für die Amerikaner nicht akzeptabel.

(Internet-Tipp: http://www.wadinet.de/News/nw516_tariqaziz.htm)


Challenger antwortete am 29.12.02 (21:59):

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000316,00.html


"Hier geht es nicht
um Terrorismus"

Der ZDF-Journalist und Nahostexperte Ulrich Kienzle über einen drohenden Angriff auf Saddam Hussein

Einen Angriff auf Irak hält der Nahost-Kenner Ulrich Kienzle militärisch zwar für möglich, wegen seiner Konsequenzen jedoch nicht für umsetzbar. Im Gespräch mit heute.online beschreibt der langjährige ZDF-Journalist orientalische Bündnispolitik, amerikanische Kriegswut und atomare Risiken.


"Die CIA sagt selbst, Irak hat mit dem 11. September nichts zu tun. Also, hier geht es nicht um Terrorismus, hier geht es um geostrategische Dinge wie Öl."

(Internet-Tipp: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2000316,00.html)


Challenger von Rotz antwortete am 29.12.02 (22:03):

http://www.embargos.de/aktuell/frameset.htm


Friedensforscher: Ein Präventivkrieg gegen den Irak wäre ungerechtfertigt und schädlich
Eine Stellungnahme des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg


Nachfolgende Stellungnahme gaben die unterzeichnenden Wissenschaftler am 23. September 2002 an die Öffentlichkeit. Die Internetadresse des Instituts lautet: www.ifsh.de


Geht vom Irak eine akute Bedrohung aus?

Seit Januar diesen Jahres wiederholen Vertreter der amerikanischen Administration mit unterschiedlichen Begründungen und in wechselnder Intensität die Ankündigung eines militärischen Vorgehens gegen den Irak. Die derzeitige Argumentation, vorgetragen von verschiedenen hochrangigen Amtsträgern, geht von der Überzeugung aus, dass die irakische Führung versuche, die Verfügung über nukleare Waffen zu erlangen. Bis ein tatsächlicher Einsatz solcher Waffen gegen die Vereinigten Staaten den Verdacht erweise, könne man jedoch nicht warten. Deshalb sei ein vorheriger Regimewechsel unabdingbar. Darunter wird der Sturz bzw. die Beseitigung Saddam Husseins verstanden.

Dem entgegen bestätigen in den jüngsten Tagen getroffene Feststellungen unabhängiger Institutionen und Persönlichkeiten die Behauptung einer akuten Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen in der Hand Bagdads nicht:

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien erklärt, dass ihr keine neueren Informationen über ein irakisches Atomprogramm vorliegen.

Das Londoner Institut für Strategische Studien (IISS) zieht in einer Studie den Schluss, dass der Irak zur Herstellung nuklearer Waffen nur in der Lage ist, wenn es ihm gelingt, spaltbares Material aus dem Ausland zu erhalten.

Das Carnegie Endowment for International Peace in Washington verweist auf das Fehlen jeglicher Trägermittel interkontinentaler Reichweite für Massenvernichtungswaffen.

Der ehemalige amerikanische UN-Waffeninspekteur Scott Ritter bezweifelt, dass der Irak gegenwärtig die Fähigkeit besitzt, einsetzbare Massenvernichtungswaffen herzustellen.

Der designierte Leiter der neuen UN-Waffenkontrollkommission, der Schwede Hans Blix, teilt diese Zweifel.

Sein Vorgänger, der Australier Richard Buttler, vertritt die Auffassung, dass die irakische Führung möglicherweise noch vorhandene Massenvernichtungswaffen allenfalls zur Sicherung ihrer eigenen Existenz, nicht aber für terroristische Anschläge nutzen würde.

(Internet-Tipp: http://www.embargos.de/aktuell/frameset.htm)


Graf von Challenger antwortete am 29.12.02 (22:08):

http://www.embargos.de/aktuell/frameset.htm


...Andererseits: Auch wenn die US-Regierung derzeit versucht, einen Zusammenhang zwischen Al Qaida, dem 11. September 2001 und der Unterstützung des internationalen Terrorismus durch die irakische Führung zu konstruieren: Alle mir bekannten seriösen Studien können einen solchen direkten Zusammenhang nicht erkennen....

...Es hat den Anschein, als ginge es der US-Regierung darum, das Regime in Bagdad zu stürzen, koste es, was es wolle.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Dazu gehören für mich die Ölvorräte Iraks, die Ankurbelung der US-Wirtschaft durch enorme Rüstungsprogramme in Zeiten der Rezession oder die Vollendung des Werkes von Präsident Bush senior im Golfkrieg 1991 durch dessen Sohn. Auch die geopolitischen Verlockungen in der erdölreichsten Region der Erde durch Einflußnahme auf neue Pipelineführungen fallen mir ein. Insbesondere Iran würde bei einem Wechsel in Bagdad in die Zange genommen werden, da in Kabul bereits eine US-freundliche Regierung eingesetzt wurde.

Nach den Enron- und Worldcom-Konkursen stehen Vizepräsident Cheney als ehemaliger Chef des weltweit größten Ölindustriezulieferers Halliburton wie auch George W. Bush als ehemaliger Top-Manager des Öldienstleistungsunternehmens Harken Oil wegen Bilanzfälschungen und Verwicklungen in Insidergeschäfte in der öffentlichen Kritik – und vor den Kongreß-Zwischenwahlen im November 2002 unter enormem Druck. Es wäre nicht das erste Mal, daß sich ein in Bedrängnis geratener US-Präsident durch einen außenpolitischen Feldzug innenpolitisch Luft zu verschaffen hofft....

(Internet-Tipp: http://www.embargos.de/aktuell/frameset.htm)


Challenger antwortete am 29.12.02 (22:11):

Gute Nacht James, schlaf mal darüber...


James antwortete am 30.12.02 (18:45):


Wer will sowas sich entgehen lassen?

Szenario 1: Ein Krieg der weissen Flaggen, und Blumen für
die US-Befreier. Wie in Afganistan...die langersehnte
Freiheit wird dann zelebriert.

Szenario 2: Königsmord durch die Militärs, dann Zelebration.

Die 10.000 Sektierer Saddams werden dann gejagt.

Endlich atmen alle unterdrückte Frauen Iraks auf.


James antwortete am 30.12.02 (19:06):


http://www.diepresse.at/default.asp?channel=p&ressort=a&id=324025

Der Diktator, heißt es in den Londoner Medien weiter, sei besorgt über seinen Rückhalt in der Bevölkerung. Viele Iraker erhoffen sich von seinem Sturz ein besseres Leben, ergab ein Stimmungsbild in mehreren Städten, das Saddam Hussein selbst in Auftrag gegeben haben soll.


(Internet-Tipp: http://www.diepresse.at/default.asp?channel=p&ressort=a&id=324025)


James antwortete am 30.12.02 (19:14):

@Challenger

Deine Szenarios sind kein Naturgesetz. Es kann ganz anders kommen...


Dr med K. aus U. an der D. antwortete am 30.12.02 (19:18):

ÄRZTE WARNEN:
Unter kognitiven Fähigkeiten versteht man die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Informationen, daraus Erkenntnisse abzuleiten und Verhaltensänderungen durchzuführen sowie die Speicherung von Erinnerungen.
Defizite können zu Verhaltensstörungen, gestörtem Lernverhalten und weiteren schweren Problemen führen...


Ralph antwortete am 30.12.02 (19:44):

@ James, Du hast nen Dr.-Titel? Gratulation!! Ich habs Dir schonmal gesagt, laß etwas Zeit verstreichen, wenn Du andere Nicks zum Flamen benutzt. Auch dies zu erkennen wäre ein kognitive Leistung.

Wenn es der US-Regierung um Menschenrechte ging, dann würden sie:
1. Die barbarische und unnötige Todestrafe abschaffen, die sie auf ein Niveau mit den "Schurkenstaaten" stellt.
2. Endlich mal Druck auf Israel machen, damit da das Morden endlich aufhört und eine Lösung gefunden werden kann.
3. In vielen Ländern Afrikas mehr Druck machen um die Zustände der Menschen da zu verbessern.
4. Druck auf Moskau ausüben um die Situation in Tschetschenien in den Griff zu bekommen.

Aber sie tun NICHTS dergleichen, also bleibt nurnoch zu überlegen was den Irak von all den Ländern die ich aufgezählt habe unterscheidet. Und James, siehst Du es? Es ist das einzige Land mit Öl!

@ Challenger, netter Versuch, aber DU hast doch nicht wirklich geglaubt, daß James auch nur 10 Sekunden darüber nachdenkt. Ich wundere mich ja schon daß er in seiner üblichen Art geantwortet hat.
Ich hätte vermutet daß er einen neuen Thread für seine Haßtiraden öffnet.

Ralph


Graf von Rotz antwortete am 30.12.02 (19:53):

@ralph

3. In vielen Ländern Afrikas mehr Druck machen um die Zustände der Menschen da zu verbessern

stimmt zum teil nur. hier muss die usa mal druck auf sich selbst ausüben. immerhin haben weltbank und iwf ihren sitz in washington, was die amerikaner in die lage versetzt direkten einfluss auf die struktur- und kreditpolitik dieser institutionen gegenüber entwicklungsländern zu nehmen. die folge ist eine ausbeuterische wirtschaftspolitik diesen ländern gegenüber, ohne rücksicht auf schäden.


Ralph antwortete am 30.12.02 (19:59):

@ GRaf,

aber Du weißt was ich damit sagen wollte, oder?
Die USA scheren sich um Menschenrechte nur dann wenn sie keinen finaziellen Nachteil, ach was sag ich, nur wenn sie einen finaziellen Vorteil davon haben. So gesehen können die von James angeführten Punkte nur vorgeschoben sein.

Ralph


The Defiant Patriot antwortete am 30.12.02 (20:15):


James, you're doing an excelent job.
Don't stop kicking ass. They really need it.


Billy The Kicker antwortete am 30.12.02 (21:08):

Das ist ein excellenter Job ? Ja der excellente Job eines engstirnigen Ignoranten.

James can´t kick any ass, because his ass is already kicked away.


Es hat den Anschein, als ginge es der US-Regierung darum, das Regime in Bagdad zu stürzen, koste es, was es wolle antwortete am 30.12.02 (21:13):

Es hat den Anschein, als ginge es der US-Regierung darum, das Regime in Bagdad zu stürzen, koste es, was es wolle.

(Internet-Tipp: http://Es hat den Anschein, als ginge es der US-Regierung darum, das Regime in Bagdad zu stürzen, koste es, was es wolle.de)


Graf von Rotz antwortete am 31.12.02 (09:47):

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2009565,00.html



Krieg gegen Irak ohne Mandat
der UN wäre Präzedenzfall

Völkerrechtler Tomuschat sieht das Gewaltverbot der UNO in Frage gestellt

Die Anzeichen für eine militärische US-Intervention im Irak ohne UN-Mandat mehren sich. Experten sehen bei einem Alleingang der USA eines der Kernelemente des Völkerrechts, das militärische Gewaltverbot, gefährdet. "Das wäre ein Präzedenzfall, auf den sich künftig auch andere Mächte wie Russland oder China berufen würden", sagt der Berliner Völkerrechtler Christian Tomuschat im ZDFonline-Interview.

(Internet-Tipp: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2009565,00.html)


Graf von Rotz antwortete am 31.12.02 (09:51):

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2009596,00.html


"Amerika möchte den Zugriff auf das irakische Öl"


ZDFonline sprach mit dem Politologen Ernst-Otto Czempiel

Czempiel:
Die Bush-Administration wollte seit Amtsantritt diesen Krieg. Das hat sie lange vor dem 11. September gesagt. Seit dem 11. September hat die Administration Bush dann eine neue Argumentationslinie herzustellen versucht - nämlich, dass der Irak bereit sein könnte, die von ihm hergestellten Massenvernichtungswaffen Terroristen zur Verfügung zu stellen - und diese Gefahr müsse unterbunden werden. Diese offizielle Linie der Bush-Administration ist meines Erachtens überhaupt nicht überzeugend. Der Irak hatte mit dem Terrorismus des 11. September überhaupt nichts zu tun. Die eigentlichen Gründe sind ganz andere. Amerika möchte den Zugriff auf das irakische Öl. Der zweite Grund ist das Sicherheitsverständnis der Sharon-Regierung in Israel, die ihre Unterdrückung der Palästinenser und die Wiedereroberung der autonomen Gebiete nicht durchsetzen zu können glaubt, solange in der Region Staaten wie der Irak bereitstehen.

(Internet-Tipp: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0,1872,2009596,00.html)


Graf von Rotz antwortete am 31.12.02 (09:59):

http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,576062/SH/0/depot/0/


Gespräch mit Iraks Außenminister Sabri


„Die USA wollen weltweite Hegemonie“


Von Markus Ziener


Iraks Außenminister Nadschi Sabri behauptet, Waffeninspekteure würden nur deshalb in sein Land entsandt, um den Amerikanern bei ihren Kriegsvorbereitungen zu helfen. Deutschland und Frankreich verhielten sich in der Irak-Frage mit ihrem Widerstand gegen Washington dagegen „vorbildlich“.




Der Außenminister glaubt, dass der Irak vor allem wegen seiner unabhängigen Position ins Visier der USA geraten ist. „Wir haben die menschlichen und die natürlichen Ressourcen, die uns eine vollständige Unabhängigkeit erlauben.“ Doch eben dies fordere die USA heraus, die die Unabhängigkeit anderer Nationen schwächen wollten.

(Internet-Tipp: http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,576062/SH/0/depot/0/)


Graf von Rotz antwortete am 31.12.02 (10:10):

http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/13049/1.html

Angeblich ist das Land X, das für das gerade stattfindende, bislang größte Wargame des US-Militärs den Gegner darstellt, der Irak

Man kann davon ausgehen, dass die US-Regierung gegenwärtig bei aller Kritik die Schritte einleitet, um in irgendeiner Form gegen den Irak vorzugehen. Ein Zeichen dafür könnte sein, dass der US-Energieminister Spencer Abraham andere Länder dazu aufgefordert hat, ihre Ölvorräte aufzufüllen. Überdies werden nicht nur Angriffspläne von den Militärs auf dem Papier ausgeheckt, sondern gerade auch in der bislang größten Truppenübung Millennium Challenge 02 durchgespielt ( Informationstechnik für die Kriegsführung).


Bei einem Angriff auf den Irak werden die Preise für Öl schnell in die Höhe gehen. Daher füllen die USA ihre strategische Reserve auf. Überdies mehren sich die Hinweise auf zunehmende Differenzen zwischen den USA und Saudi-Arabien. Auch wenn sich die USA nun vermehrt auch im Mittleren Osten wie in Kasachstan sowie in Russland um Zugang zu Öl bemühen, ist die Abhängigkeit von Saudi-Arabien noch groß. Ein Regimewechsel im Irak mit seinen großen Erölvorkommen könnte daher auch deswegen interessant sein, weil dann die Notwendigkeit, politisch auf Saudi-Arabien Rücksicht zu nehmen, geringer werden würde.

(Internet-Tipp: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/13049/1.html)


James antwortete am 31.12.02 (11:52):

Bundeszentrale für politische Bildung

Die aufgrund der Resolution 692 des UN-Sicherheitsrates gegründete Entschädigungskommission bzw. das Sanktionsregime der UNO hat das Recht, das legale Erdöleinkommen zu kontrollieren.

http://www.bpb.de/publikationen/E7FGXW,0,0,Irak_und_Iran_in_der_Phase_II_des_amerikanischen_Krieges_gegen_den_Terror.html

(Internet-Tipp: http://www.bpb.de/publikationen/E7FGXW,0,0,Irak_und_Iran_in_der_Phase_II_des_amerikanischen_Krieges_gegen_den_Terror.html)


Ralph antwortete am 31.12.02 (12:38):

@ James,

sag mal willst oder kannst Du nicht denken?
Ich habe mehrfach ausgeführt, daß
1. Der Irak ohne fremde Hilfe kaum Öl fördern kann
2. Die Vermarktung und Lieferung zum Endverbraucher weder die UNO noch der Irak kann
3. Geht es hierbei um die Einnahmen die dem Irak zustehen, dritte aber sehr wohl durch Weiterverkauf und Transport sehr viel Geld verdienen können.

Gehst DU mal darauf ein, oder passt das nicht in Deine Welt?

Ralph


Gerechter Schlaf zzzzzh antwortete am 31.12.02 (14:43):


@Ralph, Du Dözzel

Es geht um die Öl-Hoheitsfrage an der Quelle "Upstream", nichts anderes.
Die Hoheit über nachgelagerte Geschäfte "Downstream" sind und waren nie Gegenstand der Irak-Öl-Frage.


Gleichung antwortete am 31.12.02 (16:20):

aha UNO=AMERIKA???


Karl-Friedrich Fischbach antwortete am 01.01.03 (10:53):

@ James (wenn es denn überhaupt Sinn macht, mit Ihnen zu diskutieren)


Sie sollten erkennen, dass Ihre Art der Diskussion Ihrer Sache, wenn Sie Ihnen denn am Herzen liegen sollte, extrem schadet. Leider treten Sie hier ebenso borniert und rechthaberisch auf wie die amerikanische Regierung.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass viele in Europa, ich eingeschlossen, die menschenverachtende Kriegstreiberei der USA gepaart mit fast vollständiger Mißachtung der eigentlichen Ursachen für Verzweiflung, Elend und deshalb Terror in dieser Welt für die eigentliche Bedrohung empfinden.

Wir wollen eine gerechte Welt und keine Pax Americana, in der alles den Interessen einer einzigen Supermacht untergeordnet ist.

Was den Irak-Krieg angeht, so stimme ich mit Kofi Annan überein, der gestern festgestellt hat "Es gibt keinen Grund für einen Krieg".

(Internet-Tipp: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228934,00.html)


James antwortete am 01.01.03 (16:57):


Meine Art hält sich an Fakten (z.B. UNO Resolution 692)
und keine Vietnam-Era Vorurteile, die immer wieder als
kalter Kaffee und als Spekulationen aufgebrüht werden.

Es ist seit 10 Jahren eine wahre Tatsache, dass die UNO
hoheitlich über Irak-Öl entscheidet. Es gibt keine
Anzeichen dafür, dass etwas anderes im Gange ist.

Im Gegenteil, in Vorgänger-Threads wurde klar festgestellt,
dass die USA seit Jahren eine Öl-Substitutionspolitik
in Richtung Afrika betreibt.

Andere Behauptungen sind falsch oder spekulativ (z.B. Pax
America. Das ist die europäische Brille). Das weiss Kofi
Annan auch.

Es gib einige auf diese Liste, die offensichtlich mit den
wahren Tatsachen und Fakten nicht klarkommen, um Ihre
"Amerika-Ist-Immer-Zuerst-Schuld" Hypothese den Vorrang
zu geben.

Saddam hat bis zum heutigen Tag (also 10 Jahre lang) seine
zugesagte Beweispflichten nicht eingelöst. Blix bemängelt
seit drei Wochen, dass Fragenstellungen von 1999 immer
nicht beantwortet sind. Also, unabhängig von dem
Informationsstand der Geheimdiensten.

Diese Fakten kennt Annan auch, seine Rufe in der Wüste
schwinden, solange Saddam nicht konket seinen Verpflichtungen nachkommt.


James antwortete am 01.01.03 (17:08):


> Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass viele in Europa, ich
> eingeschlossen, die menschenverachtende Kriegstreiberei
> der USA gepaart mit fast vollständiger Mißachtung der
> eigentlichen Ursachen für Verzweiflung, Elend und deshalb
> Terror in dieser Welt für die eigentliche Bedrohung
> empfinden.

Manche müssten, meines Erachtens, überprüfen sie noch
in Lage sind, Subjekt und Objekt in Einklang zu bringen.


Ralph antwortete am 01.01.03 (17:51):

James, Du hälst DIch an Teilfakten und Halbwahrheiten. Und weißt Du auch was das Schlimmste an Halbwahrheiten ist? Daß immer die falsche Hälfte geglaubt wird.
Du bist leider, wie schon von allen hier bemerkt diskussionsunfähig. Leider versuchst Du uns nicht das Gegenteil zu beweisen sondern bekräftigst diese Annahme ständig aufs neue.
Geh doch mal auf die Punkte Deiner Mitdiskutanten ein, statt sie mit erfundenen "Totschlagargumenten" aus dem Weg schaffen zu wollen.
Einmal will ich von Dir was halbintelligentes lesen zum Thema Ölvermarktung. Die von Dir immer aufgeführte Resolution verhindert in keinster Weise, daß sich amerikanische Konzerne, aus deren Dunstkreis ja die halbe Regierung dort stammt, eine goldene Nase verdienen, weil wie ich schon mehrfach ausgeführt habe die UNO weder über Ölbohrwerkzeug, Öltanker, Tankstellen noch Pipelines verfügt.

Objektivität wirst Du auch in Europa deutlich mehr finden als in den Staaten, denn:
1. Haben hier keine Anschläge stattgefunden.
2. Gibt es hier keine/kaum Ölinteressen, da bei uns speziell in Deutschland der Weltmarktpreis für Rohöl fast keine Rolle beim Spritpreis an der Tankstelle spielt.
3. Ein Krieg keine positive Ablekung von innenpolitischen Problemen bringen würde.

Jetzt bin ich gespannt.

Ralph

PS: @ KFF, haben wir DIr die Löschung dieser Schwachsinnsbeiträge von gestern zu verdanken?


Karl-Friedrich Fischbach antwortete am 01.01.03 (18:37):

@ Ralph, ja.

@ James,

die grammatikalische Stellung von Subjekt und Objekt ist angesichts der Tragweite der diskutierten Problematik eher zweitrangig. Ich gehe davon aus, dass Sie inhaltlich verstanden haben, was gemeint war.

Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie hier versuchen, das Vom-Zaun-Brechen eines Krieges zu rechtfertigen, welcher Zehntausende von Toten (ja, ich zähle auch Irakis) kosten würde?

Ist Ihnen eigentlich bewußt, dass die derzeitige US-Regierung den moralischen Kredit verspielt, den die USA zumindest in meinem Kopf noch besessen hat? Offensichtlicher als Bush es tut, kann nicht demonstriert werden, dass Macht Recht und Waffen Argumente ersetzen sollen.

Ist Ihnen bewußt, dass die US-Regierung dabei ist, die USA auf lange Sicht moralisch ins Unrecht zu setzen, und die weltweiten Gründe für den Hass auf Amerika kräftig anschiebt?

Ist Ihnen bewusst, dass der Bruch internationalen Rechts die Rechtsstaatlichkeit insgesamt wanken lässt? Nicht nur die Menschenwürde und die Menschenrechte der nicht-amerikanischen Welt werden mit Füßen getreten werden, sondern Repressalien werden zwangsläufig auch nach innen aufgebaut werden müssen.

Rechtsbruch ist der Totengräber wirklicher Demokratie und Freiheit. Die US-Administration ist dabei alle die Werte zu verraten, für die ich die "westliche Welt" haben stehen sehen.

(Internet-Tipp: http://www.freidenker.at/vignettalista.jpg)


James antwortete am 02.01.03 (11:00):


UNO Resolution 692 ist ein objektiver Fakt.
Daher stehen alle subjektive Irak-Öl-Argumente
auf wackeligen Füssen, zumal die Begriffsdefinitionen
dieser Öl-Argumentationen als Allgemeinplätze zu
verstehen sind.

Saddam ist seit 10 Jahren rechtsbrüchig, und
als Diktator menschenverachtend aktiv.

Aus einer Contingency-Sichtweise gilt es, Massen-
vernichtungswaffen entgegenzuwirken, da das Potential
von mehr Schaden (Menschen, Material) ungleich grösser
ist.

"Ein Kopf in den Sand stecken vor Diktatoren" ist unverantwortlich.
Das beweist schon die Massengräber von Bosnien.

Ausserdem ist es realistischer/wahrscheinlicher als
"Irak-Öl-Argumente" vorstellbar, dass ein "Krieg der
weissen Flaggen mit Zelebrierung der Befreier" stattfindet.

Es wurde mir nicht verwundern, wenn dann "die Beweise"
zuhauf aus der Bevölkerung auftauchen.

Internationales Recht wird nicht verletzt, solange im
Vorfeld Saddam seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Im Moment steht Saddam im Verzug. Das ist Fakt.


Karl-Friedrich Fischbach antwortete am 02.01.03 (11:58):

@ James


zu dumm dass nicht alle diese menschenverachtende US-Propaganda mitmachen, z.B. Kofi Annan teilt ihre Meinung nicht (s. Link).

Im übrigen gibt es Staaten wie Nordkorea oder Israel, die wesentlich eklantanter UNO-Resolutionen brechen als wie der Irak, im Falle von Israel geschieht das mit Billigung der USA. Das ist Doppelmoral und niemand erzähle mir, dass die jetzigen US-Machthaber anständige Leute seien.

(Internet-Tipp: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228934,00.html)


KFF antwortete am 02.01.03 (12:01):

Nachtrag an James:

ich danke Ihnen, mir die Gelegenheit zu geben, mich hier zu äußern. Sicherlich sind ihre Beiträge für viele der Anlass nachdenklich zu werden, denn einseitiger geht es nicht.


Graf von Rotz antwortete am 02.01.03 (19:24):

james schrieb:
""Ein Kopf in den Sand stecken vor Diktatoren" ist unverantwortlich.
Das beweist schon die Massengräber von Bosnien."

WISU-Magazin 1/02 S.14

"...-kein einziger nah- und mittelöstlicher und sogar nordafrikanischer Staat ein demokratisches System entwickelt hat, das westlichen Massstäben gerecht wird."

Saudi Arabien wird wie ein Familienunternehmen betrieben.
Diktatoren: Saddam Hussein im Irak und Gadaffi in Lybien.
Monarchen in Jordanien und Marokko.
Militärdiktator in Pakistan.
Pseudodemokratien in Ägypten und Tunesien.
Gottesstaat im Iran.

George Soros (Der Globalisierungsreport), Gründer der "Open Society Fund" mit dem Ziel, geschlossene Gesellschaften zu öffnen, offene Gesellschaften lebensfähiger zu machen und kritisches Denken zu fördern:

"Es ist stets leichter, die Öffentlichkeit gegen eine Sache zu mobilisieren, als sie für eine Sache einzunehmen. Ein konstruktiver Handlungsrahmen muss so allgemein gehalten sein, dass er den unterschiedlichen Zielen und Wünschen der Menschen gerecht wird, und doch so speziel, dass er die Bildung einer Koalition ermöglicht"

...das wäre ein alternativer Weg.


Ralph antwortete am 02.01.03 (20:28):

Nicht zu vergessen, daß die CIA ein paar der von Dir aufgezählten Diktatoren erst zu dem gemacht haben was sie heute sind.
Es ist ein bisschen heuchlerisch, wenn ausgerechnet die USA diesen Ländern heute die Demokratieunfähigkeit zum Vorwurf machen.

Ralph


Graf von Rotz antwortete am 02.01.03 (21:41):

also wenn diesen ländern tatsächlich die demokratieunfähigkeit zum vorwurf gemacht wird, kann das nur seitens ahnungsloser laien, die unter ausgeprägten kognitiven störungen leiden, geschehen.

der islam ist mit der demokratie keineswegs unvereinbar. es gibt ja schliesslich nicht nur "eine" form der demokratie.

wer genau behauptet denn so etwas ?


James antwortete am 03.01.03 (08:25):


Kofi Annan hat nichts zu entscheiden,
sondern nur der Sicherheitsrat.

Übrigens, die Vorbereitung für die weissen Flaggen...

Freitag, 3. Januar 2003
Weitere US-Soldaten am Golf: "Tag der Abrechnung kommt"

http://www.n-tv.de/3091083.html

Flugblätter abgeworfen

Am Donnerstag warfen Kampfflugzeuge der USA und Großbritanniens nach US-Militärangaben 480.000 Flugblätter über zwei irakischen Städten in der südlichen Flugverbotszone des Landes ab. Wie die Kommandozentrale der US-Armee in Washington weiter mitteilte, sollen irakische Bürger und Soldaten auf diese Weise auf spezielle Radioübertragungen der US-Armee in diese Region hingewiesen werden.

Die Flugblätter, die über Basra und Nasirijah abgeworfen worden seien, enthielten Informationen über entsprechende Radiofrequenzen. Der Sender verbreitet nach Angaben der Kommandozentrale Berichte über Saddam sowie über die UNO-Resolution 1441 zur Abrüstung Iraks.

Unter anderem werde Saddam Hussein in den Radioprogrammen mit dem sowjetischen Präsidenten Joseph Stalin verglichen, der "Millionen seiner eigenen Bürger tötete und inhaftierte". An die irakischen Soldaten gerichtet, lautet eine weitere Aussage der Kommandozentrale zufolge, "lassen Sie Saddam nicht länger den Ruf von Soldaten beschmutzen. "

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3091083.html)


Ralph antwortete am 03.01.03 (11:43):

"Kofi Annan hat nichts zu entscheiden,
sondern nur der Sicherheitsrat."
Ist es nicht iroisch, daß ausgerechnet die Gefährder der Sicherheit der Welt (im Augenblick, sie waren es nicht immer) im Sicherheitsrat sitzen?

"Weitere US-Soldaten am Golf: "Tag der Abrechnung kommt" "
Du siehst hoffentlich selbst ein wie kaputt dieser Satz ist, denn Abrechnung für was bitte?

Annan hat das vielleicht nicht zu entscheiden, aber er hat die richtige Sichtweise der Dinge.

Btw. was hast Du eigentlich persönlich von einem Krieg, oder kennst Du schon die ganzen Rambofilme auswendig, ärgerst Dich darüber daß kein neuer gedreht wird und hoffst jetzt auf CNN?

Ralph


Graf von Rotz antwortete am 03.01.03 (18:04):

http://www.ostsee-zeitung.de/ze/start_129930.html

(Internet-Tipp: http://www.ostsee-zeitung.de/ze/start_129930.html)


James antwortete am 04.01.03 (10:24):


Ich denke, dass stereotype Vorurteile die US-Wahrnehmung
beeinflusst. Die meisten Prämissen und Hypothesen sind
schlechthin falsch. Überlege mal wieviel ethnozentrische
Einstellung in den Meinungen stecken.

Wenn der US-Einfluss so negativ wäre, müsste Deutschland
nach 50 Jahren US-Besatzung ein ausgelutschter Suppenhuhn
ohne Wohlstand sein, wenn man die Logik auf dieser Liste
nachvollzieht.

HOW TO AVOID ETHNOCENTRICITY AND STEREOTYPES IN ANALYZING ANOTHER CULTURE

http://www.sw2.euv-frankfurt-o.de/vc/mercedes.html

(Internet-Tipp: http://www.sw2.euv-frankfurt-o.de/vc/mercedes.html )


James antwortete am 04.01.03 (10:36):

An die Täter-Schützer und Diktatoren-Blinde:

Freitag, 3. Januar 2003
Irak-Konflikt: Blix hat Fragen

http://www.n-tv.de/3091083.html

"Der umfangreiche Bericht hat eine Reihe von Fragen aufgeworfen, und die wollen wir klären", sagte Blix am Freitag am New Yorker Hauptsitz der Vereinten Nationen. Bereits bei einer ersten Prüfung der Unterlagen hatten die Rüstungsinspektoren dem Irak Lücken und Ungereimtheiten in dem Bericht vorgeworfen.

(Internet-Tipp: http://www.n-tv.de/3091083.html)


Karl-Friedrich Fischbach antwortete am 04.01.03 (11:07):

Offene Fragen, auf die Antworten möglich sind, sind kein Kriegsgrund. Es gibt aber offenbar kriegsgeile Machthaber und ihre Mitläufer wie James, die nicht jede Chance für Frieden, sondern jede für den Krieg genutzt sehen wollen.


James antwortete am 04.01.03 (12:25):


Wer stereotype Deutsch-Aussagen zensiert und löscht,
sollte mal nachdenken, ob er auch stereotype USA-Aussagen
ebenfalls zensieren und löschen sollte.

Mal sehen, wieviel von dieser Liste dann übrig bleibt...

Oder alles im Geiste der Meinungsfreiheit stehen lassen.


The Ugly German antwortete am 04.01.03 (12:49):


Now I no vat yu mien...


Louis antwortete am 04.01.03 (12:55):

Mal für alle die Lieblingswörter von James.
- ethozentrisch
- BSE-Ingoranz
- Erkenntnis
- Im alten Rom war es üblich.....
- Beweislastumkehr
- Stalking
- Täteranwalt

Natürlich alles nur wild in den Kosmos geblubbert.
Was der hier macht ist mitnichten Kommunikation, eher so eine Art Geräuschentwicklung.


Ralph antwortete am 04.01.03 (14:00):

Hat hier jemand was zensiert? Man kläre mich bitte auf.

@ James, wenn der Irak wirklich Massenvernichtungswaffen hat, dann gehören die ihm abgenommen, keine Frage. Aber wie soll er es denn beweisen? Im Augenblick sieht es für mich so aus, daß es Vermutungen gibt was er haben soll und sich diese nicht decken mit dem was er zugibt. Sehe ich das richtig?

Und wenn der Irak jetzt die Inspektoren überall hinlässt und voll zusammenarbeitet, was soll er denn noch mehr tun?
Um nochmal auf die Beweisbarkeit zu kommen. Man kann nicht beweisen, daß UMTS unschädlich ist, man kann nur vielleicht irgendwann beweisen, anhand eines Falles, daß es schädlich ist. Hier ist es ähnlich. Der Irak hat nur die Möglichkeit die Inspektoren überall hin zu lassen um zu zeigen, daß er keine an diesen Plätzen hat. Sollen doch die Inspektoren den kompletten Irak auf den Kopf stellen. Wenn der Irak das zulässt und das ohne die Leute mal aufzuhalten und Zeit zu schinden würde ich sagen gibt es keinen Grund für einen Krieg, oder?

Eine andere Frage ist natürlich ob wir ein Szenario wie in einem Clancy-Buch haben, nämlich daß der Irak mit einem anderen Land (im Buch wars der Iran) zusammenarbeitet und dort sein "Zeug" versteckt. Dort dürfen die Inspektoren ja nicht suchen. Aber wie wahrscheinlich ist das?

Ralph


Graf von Rotz antwortete am 04.01.03 (15:15):

@James antwortete am 04.01.03 (10:24):

hier nochmal was er antwortete:

Ich denke, dass stereotype Vorurteile die US-Wahrnehmung
beeinflusst. Die meisten Prämissen und Hypothesen sind
schlechthin falsch. Überlege mal wieviel ethnozentrische
Einstellung in den Meinungen stecken.

Wenn der US-Einfluss so negativ wäre, müsste Deutschland
nach 50 Jahren US-Besatzung ein ausgelutschter Suppenhuhn
ohne Wohlstand sein, wenn man die Logik auf dieser Liste
nachvollzieht.

MEINE FRAGE IST: MEINST DU DAMIT http://www.ostsee-zeitung.de/ze/start_129930.html ???


Graf von Rotz antwortete am 04.01.03 (16:16):

ok, ich gehe mal davon aus james, dass du diese seite meinst (inteview mit alt-bundespräsident richard von weizsäcker)

zu den stereotypen vorurteilen und den falschen prämissen und hypothesen:

Richard von Weizsäcker, paar eckdaten:

geb. 1920

1937 vorzeitig als 16 jähriger das abitur gemacht

Anschließend studiert er 1937/38 insgesamt zwei Semester an den Universitäten in Oxford und Grenoble

1945 Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen, das Weizsäcker Mitte 1950 mit dem Referendarsexamen abschließt.

Richard von Weizsäcker tritt im Oktober 1950 seine erste Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft bei Mannesmann in Gelsenkirchen an.

1957 zweites Staatsexamen

Weizsäcker tritt 1953 der CDU bei und arbeitet sich im Mannesmann- Management bis zum Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung empor (1957)

Bereits 1955 hatte Weizsäcker an der Uni Göttingen zum Dr. jur. promoviert.

Im Sommer 1958 scheidet er bei Mannesmann aus, um die Chef-Position der im Verwandtschaftsbesitz befindlichen Privatbanken Waldthausen in Essen und Düsseldorf zu übernehmen.

Weizsäcker nimmt im Juli 1962 ein Vorstandsangebot des Chemiekonzerns Boehringer in Ingelheim an, wo er Mitglied der Geschäftsleitung und engster Vertrauter des Firmen-Chefs Ernst Boehringer wird. Nach dessen Tod scheidet er 1966 bei Boehringer aus und läßt sich als Rechtsanwalt in Bonn nieder.

Im selben Jahr wird Weizsäcker auf Vorschlag Helmut Kohls in den Bundesvorstand der CDU gewählt.

Richard von Weizsäcker wird zum nebenberuflichen Präsidenten des Evangelischen Kirchentages gewählt (1964), nachdem er bereits seit 1962 dessen Präsidium angehört. 1967 wird er auch Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Über die rheinland-pfälzische Landesliste wird Weizsäcker als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 1981 angehört.

Unter dem neuen Kanzler Willy Brandt bilden SPD und FDP eine "Sozialliberale Koalition". Weizsäcker wird deutschlandpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.

1974 Richard von Weizsäcker, mittlerweile stellvertretender Fraktions- Vorsitzender der Union im Bundestag, wird von seiner Partei für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen. Er verliert aber die Wahl gegen den FDP-Kandidaten Walter Scheel.

Der Ludwigshafener Parteitag der CDU verabschiedet ein neues Grundsatzprogramm (1978), das von einer Kommission unter Leitung Weizsäckers erarbeitet worden war.

Im selben Jahr nominiert ihn die CDU-Berlin zu ihrem Spitzen- kandidaten für die Abgeordnetenhaus-Wahlen. Die CDU bleibt zwar stärkste Partei, doch SPD und FDP bilden eine Koalition und stellen auch weiterhin den Senat. Weizsäcker geht zurück nach Bonn und wird zum stellvertretenden Bundestagspräsidenten gewählt (1979 bis 1981).

Nach vorgezogenen Neuwahlen in Berlin (März 1981) verfehlt der wieder als CDU-Spitzenkandidat nominierte Richard von Weizsäcker knapp die absolute Mehrheit, kann aber einen von der FDP tolerierten Minderheitssenat bilden. Weizsäcker wird zum Regierenden Bürger- meister gewählt und und bleibt in dieser Funktion drei Jahre im Amt,
ab Frühjahr 1983 in Koalition mit der FDP.

Im November 1983 gibt der CDU-Vorsitzende und Kanzler Helmut Kohl die Entscheidung seiner Partei bekannt, Weizsäcker für das Amt des Bundespräsidenten zu nominieren.

Am 23. Mai 1984 wird Weizsäcker mit 832 (von 1017 Stimmen ) gewählt. Am 1. Juli übernimmt er offiziell das höchste deutsche Staatsamt.

Elf Ehrendoktorate werden ihm verliehen, darunter Auszeichnungen der Universitäten von Oxford und Harvard.

Im Mai 1989 wird er außerdem Ehrenbürger von Bonn.

Genau fünf Jahre nach seiner ersten Wahl wird Weizsäcker am 23. Mai 1989, diesmal mit 881 von 1022 Stimmen, für weitere fünf Jahre zum Bundespräsidenten gewählt.
Am 9. November 1989 entschließt sich die DDR-Regierung , die innerdeutsche Grenze, speziell die Berliner Mauer zu öffnen: Innerhalb weniger Monate überschlagen sich die Ereignisse. Im Sommer 1990 tritt die DDR einer Wirtschaftsunion mit der Bundesrepublik bei. Am 3. Oktober beschließt die Volkskammer die staatliche Auflösung der DDR und den Beitritt der neugebildeten fünf Bundesländer zur Bundesrepublik. Weizsäcker ist jetzt Präsident aller Deutschen.

1994 Ende der Amtszeit Weizsäckers als Bundespräsident.


...UND WER BIST DU, JAMES ???


Karl antwortete am 04.01.03 (17:42):

@ James,


da der Löschvorwurfsbeitrag chronologisch nach meinem Beitrag kam, war er wohl auf mich gemünzt. Ich habe hier noch keinen Beitrag gelöscht (obwohl ich rein technisch könnte und aus Hygienegründen durchaus schon mal in Erwägung gezogen habe). Aber ich bin hier nicht der Admin. Rücksprache mit dem Admin ergab, dass hier kein Beitrag gelöscht wurde, James also fabuliert.


James antwortete am 04.01.03 (18:53):


Nach diesem Beitrag oben gab es 3 Löschungen.

> Gleichung antwortete am 31.12.02 (16:20):
> aha UNO=AMERIKA???

Danach hat Herr Fischbach sich eingeschaltet.




James antwortete am 04.01.03 (19:00):


@ Herr Fischbach
Woher wissen Sie, wo die Löschungen stattfanden,
wenn es keine gab?

Sogar Ralph hat es oben bemerkt...heideblitz

> Ralph antwortete am 01.01.03 (17:51):
> PS: @ KFF, haben wir DIr die Löschung dieser
> Schwachsinnsbeiträge von gestern zu verdanken?

Die stereotype USA-Vorurteile gehören gelöscht.


Karl-Friedrich Fischbach antwortete am 04.01.03 (19:37):

Oha, James,

richtig, sorry, das hatte ich nicht als das Löschen von Beiträgen eingeordnet und auch nicht selber durchgeführt, dies aber mitbekommen. Ich erinnere mich: Dies waren keine anti-USA oder anti-BRD inhaltlichen Beiträge, sondern nach meiner Erinnerung reine inhaltslose Blähungen, vermissen Sie das?

Falls uns die Intelligenz fehlte, diese (Ihre?) Beiträge richtig zu interpretieren, sind wir betroffen.


Ralph antwortete am 04.01.03 (23:48):

Wobei jetzt nurnoch zu definieren wäre was ein Beitrag ist und was nur Buchstabenmüll ;-)

INteressant ist auch welchen Wert hier gewisse Leute solchem Unfug beimessen während Beiträge mit logischen Inhalten und offenen Geheimnissen von ebenjenen Leuten ignoriert werden...

Ralph

PS: James, urteile nicht über meine kognitiven Fähigkeiten, wäre ja so als wenn ein Blinder über van Gogh redet ;-)


James antwortete am 05.01.03 (09:50):


Die stereotype USA-Vorurteile sind m.E. genauso Blähungen,
insbesondere das Ignorieren von UN Resolution 692, und somit
die unendliche substanzlose Irak-Öl-Argumente und -Diskurse.

Herr Fischbach, sie gehen gar nicht auf offenkundige
USA-Vorurteile ein, sie gehen nicht auf den den Überschrift
des Threads "Das Irak-Dossier" ein, sondern zentrieren
sich an US-Themen.

Woher hat Saddam soviel Glaubwürdigkeit verdient überhaupt?


Ralph antwortete am 05.01.03 (10:38):

Mein lieber James,

was das "Nicht-auf-etwas-eingehen" angeht, so solltest DU mal ganz still sein.
Hier gibt es keine USA-Vorurteile, sondern nur Reaktionen auf die IDeen die im Weißen Haus ausgebrütet werden.
Es sind Ergebnisse logischer Überlegungen, also Urteile, nich Vorurteile. Wenn diese Urteile der USA nicht gefallen sollte sie sich anders verhalten.

Und nochmal zu Deiner UN-Resolution, ich habe DIr schon oft genug darauf geantwortet, wie wenig die besagt, und wie wenig diese Resolution belegt, ob die USA Ölinteresse haben oder nicht.

DU bist mit keiner Silbe darauf eingegangen. Vermutlich weil Du kein Argument mehr hast und deshalb wie die Nachbarskinder rumbrüllst "Aber meine Mami sagt es ist so, da kannst Du garnichts machen. Bähhhh!"
Jetzt noch schnell "Mami" gegen "UN-Resolution 692" ausgetauscht und keiner merkt mehr einen Unterschied.

Wer sagt denn, daß Saddam Glaubwürdigkeit verdient hat? Wer sagt denn daß Bush Glaubwürdigkeit verdient hat? Haben beide nicht.
Aber in dubio pro reo, oder?
Und, wenn der Irak alle Inspektionen zulässt, dann braucht er keine Glaubwürdigkeit, dann hat ers im Rahmen der Möglichkeiten bewiesen.

Die USA scheinen sogar bei einer minimalen Chance, daß irgendwas übersehen wird einen Krieg haben zu wollen.
Bei einer minimalen Chance was übersehen zu haben bin ich gegen einen Krieg, wie die meisten hier auch. Das ist der Unterschied.

Ralph


Graf von Rotz antwortete am 05.01.03 (13:14):

@james

ich stimme ralph vollkommen zu, james.

dass man eine meinung vertritt ist eine sache, aber man muss dabei auch kritik einstecken können, sich in andere sichtweisen hineinversetzen und prüfen, ob sie ihre richtigkeit haben. man muss verschiedene positionen (sofern sie argumentativ logisch aufgebaut sind) gegeneinander abwägen und so zu einem urteilsbild kommen. eventuell ist es erforderlich, die eigene position zu korrigieren oder gar aufzugeben (das zu den kognitiven fähigkeiten) - oder man kann zumindest einige wenige zugeständnisse machen. in dieser hinsicht hast du komplett versagt, mein freund.
wenn du schon auf deiner meinung beharrst, dann verteidige diese angemessen - mit deiner "eigenen" meinung, mit deinen "eigenen" schlussfolgerungen, welche du im zweifellsfall auch angemessen verteidigen kannst. nicht deine perspektive ist verwerflich, sondern die art auf gegenargumente nicht einzugehen, bzw. alle als "stereotyp" zu verwerfen oder als "anti-amerikanistisch" abzustempeln, ist einfach nur lächerlich.

wenn du das ändern würdest - könntest - stünde einer fairen diskussion nichts im wege. denk mal darüber nach...


Graf von Rotz antwortete am 05.01.03 (13:29):

"James antwortete am 30.12.02 (19:14):

@Challenger

Deine Szenarios sind kein Naturgesetz. Es kann ganz anders kommen..."


UND BEI DEINEN SZENARIEN (SZENARIEN DER US-AMERIKANISCHEN REGIERUNG) KANN ES ETWA NICHT "ANDERS" KOMMEN ???

Definition:
Ein Szenario ist die Beschreibung der zukünftigen Entwicklung des Projektionsgegenstandes bei alternativen Rahmenbedingungen.
...es wird nicht versucht, ein exaktes Bild der Zukunft zu zeichnen, sondern: es werden bewusst MEHRERE ALTERNATIVE ZUKUNFTSBILDER entworfen.

...somit hat auch kein Szenario der US-Regierung eine Allgemeingültigkeit oder gar eine Alleinberechtigung.


Ralph antwortete am 05.01.03 (13:40):

Doch graf von Rotz,

was die amerikanische Regierung sagt ist immer richtig und universell gültig.
Die amerikanische Regierung besteht per Definition aus den klügsten Menschen dieser Erde, was wir Deutschen als per Definition dümmstes Volk dieser Erde sowieso garnicht begreifen können.
Habe ich das so richtig verstanden James?

Ralph

PS: Wenn Aliens kämen und heimlich Saddam und George gegeneinander austauschen würden, meint Ihr man würde den Unterschied bemerken? ;-)























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