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THEMA:   Meine Geschichte

 1 Antwort(en).

Enidan begann die Diskussion am 10.04.04 (04:22) mit folgendem Beitrag:

Hi Leute!

Dies ist meine geschichte.Sie ist ert 10 seiten lang aber wer zeit hat kann sie sich ja mal durchlesen und mir sagen wie ihr sie findet!



Was heißt Leben?Was ist Liebe?Ich hatte keine Ahnung,nein,das war mir bisher ein Rätsel.Alles,was ich weiß ist,dass ich es nur selten zu spühren bekommen habe.Bis zu den einem Tag,wo ich meiner Liebe,meinem Leben über den Weg lief....

Es war ein schöner Tag in London gewesen.Die warme Somme schien und die Leute auf den Straßen sangen fröhlich herrum.Ich war grade siebzehn Jahre geworden.Meine Mutter,eine sehr ernste Frau,ging mit mir in die Stadt,um mir neue Kleider zu kaufen.Ich hasste diese engen Kleider,,jedoch sagte ich nie etwas.Wir waren reich,und deshalb war es uns Frauen verboten irgendetwas zu sagen.So wurde auch ich darauf erzogen,eine anständige Dame zu werden.
Wir gingen in einen vornehmen Laden.Ein gutaussehender älterer Mann kam uns entgegen,zog den Hut ,und fragte,ob er uns behilflich seien könne.Meine Mutter machte einen kniecks und begann zu reden:,,Einen wunderschönen guten Tag Mr Mindfeld.Meine Tochter,Marianne,ist vor kurzem siebzehn geworden und wir suchen ein kostbares Kleid,etwas ganz besonderes.Der Preis spielt keine Rolle.Es muss aus der feinsten und teuersten Seide sein,die sie haben.Ich hoffe sie können uns ein solches Kleid behändigen."
Mr Mindfeld blickte nachdenklich auf.,,Es tut mir Leid,gnädigste Frau,aber ein solch kostbares Kleid besitzen wir nicht in unserem Laden.Jedoch wird es kein Problem sein eines zu schneidern.Ich rufe sogleich meinen Angestellten,der wird alles vorbereiten."
Meine Mutter strahlte und blickte zu mir hinüber.,,Siehst du,Marianne,so bekommst du doch noch dein Kleid!"
Mir war es egal,ob es ein lumpiges Kleid war oder nicht.Mir war es egal,ob es aus dem edelsten Stoff auf Erden gemacht war,nein,so etwas brauchte ich nun wirklich nicht.Ich mochte noch nie diese engen Kleider,worin man keine Luft bekam.Mein Traum war es,einmal nach Paris zu reisen.Doch meiner Mutter waren meine Träume vollkommen egal.So gab ich ihn schnell auf.Hoffnung darauf,das ich einmal das kriege,was ich will,gab es schon lange nicht mehr.Nicht,seitdem sie diesen Mr McWelling geheiratet hat,einen Millionär.
Damals,als mein Vater noch unter uns weilte,war meine Mutter eine sehr Lebensfrohe Frau.Sie liebte das Leben einfach.Mein Vater versprach uns die Welt.Doch dann kam der Tag,an dem ein furchtbares Gewitter aufzog.Er war mit seiner Kutsche unterwegs.Wir warteten Stundenlang auf seine Rückkehr.Doch er tauchte nicht auf.Am nächsten Tag wurde uns mitgeteilt,dass seine Kutsche in einem Graben gefallen wäre und es zu spät gewesen sei ihn zu retten.
Ich konnte es nicht glauben und saß Tag für Tag,Nacht für Nacht,Stunde um Stunde am Fenster und schaute in das Leere.Damals war ich zu jung um zu verstehen,das er nie wieder kommen würde.
Drei Monate später waren wir bei Mrs Jossy zum Tee eingeladen.Außer uns waren noch weitere Gäste dort.Wir setzten uns an einen für uns reservierten Platz und tratschten mit den anderen Gästen.Bis ein Mann sich zu uns gesellte,den ich von der ersten Minute an nicht leiden konnte.Meine Mutter jedoch schien dieser Mann zu gefallen,denn sie redeten Stunden lang,lachten und tranken einen guten Wein.
Zu diesen Zeitpunkt dachte ich,dass meine Mutter immernoch um meinen Vater trauerte.Aus diesem Grund konnte ich auch nicht verstehen,dass sie diesen Mann immer öfter traf,bis sie schließlich nach einem halben Jahr heirateten.
Für mich war eine Welt zusammengebrochen.Ich erinnerte mich immerwieder an die Worte meines Vaters vor seiner Abreise:,,Marianne,mein Engel,du weißt das ich dich sehr doll liebhabe und nichts in der Welt könnte mich daran hindern,nicht einmal der liebe Gott.Und denke daran,dass das Leben immer weitergeht.Auch für dich hat Gott einen Weg,den du gehen sollst.Es gibt gute und schlechte Zeiten.Blicke in die Zukunft und vergiss mich nicht!"
Immerwieder redete ich mir dieses ein,aber es klappte einfach nicht,so sehr war ich in meiner Trauer.
Als ein Jahr vergangen war,gewöhnte ich mich an das Leben und vergaß beinahe,wie schön es doch vorher gewesen war.
Jedoch vergaß ich nie meinen Traum,einmal nach Paris zu reisen,und den Eifelturm zu sehen.
Man baute ihn,als ich grade mal zwei Jahre alt gewesen war.
Es soll ein prachtexemplar sein,hatte ich damals die alten Frauen reden hören.
Meine Mutter interessierte sich nicht für meinen Traum.So ließ ich den Traum nur ein Traum sein...
Mr Mindfeld begleitete uns in einen großen Saal,an den Wänden waren Bilder,die mit Gold versehen waren.Verschiedenste Stoffe lagen herrum und funkelten.Ich sollte mich auf einen Hocker stellen,sodass der Schneider meine Maße nehmen konnte.Nach einigen Stunden warten war das Kleid endlich fertig und wir gingen zurück zu unserer Kutsche.
Wir hatten einen langen Weg vor uns,denn das Haus,worein wir gezogen sind lag abgelegen auf einen Berg.Alle reichen Bürger,die Ansehen und Reichtum zeigen wollten,hatten ihre Häuser abgelegen der Stadt.
Der Ehemann meiner Mutter,nie würde ich ihn Vater nennen,besaß ein großes Grundstück mit einem Prachtvollen Haus.Wir fuhren mit der Kutsche den Weg entlang auf den Vorderhof.Dieser war sehr groß,an den Seiten wucherten kleine,große,bunte und einfarbige Blumen.Ein Traum von einem Grundstück,für mich jedoch war es nur leere,nichts kostbares und auch nichts von Bedeutung.Es hatte keine Erinnerungen.Nein,nichts hatte es.
Wir stiegen aus und betraten das Haus,nein,man sollte eher Schloss sagen.
In der Eingangshalle kam uns Mr McWelling,der Ehemann meiner Mutter,entgegen.Er lächelte kurz und kam auf mich zu.
,,Na,hast du ein angemessendes Kleid für dich gefunden?"
Ich sah ihn mit einem süß sauren lächeln an und gab ein einfaches ,,Ja" zur Antwort und begab mich in mein Zimmer.Es war ebenfalls groß.Jedoch fehlte ihm Farbe,es war dunkel und kalt.
Ich ging in meine Umkleide und zog mir etwas bequemeres an.Danach setzte ich mich vor meine Komode und blickte traurig in den Spiegel.
Ich sah eine junges Mädchen mit roten lockigen haaren und blauen Augen.Dieses Mädchen sah vornehm aus.
,,Nein",sagte ich mir,,nein,das bist du nicht.Das kannst du einfach nicht sein.Schau dich nur an!Bist du so?Willst du so dein Leben lang Leben?Was hat dein Leben denn noch für einen Sinn?Wäre es denn nicht besser es einfach zu Beenden?"
Ich blickte noch ein paar Minuten auf,bis ich aus meinen Zimmer ins Esszimmer gehen wollte.Kurz davor blieb ich stehen.Ich lauschte einem Gespräch meiner Mutter und Mr McWelling.Meine Mutter beklagte sich:,,Das können wir nicht machen,was sollen wir denn dort?"
Verwundert blieb ich stehen in der Hoffnng noch mehr hören zu können.
,,Madlene,es tut mir sehr Leid,aber ich habe diesen Auftrag bereits angenommen.Wir fahren schon morgen los.Also pack deine Sachen und sage bitte Marianne bescheid.Am besten ihr fangt schon heute Abend an.So schlimm wird es schon nicht sein."
Eine Zeitlang kam nichts und dann begann meine Mutter wieder zu Argumentieren.Doch schon kurze Zeit später hörte ich nur noch einen lauten Knall,danach war es wieder still.
Ich erschrak und wollte einen kleinen Blick auf das Geschehen erhaschern.Und dann sah ich auch schon was vorgefallen ist.Mr McWelling hatte meine Mutter ins Gesicht geschlagen.Er stand immernoch mit erhobener Hand da und blickte verwirrt meine Mutter an.Diese lag regungslos auf den Boden.,,Madlen,es tut mir Leid,das wollte ich wirklich nicht..."
Als erstes dachte ich daran,das es jetzt mit den beiden gewesen sei,doch meine Mutter stand auf und fiel in sogleich wieder weinend in die Arme.
Manchmal hatte ich das Gefühl,das irgendetwas mit meiner Mutter nicht stimmt.Sollte man den Männern wirklich so unterliegen?Nun,so hatte ich es gelernt,doch war es auch richtig.
Ich schaute auf den Boden und kam wieder zur besinnung,als ich die Schritte der beiden auf die Tür zukommen hörte.
Schnell und leise lief ich ins Nebenzimmer und hielt die Luft an.Ich war erleichtert,als sie unbemerkt an mir vorbeigingen.
Dennoch wurde ich neugierig.Warum sollte ich meine Sachen packen.Wo sollte die Reise hingehen?Ich war gespannt....

Als ich am Abend in meinem Bett lag kam meine Mutter in mein Zimmer und setzte sich.
,,Ich muss mit dir reden"sagte sie,und schaute mir tief in die Augen."Wir werden morgen nach Madrid reisen.Bitte packe deine Sachen und frage nicht weiter".Mit diesen Worte verließ sie mein Zimmer.
Nach Madrid werden wir also fahren.,,Wenn das so ist,werden wir mit den Schiff fahren müssen!"sagte ich mir.Als ich damals im Bett lag wusste ich noch lange nicht,was auf mich alles zukommen würde....

Am nächsten Tag wurde ich von Jillian,eines unserer Hausmädchen geweckt.Sie war jung und hübsch.Zu ihr habe ich das einzigst gute Verhältnis in diesem Haus.Ihr konnte ich alles sagen.Immer half sie mir wenn ich kummer hatte.Dafür war ich ihr dankbar.
Noch müde machte ich mich auf den Weg in das Badezimmer.Es war ein wunderschöner Morgen.Jillian packte ein paar meiner Sachen ein und half mir beim schnüren meines Korsetts.Ich hasste sie,sie nahmen mir die Luft,ich fühlte mich immer bedrängt.
,,Wollt Ihr das neue Kleid anziehen?" frage Jillian und hielt mir das Kleid entgegen.Ich blickte es mürrisch an.,,Ja,das werde ich wohl"antwortete ich darauf.
,,Freut Ihr euch denn schon auf die Reise?Es wird sicher sehr aufregend."Ich sah sie mit leerem Blick an.,,Ich weiß nicht wie ich es finden soll,JIllia.Es wird sicher aufregend und daran zweifel ich auch nicht.Man sieht viele neue Dinge.Aber was soll ich denn in Madrid?Es wird nicht anders als hier sein."
,,Das denke ich nicht,sie werden sich sicher amüsieren und andere Leute kennenlernen."Ich schmunzelte,bis ich ein lautes Rufen meiner Mutter hörte:,,Marianne,bist du fertig?Wir müssen fahren,die Kutsche steht bereit zur Abfahrt."
,,Ich habe nicht viel Zeit zum Packen gehabt.JIllian,bitte packe doch noch die Kette meines Vaters ein."Jillian nickte mit dem Kopf und holte eine Silberne Kette mit einem Engelsanhänger aus einer braunen Schatulle.In der Mitte hielt der Engel einen kleinen blauen Diamanten.Mein Vater hatte ihn mir zum sechsten Geburtstag geschenkt.Seitdem habe ich ihn immer bei mir,egal wo ich hingehe.
Als Jillian mir half mein Gepäck nach unten zu bringen,stiegen wir in die Kutsche ein und fuhren los.
Meine Mutter hatte wie immer ein wunderschönes Kleid angehabt,sodass jeder sehen konnte,welchem Stand sie angehörte.
Es wurde eine Lange fahrt.Meine Mutter wechselte nicht ein Wort mit mir.Mr McWelling rauchte statdessen eine Zigarre.Als wenn ich noch nicht wenig Luft bekommen würde.Er wußte das ich es hasste,aber dennoch tat er es immer wieder.Endlich waren wir in Portsmouth angekommen.
Der Kutscher stieg von seinem Posten ab und hielt uns die Tür auf.Vor mir stand ein großes Schiff,dass uns nach Caen bringen sollte.
Vor dem Schiff standen viele Leute,reich und arm,luden ihr Gepäck auf das Schiff und verabschiedeten sich von ihren Angehörigen.
Auch wir begannen nun unser ganzes Gepäck auf das Schiff zu laden.
Wir gingen eine Lange weiße Treppe hinauf.Am Ende dieser stand ein Mann im Anzug und begrüßte uns freundlich.Ich fühlte mich nicht besonders.
Danach liefen wir einen langen Flur hinunter,bis wir an einer Tür ankamen.Wir betraten sie und kamen in einen großen Raum.Es sah aus,wie unser Wohnzimmer,nur auf einem Schiff.Doch auch hier empfand ich nichts anderes als leere und kälte.Jillian und ich packten unsere Sachen im Nebenzimmer aus.
,,Ein gar wunerschönes Schiff,finden sie nicht,Miss?"fragte sie mit funkelnden Augen.,,Ob sie es glauben oder nicht,Jillian,ich bin froh,wenn wir in Caen angekommen sind.Ich bin schon einmal mit einem Schiff gefahren und es ist mir gar nicht gut bekommen."
,,Da machen sie sich mal keine Sorgen,es wir schon alles gut verlaufen",antwortete Jillian darauf.
,,Wir werden es sehen!" entgegnete ich mit eiem lächeln.
Plötzlich ertönte ein lauter Gong.
,,Miss,ich glaube,das Schiff fährt nun los."
Ich ging zum Fenster und sah,wie sich das Schiff ganz langsam von Hafen entfernte.
,,Nun",sagte ich ,,jetzt ist es zu spät zurückzukehren",und lächelte dabei.
Jillian lächelte mir zurück.Dann klopfte es an meiner Tür.
,,Marianne,bist du da drin?"hörte ich meine Mutter rufen.
,,Ja,ich bin hier drin."Meine Mutter betrat das Zimmer und setzte sich auf einen der Seidenbezogenden Sessel.
,,Und,wie gefällt es dir hier?",fragte sie.,,Nun,ich kann mich nicht beklagen."
Ich sah aus den Fenster.,,Marianne,es gibt gleich essen,ich hoffe,du erscheinst pünktlich!"Ich antwortete ihr mit ,,Ja",und bot Jillian mir meine dünne Oberjacke zu holen.,,Ich werde mich erst einmal hier auf dem Schiff umsehen."Meine Mutter sah mich an und antwortete:,,Mir ist egal was du jetzt tust,solange du nur zum essen erscheinst!"
Als wenn sie sich jemals darum Besorgt hat,was ich tue.Ich wußte nicht,was sie über mich denkt.Glaubt sie etwa,das sie sich um mich Sorgt und mir immer das gibt,was ich will?Mit Geld kann man nicht alles kaufen.
Ich verließ das Zimmer und begab mich weit weg von meinem Zimmer.Ich wollte für mich alleine sein.Niemand sollte um mich sein und mir sagen was ich zu tun und zu lassen habe.Auch an diesem Tag schien die Sonne und ich lehnte mich über die Reeling.Das Wasser plätscherte und ich hörte es rauschen.Ich holte tief Luft und schloss meine Augen.Es war so frisch.Anders als bei uns zu Hause.Dann sah ich den Horizont.Die Weite.Das Unendliche.Wäre es nicht schön ein Vogel zu sein.Ich könnte einfach auf den Horizont zufliegen und niemand könnte mich aufhalten.Aber ich werde mein ganzes Leben hier verweilen.Bei meiner Mutter.
Ich ging einen Schritt zurück und stieß an etwas.Kurz darauf hörte ich nur noch einen lauten Knall.Ich erschrack und drehte mich um.Hinter mir auf den Boden stand ein junger Mann,vor ihm auf dem Boden Scherben.
Mir war es so peinlich.
,,Oh,entschuldigen sie,das wollte ich nicht.Ich ahbe mich nur hier rübergelehnt und sie nicht gesehen!"Hecktisch fuchtelte ich mit meinen Armen herrum und die Angst stand mir ins Gesicht.
,,Verzeihen sie mir,wie kann ich es wieder gutmachen?"
Ich bückte mich,um die Scherben aufzuheben.Ich wäre in diesem Augenblick am liebsten im Erdboden versunken,doch ich wußte auch,das das nicht möglich war.Ich schaute auf den Boden,aus Peinlichkeit wolte ich ihn nicht in die Augen blicken.
,,Miss,das macht doch nichts,sie müssen sich nicht entschuldigen.Ich hätte genauso gut besser aufpassen können."
Er bückte sich vor mich und sammelte ebenfalls ein paar Scherben auf.
,,Lassen sie das,ich kann sie genauso gut alleine aufheben."sagte er.
,,Ich habe Ihnen die Gläser runtergeschmissen und ich werde sie auch wieder aufheben!",antwortete ich darauf.
Ich blickte kurz in sein Gesicht uns sah,das er lächelte.Bestimmt dachte er,dass ich eine dumme,reiche Lady wäre,die es doch nicht nötig hätte.Als die Scherben alle aufgesammelt waren,stand ich wieder auf.
Er hielt mir die Hand hin:,,Ich heiße Nevin."
Ich sah ihn an und konnte mich nicht rühren.Dann brachte ich doch noch mit stottern etwas herraus:,,emm...ich bin Marianne."
Wieder fing er an zu lächeln:,,Marianne,ein schöner Name,bist du das erste mal auf einem Schiff?"Sah ich etwa so aus,als wäre ich noch nie mit einem Schiff gefahren."Doch,als ich acht Jahre alt war,bin ich schon einmal mit dem Schiff nach Larne gefahren.Das liegt in Irland..."Ich hatte mich solangsam wieder berappelt und war selbstsicherer geworden.
,,Was machen sie hier auf diesen Schiff?"fragte ich ihn.
,,Ich bin auf der Durchreise.Ich will nach Frankreich.Und wo wollen sie hin,Miss?"
,,Wir wollen nach Madrid.Mein...Vater hat dort einen Job angenommen.Meine Mutter ist zu Hause geblieben."
Ich habe gelogen,doch mir fiel keine andere Antwort ein.Vielleicht,so dachte ich mir,ist es auch so besser,denn ich wollte einmal normal sein,keine reiche verwöhnte Göre.
,,Auf den ersten Blick dachte ich,Sie gehören den reichen an,da Sie ein solch teures Kleid anhaben."
,,Das Kleid habe ich von meiner Großmutter geschenkt bekommen.Es sollte etwas ganz beonderes sein.Deshalb trage ich es auch bei ganz besonderen Anlässen.Mein Vater bat mich es heute anzuziehen,um vernüpftig auszusehen."
Er blickte mich leicht verwirrt an.Ich jedoch fand mich sehr glaubhaft.
,,Darf ich Sie heute Abend zum Essen einladen?"fragte er hoffnungsvoll.
,,Heute?",fing ich an zu lachen ,,heute habe ich keine Zeit,ich habe noch so viel vor.Da habe ich keine Zeit zum Essen!"
Nevin guckte mich an,als wäre ich nicht ganz klr im Kopf,obwohl er doch irgendwie Recht hatte.Doch was sollte ich tun?Wenn meine Mutter erfährt,dass ich mit jemandem aus der ... Unterschicht... essen gehen würde,hätte sie mcih umgebracht.Andereseits würde er meine Lüge herausfinden.Also schien mir das der leichteste Ausweg mich davor zu drücken.
,,Na schön,aber wir werden uns sicher noch oft über den Weg laufen.Auf wiedersehen."
Nevin drehte sich um und verschwand hinter der nächsten Ecke.
Ich stand da und wußte nicht wie mir geschah.Was fiel ihm nur in mich zum Essen einzuladen.Plötzlich fiel mir ein,dass ich meiner Muttter versprochen hatte pünktlich zum Essen zu kommen.Mit schnellen Schritten lief ich zurück.
Als ich im Esssaal angekommen war,saßen meine Eltern schon ungeduldig am Tisch.
,,Es tut mir Leid,dass ich zu spät gekommen bin,aber ich habe sen Saal nicht so schnell gefunden."
Ich setzte mich neben meine Mutter und sagte von da an kein Wort mehr.

Als es Abend wurde,unterhielt ich mich noch ein bisschen mit Jillian in meinem Zimmer.
,,Ihr seht heute Abend so anders aus,Miss!"Ich blickte sie an und gab zur antwort:,,Ja,ich habe heute jemanden kennegelernt."Jillian schaute von ihrem Buch auf und lächelte.,,Miss,Ihr habt jemanden kennengelernt?Darf ich fragen wen?"Ich wußte,dass alles was ich Jillian erzählte,sie für sich behielt.Sie war für mich so etwas wie eine Freundin.
,,Es war heute am Deck..."und so erzählte ich ihr die Geschichte.
,,Aber ich habe gelogen.Ich fühle mich nicht gazn gut deswegen!"
Jillian stand auf,setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich.
,,Miss Marianne,was sie getan haben war eine Notlüge.Man muss bedenken unter welchen Vorraussetzungen sie mit ihm geredet haben"und dann lächelte sie kurz auf.,,Da wir noch so lange auf diesen Schiff verbringen,kann ich es sicher nicht vermeiden,ihm nicht über den Weg zu laufen."
,,Ihr werdet ds sicher in den Griff bekommen,Miss,da bin ich mir sicher."
Ich sah sie glücklich an und umarmte sie.Ohne Jillian wäre mein Leben noch langweiliger.Ich hätte nie mit meiner Mutter darüber reden können.
,,Es ist nun Zeit ins Bett zu gehen",sagte Jillian,stand auf und streckte sich.
,,Du hast sicher recht,ich werde auch gehen."
Ich erhob mich mich und ging langsam zu meinem Bett.
Jillian hatte ihr Bett neben meines.Ich legte mich unter meine warme Decke und knipste das Licht aus.Beim einschlafen verarbeitete ich dei Erlebnisse des Tages.

Die Tür ging auf und meine Mutter stand im Zimmer.
,,Aufstehen,Marianne,es ist Zeit!"
Langsam konnte ich meine Augen öffnen.Es muss noch früh am morgen gewesen sein.Ich setzte mich senkrecht ins Bett und musterte durch den Raum.Jillian war schon aufgestanden.
,,Los,los,verschlafe den Tag nicht!Zieh dich an und komm zum essen.",rief meine Mutter durch den Raum.,,Ich werde dir Jillian schicken,sie hilft dir bei dem Schnüren!"dann verließ sie den Raum wieder.
Noch verschlafen stand ich langsam aus meinem Bett auf und schlenderte zum Fenster.Das Meer war rau,es regnete und schien gar nicht mehr aufzuhören.,,Ich hoffe der heutige Tag wird nicht so wie das Wetter draußen",dachte ich mir und in dem moment kam Jillian ins Zimmer.
,,Guten morgen,haben sie gut geschlafen?"
,,Ja,das habe ich wohl,danke."
Sie ging zum Schrank und holte ein grausames Korsett herraus.
,,Ich mag sie nicht,Jillian!"
,,Dann hätten sie ein Mann werden müssen,dafür bin ich nicht verantwortlich!",lachte sie und schnürte mich zu.
,,Was wollt Ihr heute machen?"fragte sie.
,,Ich weiß nicht,auf einem Schiff hat man ja nicht viel möglichkeiten.Ich werde nach dem Frühstück wieder an Deck gehen,da bin ich ungestöhrt und habe Zeit zum überlegen."
,,Ihr habt nicht zufällig die Absicht den Jungen Mann von gestern Abend zu treffen?"
Ich schaute sie empört an.,,Nein,das habe ich nicht.Und ich habe mir auch überlegt,dass es besser ist,wenn ich ihn gar nicht mehr spreche.Was hatt es denn für einen Sinn,es wäre sowieso nur Zeitverschwendung.
Jillian nickte.,,Das ist wohl war,jedoch muss ich auch sagen,dass es doch ein Erlebnis wert wäre."
Der Meinung war ich nicht.Das Gespräch war beendet und wir gingen zum Esssaal.

,,Guten Morgen Miss Marianne",begrüßte mich Mr McWelling.Ich grüßte ebenso und setzte mich.
Schon von diesem Augenblick,als ich mich setzte,wußte ich,dass irgendetwas anders war.Und das erwies sich sogleich als richtig.
,,Marianne,nun bist du schon siebzehn Jahre alt und du hast immernoch keine Zukunft.Zumindest keine feste Zukunft.Und es wird solangsam Zeit für dich."sage meine Mutter zu mir.
Erst verstand ich nicht.,,Wie meinst du das,Mutter?"
,,Erinnerst du dich an Mr Jennson?Wir führten gestern noch ein langes Gespräch.Wußtest du,das er einen Sohn in deinem Alter hat?"
Ich ahnte nichts gutes.Was meinte sie damit.Einen Sohn?
,,Wir sind zu dem Entschluss gekommen,das wir euch verloben.
Mein Herz stand still.Ich hoffte mich verhört zu haben.Doch es schien nicht so,denn meine Mutter und Mr McWelling blickten mich erwartungsvoll an.
,,Ich soll was?Mich mit jemanden verloben den ich nicht kenne und nicht Liebe?Das soll doch nur ein Scherz gewesen sein,oder Mutter,sag,dass das nur ein Scherz war."Ich begann wütend zu werden,was man auch gut verstehen konnte.
,,Nein mein Liebes,das war kein Scherz.Wir dachten,es würde dir gefallen.
Mr Jassons Sohn ist sehr wohlergeben und reich.Du wirst es bei ihm sicher gut haben."
Mir wurde es zu viel.Ohne noch länger nachzudenken zog ich meinen Stuhl zurück und lief aus dem Zimmer.Mir liefen die Tränen.Ich wolltenur noch weg,weg von diesem Schiff,weit weg.
Auf dem Weg zum Deck rannte ich ein paar Leute um,doch mir war es egal.
Das Deck hatte kein Dach,sodass mir der Regen ins Gesicht lief.
Meine Klamotten wurden immer Schwerer.Keine Menschensehle war auf dem Deck zu sehen,was bei diesem Wetter auch kein Wunder ist.
Ich lehnte mich über die Reeling,schiefend,und blickte zum Horizont.
Plötzlich wurden meine Beine ganz zittrich und ich brach auf meinen Knien zusammen.
,,Was habe ich nur getan,das mir solch eine Last aufgetragen wird.
Ich will doch nicht viel,wirklich nicht."
Ich holte tief Luft.Plötzlich fühlte ich,wie mir jemand auf meine Schulter fasste.Ich war sauer und begann zu fluchen:,,Warum,was habe ich getan,das ihr mich..."
Doch dann erschrak ich,als ich mich umdrehte.
,,Was habe ich getan?",fragte mich Nevin.Ich wurde rot.Mit ihm hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.,,Ich wollte nur ein bisschen Luft schnappen...",stotterte ich,obwohl ich mir dieses mal nicht geglaubt hätte.Wie auch,niemand würde sich bei Regen hier draußen hinsetzen.
,,Ist das so?Es tut mir ja Leid,dass ich Ihnen wiederspreche,aber so sehen sie garnicht aus." lächelte er mich an,dann wurde er plötzlich ernst.
Ich wußte nicht was ich sagen sollte.Mein Herz klopfte und ich versuchte mir schnell meine Tränen aus dem Gesicht zu wischen,doch ich dachte im nachhinein,das es vollkommen blöd war,da es ja sowieso regnete.
Er hielt mir die Hand:,,Kommen sie,ich helfe Ihnen!"
Ich nahm seine Hand und stand im nu wieder auf den Beinen.
,,Ihre Klamotten sind nass,ist ihnen das schon mal aufgefallen?",fragte er und musterte mich.
Ich lächelte ihn an.Doch dann dachte ich wieder an meine Mutter.
,,Nein,ich muss jetzt wieder weg,ich habe keine Zeit."
Mir war klar,dass ich nicht wegen meiner Mutter so schnell wegmuste,sondern wegen ihn.Ich hatte schon gelogen.
Wenn ich ihm die Wahrheit sage hätte ich ihn verloren.
,,Bleiben Sie doch bitte,Miss Marianne.Ich denke nicht,dass sie so schnell weg müssten,denn dann wären Sie erst garnicht hier her gekommen!"
Er hatte Recht und es schien mir zugleich unhöflich ihn einfach im Regen stehen zu lassen.
,,Nein,Sie haben recht,ich muss noch nicht weg."
,,Na also,haben Sie vielleicht durst auf einen warmen Tee?"
Wenn ich daran geglaubt hätte,dann würde ich sasgen,er wäre ein Hellseher.Mir war nämlich ziemlich kält.
,,Sie zittern ja,moment,das haben wir gleich."Er zog seine Jacke aus und legte sie mir um meine Schultern.In diesem Moment fühlte ich mich ganz anders,so,als ob ich die Jacke gar nicht mehr bräuchte,denn mir war warm.
Wir gingen ein Stück den Flur entlang und blieben vor einer Tür stehen.Er schloss sie auf und wir betraten ein kleines gemütliches Zimmer.
Es war anders als das,was wir hatten.In diesem Zimmer steckte mehr Leben drinn.
Nevin deutete auf einen Sessel,der Mitten im Raum stand.
,,Bitte,setzen Sie sich.Ich werde den Tee aufsetzen."
Er lächelte mir zu und ging ins Nebenzimmer.
Ich setzte mich und betrachtete all die Bilder,die im ganzen Raum verteilt waren.Aus den Bildern konnte man schließen,dass er schon fast überall auf der Welt gewesen sein musste.
Schon nach kurzer Zeit betrat Nevin wieder das Zimmer mit einem Tablett in der Hand.Er setzte sich mir gegenüber.
,,So,das wir dich aufwärmen.Der Tee ist aus Russland,sehr gut."
Nevin schüttete mir eine Tasse ein und ich probierte.Er schmeckte köstlich und ich konnte davon nicht genug bekommen.
Zwischendurch sah ich immerwieder Nevin an.Erst jetzt fielen mir seine wunderschönen braunen Augen auf.Erst jetzt fiel mir auf,das er sehr gut aussah.Nevin bemerkte wohl das ich ihn immer wieder ansah.
,,Habe ich etwas zwischen den Zähnen oder einen Fleck?"
Schnell schaute ich zurück auf den Tee.Ich merkte,dass ich langsam rot wurde.
,,Nein,da ist nichts.Ich habe nur über etwas nachgedacht."
Er sah mich interessiert an.
,,Ehrlich?Und worüber haben Sie nachgedacht,wenn ich fragen darf?"
In meinem Kopf schwirrten so viele Gedanken,sie zu ordnen schien hoffnungslos.
Ich blickte zur Seite und sah wieder die Bilder.
,,Ich habe mir überlegt,das Sie fast überall auf der Welt gewesen sein müssen!"
Ich wollte mich nicht loben,aber ich habe mich gut rausgeredet.
Nevin aber sah etwas enteucht aus.
,,Ja,ich bin in ganz Europa am reisen und da komme ich schon mal hier und dort hin..."
Dann lächelte er wieder.,,Verraten Sie mir jetzt vielleicht mal,warum Sie dort draußen in der Kälte standen?"
Wieder waren meine Lügen gefragt,doch diesesmal musste ich nicht so weit von der Wahrheit abweichen.,,Ich hatte einen Streit mit meiner Mutter."
,,Mit deiner Mutter?Aber sagten Sie nicht,Ihre Mutter sei zu Hause?"
Er blickte mich fragend an.
,,Sagte ich Mutter?Emmm...ich meinte natürlich Vater aber eine Freundin von uns ist mit uns gereist und da kann es schon mal passieren das ich sie verwechsel...!"
Mir war voll und ganz klar,was für einen Mist ich da von mir gab.Ich stand auf.
,,Ich glaube ich muss jetzt gehen,sonst machen sich meine Eltern...Vater noch Sorgen,wir sehen uns..."
Ich ging In Richtung Tür,doch Nevin hielt meinen Arm fest.
,,Ist wirklich alles mit dir in Ordnung?"
,,Ja,ist es!"Ich versuchte ein verkrampftes lächeln hervorzubringen,was mir nur sehr schwer gelang.
Ich ging hinaus und machte leise die Tür hinter mir zu.
Noch etwas verstöhrt schlenderte ich in Gedanken versunken über den langen Flur.
Ich fühlte diese wärme in mir wie ich sie schon sehr lange nicht mehr gespührt habe.Es muss das letzte mal gewesen sein,als mein Vater noch lebte.
Immer wieder sagte ich mir diesen einen Satz:,,Ist alles in Ordnung?"
Das hatte mich schon lange keiner mehr gefragt,schon lange hatte ich nicht mehr das Gefühl dieser Geborgenheit.In diesem Moment vergaß ich einfach alles,was vorher passiert war und träumte nur noch von Nevin...


dAsLeBeN antwortete am 07.01.05 (16:44):

hi enidan
die geschichte ist spitzenmäßig!!! hast du die ganz allein geschrieben?? *augenzwinker*
du musst unbedingt weiterschreiben!! ich will/muss wissen wie es weitergeht!!! in welchen jh. spielt die geschichte??
na denn hoffentlich bis bald =)...........
dAsLeBeN























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