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THEMA:   Wie man Geld verschwenden kann

 10 Antwort(en).

Myxin begann die Diskussion am 22.11.05 (11:25) mit folgendem Beitrag:

Hallo Leute,

was kostet ein Mannjahr bei der Polizei?
Wegen des Atommülltransports sind 10.000 Polizisten auf den Beinen. Naja, nicht wegen des Transports sondern wegen der Querulanten.
Mit 200 Arbeitstagen pro Jahr gerechnet macht das pro 8 Stunden Einsatz 50 Mannjahre die zu bezahlen sind.
Zulagen und Reisekosten völlig unberücksichtigt.
Und das obwohl der Ausstieg beschlossen ist.

Wieso muss der Steuerzahler dafür aufkommen?
Wieso werden nícht mal konsequent die Gesetze die es gibt angewandt?
Gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr ist hier wohl gegeben. Insbesondere, nachdem auch und vorallem die Demonstranten das transportierte Gut als gefährlich einstufen.

Ausserdem war Demonstrationsverbot, welches auch auf der greenpeace-Website als rechtens bezeichnet wird (siehe Link).

Können wir uns solche Geldverschwendungen wirklich noch leisten?

Myxin

(Internet-Tipp: http://www.greenpeace-magazin.de/magazin/tagesthemen/tt_list.php?p=39798&more=1#more39798)


buerste antwortete am 23.11.05 (02:19):

Klare Frage von Güterabwägung!

Hier das Recht auf Demonstrationsfreiheit (um die, wenn du mich fragst, allzu berechtige Sorge zum Ausdruck zu bringen, dass Gorleben qua 'Gewohnheitsrecht' heimlich, still und leise zum Endlager umfunktioniert wird), dort ein paar Hundert Überstunden, die sowieso größtenteils nicht bezahlt werden...

Dass der Atomausstieg "beschlossen" sei, halte ich aufgrund der Tatsache, dass der Hosenanzug des Grauens nunmehr deutsche Kanzlerin ist, ebenfalls für ein Gerücht...

Im Übrigen: Entscheide dich! Ist radioaktiver Müll "gefährlich" oder nicht? - Wenn ja, handelt es sich bei den Protestaktionen logischerweise nicht um einen "gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr", sondern allenfalls um einen "Eingriff in gefährlichen Schienenverkehr", und der dient der langfristigen Schadenabwehr...

Noch etwas, und vor allem - du schreibst:

>>Ausserdem war Demonstrationsverbot, welches auch auf der greenpeace-Website als rechtens bezeichnet wird (siehe Link)<<

Diese Verdrehung nehme ich dir persönlich übel, echt! - Jeder, der den Link anklickt, kann sich davon überzeugen, dass es sich hierbei lediglich um eine auf der Greenpeace-Seite zitierte dpa-Meldung handelt. Der Satz von der "Rechtmäßigkeit" des Demo-Verbots stammt auch nicht von dpa, sondern bezieht sich auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Lüneburg, ist also ein Zitat im Zitat!

Dein oben angeführter Satz ist somit in keiner Weise akzeptabel (um es mal ganz vorsichtig auszudrücken).

Was schließlich das Argument der "Geldverschwendung" angeht - wie gesagt, Peanuts, absolut lächerlich!

Gruß

B.


Myxin antwortete am 23.11.05 (09:07):

Hi buerste,

Fein, Test funktioniert. Es liest ja wirklich jemand.

Und der Atomausstieg ist beschlossen. Punkt aus fertig.
Diese Aussage ist unumstösslich, würde ich mal sagen (auch wenn ich persönlich der Meinung bin, daß das ein Schritt in die falsche Richtung war).

Ob der Beschluss irgendwann gekippt wird oder nicht weiß man nicht. Abgesehen davon weiß ich jetzt auch nicht, ob Deine Bezeichnung für die Kanzlerin in einer Diskussion wirklich so angebracht ist.

"Im Übrigen: Entscheide dich! Ist radioaktiver Müll "gefährlich" oder nicht? - Wenn ja, handelt es sich bei den Protestaktionen logischerweise nicht um einen "gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr", sondern allenfalls um einen "Eingriff in gefährlichen Schienenverkehr", und der dient der langfristigen Schadenabwehr..."

Natürlich ist der Atommüll keine Babynahrung. Auch Tankwaggons sind in diesem Sinne gefährlich.
Das Vergehen heisst nunmal so, kann ich auch nichts dran machen.
Lauf doch mal nur unbefugt über die Gleise wenn einer von der BAhn oder vom BGS in der Nähe ist, was dann los ist.

Aber die dürfen trotz Verbot!! auf den Schienen campen, sabotieren zerstören.. Völlig egal.

Und welche Schadensabwehr? Darf ich jetzt dann auch mit der Begründung jede Glatze erschiessen, weil die Gefahr besteht, daß der irgendwann mal ein Asylantenheim anzündet?

Und was die Peanuts angeht, also wer Millionen als Peanuts sieht, der muss echt Geld haben. Wir reden hier nicht von ein paar Überstunden sondern von Hunderttausenden von Überstunden.

Oder stelle Dir mal vor, man würde das Geld bei der Bildung einsparen, weil irgendwoher muss es ja kommen, solange die Randalierer solches Polizeiaufgebot erfordern.
Dann möchte ich Dich mal hören.

Von dem Demos wirds nicht besser, ganz sicher nicht. Das zeigt eigentlich nur, daß diesen Leuten Demokratie völlig wurscht ist und sie nicht an einem Zusammenleben und den dafür gültigen REgeln interessiert sind. Traurig eigentlich.

Myxin


vengeance antwortete am 24.11.05 (16:05):

Die meisten demontrieren doch nur, weil es "in" ist!
Es ist momentan schwer angesagt, ein Punk oder alternativ zu sein. Und was gehört sich für einen richtigen Alternativen? -Richtig, gegen den Atommülltransport demonstrieren. Da treffen wir nebenbei auch gleich noch ein paar Kumpels, mit denen wir dann gemütlich ein Picknick im machen und einen saufen können. Und ne tolle Ausrede nicht in die Schule oder die Vorlesung zu müssen haben wir auch gleich. Und was gehört sich für einen richtigen Punk? -Genau, sich mit der Polizei kloppen! Und nicht vergessen: Wenn die Kamera auf euch gerichtet ist, schön leidend gucken, damit auch jeder sieht, wie brutal die Bullen sind!

Aber im Ernst jetzt: Ich persönlich finde es auch nicht gerade prickelnd, dass radioaktiver Müll quer durch Deutschland gefahren wird. Aber ich kann nicht verstehen, wie Leute zum Beispiel versuchen können, den Transport zum Entgleisen zu bringen. Soll der Zug entgleisen? Ich warte eigentlich nur darauf, dass echt mal was passiert. Dass der Zug wirklich entgleist und, dass dann radioaktives Material austritt. Wer hat dann Schuld? Die, die diesen Dreck quer durch Deutschland karren oder die Demonstranten, die den Transport erfolgreich boykottierten?

Kisses
Veri


buerste antwortete am 25.11.05 (00:19):

... und die Alternative, Veri? - Maul halten, sich abducken, abwarten, bis "die da oben" vollendete Tatsachen geschaffen haben?! Die klassische deutsche Methode also?? - Bei aller berechtigten Kritik an "Berufsdemonstranten" (die es leider eben AUCH gibt) - das kann es doch wohl nicht sein, oder??

Grüße

B.


Myxin antwortete am 25.11.05 (09:33):

Buerste,

die Frage ist auch anders zu stellen. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder, dem irgendwas nicht passt Züge blockiert?
Es gibt einen Beschluss und der ist fest. Alle weiteren Aktionen sind gefährlich und vorallem Verschwendung.

Hat jetzt wenig mit klassischer deutscher Methode zu tun sondern mit Vernunft.
Btw. sry. fürs Crossposten, aber hast Du nicht gesagt, daß Nestbeschmutzung im Lehrerzimmer für Dich nicht in Frage käme?
Wäre das nicht genau das was Du oben anderen "vorwirfst"?

Myxin


vengeance antwortete am 25.11.05 (16:48):

Zwischen "Maul halten" und dem Blockieren von Zügen liegen meines Wissens Welten...

Nichts gegen Menschen, die öffentlich ihre Meinung vertreten und gegen Dinge, die ihnen nicht passen demontrieren. Nur, einen Zug mit gefährlichem Atommüll zum Entgleisen zu bringen, um zu zeigen, dass man gegen den Transport ist eben weil radioaktiver Müll durch die Gegend gefahren wird, hat mit demonstrieren nichts mehr zu tun.
"Berufsdemonstranten" halte ich hier auch nicht für das große Problem. Ich sagte nur, dass in der Masse der Leute, die den Transport ja für ach so böse halten ein großteil Mitläufer ist, die nie gegen irgendwas demonstrieren, weil sie gar keine eigene politische Einstellung haben. Sie demonstrieren, weil es "in" ist gegen den Atommülltransport zu demonstrieren. Weil es in den Medien so schön breit getreten wird. Ich kenne viele Leute von der Uni, denen Politik am Arsch vorbei geht. Und Umwelt sowieso. Aber bei den Demos gegen den Castor, ja da machen sie mit. Weil alle mit machen, weils cool ist unter Studenten wenigstens einmal im Jahr zu zeigen, dass man gegen den alles kontrollierenden Staat ist. (Das sind übrigens die selben Studenten, die sich aufregen, wenn ihre Stromrechnung hoch ist - als Student ist man ja arm - und dann zu Yellow-Strom wechseln, der Atom-Strom aus dem Osten importiert. Ist ja so viel billiger!)

Veri


Myxin antwortete am 13.12.05 (11:01):

Habe mich mal ein bisschen bei den Grünen umgetan.
Schon witzig, wie verbort die sind.
Da will RWE 10 neue Braunkohlekraftwerke bauen, aber da gibts keinen Pieps dagegen.
Naja, bei Braunkohle kommt das böse Wort Kern nicht vor.

Macht es da noch Sinn zu argumentieren?

Myxin


buerste antwortete am 19.12.05 (23:51):

Hallo "vengeance"!

>>Nur, einen Zug mit gefährlichem Atommüll zum Entgleisen zu bringen, um zu zeigen, dass man gegen den Transport ist eben weil radioaktiver Müll durch die Gegend gefahren wird, hat mit demonstrieren nichts mehr zu tun.<<

Nochmal für dich persönlich, weil manche offenbar länger brauchen: IST dieser Müll gefährlich - JA oder NEIN???

Ich meine, du kannst doch wohl schlechterdings nicht selber zugeben, dass das Zeugs ein Risiko ist (und keiner so recht weiß, wohin damit für die nächsten paar hunderttausend Jahre) und gleichzeitig die Demonstranten zu einem "Großteil" als "Mitläufer" diffamieren, nur weil du angeblich "viele Leute von der Uni" kennst, "denen Politik am Arsch vorbei geht" und die trotzdem ... blah ... entschuldige, aber genau das ist es, was du als Argumentation ausgibst: oberflächliches Gefasel nach dem Motto "ich kenne Leute, die...".

Ich kenne auch so verschiedene Leute, die Gott weiß was sagen oder tun oder lassen - NA UND? Darf ich diese Leute als Ersatz für eigenes Denken missbrauchen?? Wohl kaum...


Hallo Myxin,

sorry - leider dasselbe peinliche Niveau auf deiner Seite:

>>Naja, bei Braunkohle kommt das böse Wort Kern nicht vor.<<

... aber in "Kernseife" schon oder was?! (Welche Filteranlagen haben denn die von dir genannten neuen Kraftwerke? Wo liegt denn zum Beispiel die Halbwertszeit von Braunkohle?? Wie groß ist das Risiko für die Bevölkerung bei einem terroristischen Angriff auf ein Braunkohlekraftwerk im Vergleich zu Kernkraftwerken???)

Muss ich es schon als Fortschritt ansehen, dass du diesmal keine Quellen manipulierst, sondern erst gar keine angibst - außer allgemeinem Larifari nach dem Motto >>Habe mich mal ein bisschen bei den Grünen umgetan<<?!

(Übrigens: "verbohrt" schreibt sich mit "h" - genau wie "Dünnbrettbohrer".)

>>Macht es da noch Sinn zu argumentieren?<<

Verdammt wahr - auf diesem Niveau sicherlich nicht!

Gruß

Bürste


Myxin antwortete am 20.12.05 (15:05):

Tippfehler sind Dir nie passiert? Naja, wenn Argumente Fehlen muss man den anderen irgendwie anders angreifen.
Schade eigentlich.
Braunkohle hat keine Halbwertszeit, weil es nicht radioaktiv ist. Aber, und da ist der Punkt. Das CO2-Problem ist sicher, für Probleme mit AKWs müssen Unfäll passieren.
100% Problem gegen ein nicht 100% Problem.
Ganz einfache Rechnung.
Aber Kern = Böse. Ok, die Kernseife habe ich übersehen, aber das hat ja auch nicht mit Atomkernen zu tun, obwohl viele drinnen sind.

Und dann kommen wir mal zum nächsten Punkt. Was ist Dir lieber? Niedrige Strahlung oder niedrige Halbwertszeit? Beider geht nicht.
Und daß Uran schon immer Radioaktiv war ist Dir schon klar, oder?

Solange man nur die Wahl zwischen fossilien Brennstoffen und Kern hat, soalnge ist Kern die bessere Wahl. Vorallem in der jetzigen Situation. Ausgehend von der Rechnung oben.

Und sorry, Du benimmst Dich einfach fast in jedem Posting daneben. So machts keinen Spass. wenn Dich Deine Schüler frusten, oder Du um 23.xx Uhr zu müde bist, dann ist das nicht mein Problem.
In diesem Sinne, meine letzte Antwort auf Deine Postings.

Myxin


Mr_Paddington antwortete am 23.12.05 (05:33):


Die Gratwanderung

irgendwie schwierig, heute das rechte Maß an Ökologie zu finden. Hat doch alles seine zwei Seiten, sowohl die Kernenergie, als die Braunkohle als auch die läppische frage, ob ich, weil ich kurz vor dem Arbeiten noch mein Müll sortiert habe jetzt mit dem Auto ins Geschäft fahren darf statt das Rad zu nehmen.

Ich war heute erstmals positiv überrascht, als ich feststellen musste, dass die chinesische Wirtschaft tatsächlich etwas kontraproduktives zur Klimaerwärmung beiträgt – also was eigentlich ganz Gutes.

Kurzgefasst wurde in einer Studie des britischen Wissenschaftsmagazins „Nature“ festgestellt, dass die Schwefelsch(m)utzschleier, die von den Fabriken als Abgase in die Atmosphäre geleitet werden die Erde kühlen, indem sie Sonnenlicht reflektieren. Dieser so gewonnener Rückgang der Erderwärmung hebt die durch den Treibhauseffekt verursachte Erwärmung wieder auf. Wäre unsere Luft schlagartig sauber, würde das zu einer Erderwärmung von 0,8°C führen – mehr, als durch den Treibhauseffekt verursacht.

OK, warum nicht. Aber die Diskussion über die Streitbarkeit des Atomenergieausstiegs... – selbst wenn „der Strom teurer wird“, na und? Dann lieber Kerzenlicht statt Tschernobyl. Und eine Aussage wie „ein Notfall kommt in einem modernen Reaktor alle hundert Jahre vor“ ist bei weltweit mehr als 400 Reaktoren wirklich nicht beruhigend – demnach nämlich vierteljährlich einer. Allein in der BRD sind es ja schon mehr als 30. Also ich zieh meinen Hut wer die zeit und den Aufwand nicht scheut und gegen diesen strahlenden Mist auf die Strasse geht und Tränengas inhaliert – egal, ob er damit nur „In“ sein will oder ob er überzeugt von der Sache ist – an dieser Stelle herzlichen Dank an all die Demonstranten.

Ich muss mal sehen, ich glaube, ich habe noch einen Wunsch bei meinem Flaschengeist frei. Den werde ich dann dafür aufopfern, mehr Geld in die Bildung und in die Wissenschaft zu investieren. Bildung, damit wir im Gegensatz zu Italien auch noch weiterhin unsere Bibliotheken genießen können und Wissenschaft, damit es endlich unabhängig vom Finanzgeber Wirtschaft mal weitergeht in der Forschung nach alternativen Energien.
In diesem Sinne, für eine bessere Welt mit Kernfusion, alternativen Energien, Benzin aus Sand und einer Autofreien Innenstadt – gewährt.

lieber Idealist als alles hinnehmender Miesepeter


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