Im Bereich der
Frankenhöhe verläuft die europäische Hauptwasserscheide
zwischen danubischer und rheinischer Entwässerung.
Die Tauber
fließt noch dem Main zu und gehört damit dem rheinischen
Entwässerungssystem an. Diesem
Entwässerungssystem gehören auch die am Stufenrand der
Frankenhöhe
subsequent entwässernden Bachläufe sowie deren
obsequent und resequent
verlaufenenden Zuflüsse an.
Dagegen
gehören
die konsequent entwässernden Bäche und Flüsse der
Frankenhöhe mit
Ausnahme der Fränkischen. Rezat, die über Rednitz und Regnitz
dem Main
zufließt, dem danubischen Entwässerungssystem an. Sehr
schön zu
erkennen ist auch die Aufteilung dieses Bereiches der
Frankenhöhe in
das fast kreisrunde Geslau-Colmberberger Becken, dessen Bäche
alle der
Altmühl zufließen und das davon getrennte
Entwässerungssystem über die
Rezat durch Ansbach.
Hochwässer an
der Altmühl waren schon im Jahr 1735 ein Thema und fanden Eingang
in die Gewässerordnung des Fürstentums Ansbach (siehe unten).
Die Eingriffe in den
natürlichen Abfluss der Altmühl im 19. Jahrhundert im
unteren Altmühltal durch den
Ludwig-Donau-Kanal beträchlich versuchten ebenfalls
Hochwässer zu vermeiden (vergleiche unten).
Auszüge aus den
Protocollen der General-Versammlung der Aktien-Gesellschaft für
den Ludwig-Canal ; 10. 1844
Erneuerte
Altmühl- und Eischordnung anno 1735
Das flache
Gefälle innerhalb des Geslau-Colmberger Beckens
und die Tone der Myophorien- und Estherienschichten führte dazu,
dass vor allem der Karrachbach und der Mühlbach
nordwestlich von Geslau häufig über die Ufer trat. Beim
Vergleich der historischen Karte aus dem 19. Jahrhundert und der
heutigen amtlichen topographischen Karte fällt der deutlich
gestreckte und begradigte Verlauf dieser Bäche auf. Dies
könnte im Rahmen von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen
während der Flurbereinigung in den 70-er Jahren durchgeführt
worden sein. Es könnten aber auch schon frühere Begradigungen
durchgeführt worden sein, da die Geologische Karte aus dem Jahre
1964 einen gegenüber der Uraufnahme im 19. Jahrhundert weniger
mäandrierenden Verlauf zeigt.
Trotzdem dieser Begradigungen kommt es auch heute immer wieder zu
Überschwemmungen, die sich entlang der Altmühl bei Colmberg
und Leutershausen fortsetzen. Dabei spielen natürlich mehrere
Faktoren wie Bodenbedeckung, Aufnahmefähigkeit des Untergrundes
eine wesentliche Rolle. Insbesondere die stark quellfähigen
Tone der Estherien- und Myophorienschichten dichten in dem betrachteten
Bereich im Frühjahr den Untergrund stark ab.
Bezüglich der
Trinkwasserversorgung schreibt Haunschild (1964), dass " den Gemeinden
auf derFrankenhöhe und östlich davon bis jetzt nur ihre
Eigenversorgungsanlagen zur Verfügung (stehen). Nur wenige
können das
im allgemeinen gute Quellwasser aus dem Sandsteinkeuper nützen,
die
überwiegende Mehrzahl ist auf den Gipskeuper angewiesen, der
infolge
seiner z.T. nochbeträchtlichen Gipseinlagerungen meist
ausreichendes,
aber nur sehr hartes
Wasser
liefert." und "Die Wasserversorgung der größeren Orte auf
Blatt
Leutershausen bietet heute schon erhebliche Schwierigkeiten. Einmal
liefert der Gipskeuper, wenn er überhaupt genügend
Grundwasser abgibt,
nur sehr hartes Wasser, zum anderen reicht die Schüttung der
Quellen
aus dem Schilfsandstein bzw. aus dem Sandsteinkeuper meist
mengenmäßig
nicht mehr aus. Diese Gebiete (z. B. Leutershausen, wie auch Herrieden)
werden in naher Zukunft bei weiterer Industriealisierung und dadurch
bedingten steigenden Wasserbedarf an die Fernwasserversorgung Frankens
angeschlossen werden müssen". Der Rothenburger Arzt und an
Geologie interessierte Pürkhauer sieht schon 1867 einen
Zusammenhang zwischen dem Genuss des Wassers aus dem Gipskeuper und dem
verbreiteten Auftreten von Kröpfen in der Bevölkerung.