geslau1
223px-Wappen_von_Geslau
      800 Jahre Geslau
   ein Beitrag zur Ortsgeschichte

 

Arbeitsversion  September 2015

schule

zum5zum5



Zuwanderung und Auswanderung 

Wer meint, Zuwanderung aus fremden Ländern sei ein Phänomen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, täuscht sich gewaltig. Hier soll nur von Zuwanderung und Auswanderung ab dem 30-jährigen Krieg angesprochen werden (Frühere Phasen --> siehe geschichtlicher Abriss.


Die Exulanten
Zuwanderung nach dem Dreißigjährigen Krieg aus Österreich und anderen Regionen


Ein Sendbrief von Joseph Schaitberger, einem der Führer der Salzburger Protestanten im späten 17. Jahrhundert, gedruckt posthum 1736 in Nürnberg.

von Arcomonte26 (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0-at (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/at/deed.en)], via Wikimedia Commons
Unter Exulanten versteht man Zuwanderer, die wegen ihrer evangelische Glaubens aus ihren Herkunftsgebieten, weil sie dort den  katholischen Glauben wieder annehmen sollten. Dabei kamen die Exulanten im Dekanat  Leutershausen sowohl aus Bayern,  Böhmen und aus  österreichischen Gebieten.

  • Das Waldviertel, liegt nordwestlich von Wien, nördlich des Klosters Melk
  • Dieses Kloster war zentraler Ausgangspunkt der Gegenreformation in den österreichischen Landen.

Leseproben zur Geschichte des Klosters Melk und der Gegenreformation in Österreich

"Nach dem Dreißigjährigen Krieg sind viele Bewohner Frankens aus Ober- und Niederösterreich zugewandert. Für sie hat sich, wie oben beschrieben der Begriff "Exulanten" eingebürgert. In den alten Kirchenbüchern werden sie auch "Ländler", als Leute aus dem Land "ob der Enns" bezeichnet.

Die Exulanten machten nach dem Dreißigjährigen Krieg in vielen Orten Ober- und Mittelfrankens zwischen 25% und 50% der Bevölkerung aus. Die Gesamtzahl der Exulanten kann mit Sicherheit auf mehr als 100.000 geschätzt werden. Für die damalige Zeit eine ungeheuer große Zahl.

 

Wie konnten so viele Menschen eine neue Heimat, wie konnten sie Haus und Hof, Arbeit und Brot finden? Die Antwort liegt in den Greueln und Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, liegt in dem großen Menschenverlust, der gerade Franken getroffen hat. Durch Krieg, Flucht, Plünderung, Hungersnöte und Seuchen wurde die Bevölkerung stark dezimiert. Einige kleine Dörfer waren völlig menschenleer. Dazu zwei Zahlen: Um 1634 wurden von den 421 zum Ansbacher Gumbertusstift gehörenden Gütern nur noch 123 bewirtschaftet. Um Weißenburg konnten 78% der bäuerlichen Betriebsflächen nicht mehr bewirtschaftet werden. Es war also genügend Land für Neusiedler vorhanden, und diese Neusiedler waren den Grundherrschaften sehr willkommen, waren es doch die zukünftigen Steuerzahler.




Österreicher in Franken - in wenigen Jahren sind sie echte Franken geworden. Schon in der zweiten, spätestens in der dritten Generation verbanden sich Franken und Österreicher. Die Integration war so vollständig, daß die eigene Herkunft völlig vergessen werden konnte, obwohl bis heute in Franken die typischen Exulantennamen wie Wagenhöfer, Weberndörfer, Zellfelder, Stürzenhofecker und viele andere vorkommen. Die Integration vollzog sich ohne größere Probleme. Man sprach ja die gleiche Sprache, hatte den gleichen lutherischen Glauben, übte in den meisten Fällen den gleichen Beruf aus, den eines Bauern, für den genügend Land zur Verfügung stand." (Quelle: http://www.gf-franken.de/publik_frm.html)



Von den insgesamt  rund 30 archivalisch belegten Hofstellen im Jahr 1635/1636 waren 10 verlassen oder verfallen.




 

Alleine im Evangelischen  Dekanat Leutershausen  werden  in der unten angegebenen Quelle  ca. 1370 Exulanten namentlich genannt, darunter für Binzwangen-Stettberg  25  und Geslau  70.  Diese kamen aus 14  verschiedenen Regionen des österreichischen Herrschaftsgebietes.

Ortsteile von Geslau
genannte Namen, Beruf in Geslau
nach unten angegebener Quelle - Nennung nicht vollständig
Aidenau
  • Kratzer (Cratzer) Simon <E-A>
  • Kratzer Simon <E-A> Bauer
Dornhausen
  • Fehler, Hans <D>
  • Fehler Brigitta <D> 
  • Waltzauer, Thomas, <E?A> Hutman

Geslau
  • Acher (Ager), Sebastian (1662 Webersknecht)
  • Bauer, Maria
  • Böckler, Hans-Christoph<D>, (1667 Wirt)
  • Binder, Thomas (1662 Hirte)
  • Ebner , Hans <D> (vor 1665 Bauer)
  • Ebner, Appollonia <D> (vor 1665 Bauerntochter)
  • Felsch, Hans <D>
  • Felsch, Barbara
  • Freyberger, Balthasar <E-St>
  • Freyberger, Christiana  <D>
  • Freyberger, Magdalena <E-St>
  • Gärtner, Anna Rosina <E-=>
  • Gasseneder, Margaretha
  • Höffel Hans <E-O>
  • Horn Barbara
  • Hüpsch (Hüpsel) Apollonia
  • Ketzel (Kötzel) Hans <E-St>
  • Ketzel , Jörg
  • Kohrbacher, Wendel  <E?A>
  • Kratzer Georg <E-A>
  • Kratzer , Anna <E-AY
  • Krauß
  • Lang Abraham <E-MY Bettler
  • Löder Elisabeth
  • Ordner (Orttner) <E-W)
  • Petzlinger (Pötzlinger) Thomas <E?A> Hirte
  • Reitmeyer Johann <E-O> Wirt in Geslau
  • Reitzenadler, Gregor <E-?A> Weber, Köbler
  • Rösch, Hans
  • Schwembauer (Schwenbauer) Hans <A>
  • Schwembauer Maria <E-M>
  • Stahl Ursula
  • Steinacher , Blasius <E-Kä>
  • Waldner, Melchior <E-T>
  • Weidner Egidius <E-Opf>
Gunzendorf
  • Kammleidner, Georg <E?W> Tagelöhner
  •  Steininger (steiniger) Paul <E-A
  • Steiniger Matthias
Hürbel

Kreuth
  • Bummerl (Bummerlein), Tobias (1663 Strohschneider)
  • Gasseneder, Adam <E-M> ***
  • Lodermüller, Hans  <E?,A> Hutmann
  • Mack, Martin Hutmann
  • Mack, magdalena im Dienst in Kreuth
  • Wurtzinger, Adam <E?A> Scharwächter,  Schafhirt
Lauterbach
  • Hauf , Leonhard
  • Hauf  Andreas  (Bauer)
  • Hauf Anna
  • Hautum, Hans Jerg,
Oberndorf
  • Brein (Breun/Braun/Prinn/Bräun), Georg (1657 (Leinweber))
  • Frühwirth, Maria <E-W> ***
  • Glantz, Georg <D>
  • Hauff Wolfgang, Köbler
  • Hauff Anna
  • Hoppenasel, Peter <E-By>****
  • Obermüller, Thomas < E-A>
  • Schwab, Michael , Bauer


Oberbreitenau

Schwabsroth
  • Eberlein, Carolus <D>
  • Gasseneder, Marcus <E-M>
  • Rohringer, Abraham <E?A> Hutmann, Büttner
Reindswinden
  • Vorlaufer, Adam <E?AX Köbler
Stettberg
  • Eder, Wolfgang <E/?A>
  • Eder, Andreas <D>  (vor 1705)
  • Eder, Anna  Elisabeth<D>
  • Keplinger, Johann Jakob <E?A> , Zimmermann
Steinach am Wald
  • Hirschmann
  • Kratzer (Cratzer) <E-A>
Schwabsroth

Unterbreitenau
 




Literaturhinweise:


 
    •   Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.Luth. Dekanat Leutershausen 


      "Dieser Band berichtet über die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und über die Zuwanderung der evangelischen Christen, die aus Österreich vertrieben wurden, in die Kirchengemeinden des Dekanatsbezirks Leutershausen. Darüber hinaus sind Beobachtungen zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der Exulanten festgehalten. Auch das Kapitel "Erinnerungen an die Exulanten: Ihr Weg und ihre Bedeutung - Orte und Familien" wird grosses Interesse finden. Es führt die Zuwanderer und uns den Weg durch die Jahrhunderte bis heute. Natürlich sind in einem Verzeichnis Namen und Daten der Exulanten (ca. 1300 Exulanten, ihre Ehepartner und Kinder, insgesamt ca. 2000 Personen) zusammengestellt und durch ausführliche Register erschlossen."
      479 Seiten, mit zahlreichen Bildern und Karten.  Rezension








Bevölkerung jüdischen Glaubens
Die Vettersche Statistik von 1856 verzeichnet für die Gemeinden des Landgerichtsbezirks Leutershausen für
  • Leutershausen: 87 Isreaeliten
  • Colmberg:        75 Israeliten
  • Egenhausen:     72 Israeliten
  • Jochsberg :       80 Israeliten
  • Obernzenn:       97 Israeliten
  • Wiedersbach:      6 Israeliten
Summe 417   bei einer Gesamtbevölkerung von 11442



Die Bavaria Landes- und Volkskunde des Königreiches Bayern von 1868  verzeichnet für den Landgerichtsbezirk Leutershausen, der 29 Gemeinden umfasste, darunter auch Geslau, Dornhausen, Stettberg und Schwabsroth  insgesamt 10 091 Einwohner, darunter 238 Katholiken, 16 Mennoniten und 398 Juden. Im Jahr 1864 betrug  die Einwohnerzahl noch 10 374 Seelen. Die Bevölkerungsgruppe jüdischen Glaubens stellte somit mit rund 4 % im hiesigen Raum eine Minderheit dar.
147 E. oder rund 37 % der Bevölkerungsgruppe  jüdischen Glaubens konzentrierten sich in zwei Gemeinden:

  • Leutershausen - .1430 E.  78 E. jüdischen Glaubens (5,5 % Bevölkerungsanteil), 1 Synagoge
  • Obernzenn -836 E -  69 E. jüdischen Glaubens (8,3 % Bevölkerungsanteil )
Auf welche Gemeinden sich die verbleibenden 251 Personen jüdischen Glaubens verteilten geht aus der o.g. Statistik nicht hervor.

Damit nahm die Zahl der Bevölkerung jüdischen Glaubens   im Verlauf von 13 Jahren im Landgerichtsbezirk um 4, 6 % ab , während die Gesamtbevölkerung im gleichen Zeitraum um 9,3 Prozent abnahm. Diese Abnahme dürfte zusammenhängen einerseits mit der einsetzenden Industrialisierung in den Städten und der unten noch angesprochenen Auswanderungswelle nach Nordamerika. Die Unterschiede zwischen der prozentualen Abnahme beider Bevölkerungsgruppen könnte in deren Berufen zusammenhängen.




Prof. Dr. E. m. Fuchs beschreibt in seinem Aufsatz "Über die ersten Niederlassungen der Juden in Mittelfranken" aus dem Jahr 1909: "Von einer frühzeitig erfolgten Niederlassung der Juden zu Leutershausen spricht das dortige Stadtbuch, in welchem schon um das Jahr 1440 Juden mit Bürgerrecht aufgeführt sind, also vor der Ausweisung der Juden aus Nürnberg im Jahr 1499." .... "Nach den Akten, welche der Magistrat von Ansbach über Judenverhältnisse besitzt, ist genau ermittelt, dass vor dem Jahre 1564 keine Juden in Ansbach ansässig waren, und dass die erste Spur ihrer Ansässigmachung in das Jahr 1642 fällt. Von einem Schutzbriefe, welchen der Landesherr ertheilte, ist erst im Jahre 1657 die Rede; der Brief selbst ist unter dem 21. Agugst 1651 ertheilt.  ...  In Lehrberg sind nach den Grund- und Saalbüchern im Jahre 1559 noch keine Juden ansässig gewesen. Die erste Spur findet sich im 17. Jahrhundert. "

Somit dürfte die Ansiedlung die neuerliche Ansiedlung in Ansbach der Juden mit der Zeit der Exulanten protestantischen Glaubens in Mittelfranken zusammenhängen und den gleichen Zweck verfolgt haben, nämlich die Bevölkerungsverluste auszugleichen.

1658 wird ein Isaak Burhard als Wirt in Haus 27 erwähnt.
Für die Gemeinde Geslau sind ansonsten kurzzeitige Eigentümer jüdischen Glaubens bekannt:
  •  Im Jahr 1867 kaufen Samuel Hamburger und Moses Eckmann von Colmberg das Anwesen Haus Nr. 22 (Mühle) für 7566 fl. , das zuvor der Witwe des a. a. Stelle erwähnten Müllermeisters  Paul Leitener und dem geehelichten Joh. Georg Felsch gehörte. Noch im Jahr 1867 tauschen  Hamburger und Eckmann das Anwesen 22 1/2 gegen das Anwesen 19 b bei einem aufgerechneten Gewinn von 413 fl., welche 1868 die Färberswitwe Eleonora Schubert kauft. Schon 1868 wird dieser Besitz von Haus Nr. 22  von Samuel Hamburger und Moses Eckmann jedoch  an Georg Hornung für 1786 fl.  bei Zurückbehaltung des abgegliederten Hauses 22 1/2 weiterverkauft.  Aufgrund dieser Gegebenheiten dürften Hamburger und Eckmann niemals in Geslau ansässig gewesen sein, sondern lediglich eine Geldanlage gesucht haben. Samul Hamburger war Sohn eines Colmberger Hamdelsmannes.
    Über Moses Eckmann ist soviel bekannt, dass dessen Sohn auf dem jüdischen Friedhof in Bechhofen bestattet wurde, dem Friedhof für die Colmberger jüdische Bevölkerung. Der Sohn Samuel Hamurgers war Viehhändler in Colmberg und starb 1943  im Vernichtungslager. Sobibor
  • Haus Nr. 44 tauscht nach Rechter (2012) im Jahr 1893 der Handelsmann Salomon Hausmann von Ansbach gegen Hürbel 5, das 1895 weiterverkauft wird. Salomon Hausmann  war lange Jahre Pferde- und Viehhändler in Ansbach, .  "Er wurde in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 im Ansbacher Landgerichtsgefängnis in "Schutzhaft" genommen, später von der Gestapo nach Nürnberg überführt und dort mehrere Wochen lang inhaftiert. Danach verzog das Paar nach München. Er wurde von Belgien aus nach Auschwitz deportiert und bei Kriegsende für tot erklärt. Seine Kinder Werner und Inge überlebten und wanderten aus, die Tochter Marta wurde ebenfalls deportiert und ermordet"(Quelle).
  • Auch Haus Nr. 12 wird 1873 der Handelsmann Samuel Hamburger als einer von zwei Käufern erwähnt, die beide aus Lehrberg sind, das 1878 weiterverkauft wird. .
Weitere Namen ohne konkreten Nachweis zum jüdischen Glauben :

Da der Name Samuel vom hebräischen Schmuel abgeleitet ist:
  • 1871 kauft der Privatier Joh. Samuel Seeg von den Brauerseheleuten Flurer das Grundstück von Haus Nr. 50 und errichtet dort ein Wohnaus, das die Witwe Eva Marg. Seeg und deren voreheliche Kinder  1882 erben.
  • Haus 34 - 1852 übernimmt der Sohn Joh. Samuel Mühlauer
  • Haus 36 - 1753 Hans Samuel Leidenberger   und 1763 Joh. Samuel Leidenberger, 1784 Joh. Simon Leidenberger
  • Haus 38 - 1776 kauft Joh. Samuel  Sauernheimer, Schultheiß und Metzger

Das Rittergut Poppenbach besaß in Rainzwinden (OA Colmberg, Reinswinden ) ein Judenhaus (im Vorwort wird das Jahr 1797)  erwähnt.

Links:




Hugenotten

In den 1680-er Jahren spielte ein weitere religiös bedingte "Flüchtlingswelle" in Süddeutschland eine Rolle, die sogenannten "Hugenotten",  aus Frankreich und französisch sprechenden Gebieten der Niederlande. Im Fürstentum Ansbach wollte  Markgraf Johann Friedrich wollte diese eigentlich in Ansbach ansässig machen. Nach ersten Niederlassungen in Hennenbach und Ansbach übersiedelten diese dann nach dem Tod von Markgraf Johann Friedrich 1686  nach Schwabach. Die bedeutendste Gründung aber war die Neustadt "Christian Erlang" im damaligen Fürstentum Bayreuth. Bedeutend waren nach unten angegebenen Quellen insbesondere Textilerzeugung, Strumpfwirkerei, Teppichmanufakturen  in neuen Organisationsformen , Handschuhmacherei






Barbara Dölemeyer; 2006: Die Hugenotten

Andreas Kraus 1997: Die Geschichte Frankens  bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts



unbearbeitet
ONLINE-Quellen :








Gewerbe in Ansbach 1856
Hugenottenmuseum

Beteiligung  Markgräflich-Ansbachischer Soldaten am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg

Von 1776 bis 1783 nahmen Soldaten des letzten, stark verschuldeten,  Markgrafen von Ansbach auf der Seite der Engländer am Unabhängigkeitskrieg in Amerika teil.

Im einzelnen handelte es sich nach Kapp (s. u.) um  1644 Soldaten, von denen  1783 1183 Soldaten zurückkehrten. Nach Seidel (s.u.) waren es mit Ergänzungen in den Jahren 1777 bis 1782 sogar 2353 Mann, von denen nur 1183 Mann zurückkehrten. 679 Mann sind desertiert oder freiwillig in Amerika zrück geblieben. 491 Tote waren zu beklagen, von denen nach seinen Angaben die meisten an Umständen der Gefangenschaft starben bzw. Krankheiten und Seuchen während der Feldlager zum Opfer fielen.

Nach  Jochen Seidel handelte es sich dabei zum Teil um  ein Regiment aus Ansbach, bestehend aus 1 Grenadierkompanie und 4 Musketierkompanien.




Seidel nennt an anderer Stelle  insgesamt mehr als 700 Namen der Ansbach-Bayreuther Truppen, zum Teil mit Geburtsort, die entweder während des Einsatzes desertierten oder nach 1783 in Amerika verblieben, darunter
Ignatius Leis aus Birkach, Georg Weber aus Schweinsdorf und Johann Ludwig Dietlein aus Colmberg.  Alle drei werden auch bei der Desertiertenliste von Städtler (s. u. )  genannt, allerdings ohne Herkunftsort.

Ob Teilnehmer aus Geslau oder seinen heutigen Außenorten stammten konnte bis dato nicht recherchiert werden.






Nachdem der letzte Markgraf Karl Alexander mit den Erlösen aus den an England vermieteten Regimentern und Kompanien getilgt hatt,  verkaufte er  1791  die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen.  Im Gegenzug erhielt er eine  lebenslange Pension. Er verbrachte den Rest seines Lebens in England.

Die Schwierigkeit bei dem Nachweis liegt darin, dass die zwar ursprünglich erstellten Grundlisten, die genaue Angaben über Herkunftsort, Alter und Größe etc. der einzelnen Soldaten enthielten und in jeder Kompanie geführt wurden, in Besitz der Kompanieführer verblieben. Mit Ausnahme des Grundbuches der Kompanie Tritschler sind die Grundbücher in Privatbesitz übergangen und danach verschollen (Städtler, 1956, S. 12). So gelang es Städtler über andere Quellen, die sich zum Teil in England bei den die Soldaten übernehmenden Einheiten erstellt wurden die Zusammensetzung der Kompanien zu rekonstruieren. Dazu sichtete Städtler die Bestände des Public Record Office in Londen, die allerdings keine Angaben über Herkunft und Alter der Soldaten aufweisen.

Mit Ortsnachweis aus der Umgebung Geslaus werden als Rückkehrende erwähnt:

  • Friedrich Jakob Kern bei der I Jägerkompanie als älterer Sohn des Stadtknechts aus Leutershausen und sein jüngerer Bruder Jakob Friedrich (Ansbach V). Der jüngere Bruder kehrte 1782 nach Europa zurück, während der ältere Bruder nach der Kapitulation zurückkehrte.

  • Christoph Wolff aus Burgbernheim (I. Jägerkompanie)

Eine (fragliche) Zuordnung zu Geslau durch den Verfasser beruht auf dem Namensvergleich von der durch Städtler recherchierten Liste und der Häusergeschichte (Rechter, 2012) in der Zeit von ca. 1737 und 1783 (im Fürstentum Ansbach-Bayereuth waren zwischen 17 und 40 Jahren waffenfähig). „Ein Verlassen des Landes kam einer Desertion gleich und wurde mit Konfiskation des Vermögens geahndet. Handwerksburschen, die auf Wanderschaft gehen wollten, mußten die Erlaubnis ihres zuständigen Oberamtes einholen ...“ (Städtler, 1956, S. 12).

Für das Haus Nr. 27 ist in der Häusergeschichte Geslaus Joh. Michael Kraus erwähnt, der 1779 beim Ansbacher Militär verabschiedet wurde und die Schenke mit dem Welschengütlein übernimmt. Ob er identisch ist mit einem Michael Kraus, der in der V. Jägerkompanie der Ansbacher Truppe war, der 1782 als Ersatz im Unabhängigkeitskrieg diente und in die Heimat zurückkehrte, ist fraglich. Eine teilweise Namensübereinstimmung besteht zwischen dem 1767 bei Haus 19 b erwähnten Georg Leonhard Kraus und dem Kriegsteilnehmer Georg Kraus aus der I. Jägerkompanie, der am 26.12.1782 nach Europa zurückgesandt wurde. Sehr fraglich ist eine Übereinstimmung des Besitzers von Haus 39 Hans Michael Albig mit dem in der I. Bayreuther Kompanie dienenden gemeinen Soldaten Johann Albig, der fern der Heimat am 17.11.1780 starb, da im Häuserbuch von Geslau die Witwe des Hans Michael Albig erst 1802 als Erbin angeführt wird.

Ein Georg Kraus diente bei der I. Jägerkompanie und wurde am 26.12. 1782 zurück nach Europa geschickt. Im Haus 19 b wurde 1767 ein Georg Leonh. Kraus erwähnt, von dem 1787 der Schuhmacher Göß das halbe Haus kauft.

Erwähnt werden soll noch der bei der I. Kompanpanie des Ansbacher Regimentes als Gemeiner dienende Georg Wender, der am 4.7.1777 verstarb, da der Familienname Wender in Geslau erstmals 1781 mit dem Schutzverwandten und Schreinermeister Andreas Wender bei Haus 19b als Käufer auftaucht. Ein Schutzverwandter ist ...

Quelle:




links: Friedrich Kapp: Der Soldatenhandel  Deutscher Fürsten nach Nordamerika (1775 - 1783), Berlin 1864

Die deutschen Hilfstruppen im nordamerikanischen Befreiungskriege, 1863



Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert

Auswanderer nach Amerik im Inneren des Auswandererschieffes "Samuel Hop"
Bundesarchiv, Bild 137-041316 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Deutsche Auswanderer gehen in Hamburg an Bord



"Die deutsche und bayerische

Auswanderung nach Amerika ist daher immer als Teil
einer vielfältigen Migrationsgeschichte zu verstehen.
Erwähnt seien nur drei weitere große Fernwanderungen
der letzten Jahrhunderte: Vom späten 17. bis ins
frühe 19. Jahrhundert zog es zahlreiche Deutsche nach
Ost- und Südosteuropa. Im späten 19. und fräühen
20. Jahrhundert wanderten Hunderttausende meist
polnischsprachiger Menschen aus dem östlichen
Preußen in die Industriegebiete des deutschen Westens.
Und die Süd-Nord-Wanderung aus dem mediterranen
Raum hat die Bundesrepublik seit den 1960er-
Jahren de facto zu einem Einwanderungsland gemacht" (Thomas Raithel, "Kommt bald nach ..." - Auswanderung nach Amerika 1683 - 2003)

Raithel gibt in seinem Aufsatz eine Darstellung nach Adams (1993) wider, nach der die deutsche Einwanderung seit dem 19. Jahrhundert in mehreren Wellen stattfand, wobei deren Ursachen in den Vorgängen in den Quellländern als auch im Zielland liegen.

Für die Auswanderung im 19. Jahrhundert nach den USA spielen zeitweise oder auch gleichzeitig
  • religiöse Motive (protestantische Sekten,  v. a. Mennoniten)
  • die wirtschaftliche Situation (das in fränkischen Gebieten übliche Realteilungsrecht führt zur Hofteilung und  zur Bevölkerungszunahme, die Höfe werden dadurch aber immer unrentabler)
  • Unzufriedenheit mit wirtschafts- oder sozialpolitischen Gegebenheiten
  • sich selbst verstärkende Migrationsprozesse (Sogwirkung)
eine Rolle.

Ein weiterer Grund mag in der Ertragssituation gewesen sein, die auf die zwischen 1830 und 1840 herrschenden  klimatischen und sonstigen Verhältnisse zurückzuführen ist. So beschreibt Lorenz Hübner im Jahresbericht des Historischen Vereins für Mittelfranken 1841/1842  für den Ort Beilngries.

"1832. Ungemein trocknes Jahr. Allen Brunnen der Stadt mangelte Wasser, und die Bergleute mußten es drei viertel Jahre lang im Thale aus den Flüssen holen.
1833. Auf ein naßkaltes Frühjahr folgte vom 1. bis 20. Mai eine anhaltend große Hitze von 20 - 26.
1834 . Anhaltende Hitze und Trockenheit erzeugten einen so empfindlichen Futter- und Strohmangel, daß der Preis eines Schobers Kornstrohes auf 25 fl. gestiegen ist.
1835 . Auch in diesem Jahre anhaltende Hitze und Trockenheit, und dabei eine Unzahl von Heuschrecken, welche die Altmühlwiesen, und die nächstgelegenen Getraidfelder ganz bedeckten, und jedes Gräslein auffraßen.
1836. Trockenheit und Heuschreckenfraß wie im vorigen Jahr. An Grummet, Gerste, Haber und Erdbirn hatte Beilngries ein Mißjahr. Doch sind die Preise nieder geblieben, und das schwere Getraid war fast in Unwerth. Im Sommer und Herbste dieses Jahrs tödtete eine bisher nie gekannte Seuche hier und in der Umgegend viel Hundert Schweine."

Heuschreckenplagen, vor allem der Wandereuschrecke, scheinen zu dieser Zeit ein großes Problem gewesen zu sein, wie auch andere Schädlinge. Döllinger (Sammlung der inneren Staats-Verwaltung Bayern bestehenden Verordnungen 1838) zitiert mehrere Gesetze von

Die Auswanderung erfolgte über französische, niederländische Häfen oder Häfen an der Nordseeküste,  Bremen und Hamburg. Um überhaupt auswandern zu können mussten die Auswanderungswilligen  beispielsweise für die Niederlande

  • einen Erlaubnisschein für die Auswanderung (aus dem Königreich Bayern),
  • eine Erklärung über die Daten der Auswandernden zur Finanzierung des Aufenthaltes in den Niederlanden und der Überfahrt
  • eine notarielle bestätigte  Erklärung des niederländischen Schiffsreeders mit Daten über das Schiff mit dem die Auswandernden transportiert werden
vorlegen (Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis, 1828).

Auch die Kosten waren nicht unerheblich. Allein 50 fl mussten die Reisenden für den ersten Hafen in der Neuen Welt zurücklegen, die Überfahrt kostete 40 - 60 fl  (ohne Lebensmittel). Von Schwierigkeiten mit den Schiffsreedereien bzw. deren Kapitänen warnt das Königlich Bayerische Intelligenzblatt für Mittelfranken im Jahr 1846. Allenthalben erscheinen nun auch Ratgeber für Auswanderungswillige. 1862 erscheint in der Stahelschen Buchhandlung das Handbuch "Die Lehre von der Aus- und Einwanderung im Königreiche Bayern"
Das Auswandererhaus in Bremerhaven (erbaut 1849)

 


Auch Mittelfranken bzw.  das Gebiet der Frankenhöhe ist davon betroffen (siehe Abbildung oben). Im Königreich Bayern wird für die Jahre bis 1870 jeder Auswanderungswillig  im Königlich Bayerischen Intelligenzblatt für Mittelfranken (Sammlung Bavarica)  veröffentlicht um Gläubigern Gelegenheit zu geben vorher seine Forderungen einzutreiben.



Einige Auswanderer (nicht vollständig) nach Amerika mit Herkunft, Jahr der Auswanderung von der Frankenhöhe sollen hier angeführt werden:

Jahr
Gemeinde Name Stand
Mitauswandernde Familienmitglieder
1837
Leutershausen
Johann Georg Heindel
Taglöhner
3
1837
Mittelramstadt
Konrad Prechtel
Taglöhner
4
1837
Weissenkirchberg
Georg Michael Unger
Schuhmacher
1
1837
Leutershausen
Moritz Heß
Metzgermeister
2
1837
Sachsbach/Herrieden
Eva Maria Krug

1
1837
Reichenau/Herrieden
Simon Eberlein
Hausbesitzer
2
1837
Winkel/Herrieden
Anna Barbara Reiter
led. Hirtentochter
-
1837
Kaudorf/Herrieden
Georg Michael Knörr

-
1837
Lettenmühle/Reichenau
Helena Berbara Rohringer

-
1837
Zumberg/Feuchtwangen
Maria Marg. Kunder
Bauernwitwe
3
1837
Wildenholz/Feuchtwangen
Joh. Georg Illig
Drechslermeister
1
1837
Dentlein/Feuchtwangen
Marg. Glasbrenner
ledige Taglöhnerin
1
1837
Aichenzell/Feuchtwangen
Wilh. Grüb
lediger Dienstknecht
-
1837
Kleinohrenbronn/Feuchtwangen
Mich. Georg Windsheimer
Gutsbesitzer
6
1837
Feuchtwangen
Maria Barb. Baier
ledigen Standes
-
1837
Erlmühle
Joh. Georg Kunder
Taglöhner
2
1837
Feuchtw.
Peter Eichner
Witwer u. Drechslermeister
2
1837
Sommerau/Feuchtw.
Carl Zur
Bäckermeister u. Brandweinbr.
6
1837
Erlmühle
Joh. Gg. Windsheimer
Leinwandhdlr.
-
1837
Feuchtwangen
Eva Marg. Brunner
ledigen Standes
-
1837
Kaudorf/Herrieden
Mar. Barb. Mack
ledige Gütlerstochter
1










1839
Rothenburg
Johann Adam Schuh
ehem. Besitzer der Limbachsmühle
2





1840
Leutershausen
Georg Simon Reutelshöfer
Braumeister
6
1840
Leutershausen
Georf Adam Stumpf
Schneidermeister
3
1840
Leutershausen
Gg. Barhelmäs Gehring
Taglöhner
5
1840
Leutershausen
Eva Barbara Hornung
Dienstmagd
-
1840
Oberdachstetten
Johann Leonhard Mosmeyer
Schreinermeister
6
1840
Unterbreitenau
Joh. Leonh. Ilgenfritz
lediger Bauernsohn
-





1846
Sachsen (Leutershausen)
Maria Barbara Sperr
Schuhmacherswitwe
2
1846
Leutershausen
Maria Marg. Mainzinger
ledige Hafnerstochter
-
1846
Lauterbach
Joh. Jakob Schwarz
Dienstknecht
-
1846
Lauterbach
Jakob Schwarz
Dienstknecht
-





1847
Leutershausen
Joh. Christ. Mainzinger
Hafnermeister
6
1847
Leutershausen
Joh. Leonh. Wägmann
Bäckermeister
3
1847
Jochsberg
Joh. Mich. Fluhrer
Schmiedmeister
3
1847
Klonsbach
Joh.  Georg Thürauf
Wirth
6
1847
Klonsbach
Joh. Bernhard Billenstein
Bauer
3
1847
Cadolzhofen
Georg Marr Carl
Köbler
4
1847
Gastenfelden
Friedrich Stibor
Schreinermeister
2
1847
Frommetsfelden
Johann Georg  Krug
Taglöhner
1
1847
Wassertrüdingen
Moses Levi Hecht
Landkramhändler
3
1847
Leutershausen
Georg Peter Friedlein
vormaliger Wirth
3
1847
Oberdachstetten
Anna Maria Weiß
ledig
3
1847
Stem inach/Rothenburg
Anna Margaretha Baumgärtner
ledige Chrurgentochter
-





1847
Bettenfeld
Magdalena Barbara Kurz
Tochter des Bauern Joh. Leonhard Kurz
-
1847
Lehrberg
Joseph Oettinger
Seifensieder
3
1847
Schillingsfürst
Willibald Hämmerlein
Maurergeselle
1

Die Auswandernden gehörten sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten an. Aus einigen Angaben, wie z. B. den ledigen mit Kind oder den Dienstknechten mag man einen Auswanderungsgrund erschließen.

In den 1830 - 1840-er Jahren inserierten Reedereien bzw. in Bayern akkredidierte Agenten aus Nordamerika und warben um die Auswanderer. Rechts nur ein Beispiel aus dem "Wochenblatt der Stadt Nördlingen" von 1848

Nicht alle Auswanderungswilligen erreichten ihr Ziel. So  ist ausgerechnet für die Gemeinde Geslau unter dem Ankunftsdatum bei der Auswandererdatei Castlegarden  in den USA  notiert:
Für Auswanderer nach Amerika
Durch Unterzeichneten von der Regierung angestellten und beeidigten Schiffsexpedienten werden Auswanderer nach Amerika zu dem billigen Preise von 80 fl einschließlich vollständiger Bekoestigeung befoerdert.
H. August Heineken in Bremen
Herr Kaufmann C. Pullich in Nördlingen wird die Güte haben, auf gefällige Anfragen nähere Auskunft zu ertheilen.

Date of Arrival
Last Name, First Name
Age
Place of last residence
Profession
Port of Departure
Ship
Destination
11. Aug. 1845
Gesch, Magdalena
46
Geslau
Farmer
Bremen
Cumberland
Died on Board
11. Aug. 1845
Gesch, Simon
55
Geslau
Farmer
Bremen
Cumberlamd
Died on Board


Weitere Einwanderer in die USA aus der hiesigen Region aus der 
Auswandererdatei Castlegarden

 
Date of Arrival
Last Name, First Name
Age
Place of last residence
Profession
Port of Departure
Ship
Destination
26 Jul 1843
Hup, Conrad
23
Gunzendorf (?)
-
Bremen
Virginia

6 Jul 1846
Braun, Georg, Michel
23
Gunzendorf(?)
Farmer
Bremen
Garonne
United States
6  Jul 1846
Hahn, Georg Michel
20
Gunzendorf(?)
Farmer
Bremen
Garonne
United States
6  Jul 1846
Hornung Joh. Georg
40
Gunzendorf (?)
Landman
Bremen
Albert
United States
6. Jul
Hornung Anna Mar.
40
Gunzendorf (?)
Farmer
Bremen
Albert
United States
20 Jul 1852
Boeckler, Johann
20
Ansbach




16 Aug 1852
Schick, Therese
27
Gunzendorf(?)
Servant Gentlemen Bremen
Marianne
Baltimore
10 Jul 1855
Raab, Elisabeth
34
Ansbach




10 Jul 1855
Schmidt, Johann
28
Ansbach




30 Aug 1858
Simon, Joh. C.
24
Ansbach




28 May 1861
Ehrenberger, Sara
41
Gunzendorf(?)
-
Bremen
New York
United States
1 Apr. 1863
Fleischmann, J.
22
Gunzendorf (?)
Farmer Bremen
&Southampton

United States
28 Aug 1885
Engel, Marie
21
Ansbach




26 Jan 1859
Moser, Carl
9
Ansbach




26 Jan 1859
Moser, Emilie
25
Ansbach




14 Mar 1885
Schmidt Franz
28
Ansbach




18 Jul 1885
Steinheimer Joh.
31
Gunzendorf (?)
Laborer
Bremen & Southampton
Eider
United States
6 Jun 1892
Ganzer, Babette
27
Ansbach




22 May 1886
Horber, Joh.
37
Hartershofen
Laborer
Bremen & Southampton
Eider United States
22 May 1886 Horber, Eva
34
Hartershofen
Wife
Bremen & Southampton Eider United States
22 May 1886 Horber, Helena
7
Hartershofen
child
Bremen & Southampton Eider United States
9 May 1888
Gebhardt, Joh.
30
Gunzendorf (?)
Farmer
Bremen & Southampton
Werra United States
6 Jun 1892
Weber, Maga.
19
Ansbach




20 May 1889
Wittmann, Joh.
11m
Gunzendorf (?)
child
Hamburg
Marsala

20 May 1889 Michael
4
Gunzendorf (?) child
Hamburg
Marsala

20 May 1889 Sabine
27
Gunzendorf (?) Woman
Hamburg
Marsala
-
6 Jun 1891
Wolf, Clothilde
20
Ansbach













Für die Zeit nach der Jahrhundertwende findet man zwar in den Bremer Passapierlisten zwar eine Großzahl von Auswanderern aus den Städten Ansbach, Leutershausen  und Rothenburg.  Aus den kleineren Orten  findet  man  dort keine. Eine Ausnahme macht die 1935 ausgewanderte 24-jährige  ledige Köchin Maria Neefischer  aus Colmberg mit Zielort Maplewood/NY. Die wirtschaftliche Situation in den Dörfern scheint sich stabilisiert zu haben bzw. die  Abwanderungen hatten als Zielort  Städte in der näheren und weiteren Umgebung. Vollkommen anders gelagert scheint die Situation in dieser Zeit  in den ländlichen Umlandgemeinden von Würzburg wie Unterdürrbach, Rimpar, Veitshöchheim, Versbach und Zell gelegen zu sein.


Der wohl berühmteste Auswanderer  aus dem Bereich der Frankenhöhe  dürfte der am 1. Januar 1874 geborene und spätere Flugpionier Gustav Weisskopf aus Leutershausen sein. 1894 gelangte er nach abenteuerlichen Jahren auf See und in Brasilien.

Am 8. März 2013 wurde er endgültig als erster Motorflieder der Geschichte wegen seines Fluges am 14. August 1901 anerkannt (Aufsatz)(Gustave Whitehead.com)













Weitere Quellen:
 


















 
 Literaturhinweise:

Zuwanderung nach dem 2. Weltkrieg
unbearbeitet




















[Home] [Vorwort und Gliederung] [Naturraum] [Historischer Abriss] [Ausgewähle Themen] [Anhang] [Projekt Radweg]
Impressum · Datenschutz