Charakterisierung & Einordnung

Heinrich Heine, ein Dichter zwischen den Parteien und Strömungen

  • Religiös: Zwischen Judentum und Christentum: Der Taufzettel als „Eintrittsbillet zur europäischen Kultur”)
  • Politisch: Zwischen Monarchie und Republik
  • Geographisch: Zwischen Deutschland und Frankreich (Emigration 1832)
  • Literarisch: ein "entlaufener Romantiker"!

... zwischen Romantik und Realismus

    Verwendung von Volksliedform (Reim/Metrum)
    Volksliedton und volksnaher Sprache

    Motive und Stoffe:
    • unerfüllte Liebe und Sehnsucht
    • Magische Naturkräfte
    • Traum und Wirklichkeit
    • Tod und Geister
    • Mittelalter und Rittertum

    kritische Reflexion und
    ironisch-humoristischer Blick
    Entlarvung klischeehafter Emotionen
    Kritik von Spießertum und
    Angepasstheit („Philister”)
    Plädoyer für unbürgerliche
    Sinnlichkeit (Sensualismus)
    Respektlosigkeit gegenüber Kirche & Religion

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Der romantische ZAUBER wird durch eine realistische Wendung zerstört (Desillusionierung)
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Die romantische Weltflucht wird in die Wirklichkeit zurückgeführt -

Die Entzauberung des romantischen Gefühls - das ist die angestrebte Pointe!

Wahrhaftig
Wenn der Frühling kommt mit dem Sonnenschein,
Dann knospen und blühen die Blümlein auf;
Wenn der Mond beginnt seinen Strahlenlauf,
Dann schwimmen die Sternlein hintendrein;
Wenn der Sänger zwei süße Äuglein sieht,
Dann quellen ihm Lieder aus tiefem Gemüt;
Doch Lieder und Sterne und Blümelein,
Und Äuglein und Mondglanz und Sonnenschein,
Wie sehr das Zeug auch gefällt,
So macht's doch noch lang keine Welt.


Heinrich Heine: Buch der Lieder, Romanzen XX

(cc) Klaus Dautel

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